Nachdem ich etwa vor drei Monaten, den Beipackzettel eines Medikamentes las und es mich gruselte, bei all den möglichen Nebenwirkungen, ... entschloss ich mich anstelle das Medikament zu nehmen, eine Aryuveda Kur zu machen.
In Deutschland fast unbezahlbar und man möchte fast meinen, mehr ein exotischer Wellnessevent für Superreiche, als eine natürliche Alternative zur etablierten Apparate- und Pharma Medizin, zog es mich nach Indien, dem Mutterland des Aryuveda!
Meine Tochter verbrachte letztes Jahr drei Monate hier und stellte den Kontakt zum Aryuveda Arzt her.
Ich habe 4 Wochen frei und habe Geld, das eigentlich für andere Dinge vorgesehen war umgelenkt und verbringe gerade die erste Woche in Obhut eines phantastischen Teams in Poona.
Der Arzt ist eigentlich der "Arzt der Nachbarschaft" und ich wohne in einem Gästezimmer der "Klinik".
Patienten aus dem Ausland sind die Ausnahme und mit Wellness hat das hier aber auch garnichts zu tun!
Mein Zimmer wurde zwar extra für mich vorbereitet und hat ein Lifting der Einrichtung bekommen, ist aber immer noch ein spartanisch eingerichteter Raum, ohne Klimaanlage.
Ein Schrank, Tisch, Bett, Stuhl, Ventilator und einfachste sanitäre Anlagen bilden nun für 4 Wochen mein Zuhause.
Zudem ist mein Zimmer direkt neben der hiesigen Moschee gelegen und ich darf 5 x am Tag den Ruf des Muezins überdeutlich vernehmen.
Meine Anreise stand unter einem guten Stern, denn ich bekam direkt ein Upgrade in die Premium Economy Class und konnte komfortabel und bequem den ersten Teil der Reise antreten.
Dehli war wie immer etwas chaotisch - INCREDIBLE INDIA - sage ich nur, aber ich hatte ausreichend Zeit und alles klappte auf den Punkt genau.
Ziemlich übermüdet und mit 3, 5 Stunden Zeitverschiebung kam ich in Pune an und musste nur 15 Minuten warten, bis Dr. Nisar, mein Arzt mich abholte.
Mit seinem kleinen Auto fuhren wir zu seiner Klinik.
Es war 7 :00 Uhr früh, angenehm kühl und wir beschnupperten uns erstmal. Wir kannten uns nicht! Er wußte nur das, das ich der Vater einer deutschen Patienten bin und kannte meine Angaben zum Anamnesebogen und ich wußte nur, was meine Tochter über ihn berichtet hatte.
Ich war im Vorfeld öfter von Zweifeln geplagt, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hätte, ob mein Englisch ausreichen würde, um mit dem Arzt zu kommunizieren? Was tun, wenn es mir nicht gefällt? Will ich echt das ganze Kohle in eine Kur stecken?... in einer Großstadt, neben einer Moschee? Ich hatte doch eigentlich ganz andere Pläne für diese 4 Wochen... etc.
Doch ich kann sagen, dass bereits am ersten Tag für mich klar war, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte!!!
Mir wurde ein so unaufdringlicher aber freundlicher Empfang bereitet, dass ich mich sofort mehr als Willkommen fühlte!
Auch der Umstand meiner Unterkunft hat für mich mehr Vor-als Nachteile!
So hilft mir die Einfachheit meines Zimmers und der Klinik, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren - warum ich hier bin - und lenkt mich nicht ab, mit tollen Einrichtungen, Pool, Beach und abends irgendwelche Unterhaltungen mit anderen Kurgästen über Politik, Krankheit und Haustiere!
Weiterhin bin ich z. Z. der einzige Langzeit Patient hier und Dr. Nisar nimmt sich ausgesprochen viel Zeit für mich! Das ganze Team kümmert sich fürsorglich um mich! Die Helferinnen hier kennen allerdings auch alle meine Tochter und hatten sich sehr miteinander angefreundet.
Nun ist der Papa hier! Da wurde ich natürlich mit Neugierde, aber auch mit Achtung empfangen!
Ich mache erstmal einem Cut hier!
Eigentlich wollte ich unter der Rubrik"Was hast du heute erlebt" schreiben, doch nun merke ich, dass es einen eigenen Faden bedarf, denn es wird noch viel zu berichten geben.
Ich habe gleich einen Termin mit Dr. Nisar, deshalb genug für heute!
... to be continued!