MB-Sprinter zum Camper-Umbau

  • Ich habe relativ günstig einen Sprinter L2H2 bekommen (EZ2017, 180.000km) und möchte den zu einem alltagsgerechten Wohnmobil/Camper umbauen.
    Da ich den Sprinter wie alle meine Projekte wie "Kai aus der Kiste" angehe und ich mich deswegen über jeden Dialog übers Thema Campingausbau freue, habe ich mal diesen Thread geöffnet.
    Vieleicht hat ja bereits jemand Erfahrungen und oder Tips, Mahnungen und Ratschläge die mich im Thema ein wenig voran bringen.

    Mein grober Schlachtplan in folgender Reihenfolge.....

    1.) Einbau von Zusatzfenster, Dachluken und Lüftereinbau
    2.) Konfiguration Elektrik-Verkabelung "Licht, Kühlschrank, Schnittstellen USB, 220V, Batterie, Solaranlage usw"
    3.) Wasserreservoir und Wasserfilter
    4.) Gasanschluß fürs Kochfeld
    5.) Innenraumdämmung
    6.) Drehbarer Fahrer- und Beifahrersitz
    7.) Toilettenkonzept "Trenntoilette mit Vorhang und Belüftung.....versenkbar im Mobiliar oder so ähnlich"
    8.) Innenausbau "Schränke, einschiebbares Bett usw"
    9.) Shelter oder eine Art einfaches Vorzelt
    10.) zusätzliches transportables Solarfeld "zur Absicherung"
    11.) Heizung "keine Ahnung was ich da machen will/muss....Heizlüfter, Standheizung o.ä"

    Ich freue mich über jeden Beitrag .....

  • Erstmal an die Isolation des Fahrzeuges denken.

    1. Dachfenster/ Lucken sind immer Schwachstellen

    2. Sind 220V noch notwendig? Ich bräuchte es nicht. Landstrom notwendig?

    3. Grauwassertank?

    4. Wenn ein Schlauch zwischen Kocher und Flasche ist, kann Gasprüfung notwendig werden.

    5. Die Isolation übernimmt auch die Dämmung weitestgehend.

    6. Muss der Fahrersitz drehbar sein? Ich würde es nicht benötigen

    7. ich gehe nicht im Fahrzeug aufs Klo. Zur Not ist ein günstiges Portapotti dabei

    8. da gibt es verschiedene Bauweisen, massiv oder Flightcase etc. Da wird das Thema Zuladung interessant.

    9. Kederschiene und Tarp oder Kassettenmarkise

    10. und ein Doppelbatteriesystem!

    11. Planar Luftstandheizung

  • Das mit dem festen Gaseinbau nur für nen Kocher würde ich lassen da gibt es zu viele Dinge zu beachten (Belüftung nach außen, innen komplett abgedichtet, Durchführungen nur mit Stahlleitungen, Absperrungen, und das Ganze muss alle 2 Jahre zur Gasprüfung etc.). Der Aufwand lohnt sich nur für nen Kocher nicht.
    Für ne Sonder-Kfz-Wohnmobil Zulassung (so das angestrebt sein sollte) muss meineswissens u.a. eine Kochstelle drin sein, da kannst du aber auch z.B. einen Spirituskocher für die Abnahme befestigen. Ich hatte mal nen T4 California Coach der hatte ab Werk nen 2 Flammen Spirituskocher, ist also gar nicht mal unüblich.


    Eine Toilette finde ich absolut Sinnvoll. Gerade wenn man Ladys an Bord hat, werden diese schnell die Vorzüge ggü den versifften Parkplatztoiletten an der Autobahn herausgearbeitet haben.


    Als Standheizung würde ich ne China Dieselheizung einbauen und für´n Campingplatz bei Bedarf nen Heizlüfter mit Strom mitnehmen.


