"Fette verbrennen im Feuer der Kohlehydrate" - eine Wintertour in Norwegen

  • So, weiter gehts....


    Wie zuvor beschrieben, die nächsten Abschnitt unseres Weges bzw. die möglichen Optionen wurden erkundet, anschließend wurden die Pulken geholt und es ging weiter.

    Manchmal lagen Bäume quer, um die mit den Pulken durchmanövriert werden mußte. Der Vorteil des Erkunden der Wege war, das wir sie somit immer vorgespurt haben. Ein Mal hin und ein Mal zurück.

    Hier waren die Skier deutlich im Vorteil. Wenn es allerdings eng wurde, kleine Kurven um Hindernisse, steile Wegpassagen angesagt waren war es gut ein paar Schneeschuhe zu haben. Am Ende sind die Skier aber trotzdem besser. Wenn ich beim Vorspulen hinter den Skiemännern hergelaufen bin sank ich meist immer noch gut 30-40 cm tief ein.


    Zum Lager...

    Wir haben jede Nacht der Tour auf gefrorenen Seen kampiert. Nicht nur praktisch sondern von der Kulisse immer wunderschön.

    Jeder hatte sein eigenes Schlafgemach, dazu das Gruppenshelter, ein Hilleberg Altai. Letzteres ist Gold Wert und absolut praktikabel.

    Jedr baute seinen eigenen Kram auf, wer fertig war machte sich an das Gruppenshelter. Nach wenig Zeit sitzen alle Griffe und jeder weiss wortlos was zu tun ist. Die Gruppe hat generell, abgesehen vom harmonischen Miteinander, hervorragend funktioniert.


    Im Gruppenshelter wurde immer eine nette Tafelrunde gegraben. War auf den Seen zu wenig Schnee um tief zu graben wurden teils Packsäcke mit Schnee gefüllt um darauf zu sitzen --> Konradsky s glorreiche Idee.

    des Weiteren wurde der Packsack des Gruppenshelters ebenfalls immer direkt mit Schnee zum Schmelzen gefüllt. So mußte später keiner mehr raus.







    Generell haben wir es Morgens relativ ruhig angehen lassen. Zwischen 7h00 und 8h00 trudelten alle im Wohnzimmer ein, es wurde gefrühstückt und Schnee für den Tag geschmolzen. Hier gab es doch immer einiges an Wasser zu schmelzen. Jeder hatte einen Kocher, 3 Benziner, zwei Spiritus.

    Dann wurde gepackt und es ging wieder los in die unberührte Schneelandschaft die gefühlt jedes Geräusch verschlang. Generell herrscht unter diesen Bedingungen eine unglaubliche Ruhe. Es waren wenig Tierspuren zu finden, geschweige denn zu sehen.












    Später geht's weiter.

  • Am heutigen Tag gefiel mir die Landschaft und der Weg besonders gut. Längst war klar, dass die angepeilte Runde viel zu lang war, die Wegbedingungen für diese Strecke viel zu lang. Aber um Strecke ging es eh nie...viel mehr um Erlebnis. Davon gab es reichlich!



















    Das war ein grober Abriß des Tages. Gleich wird Lager gebaut.


    Ein genialer Lagerplatz...in meinen Augen glaube ich der Schönste....












    Und dann dieser Sonnenaufgang. Er hat sich definitiv in mein Gehirn gebrannt.








  • Boah! - wie Geil! :thumbsup:


    wenn mein Kadaver doch nur ein wenig mehr Belastbarer wäre ... :hund: ich hätte mal sooo viel Bock auf eine solche Schnee-Tour.


    neidische Grüße

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • So, weiter geht‘s. Nach diesem wunderschönen Morgen hier noch ein paar Fotos des Tages…

    Heute führt uns der Weg nachdem es bergaufgeht an einen Berghang der recht dicht bewaldet ist. Nach den Erfahrungen der letzten Tage heißt es wieder Scouten. Vor allem geht es recht weit bergab. Das wollen wir mit den Pulken keineswegs umsonst laufen.

    Übrigens ein total cooler Abstieg bei dem wir sogar auf frische Elchspuren stoßen.









