[Schweden, Grövelsjön] Wo ist die Schutzhütte? Eine Bilderreise ins Whiteout.

  • [Vorbemerkung:]


    Vor ein paar Jahren hatte ich schon mal ein kleinen Bericht über eine Wintertour am Grövelsjön geschrieben.


    Grövelsjön 2019


    "Den Flow" auf Wintertouren habe ich längst wieder gefunden. Dieses Jahr ging es mit 5 Freunden aus dem hiesigen Forum erneut in die Region, in der der Flow verloren erschien.


    In erster Linie sollen Bilder sprechen und den geneigten Leser an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.


    [Reiseziel:]


    Schweden, Grövelsjön, schwedisch-norwegisches Grenzgebiet



    [Reisezeit:]


    Eine Woche im Februar 2023.


    [Teilnehmer:]


    HerrNilsson

    Marvin14

    Pero

    Konradsky

    ol'greenhorn
    smeagolvomloh


    [Vorgeplänkel:]


    Zunächst trafen wir uns auf einen lustigen Abend in der Hauptstadt der Kioske (Hannover).




    Natürlich mussten die "Toursticker" (danke an die bessere Hälfte von Pero ) zunächst an die Jacken der Expeditionsteilnehmer genäht werden.






    Über den Rest des Abends (u.a. Besuch einer Schlagerkneipe) wird bewusst der Mantel des Schweigens gelegt.


    Auf dem Weg zur Fähre Kiel-Oslo stellten sich kleine Probleme an einem der beiden Expeditionsfahrzeuge ein - Kühlwasserverlust.




    Nun gut - erst mal die Fähre erreichen, der Rest wird sich irgendwie regeln lassen.






    Wie zu erkennen ist, war uns ausgewogene Ernährung während der Überfahrt prioritär.


    Die Einfahrt in den Oslo-Fjord war von einer grandiosen Nebelbank gekennzeichnet.




    Ankunft in Oslo gegen 14:00 Uhr. Danach ging es zunächst auf die Suche nach einer Werkstatt, die sich des defekten Kühlerschlauchs annehmen konnte. Nach einigen Stunden war eine Werkstatt gefunden - das Problem konnte für einen fairen Kurs gelöst werden - weiter geht es!



    Sehr späte Ankunft auf dem Campingplatz am Grövelsjön. Die zugewiesene Wiese lag unter einer Schneedecke von etwa 80 cm. Nach einer halben Stunde buddeln entschied ich mich dazu, das Zelt auf dem Parkplatz aufzubauen.



    Am Morgen erwartete uns Sonnenschein und nach dem Richten der Ausrüstung konnte die kleine Tour starten.









    Am Abend ein wunderschöner Sonnenuntergang; morgens sah es wieder ganz aus.




    Große Teile des Tages war es ausgesprochen trüb und windig. Hier zeigten sich im vereisten Fjäll auch deutliche Unterschiede in der Spurtreue der verschiedenen Pulken und der verwendeten Zuggeschirre.





    Der Tag wurde sehr lang! Ursprünglich wollten wir zu einer Schutzhütte mit Ofen, an der ich 2019 schon mal war. Irgendwie ließ sich das Ding nicht finden. Immer wieder suchten wir in unmittelbaren Zielgebiet, konnten aber nicht fündig werden. Also im Dunkeln an einem Unterstand das Lager errichtet und die Zelte aufgebaut. Alle waren vollkommen platt, weil wir über einen langen Zeitraum Pulken, Rucksäcke und Ski einen Hügel im Tiefschnee hochwuchten mussten. Kurzes Abendessen, Schnee schmelzen zum Auffüllen der Thermokannen und früh in die Schlafsäcke.



    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



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  • Am nächsten Morgen wieder strahlender Sonnenschein.





    Ja guck - da ist ja auch die Schutzhütte, die wir abends gesucht haben. Eigentlich gut, dass wir das Ding nicht gefunden haben, Platz für Zelte wäre wenig vorhanden gewesen und das Übernachten in der Hütte ist nur in Notfällen erlaubt.


    Und schon geht es wieder berghoch ins Fjäll.





    Heute nur ein kurzer Tag, denn diesen Abend wollten wir dann tatsächlich Rast an einer Hütte machen.



    Zelte aufbauen, Holz sägen und spalten und dann konnte der lustige Abend im bald sehr warmen Raum beginnen.