    Kühlung gibt´s gutes Zeug mit 12V um da etwas autark zu sein brauchste Zusatzbatterie(en) Laderegler. Je nachdem wie dein Urlaubsstyle aussieht ist ne Solaranlage schick.
    Wenn du Roadtrips machst finde ich letzteres nicht unbedingt nötig, da die Aufbaubatterie beim fahren geladen wird uns hat´s bisher gereicht.

    Mein Tipp: Stecke lieber die Energie in die Planung einer guten 12V Anlage anstatt in den Gaseinbau.


    Ne Kasettenmarkise ist geil aber auch nicht unbedingt ein Muss.
    Sackmarkise ist z.B. eine Alternative. Auf Kederschiene hätte ich keinen Bock da das "Tarp" ja auch wieder seinen Platz braucht und dann ggf nass im Weg liegt. Kederschine macht für mich dann Sinn wenn du ein Vorzelt anschließen möchtest.


    Was ich ein mega Luxus Feature finde ist übrigens ne Dachterrasse.

    (Dachträger drauf, mit Terassendilen beplanken und Leiter ans Heck) Hab mich neulich dabei erwischt wie ich das mal für unseren Pössl geplant habe, Frau hat mich für verrückt erklärt aber geil isses irgendwie schon schützt vor starker Sonneneinstrahlung, dämpft die Lautstärke bei Regen, man hat nen guten Ausblich und man kann easy sperriges Zeug auf dem Dach unterbringen wie z.B. das Kanu (...upps, das bräuchte ich ja dann auch noch :/)

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • Super-Moto am wichtigsten ist, was hast du damit genau vor?

    Wo willst du stehen?

    Frei (Wie lange?) oder mit Infrastruktur(Campingplatz)?

    Welchen "Luxus" willst/brauchst du?

    Ich plane meinen Hilux im Moment wöchentlich um. Hab zwar ne grobe Richtung zu Freistehenden, aber eigentlich nur 2-3 Tage.

    Mein hauptsächliches Limit ist im Moment die Stromversorgung für die Kühlbox. Warmes Bier, gammeliges Fleisch und flüssige Butter gehen gar nicht.

    Für die Lithiumbatterie bin ich (noch) zu geizig. ;)

    Alles auch abhängig von der Jahreszeit.

    220V habe ich bisher nur für das Batterieladegerät im Wohnwagen gebraucht, alles andere läuft auf 12VDC (Beleuchtung innen), Diesel (Standheizung) bzw. Gas/Petroleum (Kochen u. Licht).


    Um dich zu beruhigen, kenne Leute, die bauen jedes Jahr was um, weil sich im letzten Urlaub Optimierungsmöglichkeiten zeigten. :)


    An meinem Wolf hab ich 10 Jahre rumgewerkelt bis es passte, jetzt ist der Hilux da und es geht von vorne los... :werkeln:


    Hat der Sprinter Euro6 ? Ggf. brauchst du dann ein B2B Ladegerät für deine Bordbatterie.

  • Hatte auch schon nen Sprinter, da war das erste die Isolierung, das hat Emil_Strauss ja auch schon geschrieben.

    Da habe ich so einen zweilagigen Schaum verbaut, nicht billig, aber der war sehr gut bei Kälte, als auch bei Wärme,

    was die Isolierung anging.

    Auch ich würde wie Emil auf Hub-und Schiebedächer etc verzichten. Hatte in nem VW LT so was, das wurde trotz "Sikaflex schwarz", immer wieder undicht. Fenster folieren mit Wärme- und Sichtschutzfolie ist auch nicht verkehrt.

    Markise find ich top, hatte ich mit Kassette und dann vorn und seitlich mit Keder,und Klett für Seitenwände aus LKW Plane einzuziehen.

    als Marktstandim Urlaub. Hier vorne jeweils offen.

    Drinne stand dann noch ein Küchenblock bei Bedarf.

    sieht man durch die offene Schiebetür.

    Der stand auf ner Einwegpalette für schnellen Ein- und Ausbau. War komplett mit 3-Wege Kühlschrank Elektrolux, Nirosta Spüle und 2-flammigen Kocher. Gaspulle und Frisch- und Abwasser stand unten drinn. Zum Tüv immer eben die Ganze Küche auf Palette rausgehoben, also keine Gasprüfung ;)

    Vom Bett hab ich leider keine Fotos gefunden.