    Unten angekommen sitzen wir in einem Tal. Hier gibt es ein paar Holzhütten aber keinen offensichtlichen Weg. Eins der Täler durch die es weiter gehen würde ist von umgefallenen Bäumen komplett versperrt.

    Wir sitzen in einer Sackgasse, also heißt es zurück, den Berg wieder hoch.

    Alles kein Problem, denn der Weg ist das Ziel. Mit diesem Blockwinkel ist die ganze Geschichte ein Riesen Spaß.

    Vater Konrad, der wie sich im Nachhinein rausstellt, die Tour mit einer angebrochenen Rippe absolviert ist bei den Pulken geblieben. Das kommt davon, wenn man sich auf der Fähre mit einem Lübecker Hut prügelt…an dieser Stelle nochmal meinen ganz großen Respekt, die Tour durchgezogen zu haben.


    Nun aber zurück…wir haben eigentlich keine Wahl. Wir müssen den selben Weg zurück. Unterwegs hatten wir einen See überquert auf dem wir noch nicht geschlafen haben. Das geht natürlich nicht und so ist das neue Tagesziel schnell definiert.


    Der Weg zum See…kennt ihr ja schon.






    Und dann das Lager. Sehr schönes Plätzchen Erde mal wieder! Und für die Romantik fällt beim Ankommen auch noch Schnee. Jeder versucht sein Zelt wieder so aufzubauen, dass ihn Morgens direkt der erste Sonnenstrahl erwischt.









    Habe ich euch eigentlich schon meinen Sockentrocknungsapparat vorgestellt? Dazu schreibe ich am Ende nochmal was…



    Das Ende ist übrigens noch nicht in Sicht. Später mehr…und dann kommen ja noch die Beiträge der Jungs, die mit vernünftigen Fotoapparaten unterwegs waren… :campfire:

    Einmal editiert, zuletzt von Pero () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Pero mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • ich kann mich gar nicht genug Satt sehen, an diesen geilen Aufnahmen ...


    Was mir aufgefallen ist, ist - dass Ihr alle trotz Pulka jeweils einen gut gefüllten Rucksack auf dem Buckel habt.

    Was um Gottes Willen habt ihr da drin? :shock:

    Die dicke EVA und / oder den dicken Winterschlafsack? Also dickes, sperriges Zeug oder was?

    Ist das nicht sehr Hinderlich beim Ziehen der Pulka, wenn man(n) gleichzeitig noch Buckeln muss?



    lieben Gruß

    Michael


    Das Ende ist übrigens noch nicht in Sicht. Später mehr…und dann kommen ja noch die Beiträge der Jungs, die mit vernünftigen Fotoapparaten unterwegs waren…

    :love:

  • @kahel

    Mein Rucksack ist auch mein Zuggeschirr. Der ist darauf ausgelegt. Abgesehen davon ist das drin, wAs tagsüber benötigt wird. Daunenjacke, Essen für tagsüber, Isoflasche, Sonnenbrille, Messer, Handschuhe, Fernglas, Klopapier.

    So braucht man tagsüber nicht an die Pulka.

    Geht aber auch anders…siehe smeagolvomloh


    Ach ja, ich wollte ja noch weiter posten.

    Wir haben mal wieder einen netten Abend im Gruppenshelter verbracht, anschließend gab es noch ne ordentliche Fotosession. Diese Fotos überlasse ich HerrNilsson und Marvin14 . Das war nichts fürs Handy.

    Das Gruppenshelter war dieses Mal etwas aufwändiger aufzubauen. Es lag wenig Schnee auf dem See, so ließen sich die Schneeheringe durch lange Verdichten des Schnees zum Halten bringen. Trotz der windigen Nacht welcher am Morgen weiter anhielt blieb alles gut stehen.

    Am Morgen hieß es für einige von uns Waschen im Schnee. Abgesehen davon, das einem echt die Zehen abfrieren fühlt man sich anschließend wie ein junger Gott.










    Einmal editiert, zuletzt von Pero () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Pero mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Kahel ích hatte meinen Exped Lightning Lightrucksack

    als Zuggeschirr an. In den Meshtaschen außen hatte ich

    eine 1Ltr. Thermoskanne und in der anderen eine Blechflasche

    nebst Isolierung von dir mit heißem Elektrolyt.