    Dazu haben wir noch einen ausgesprochen unterhaltsamen und sympathischen Schweden kennen gelernt, der den Abend mit uns in der Schutzhütte verbracht hat. Das war wirklich ein großartiger Abend.


    Hier noch ein Bild der wunderschönen, renovierten Pulka von Hans:



    Weiter geht es im knackigen Schneetreiben.





    Und während es wieder talwärts geht, zeigt sich auch wieder die Sonne.



    Den letzten Abend in Grövelsjön verbrachten wir dann in einer Hütte auf dem Campingplatz. Die Übernachtung war übrigens günstiger als wenn wir die Zelte aufgebaut hätten.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

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  • Sehr schöner Tourbericht 👍...wie weit wart ihr denn mit dem Lager von der gesuchten Hütte letztendlich entfernt?

  • Der Folgetag war von einem Besuch in Oslo geprägt. Einige Teilnehmer der Tour kannten das Fram-Museum noch nicht, welches fast ein Pflichtprogramm für Freunde von Winterabenteuern ist.

























    Neben der Geschichte der "Fram" und den Expeditionen von Nansen und Amundsen wird dort auch viel über die gesamte Geschichte des Vordringens in die Polregionen gezeigt.








    Sehr schöner Tourbericht 👍...wie weit wart ihr denn mit dem Lager von der gesuchten Hütte letztendlich entfernt?

    Etwa 2 bis 3 Kilometer. Ursache des kleinen Fehlers war aus meiner Sicht, ein kommunikatives Problemchen bei der Zusammenführung meiner Erfahrungen aus 2019, der diesjährigen Tourplanung und dem Übertrag ins GPS. War aber halb so wild.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



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  • Da wurde bei einigen Bildern ein schönes S in die Gradationskurve geschallert, für ne wunderbare Schattentiefe! Das Foto mit den Schnapspullen hat so eine Bildwirkung, das ist Kunst! Das mit der alten Pulka ist sowas von auf den Punkt von den Fraben, genau sowas gehört in den Kalender!


    Ist eins verschwunden, wo glaube ich Konrad die Reihe anführt und die massiven Berge im Hintergrund zu sehen sind? Edit: nee, is wieder da...Der Mann is echt ne Legende! :thumbsup: Die erste Schutzhütte kommt mir irgendwie bekannt vor mit dem Brennholz. Lag die am Häflingen? Dann war die Nothütte wirklich nicht weit weg...Das Langfjället hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht, wa?!


    Ich hatte das Wetter schon Wochen vorher beobachtet, das habt ihr in der Woche wieder perfekt abgepasst, um mal die unterschiedlichen Wetterlagen zu zeigen...

  • Da ist er ja, der Bericht auf den ich schon sehnlichst gewartet habe! :love:


    Super geniale Bilder smeagolvomloh . Du hast es einfach drauf. :rock:

    Ich wäre gerne dabei gewesen, aber ich habe aktuell andere Prioritäten und immer noch keine Ski. Und Schuhe finden sich auch schwierig in meiner Größe.


    Freue mich auf die Pics der restlichen Partizipanten! :thumbsup:

    Bei Insta habt ihr ja schon ordentlich rausgehauen.


    Mit viel Glück evtl nächstes Jahr. Mal schauen, wird nach wie vor schwierig, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.


    Auf bald ihr Dudes! ✌️


    Tippelino

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • [Danksagung:]


    Die Truppe war mal wieder absolute Spitzenklasse!



    Freundschaft - Kameradschaft - genau so muss das sein!


    [Skitour im Fjäll mit Pulka für Anfänger?]


    Soll man das wirklich machen, wenn man vorher noch nie auf Back-Country-Ski mit Fellen gestanden hat?


    Ja natürlich!


    Pero und ol'greenhorn hatten vorher noch nie auf solchen Ski gestanden und bislang die Wintergeschichten mit Schneeschuhen gemacht. Richtig geil, wie gut die beiden Jungs das gemacht haben! Skitouren mit Langlaufski sind keine Kunst. Man braucht keine große Ski-Erfahrung, um damit vernünftig laufen zu können. Und man ist damit auf jeden Fall schneller und bequemer unterwegs. Dazu tragen die Ski im Tiefschnee auch deutlich besser als Schneeschuhe.


    [Geargelaber:]


    Hier mal eine kleine Liste meiner Ausrüstung. Diese Liste wurde allerdings nochmal kurz vorher minimal umgeändert.