    Das hing per Flaschenzüge unter der Decke über den Moppeds und wurde nur zum Pennen nen halben Meter runtergefiert.

    Drehkonsolen für die Vordersitze sind auch gut.

    War mein liebstes und bestes Auto :Kleenex: , da CNG Sprinter, 150PS, locker 180K/mh, egal ob 1,2Moppeds, oder nen Gespann drin stand.


    Gruß"Seemann"

  • Ihr seit echt meine Helden...wenn ich Moppeds vor dem Camper stehe weiß ich das ich Zuhause bin :)

    Fryd Zitat:

    "Frei (Wie lange?) oder mit Infrastruktur(Campingplatz)?

    Welchen "Luxus" willst/brauchst du?"

    Fragen die ich mir zur Zeit immer noch stelle. Meine Absicht ist zu reisen und nicht zu verweilen "naja, 4-5Tage geht schon aber dann muss es auch weiter gehen" . Ich gehe mal davon aus das ich dann auch schon mal ein-zwei Tage wild campen muss weil z.B. einfach das Ziel nicht erreicht werden konnte, oder es zu anderen Verzögerungen kam. Also 3 Tage autark sollte schon gehen.
    Ansonsten ist das Ziel in befriedetem und versorgter Umgebung campen zu können.
    Ein mindestmaß an Comfort brauche ich weil meine Madame mit mir reist. Ihre Anforderungen sind bereits klar umrissen und nicht verhandelbar :-). Also wird es eine behagliche freundliche und komfortable Umgebung. Und da ich auch bereits auf die 60 zu gehe kommt das meinen Knochen auch ein wenig entgegen :)

    Lithium ist mir auch zu teuer und mein Bier muß auch kalt sein....:-)

    Seemann
    Das mit der transportablen Küche um die Gasprüfung zu umgehen ist ne super Idee. Ich überlege mal ob ich das auch machen sollte.
    Drehbare Sitze sind bei mir auch geplant, alleine um das Platzangebot auszunutzen. Das Bett werde ich vermutlich ausziehbar machen und Tagsüber wird daraus einfach ein Sofa mit einem Tisch. Aber das ist noch nicht fest....bin für alle Ideen offen.

  • Die Küche müsste ja zur Wohnmobilabnahme drin sein.

    Da wird dir der Prüfer dann sagen, ob ne Gasprüfung fällig ist.

    Aber auch evtl nicht umschreiben.


    Bei uns braucht es zwingend:

    Stehhöhe

    Kocher und Spüle

    Schlafstätte


    Der Kocher braucht eine Zündsicherung. Einfach zur Abnahme so einen günstigen Chinakartuschenkocher rein. Der muss vermutlich verschraubt sein.

    Frag deine TÜV oder Dekra Mann/ Frau im Vorfeld

  • Super-Moto ,wenn die Madame ihre Anforderungen vor gegeben hat, gibt's nur 2 Möglichkeiten.

    1. Sie Zuhause lassen (ganz blöde Idee), oder 2. voll drauf eingehen (Ideallösung)

    "Happy Wife, happy Life. " :mrgreen:

    Meine wurde in die Gesamtsituation eingefügt, um das mal so zu nennen.:zwinker:

    Ihrem Wunsch nach einer Toilette wurde stattgegeben. Klappspaten und Klopapier liegen jetzt im Auto. ;)


    Wenn ich mich recht entsinne, ist für den Sprinter ein Innenausbau bei Reimo verfügbar.

    Kann unter Umständen viel Zeit und Stress sparen.


    https://www.reimo.com/


    https://www.obelink.de/


    Hier mal 2 Links für Material und Ideen.


    Und wie Emil_Strauss schon geschrieben hat, sprech dich mit deinem Prüfer ab.

    Er ist (leider) das "Maß der Dinge".

