Svavelkopp ist schwedisch und darin verbergen sich die Worte "Svavel" = "Schwefel" und "Kopp" = "Tasse" Im Norwegischen werden die Teile als Schwefellöffel (Svafelslef) bezeichnet.
Diese Teile stammen wohl von den Saami die sie seit ein paar hundert Jahren in Benutzung haben dürften. (Hier mal ein Link zu hisorischen Stücken)
Es handelt sich dabei um ein Löffelartiges Gebilde aus Metall, Knochen, Horn oder Holz in das flüssiger Schwefel gegossen und aushärten lassen wird.
Wozu ist das gut?
Ganz einfach zum Feuer ohne ein Zundernest zu machen.
Man kann damit nämlich direkt aus dem glühenden Zunder eine Flamme erzeugen. Da es in den nördlichen Regonen oft schwierig ist außer Flechten trockenes, faseriges Material zu finden macht das auch durchaus Sinn.
Interessanterweise habe ich nicht wirklich viel dazu finden können außer ein paar Online Museumsbilder und einen Blog-Artikel in polnisch. Das Verfahren ist wohl der Vorgänger von Schwefelhölzern, die wiederrum der Vorläufer von Streichhölzern sind.
Aber nun mal zum praktischen Teil:
Ich habe ein Stück Knochen auf die passende Dicke gesägt und den unteren Teil mit einem Stück Leder verschlossen.
Dann wird der Schwefel verflüssigt (Das passiert schon bei etwa 120°, geht also echt fix) und in die Vertiefung gegossen.
(Zu erwähnen ist, dass der Umgang mit Schwefel nicht ungefährlich brennt halt schnell auch ohne direkte Flamme und wenn er brennt entsteht ein beißender Qualm der sehr stechend riecht.
Also ist hier extreme Vorsicht geboten.)
Nach dem Aushärten war´s das eigentlich schon.
Wo ich aber grad flüssigen Schwefel hatte hab ich auhc gleich noch ein paar Schwefelhölzer für´s Feuerset gemacht
Und wie macht man damit Feuer?
Man schlägt wie üblich einen Funken in den Zunder und lässt die Glut sich etwas vermehren.
Nun reibt man mit der Glut auf dem Schwefel, dieser erwärmt sich und wird soald er punktuell flüssig ist vom Zunder aufgenommen der dann sofort mit einer blauen Flamme zu brennen beginnt.
Nix Zundernest, nix anpusten.
Genau so geht das auch mit den Schwefelhölzern, nur dass man da direkt noch etwas Brennstoff dabei hat...
Sehr interessant finde ich, dass ich bisher nichts in der deutschen Szene darüber finden konnte.
Die beschäftigt sich wohl lieber mit Stöckchen reiben und Nester anpusten
Edit:
im Nachgang habe ich noch dieses Video eines Reenactors gefunden in dem die Anwendung gezeigt wird: klick