    Natürlich hatte ich mal wieder zu viel zu Futtern dabei.



    Cabanossis sind zu wasserhaltig, frieren ein und müssen vor dem Essen aufgetaut werden.


    Beim nächsten Mal kommen noch verschiedenes Pulver für isotonische Getränke mit. Gerade bei den Getränken brauche ich mehr Abwechslung. Immer nur morgens etwas Kaffee und tagsüber und abends literweise Tee und warmes Wasser ist auf Dauer blöd.


    Veganer Käse nimmt bei Minusgraden eine blöde, krümmelige Konsistenz an. Passt für mich im Winter nicht.


    Als Schlafsack hatte ich einen Daunensack von Ajungilak mit (gerade gebraucht von wilbo gekauft). Komforttemperatur für Männer bei -15 Grad. Passte ganz genau. Überwiegend war mir mollig war. Bei einer Nacht mit - 16 Grad habe ich noch zusätzliches Zeug angezogen.


    Beim nächsten Mal mache ich Gummidämpfer ans Zuggeschirr.


    Eventuell kommt auch noch ein richtiges Zuggeschirr. Derzeit habe etwas Gebasteltes aus eine Rucksacktragegurt. Funktioniert, könnte aber besser sein.


    Breite Thermoskanne für Essen muss mit! Unterwegs im Winter was Heißes zu essen einwerfen ist einfach geil.


    Das Arctic-Bedding-System hat mich voll überzeugt.



    Isomatte oder Isomatten kommen ausgebreitet und aufgepumpt da rein. Zudem noch der Schlafsack offen und luftig. Hat den Vorteil, dass Auf- und Abbau des Schlafsetups deutlich schneller geht und der Schlafsack (eventuell noch mit Restfeuchte) nicht gestopft werden muss. In die große Tasche kann man auch noch Sachen für den täglichen Bedarf packen (Essen, Getränke, Iso-Jacke, Hardshell, Firts-Aid, Brille, Fotoapparat, etc.)


    Vielleicht versuche ich demnächst Isomatten nur aus Schaumstoff und zwei Schafsfelle (null Defektanfälligkeit - wie eine Luftmatratze). Auf der anderen Seite ist die Exped Downmat ein Traum für den gemütlichen Schlaf.


    Daunenbooties sind so dermaßen super! Erstmalig abends beim gemütlich Rumsitzen keine kalten Füße!


    Ich hatte minimal zu viel Wechselkleidung mit. Ein paar Socken und ein wenig Merino-Wäsche hätte ich mir sparen können. War aber kein großer Fehler.


    Auf einer Tour mit Freunden, wenn man abends noch länger zusammen sitzt und sich was zu erzählen hat, braucht man kein Buch mitzunehmen. Ist kompletter Quatsch und unnötiges Gewicht.


    Ich finde es immer wieder schön, wenn man nach jeder Tour Kleinigkeiten für sich persönlich optimieren kann.


    Fotos habe ich mal wieder nur mit dem Smartphone gemacht. Ich hatte noch eine alte analoge Kompaktknipse mit. Auf die Entwicklung des einen verknipsten Films warte ich noch eine Woche.



    Gruß Guido



    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



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  • Sehr schöner Bericht und gute Einstimmung für die kommende Tour. Bin gerade auf dem Weg nach oben und mache ne Tour in der Nähe.


    Wie waren Wetter und Schneeverhältnisse? Bisher ist die Wintersaison da oben ja sehr durchwachsen und es gab viel gruseliges bei den Vita bandet Gehern zu sehen.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • karlson Wir hatten beim Wetter richtig Glück. Tagsüber immer unter 0 Grad, nachts ganz klar unter 0, kälteste Nacht - 16 Grad, an einem Abend war es mal kurz davor, dass es 0 Grad wird, der Schnee wurde schon ganz pampig. Zum Glück fielen die Temperaturen dann wieder. Kurz nachdem wir abreisten, stieg das Thermometer über 0 Grad.

    Der Schnee war dementsprechend ordentlich, um darüber zu gleiten! In den tieferen Lagen im eher bewaldeten Bereich bis zu einem Meter Schneehöhe. Oben auf dem Fjäll windbedingt natürlich nur wenig Schnee, dafür zum Teil richtig vereist.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • smeagolvomloh Sehr schöne Bilder und toll beschrieben.

    So Schneezeug ist ja nix für mich, aber ich finde es supercool wenn sich ne Gruppe zusammenfindet und das dann durchzieht.

    Respekt an alle Teilnehmer!

    (Und ein eigener Tourpatch ist schon ganz großes Kino :thumbsup: )

    Where are the lads that stood with me, when history was made?
    A Ghra Mo Chroi, I long to see the boys of the old brigade.

  • Tolle Tour und ein sehr schöner Bericht mit amtlichen Bildern. Macht Spaß, sich das anzuschauen, smeagolvomloh .

    Ich hab die Sache ja schon bei Instagram verfolgt, in der warmen Stube - denn als geborene Frostbeule halte ich's auch eher mit wärmeren Gefilden.

    Egal, saustark. :thumbsup:


    Pieß!

  • Moin wertes Forum,


    Dann will ich auch nochmal ein wenig zum Besten geben. @SmeogolvomLoh hat ha schon einiges geschrieben und gezeigt aber ich versuche mal noch ein paar andere Fotos zu zeigen, gar nicht so einfach.


    Vorab, es ist erst meine zweite Tour mit Pulka …man kann sagen erst meine zweite „richtige“ Wintertour. Bei der letzten ging es mit Schneeschuhen durch anspruchvolles Gelände in Norwegen, diese Mal mit Ski. Das war auch von vorne herein klar. So hatte sich die Gruppe abgesprochen zumal klar war, das die Skiläufer, bei dem uns zuvorstehendem Gelände, die Schneeshuhgänger um Längen abgehängt hätten. Wie sich letztendlich zeigte war die Entscheidung goldrichtig.


    Für mich war das eine Prämiere und was soll ich sagen, es klappte hervorragend. Das Bergabfahren mit Pulka ist noch durchaus ausbaufenfähig aber dazu komme ich später nochmal.


    Das Ganze begann wie schon erwähnt mit einem Netten Abend in Hannover und einer sehr entspannten Fährüberfahrt. Für mich gehört das auch schon ganz klar zum Urlaub und ist immer eine gute Zeit, voller Vorfreude, mit Freuden.

    Die Vorfreude beginnt übrigens immer so 11 Monate vorher wenn nach der Tour direkt das nächste Ziel definiert wird.


    Man könnte denken, dass der Aufwand für die paar Tourentage zu hoch ist, aber so ist es nicht. Es lohnt sich immer und auch An- und Abfahrt sind bis auf ein paar Ausnahmen, wie undicht Kühlwasserschläuche, äußerst entspannt und unterhaltsam…erwähnte ich glaube ich schon.


    Aufgrund der Panne die letztendlich sehr gut gelöst wurde kamen wir recht spät an. Der letzte Teil der Reise zog sich, einerseits weil es doch noch knappe 350 km von Oslo sind und auf der anderen Seite weil die Strassenbedigungen, abgesehen von den Geschwindigkeitsbegrenzung, nicht mehr her geben. Man fährt irgendwann nur noch durch Wald, die Straßen sind geräumt aber glatt. Und irgendwie ist man ja in Schweden und zumindest ich, mußte mir ständig vorstellen wie ein Elch aus dem Wald bricht und die Strasse quert. Also, Konzentration!



    Am Platz angekommen hieß es dann Schaufeln auspacken. „Hier ist meine Zeltwiese…zumindest im Sommer“ sagte der Platzinhaber Eric(?).

    Schon zuvor am Telefon hatte er uns gefragt ob wir wüßten dass hier Schnee liegt als wir ihm sagten dass wir zelten wollen.

    Vielleicht vergaß er auch nur zu sagen, dass seine schönen Hütten günstiger seien als sein Sommerzeltplatz im Winter 🤣.


    Drei verkrochen sich in den Bulli, einer zog auf den Parklatz um und @Ol´greenhorn und ich machten uns ans Schaufeln. Der Schnee war nur Pulver und ließ sich kein bisschen komprimieren, also hieß es runter bis auf den Grund…zumindest fast. Aber irgendwann stand das Zelt. Auch wenn wir auf der Tour jeder ein eigenes Zelt hatten entschieden wir uns hier ganz klar für ein Doppelschlafkabine.


    Die Nacht war extrem stürmisch, Böen bis zu 95 km/h, gut das wir den Zeltaufbau ernst genommen hatten. Am nächsten Morgen, windstill, strahlende Sonne und blauer Himmel. Wir sollten aber auch noch in den nächsten Tagen merken wie schnell ein Sturm aufziehen kann und dann auch wieder weg ist. Eine Sache, die wirklich nicht zu unterschätzen ist.