  • Um mal mein (derzeitiges) Konzept zu zeigen:

    Ist natürlich komplett was anderes als ein Sprinter, aber Möglichkeiten gibt's da auch mehr wie genug. Kommt halt immer darauf an, was, wann, wo, wie.

    Im Holzkasten ist Material und Küche, in dem Tank sind 50l Wasser.

    Oben drauf soll jetzt noch ein Dachzelt.

    Als Vordach/Heckmarkisse benutze ich seit Jahren das Bundu Canopy von Tentco.

    Steht bei Bedarf auch ohne Fahrzeug, wird aber in eine Kederleiste eingezogen.


    Viel Spaß beim Planen und Bauen. :thumbsup::werkeln::saege:

  • Hornbach hat jetzt auch ein Ausbauprogramm für Camperumbauten. Das Zeug ist tatsächlich brauchbar.

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    Mir wäre es vermutlich zu schwer.

    Du musst ohnehin immer dein zGG im Auge behalten.

  • Normalerweise hat ein Transporter Sprinter ja ne Ladewand und ist damit ein LKW.

    Wenn man die Wand entfernt, widmet man ihn ja um.

    Dies muss man ja auch eintragen und dann ändert sich ja auch die Steuerklasse.

    Oder macht man das alles mit der Wohnmobiländerung?


    Ich habe viele jahre mit einer Kederplane 2x3m (Fritz Berger) und zwei Aufstellstangen im Ducato leben können.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Die Steuerklassen ändern sich nicht mehr. Steht in den Papieren LKW, wird die LKW Steuer fällig. Das wurde Anfang des Jahres geändert. Gilt auch für Dokas, Pickups etc.

    Damit will man den Mittelständler entlasten, da dort oft nur ein Fahrzeug für Ware und Personen vorhanden ist.

    Theoretisch erlischt die Betriebserlaubnis, wenn ich meinen LKW als Camper einsetze, sofern eben alle Voraussetzungen erfüllt sind.

    Von daher muss er dann vorgeführt werden und neue Papiere bekommen. warum auch nicht? Spart viel Versicherung und evtl Steuern.

  • Theoretisch erlischt die Betriebserlaubnis, wenn ich meinen LKW als Camper einsetze, sofern eben alle Voraussetzungen erfüllt sind.

    Von daher muss er dann vorgeführt werden und neue Papiere bekommen. warum auch nicht? Spart viel Versicherung und evtl Steuern.

    Will man das vermeiden, muss die Ausstattung des LKWs als Ladung klassifizierbar sein. So ist die Ladung in meinem LKW mit Klettband und Gurten befestigt.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • wobei ich mir aus Kostengründen evtl doch die Umschreibung antun werde.

    Ich nicht, weil ich weiß, dass die Diskussion mit einem TÜV-Prüfer bei mir zu einem spontanen Erbrechen führen würde. Mein Arzt hat mir Aufregung verboten.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Seitenwände, Rückwand und Boden sind raus.

    Linkes Seitenfenster ist drinn. War echt ein scheiß Gefühl den eigenen Wagen wie eine Sardinenbüchse aufzuschneiden ohne zu wissen ob man tatsächlich alles richtig macht. Aber zu guter letzt war es zwar 3,5Std arbeit, aber alles in allem durchaus easy machbar.

    Als nächstes kommt der Einzelsitz und dann der Boden und die Dämmung...Ist das alles drinn kann ich endlich an die Elektrik gehen.

  • Super-Moto frag mal nicht, wie ich mich beim anbohren und sägen bei meinem Hilux gefühlt habe. 6000km auf dem Tacho. :shock:

    Aber hat ja bei dir auch super geklappt, so wie das aussieht. :thumbup:


    Blut und Wasser geschwitzt...


    Freu mich auf mehr Bilder vom Ausbau!

    Fängt ja schon gut an. :):thumbup:

  • Was hast du da gemacht ?....Der Hilux stand übrigens auch auf meiner Liste "Als ich noch die Wahl hatte zwischen Pickup und Transporter :) "...