Vorwort:
Für mich ist das Feuermachen fast etwas Alltägliches. Im Winter werden die Öfen geschürt und im Sommer grillt es sich am offenen Kamin am schönsten. Daher bitte ich etwas um Nachsicht, da ich das Feuermachen unterwegs nicht wie die heilige Messe zelebriere, sondern das recht nüchtern betrachte. Ein Lagerfeuer mache ich beim Rausgehen eigentlich gar nicht. Für mich gibt es nur zwei Sachen die wichtig sind.
1. Ich muss damit meinen Kocher anzünden können (Das ist nach meinem heutigem Stand zu 99% ein Gaskocher)
2. Ich muss mir im Notfall zuverlässig ein Feuer entfachen können.
Da mir aufgefallen ist, dass ich das alles doppelt und dreifach einpacke, wollte ich mir mal anhand der eigenen Erfahrungen genauer anschauen, was für mich persönlich überhaupt sinnvoll ist. Die Vor-, und Nachteile spiegeln meine eigene Meinung wieder.
Der Feuerstahl
Ganz klar, ein schönes Spielzeug. Es macht Spaß mit Funken ein Feuer zu entfachen und die verschiedensten natürlichen Zunder und Vorbereitungen zu testen. Er ist in meinen Augen das zuverlässigste und robusteste Werkzeug. Wasser und Kälte sind ihm egal. Der größte Nachteil ist der benötigte Zunder. Es liegt natürlich auf der Hand, dass das im Notfall auch eine Gefahr darstellen kann. Wenn man aber im Winter ins Wasser gefallen ist, muss das ja nicht heißen, dass man erstmal Birkenrinde suchen muss. Man kann auch einfach z. B. den Gaskocher, oder künstlichen Zunder entzünden und damit sein Feuer entfachen. Generell sollte man da nicht zu bushcraftig fixiert sein. Bei der BW war die Schuhcreme auf einem Hartkeks ein super Feuerstarter. Die letzten Jahre hatte ich nie einen Feuerstahl dabei, da die Gängigen schon fast halb so viel wiegen, wie mein Gaskocher (ohne Kartusche). Ich bin aber eben draußen nicht so der Feuermacher. Ich habe zwar schon einen Großen aufgebraucht, aber hätte ich den nur unterwegs benutzt, hätte ich den auch vererben können.
Das Gas- Feuerzeug
(ich habe leider kein Neues zur Hand. Das Gewicht wäre normal also höher)
Ohne Frage, die bequemste Möglichkeit ein Feuer zu machen. Das Feuerzeug darf allerdings nicht zu kalt werden, da das Gas sonst flüssig bleibt. Da man sowas allerdings am Körper trägt, empfand ich das nie als relevantes Problem. Für mich war das Feuerzeug vor über 5 Jahren noch das Maß aller Dinge. Alles andere war nur Spielerei. Das fand ich genau solange toll, bis ich auf dem Friedhof eine Kerze anbrennen wollte und mir mein Feuerzeug kopfüber in den Schnee viel. Ganz ehrlich, ich war regelrecht entsetzt. Das war ein kleines bisschen Wasser, welches sich auf der Reibfläche verteilte. Das funktionierte erst ein paar Stunden später wieder. Bei vielen Feuerzeugen sieht man zudem den Füllstand nicht, was ebenfalls ein Problem werden kann. Der Gashebel kann natürlich auch versehentlich betätigt werden, was mit einem leeren Tank endet.
Das gute alte Streichholz
Die typische 38er Packung
Ein 20er Streichholzbrief
Eine insgesamt recht leichte und sehr kleine Variante um ein Feuer zu entfachen. Ein großer Favorit von mir.
Man wird nicht plötzlich von einer leeren Schachtel überrascht und hat trotzdem erstmal direkt eine richtige Flamme.
Ein Nachteil ist die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit. Ich hatte damit schon mal das Problem, dass jedes dritte Holz nicht gezündet hat. Mit Wachs behandle ich aber meine Streichhölzer nicht. Ich steckte Sie bisher einfach in einen wasserdichten Zipperbeutel mit rein, der ohnehin im Rucksack war.
Was nehme ich jetzt mit?
Obwohl ich Ihn nie so richtig gern dabei hatte, darf der Feuerstahl ein großes Comeback, als Primärzündwerkzeug, bei mir feiern. Ich habe mir für kleines Geld eine Packung mit dünnen Minifeuerstählen gekauft. Ich habe damit eine ganze Zeit lang herumgetestet und auch natürlichen Zunder damit gut anbekommen. Für richtige Bushcrafter ist diese Größe natürlich gar nichts. Ich benutze das um mit einem Zug den Gaskocher anzuwerfen. So wie ich das nutze, hält das Teil ewig.
Als Striker dient mir die kleine Nagelfeile.
Als letzte Instanz habe ich noch 10 eingeschweißte Sturmstreichhölzer dabei.
Das ist nach meinem aktuellen Stand eine sehr schöne Kombination aus Kleinem Gewicht, geringer Größe, Robustheit und hoher Zuverlässigkeit.
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Optional
Wenn ich schon vorher weiß, dass ich z. B. Kohlestäbe für einen Taschenwärmer entzünden will, dann kann man sich immer noch ein Minifeuerzeug einstecken.
(ich habe leider kein Neues zur Hand. Das Gewicht wäre normal also höher)
Als guter künstlicher Zunder schwöre ich auf, in Kerzenwachs getauchte, Abschminkpads.
Selbst alle Vier Sachen zusammen wären immer noch leichter als mein großer Feuerstahl.
Was benutzt ihr so und was hat sich bewährt?