Auf der Suche nach den "BIG FIVE"!


  • Ehrlich gesagt, es gibt schlimmere Jobs als meinen!

    Auch wenn ich 168 Stunden Bereitschaftsdienst abgesessen habe, bevor am letzten Tag der Standby Line, der erlösende Anruf kam...

    "Mr. Greenhorn, wir brauchen Sie für einen Einsatz nach Johannisburg!" :thumbsup: Jackpot!!!

    Yiihaaaah!


    Also schnell den Koffer umgepackt und etwas ergänzt, Briefingunterlagen vorbereitet und Abends zum Flughafen gedüst!


    Meine Crew war bester Laune wie immer nach JNB !....das ist der Three Letter Code ,für den Flughafen Johannisburg.


    JNB, bedeutet 2 Nachtflüge, wo die Gäste schlafen, 1x weniger Service, längere Pausen, schönes Hotel, 1000 Möglichkeiten vor Ort seine Freizeit zu verbringen, Carnivoren tun den ganzen Tag nix anderes ,als excellentes Rindfleisch vom Südafrikanischem Weiderind in sich hineinzustopfen und das größte Problem besteht eigentlich darin, für welchen der hervorragenden Rotweine man sich entscheiden soll....,oft ist es ein Pinotage.


    Das Leben eines Flightattendant ist hart und ich will Euch weitere Beschreibungen meines Arbeitsalltages ersparen, also schwenken wir direkt um und ich erzähle Euch, wie ich 24 Stunden meiner Freizeit vor Ort verbrachte!



    Während des Briefings in FRA stellte sich heraus, das die Crew im Vorfeld bereits eine kleine Safari mit Übernachtung organisiert hatte!


    Ich habe sogleich mein Interesse bekundet daran partizipieren zu wollen und die Organisatorin der Tour telefonierte sofort mit Quintin, dem Besitzer der Lodge in Johannisburg und gab mir das Okay, dass noch Platz sei und ich teilnehmen könnte!


    :danke: Da geht man doch mit einem Lächeln an Bord, auch wenn einem nun ein 11 Stunden Nachtflug bevorsteht und man erst nach 24 Stunden ins Bett kommt! In JNB angekommen, haut man sich für 6 Stunden auf's Ohr und trifft sich zum Aperetif in der Bar, um ne Stunde später zum Abendessen zu gehen. Die ganze Crew war dabei und wir hatten 20 Plätze im "Grillhouse" reserviert. Angeblich gibt es in Südafrika das beste Beef, andere sagen in Argentinien!? Keine Ahnung! Ich bin seit fast 30 Jahren Vegetarier und kann das nicht beurteilen....aber der Pinotage ist lecker! :thumbsup: Am nächsten Tag wurden wir um 14:00 Uhr im Hotel abgeholt und in 1,5 Stunden zur Lodge gebracht. Die Nähe des Naturreservats zur Großstadt Johannisburg ist ein unschlagbarer Vorteil! Vergleichbare Reservate liegen 3-4 Stunden Autofahrt entfernt!





    Auf der Lodge angekommen wurden wir von Quitin, dem Besitzer und anderen Mitarbeiter begrüßt und bezogen unsere Zimmer. Vor dem ersten "Game drive" hatten wir noch etwas Zeit und nutzen sie, um das lokale Bier zu testen und die Füße in den Pool zu halten.



    Wie auch bei uns in Europa ist die Zeit der Dämmerung die beste Zeit für Tierbeobachtungen, deshalb fuhren wir erst gegen 17:00 Uhr los.



    Ob du bei einem "Game Drive", also einer Ausfahrt um Tiere zu beobachten Erfolg hast, steht etwas in den Sternen!


    Natürlich kennen die Guides ihre Plätze, wo die Tiere sich versammeln und anzutreffen sind....Wasserlöcher etc, aber es hatte in den Wochen viel geregnet, sodass es überall grünte und genug Wasser vorhanden war. Deshalb waren die Tiere auch weit über das Areal verteilt und wir hatten leider relativ wenig Anblick gehabt!




    Der Guide gab sich alle Mühe uns trotzdem mit interessanten Informationen zu versorgen, sei es uns auf eine Elefantenspur aufmerksam zu machen , oder ein besonderes Spinnennetz in den Sträuchern zu zeigen.





    Natürlich gab es auch Impalas und Zebras zu sehen, aber man wünschte sich doch eine Begegnung mit den BIG FIVE!







    Das sind Elefant, Nashorn, Löwe, Wasserbüffel und Leopard!