    Im Rucksack selber war mein unkompremierter Topquilt nebst

    Kopfkissen.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Ja, leuchtet mir ein, dass ein Rucksack als Zuggeschirr dient, das dann zugleich eine "Verstaumöglichkeit" der täglichen Sachen für den direkten Zugriff dient. ABER zwei / drei von Euch hatten Rucksäcke auf dem Buckel, die mir doch sehr groß aussahen.



    lieben Gruß

    Michael

  • Die mit den großen Rucksäcken bekamen noch Steine reingelegt,

    damit ich als über 60 jähriger überhaupt mitkam.

    Und wieder andere mussten Ihr Zeugs per Bahn erstmal aus dem

    Süden der Republik nach Norden schaffen.



    Der kleine Kahel wäre unter diesen Haufen Gear noch nicht mehr gesehen. :Squirrel:

    Oh, ich sehe gerade auf dem Bild einen Lübecker Hut. Die Dinger sind saugefährlich.<X



    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

    2 Mal editiert, zuletzt von Konradsky ()

  • 8| meine Fresse - was ein Pack! :shock:



    So Bepackt würde ich allein schon im Stand in die Knie gehen :rotwerd: - Garantiert. Geschweige denn mit Bus und Bahn quer durch die Republik.


    Jongens, Ihr habt ALLE meinen größten Respekt, und vor allem Dir altem Sack ( Konradsky ) :thumbup::thumbup::thumbup:



    :mrgreen:

    Michael

  • Heute geht es vorerst den selben Weg zurück den wir am Anfang der Tour gegangen sind. Durch unsere Spur des Hinwegs und das Kennen des Weges kommen wir gut voran. In unserem ursprünglichen Startpunkt wollen wir noch eine Schleife in eine andere Richtung drehen, dann noch einmal übernachten um dann wieder zum Parkplatz zu gelangen.


    Findet den Marvin14 :




    Bei Konradsky ist es einfacher…




    Unsere Spur von Hinweg. Eine Pulka paßte noch durch.



    Enge Kurven und Skier…nicht immer ganz einfach.





  • Falsch Kahel,


    im roten Kreis isser. Dein gelber Pfeil zeigt Nils.



    Ich fand mein rotes Schneehemd von der Farbe angemessen.

    Wenn ich, der immer als letzter läuft, liegen bleibe, findet man mich besser.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Wahnsinn... das ist ein wunderbarer Faden mit herrlichen Bildern!

    Ich war mit Familie 2015 am Polarkreis unterwegs. Dort haben wir auch ausgiebige Touren gemacht (im Rahmen der Möglichkeiten der Kiddies). Aber alles mit einer Holzhaus- Basis in Solberget ... also verhältnismäßig weichgespült... :saint:

    Ich würde, so es der inzwischen nachhaltiger geschädigte Kadaver es zuließe , auch eher wieder die Wanderski nutzen, als die Schneeschuhe.

    Das hatte sich damals bewährt.


    Gruß

    Thomas :bart:

    Ziegen sind coole Viecher... sie schauen immer auf der anderen Seite des Zaunes nach, was es da zu entdecken gibt.... :bart:

  • Dein gelber Pfeil zeigt Nils.

    Nö - der gelbe Pfeil weist auf mich - natürlich souverän mit Ski am "Hügel der Qualen". ;)

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Nun geht es auf die Piste. Einerseits schön mal richtig in den Tritt zu kommen, auf der anderen Seite bei Weiten nicht so spannend und so ….so richtig „drin“.

    Ich vergleiche es ein wenig mit Forststrasse oder querfeldein. Ich präferiere in der Regel letzteres.

    Es ist ein seichtes Auf und Ab, was später deutlich mehr Auf und später deutlich mehr Ab wird weil wir irgendwann, quasi oben angekommen wieder umdrehen.

    Erstens wollen wir übermorgen in Odlo einfallen und die Stadt unsicher machen und uns nicht zu weit von Parkplatz entfernen, zweitens sind wir an einem schnuckeligen See vorbeigekommen.






  • habt ihr nicht mal eine "Pulka-Abfahrt" gemacht?

    So mit draufsetzen und so?!

    Huiiiiiii - Hopala - Patsch.


    oder war es dafür zu Flach im Gelände?



    :Squirrel: