Ich hatte eine Verstopfung.
Nein. Nicht ich. Mit meinem Darm ist alles in Ordnung.
Wohne ja nicht in Darmstadt...
Ich nutze den original Helsport Lavvu Oven.
Es ist schon länger her als ich ihn in Betrieb hatte.
Schon beim Zusammenbau fiel mir auf, ja das schreibt man mit f,
dass die Rohre etwas beschichtet waren.
Das war früher auch schon so und hatte sich dann weggebrannt.
Also weiter zusammen gebaut, ordentlich den Hitzeschutz platziert und die erste Befeuerung vorbereitet.
Zunächst lief alles wie am Schnürchen. Es wurde warm, der Ofen zog und es wurde kuschelig warm im Zelt.
Dann hatte ich die Idee mit dem Freibrennen und fand im Holzlager ein paar harzige Stücke Holz.
Die brennen gut, rein damit!
Die zweite tolle Idee war, an die Rohre zu klopfen damit sich die Ablagerungen lösen.
Entweder mit dem Rauchgas nach oben raus oder nach unten in den Ofen,
wo sie, so meine Vorstellung, mit verbrannt werden.
Nach kurzer Zeit begann es, aus den Rohrverbindungen zu qualmen.
Da wo die Stücken ineinander gesteckt sind.
Auch unten aus der Luftöffnung des Ofens kam Qualm.
Und ich begann zu verstehen, dass ich da zwei gaaaanz tolle Ideen hatte.
Das Zelt war in Minuten verqualmt wie zu den besten Disco Zeiten damals.
Disco, für die Jüngeren, das war eine Halle wo tausende junge Menschen dicht an dicht gedrängt zappelten und der Schweiss von der Decke tropfte. Länger her.
Der Kohlenmonoxid Melder sprach nicht an. Zwar zeigte er eine geringe Menge an CO an, aber unter dem Schwellenwert zur Hö... ähm zum Alarm.
Ich öffnete alles was das Zelt zum Öffnen hatte und überlegte draussen eine Lösung.
Der Ofen war bolle heiss. Ihn anzufassen und raus zu tragen wäre doofe Idee Nr. 3 gewesen.
Ich entschied, das Feuer aus gehen zu lassen und den Ofen abkühlen zu lassen.
Was bis zum nächsten Tag gehen sollte.
Da die Nacht versprach kalt zu werden, packte ich eine Diesel Standheizung "in an box" aus, welche ich eigentlich nur zum Testen dabei hatte.
Diese wirklich zu benutzen war nicht eingeplant.
Aber hey, vorhandene Resourcen nutzen.
Also an Strom angeschlossen (12V Batterie im Auto), den Alu Schlauch ins Zelt gelegt und Feuer frei!
Da sie Frischluft ansaugt und herwärmt ins Zelt bläst, war die Entrauchung auch schnell gelöst.
Die Nacht war warm dank der Notlösung.
Glamping pur.
Am nächsten Tag baute ich den immer noch warmen, aber handlebaren Ofen ab.
Schon beim Abziehen der Rohre rieselte der Ruß gerade so raus.
Ich machte ein paar Fotos und erkannte, dass der Ofen am Ausgang zum Ofenrohr, ein Blech hat.
So ein "Umlenkblech" eben und dort hatte sich der Dreck, der durch ans Ofenrohr klopfen gelöst hat, abgelagert.
Bis auf ein kleines Loch war der Ausgang komplett dicht.
Ebenso der Funkenfänger oben drauf.
Der war ebenso dicht.
Mit einer Spülbürste reinigte ich alle Rohre und den Funkenfänger.
Die Menge an Ruß war enorm.
Nachdem dann alles gereinigt war, baute ich den Ofen wieder zusammen,
checkte den Hitzeschutz für die Zeltwand und befeuerte den Ofen wieder.
Dieses mal achtete ich besonders darauf, kein harziges oder feuchtes Holz zu erwischen.
Und der Ofen wurde gefühlt noch heisser als davor.
Zog deutlich besser.
Ich hatte ihn danach 5 Tage im Dauerbetrieb mit selektiertem Brennholz und nur ein mal abkühlen lassen,
um die angesammelte Asche auszuleeren.
Das ist der Nachteil des Helsport Ofens, er hat keine Ascheschale oder Klappe.
Wenn voll, dann muss man ihn irgendwie ausleeren.
In der Zeit nach dem Verschluss legte ich auch Braunkohlebriketts Abends mit dazu,
um über die Nacht eine angenehme gleichmäßige Wärme zu haben.
Morgens war dann noch so viel Glut vorhanden, dass ich nur ein Stück Holz drauf legen musste.
Als ich nach dem Pinkeln zurück kam, brannte dies schon.
Also liebe Leut, schaut euch die Ofenrohre und den Funkenfänger genau an.
Reinigt alles regelmäßig und nutzt nur Rohre ohne fieße Ablagerungen.
Seid nicht so dumm doof wie michse.