    SELTEN und GEFÄHRLICH :Skull: ! :mrgreen:



    ....an diesem Abend leider nicht! Wir machten eine Pause , um an einem kleinen See einen "Sundowner" zu trinken, aber leider auch keinen Gin&Tonic, oder Castle Beer!.... habe ich es schon erwähnt ?..... das Leben eines Flightattendants ist nicht das Leichteste!









    Also Augen Auf bei der Berufswahl!


    Nach dreistündiger Ausfahrt kehrten wir zurück und mußten uns die Zeit bis zum Abendessen mit einem weiteren Local Beer vertreiben. Die Ladies hatten noch einen aufregenden Moment, als eine von Ihnen einen Hausgast bemerkte, auf den sie gerne verzichten wollten!



    Quintin, nahm ein Stück Toilettenpapier und "entsorgte" ihn im Garten! No worries! Nicht gefährlicher als ein Wespenstich!


    Nach dem Abendessen saßen wir noch fast bis Mitternacht an einem Lagerfeuer, dass den Namen eigentlich nicht verdiente und gingen dann zu Bett, denn um 5:00 Uhr früh war bereits Wecken angesagt! Eine Stunde später wurden wir zum Bushwalk abgeholt!

    Das war für mich auch der besondere Teil dieses Ausflugs! Ich habe, in den Jahren, schon an mehreren Safaris teilgenommen, teils im Fahrzeug, teils zu Pferd, aber noch nie zu Fuß!



    Wir fuhren zu einem anderen Teil des Game Reserve und trafen dort auf William und Erik, unseren Guides für den Bushwalk!



    Nachdem wir den Papierkram erledigt hatten und alle Erbschaftsangelegenheiten erledigt waren, wurden wir noch über die Regeln im Bush gebrieft und dann ging es, im Gänsemarsch, hinaus in die Wildnis!



    Es wirkte überhaupt nicht gefährlich, wo wir lang liefen, aber das Kaliber am Patronengurt der 2 Guides ließ keinen Zweifel aufkommen, das wir eventuell in lebensbedrohliche Situationen kommen könnten!


    Welches Tier der "BIG FIVE" ist das gefährlichste für Besucher der Nationalparks und hat in der Vergangenheit für die meisten tödlichen Begegnungen gesorgt?


    Believe it ,or not! :shock: The Cape Buffalo!!!




    Also liefen wir im Gänsemarsch unseren Guides hinterher und fingen an zu schwitzen, denn die Sonne fing an richtig zu brennen!

    Wir sahen einige Wildtiere , leider nur aus Entfernung!





    Junge Kojoten, Zebras, Impalas, allerdings auch Kudus, Vögel und Insekten......aber WO waren die BIG FIVE?!







    William zeigt uns Spuren von Löwenkrallen an eine Baum!





    Nach über 2 Stunden Fußmarsch gab uns William ein Zeichen Ruhig und Still zu sein......dann winkte er uns heran..... und wir hatten Anblick auf 4 Rhinos!



    Fantastisch!!!

    Eigentlich immer noch viel zu weit weg, als das man sie vollständig sehen konnte, dennoch auf "Augenhöhe"!

    Nicht aus einem Fahrzeug, sondern 30 Meter entfernt, auf ebener Erde, fußläufig!

    Wir flüsterten und William erzählte uns, das täglich 3 Rhinos in Afrika gewildert werden und das die Population auf ca. 27000 Stück geschrumpft ist.


    Das einige Unterarten der Rhinos unwiederbringlich vernichtet sind, da es keinen Genpool mehr gibt und mit dem Sterben der letzten ihrer Art, die Spezies unwiederbringlich ausgerottet sein wird!


    Trotz dieser traurigen Info, war die Begegnung mit den Rhinos ein wunderbarer Abschluss unseres Bushwalks!


    So trivial es klingen mag..... danach gab es Breakfast und wir wurden zurück ins Hotel gebracht!


    Wieder einmal durfte ich feststellen, dass das Zeitempfinden eines Menschen beeinflußt wird, durch die Inhalte des Erlebens!

    Die Eindrücke und Impressionen waren so vielfältig und intensiv , sodass 23 Stunden vor Ort so lang andauerten, als wären es Tage!

    Ich bin so dankbar dafür, was ich durch meinen Job erleben darf!


    Thanks God!

  • Herzlichen Dank für das Einstellen des Trips!


    Großartig! :thumbsup:

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Super Bericht.

    Danke dafür.

    Ende Dezember ist ein Flug nach Johannesburg geplant. Mal sehen, ob wir die Big Five dann sehen.


    Ja, das leckere Rindfleisch dort 😊👍😍


    Hast Du dies wirklich auch gegessen❓🤔