Empfehlung Messerschärfer...

  • Servus,

    ich muss mich heute als Messerschärferdepp outen (ja, lacht nur...). Ich habe zwar einen Wetzstab und auch einen Stein (400/1000) und Leder, aber ich bin einfach "noch" zu blöd, den richtigen Winkel zu halten. Bis jetzt hat mir immer ein Kumpel (Sattler) meine Outdoor-Messer mit einem Profischleifgerät geschärft. Dafür muss ich aber immer ein gutes Stück fahren. Ich suche ein Tool, was "simpel" zu bedienen ist und mit denen ich meine Messerchen (Skrama 240, Real Steel Bushcraft , RS Observer...) auf eine brauchbare schärfe bringen kann. Da ja jedes Messer einen anderen Winkel hat, muss dies ja berücksichtigt werden. Habt ihr eine bezahlbare Empfehlung für mich?

    Vielen Dank!
    Gruß Wolpertinger

  • Ich kann dir nur ans Herz legen das Schleifen und Schärfen mit einem Bankstein zu erlernen. Kauf dir erstmal einen Kombistein mit 1000er und 6000erSeite und dann übst du das ein paar mal an einigen kurzen Messern bis max. 12 cm, gerne auch Küchenmesser. Und nach etwas Übung kannst du auch längere und Messer mit unterschiedl. Schliffwinkeln bearbeiten. Markiere die Schneidfase vorher mit einem Edding, damit du nach ein paar Zügen evaluieren kannst, ob dein gehaltener Winkel korrekt war. Mit einem Taschenmikroskop kannst du ebenfalls überprüfen, ob dir die Klinge beim Gleiten über den Stein das richtige Gefühl zurückgemeldet hat. Edding und Mikroskop werden dir Sicherheit geben, ob und wie richtig du auf dem gewünschten Weg bist. Ich denke nach wenigen Stunden Übung wirst du feststellen, dass das ganze kein Hexenwerk war. Und wenn du das beherrschst, kannst du später so ziemlich alle Arten von Messerklingen schleifen und schärfen, auch mit Diamantplatten (die geben weniger Feedback ins Handgelenk beim Schärfen) und du hast deine Ruhe.
    Dann macht es auch mehr Spaß sein(e) Messer richtig ranzunehmen und man schont sie nicht, aus Angst, dass sie stumpf werden. Für das richtige Knoff Hoff empfehle ich dir Leos Messerschärfseite.

    Dann brauchst du auch nicht Geld rausschmeißen investieren wie sowas wie Lansky Messerschleifset, oder wie das heißt. :saint:


    Viel Erfolg und Spaß wünsche ich dir!

    Lieben Gruß,

    Olli :)

  • Hi....

    aus meiner Sicht hast du eigentlich alles was du brauchst. Wobei, auf Dauer dürfte es schon feiner sein als 1000. Der Punkt ist ja, dass du letztlich immer lernen musst von Hand zu schärfen. Jedes deiner Messer wird ja einen anderen Winkel haben, einen anderen Anschliff usw. Mir wäre kein "Gerät" bekannt das automatisch alles richtig macht. Das Ken Onion Schleifferle z.B. kostet erstens ne Stange Geld, und es ballert dir halt "seinen" Schliff auf jedes Messer. An sich ein sehr effektives Gerät, aber für meine guten Messer...nene.

    Wie groß ist dein Stein? Je größer, desto einfacher tust du dir (so geht es mir zumindest).

    Mein Opa hat mir das so beigebracht: Er hat mir ein altes, stumpfes Messer und einen Stein gegeben und kurz gezeigt wies geht, und dann gesagt: So Bua...jetzt mach.... Und das ist letztlich auch mein Tipp: Einfach so ne alte Gurke nehmen und schleifen bis man das Gefühl dafür hat. Und den Wetzstab..... würde ich in der Schublade lassen.


    Ansonsten... siehe Olli s Beitrag.

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • Einfach und halbwegs bezahlbar sind so Teile wie der Spyderco Sharpmaker. Damit bekommt man viele Sachen auf richtig ordentliche Schärfe. Der ist allerdings suboptimal für Messer mit skandinavischem Anschliff. Gerade für diese ist ganz klassische Arbeit auf Steinen deutlich geeigneter!

    Ich würde dir einfach dazu raten, mit deinem vorhandenen Stein zu üben. Keine Neuanschaffung, sondern mit vorhandenem Material besser werden! Gerade die Messer mit skandinavischem Anschliff lassen sich so herrlich einfach auf Steinen bearbeiten.

    Mit einem Stein, wie du ihn nennst, kann man schon richtig gute Ergebnisse erzielen. Es ist aber kein kurzer Weg zum Ziel. Das Schärfen von Messern ist ein Prozess, ein Weg, eine Form des Einswerden mit dem Stahl. ;) Mit Stein, Stab und Leder hast du alles, was man braucht! Der Rest ist Üben.

    Im Leben gibt es nie einen einfachen Weg :!::mrgreen:










    Und nach den ganzen Phrasen, wasche ich mir jetzt den Mund mit Seife aus und trinke einen Tee mit Honig. :)

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    • Offizieller Beitrag

    Doch, es gibt einfache Wege! Wenn du meditieren willst, dann s.o.

    Früher, als das Wünschen noch half, gab es mal einen Friesenschleifer. Leider wurde der Faden dazu gelöscht. Das war die Männerantwort auf den Spyderco Sharpmaker. Die Schleifwinkel wurden automatisch eingehalten, wenn man die Klinge senkrecht am eingespannten Keramikstab entlanggleiten ließ. Wer es bekloppt mag, s. Wippschleifer: Noch'n Messerschärfer - kann denn Schwachsinn Sünde sein?

    Meine Empfehlung wäre der Sharpmaker oder ein Gerät in dieser Art. Dann aber die großen Versionen nehmen, die erleichtern das Schleifen großer Klingen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, welchen Winkel man will. Ich nehme 25 Grad für gröbere Klingen, 20 für feinere. Mir reichen die beiden Winkel.

  • Ich danke euch für die brauchbaren Tipps!

    Hier mal mein vorhandenes Schleifwerkzeug. Stein hat diese Standartgroesse. Leder hat mir mein Sattlerspezi in die Hand gedrückt. Mehr hab ich ned, ausser noch Schleifpapier und an ollen Fiskars- Messerschaerfer in der Küche...

  • Hi Olli,

    vielen Dank, die verlinkte Website ist ja super und ein Taschenmikroskop schein sehr hilfreich zu sein um die Arbeit zu beurteilen. Dann werde ich mal übenübenüben...

    LG (auch ein Olli)


    Den Fiskars kann man ganz dezent entsorgen, der macht auf Dauer Scharten in die Klinge.

    Da hast du Recht, das Teil taugt nicht wirklich was. Ich werde jetzt fleißig mit den Stein üben und dann wird das schon mit der Zeit werden!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolpertinger () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Wolpertinger mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Der Lederriemen ist aus meiner Sicht nicht tauglich.


    Entweder gehört das Leder auf eine Holzlatte geklebt oder der Lederriemen muss deutlich länger sein.




    Die Innenseite eines alten Ledergürtels (der vielleicht im Lauf der Jahre am athletischen Körper geschrumpft ist :) ) wäre zum Beispiel gar nicht so schlecht für die abschließende Behandlung.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    Einmal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • Super, danke für den Hinweis :thumbsup: Dann klebe ich den vorhandenen Riemen auf Multiplex...

  • erklären wir den Trick mit der Tasse

    Und der Trick mit den 3 Muscheln wird als Bonus auch erläutert.


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  • Und wen du das alles soweit kannst.... erklären wir den Trick mit der Tasse ;)


    Ernsthaft: Ich finds gut wie wir uns hier helfen :thumbsup:


    Muss ja auch mal gesagt werden

    Was ist der Trick mit der Tasse? :/

    Da schließe ich mich an, hier sind wirklich viele gute Mitglieder am Start wo man eine Menge lernen kann!!!
    LG

  • Ich schleife meine Holzbearbeitungswerkzeuge nun fast 50 Jahre

    an Abziehsteinen auf Rasurschärfe.

    Vor ca. 10 Jahren habe ich angefangen ein Messer zu schmieden.

    ich bekam es einfach nicht auf den Banksteinen scharf ( ist ja auch

    kein Hobeleisen oder Stecheisen mit einseitige Fase).

    Ich kaufe mir dann ein Taschenmikroskop bei Ibää für ein paar Euro

    und schaute mir die Klinge an. Danach war mir alles klar. Ich fing von

    vorne an und bekam es Rattenscharf.

    Heute benutze ich nur noch den Spyderco Sharpmaker. Einfach nur

    entspannend und super einfach.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Na ja, n diesem Blick wurde mir und würde auch jedem weiteren alles klar sein.


    Ich habe mit dem groben Stein die Klinge auf Format gebracht.

    Der nächst feinere hatte die Scharten des groberen Stein nicht

    komplett rausgeschliffen. Der noch feinere Stein konnte das

    natürlich auch nicht.

    Also von vorne angefangen und mit dem nächsten Stein solange

    geschliffen, bis die Scharten des vorherigen Steins entfernt waren.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

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