    Und dann ging es nach der ganzen Packerei und Sortierung endlich los…


    N


    Ein optimaler Einstieg in die Tour!


    Nun ging es eine ganze Weile, der Länge nach über den Grövelsjön…bis wir am nördlichsten Ende, die norwegische Grenze passierten.

    Hier hieß es natürlich, Ausweiskontrolle, Filtzen der Pulkas, naja, das übliche halt 😜







    Hier und da gab es mal ein kleines Päuschen um eine Tasse warmen Tee zu trinken oder ein paar Nüsse einzuwerfen.


    Am Ende des Sees angekommen ging es erstmal durch niedrig gewachsenen Birkenwald. Zunächst erstmal seicht ansteigend, später eine ganze Ecke steiler…wollten wir doch hoch ins Fjell um dort das Lager aufzuschlagen.






    Langsam neigte sich die Sonne gen Horizont und wir erreichten langsam die Baumgrenze, der Ausblick wurde immer besser. Und wenn man denkt, dass man schon fast da ist ist es hinterher doch immer noch ein Stück mehr…man kennt es.


    Smeagolvomloh gibt alles



    Belohnung!




    Gleich geht es weiter…


    Nun kamen wir oben an und verloren keine Zeit das Lager aufzubauen, es dämmerte schon. Die Zeit für ein paar Blicke ins Tal nahmen wir uns natürlich. Der Vorteil hier Ober war, dass kein Schnee zum Zeltaufbau komprimiert werden mußte. Es lag auf Grund der exponierten Lage deutlich weniger Schnee, die Oberfläche trug die Zelte so. Trotzdem kamen wir noch mit Schneeheringen gut klar.


    Die ersten die fertig waren machten sich direkt daran den Tanzpalast aufzustellen. Auch wenn wir es auf der Tour nur ein Mal benutzt haben hat es sich wie immer bewährt. Marvin14 Hilleberg Altai. Der Garant für einen tollen gemeinsamen Abend. Es ist immer wieder erstaunlich, was dieses Zelt aushält und wie simpel praktisch es ist.





    Tafelrunde


    Und dann wenn alles steht und die Nacht hereinbricht werden die Kocher angeworfen. Wenn ich im Nachhinein die Bilder sehe muss ich irgendwie immer ein wenig an ein Chemielabor denken.






    Nachdem die Mägen gefüllt waren ging es dann auch irgendwann in die Zelte. Der Wind zog, wie auch schon am gestrigen Abend, deutlich an und die Temperaturen waren jetzt schon deutlich niedriger als am Vortag.


    Die Nacht war kalt -16° C. Ursprünglich hatten wir hier mit kälteren Temperaturen gerechnet aber es kam anders. So hatten die meisten von uns ihr Schlafsetup nochmal angegepaßt.


    Nach einer lauten, stürmischen Nacht wachen wir in einer diesigen Umgebung ohne Sicht auf und nach einem kurzen Frühstück machen wir uns ans Packen. Der Wind ist schwächer als in der Nacht aber es läßt immer noch ordentlich.



    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121375/


    Und dann wird gepackt, immer darauf bedacht, dass nichts weg fliegt denn das kann unter Umständen das Ende der Tour bedeuten.




    Foto by @Tummetot



    Und dann geht es irgendwann los. Alle stellen sich auf einen stürmischen Gang mit wenig Sicht ein.


    ready for Whiteout


    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121289/


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    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121295/


    Zwischendurch knüpfe ich mir noch schnell eine Pulkabremse mit einem Strick denn es geht hier und da auf und ab, auch Hänge werden gequert. Da ich ein selbsgebasteltes Gestänge à la Eric Norman habe überholt die Pulka mich ansonsten, auch bricht sie beim Queren von Hängen seitlich aus.

    Die Bremse wirkt wunder und die Pulka bleibt absolut Spurtreue. Einfach aber äußerst effizient. Ich bin übrigens mit einem Parissledge unterwegs, was absolut gut funktioniert hat. Ein paar Kleinigkeiten sind zu änder, dazu aber später mehr.


    Später bekommen auch Konradsky und @ol´greenhorn eine.

    Bei letzterem mit einem sagen wir mal, etwas zu dickem Seil mit etwas zu viel Kn. Dafür kann Thomas jetzt beim Tractorpulling mitmischen😂.


    Nach einer ganzen Passage im „Weiss“ und eine kleinen Pause in einem windstillen Tal tauchen wieder die ersten Bäume auf und auch das Wetter wird ein wenig milder. Ziel ist heute die von @Smeogolvomloh erwähnte Hütte.


    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121291/



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    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121299/


    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121297/


    Langsam kamen wir in das Gebiet in dem wir die Hütte, unten am Häflingen erwarteten.

    Bei der Suche verloren wir ein wenig Zeit bis wir beschlossen, an Shelter zu kampieren. Zuvor wurde auf der Suche nach der Hütte ein wenig ohne Pulka gescoutet.


    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121296/


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    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121294/


    Wunderschön aber leider erfolglos.


    Letztendlich mußten wir die Pulken einen sehr steilen Hügel hochhieven. Hier war Teamwork gefragt.

    Skier gingen nicht, in den Skischuhen sackten wir bei jedem Schritt 40 cm ein. Zu dritt übergaben wir zwei anderen die Schlitten, die sie über einen weiteren kleinen Hügel zum Shelter zogen, der sechste machte Holz für ein kleines Feuer.

    Das Ganze war, nach der Tagesetappe eine äußerst strapaziöse Angelegenheit, zumal im Anschluss auch noch die Zelte aufgebaut werden mußten. Für einen war für die Nacht auch Platz im Shelter.


    Abends waren alle platt aber glücklich denn am nächsten Morgen wurden wir wieder mit strahlendem Sonnenschein begrüßt.


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    bushcraft-germany.com/wcf/index.php?attachment/121303/

    Lager am Shelter


    Smeagolvomloh bei der täglichen Routine



    Morgenrunde


    Sunshine Baby



    …..mal sehen vielleicht schaffe ich gleich noch ein wenig….

    2 Mal editiert, zuletzt von Pero () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Pero mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nun ging es erstmal ganz Entspannt in die nächste Etappe. Zunächst über den Hävlingen zurück bis wir dann nach Süd-Westen einschlugen. Ziel war die Hütte Särsjöbäcken, mitten im Langfjället.









    Wir verlassen wieder den Wald und steigen ins Fjäll auf. Hier halten wir uns an einer Scooterspur. Es steigt seicht an und geht gut voran.




    Etappenziel in Sicht…



    Angekommen, zum Glück ist die Hütte noch nicht besetzt.



    Und dann geht es an die Vorbereitungen für den Abend. Holz machen, Zelte aufbauen, Ofen anheizen usw.

    Auch hier sind die Schneebedingungen optimal zum Aufbau der Zelte. Der Schnee ist vereist und trägt. Ein Komprimieren ist nicht erforderlich.










    Und dann…geht es in den gemütlichen Teil über…





    Ein sehr lustiger, entspannter Abend in guter Gesellschaft liegt hinter uns sowie mal wieder eine sehr stürmische Nacht. Ordentliches Aufbauen und Verankern der Zelte ist essentiell wichtig. Auch beim Zusammenpacken ist wieder höchste Vorsicht geboten. Am heutigen Tag wird uns wieder ein stürmischer Gang bevorstehen.


    …geht gleich weiter…

  • Und auf geht´s…


    Nach dem Packen geht es los…


    Morgendliche Arbeitsteilung



    Abmarsch









    Irgendwann geht es dann wieder bergab Richtung Grövelsjön. Im Tal klart es auf, der Wald läßt sich schon wieder erkennen.





    Und dann ist der Wind wieder von jetzt auch gleich weg. Das letzte Stück im Tal geht es wieder etwas steiler runter. Dementsprechend schnell sind wir unten.


    In der Sonne geht ein letztes Stück im Tiefschnee durch einen wunderschönen Wald, bis zum Campingplatz.



    Und dann steht wieder Kontrastprogramm an. Ein warmes Zimmer, ein Tourresteessenbuffet, eine warme Dusche, Sauna…ein perfekter Abschluss. Wobei letzterer in Oslo gebührend weiterzelebriert wurde. Frau Museum und ein toller Abend in der Stadt.


    Pulka Packing only








    Eine grandiose Tour mit guten Freunden!


    Geartalk dann später 🤓

  • Mega :thumbsup:


    Es freut mich das Ganze nochmal aus der Sicht von anderen sehen. Ebenfalls richtig geile Bilder dabei. :thumbup:

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)