PLEITE Jack Wolfskin vor dem aus!

  • Ich kann mir vorstellen wegen der Bandbreite. Es gab und gibt ja fast nichts, was sie nicht anbieten. Letztendlich steckt ja auch eine gewisse Strategie dahinter. Kommt ein Kunde in einen Laden und sieht das gesamte Angebot, ist es naheliegend, dass er sich ausschließlich mit JW-Klamotten ausstaffiert, anstatt zwischen unterschiedlichen Herstellern wählen zu können. Und wenn man sich dann die Kundschaft der letzten Jahre so ansieht - wird auf der verlinkten Seite ja sehr schön umschrieben -, ist es fast ersichtlich, wieso. Macht in der Öffentlichkeit schließlich mehr her, wenn man von Kopf bis Fuß einheitlich verpackt ist, anstatt durchdacht und penibel ausgesucht durch die Wälder zu streifen. Aber ... Spekulation, kein Wissen mit Hintergrund!


    ;)

  • Mmh,


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Er besingt auch JW.
    Jack-of-all-Trades - Hans Dampf in allen Gassen.
    Zu breites Spektrum ist nicht gut.


    lol lol Computer says "no" -Herrlich, @Tipple!


    Gruss,
    Silas

  • Kann mir mal jemand sagen wieso JW eigene Geschäfte braucht während die anderen Marken in Outdoorgeschäften zusammengefasst sind?
    Hab ich nie verstanden und die Pacht der Läden ist bestimmt nicht ohne.

    Andere Marken machen es jetzt auch.
    TNF Stores, Mammut Stores, Vaude...
    Das war ja auch ein Franchise System. Von daher waren die Kosten für JW uninteressant.
    Will man schnell expandieren, geht es nur per Franchise.
    Mittlerweile mchen doch alle größeren Outdoorhändler ein Store im Store Konzept.

  • Das Problem bei JW, TNF, Globi usw. ist doch, dass das keine Outdoorläden/marken mehr sind, sondern Modeläden, die nebenbei noch ein wenig Outdoor Schnickschnack anbieten.


    Plan mal einen Urlaub der schon mehr Expeditionscharakter hat und versuche dich mal komplett bei denen oben auszurüsten. Eher schwierig.


    Die sind halt alle mittlerweile auf den Zug aufgesprungen lieber 20 Jacken an den Gassigeher und Citywalker zu verkaufen als eine an einen Outdoorurlauber.


    Darunter hat nicht nur die Qualität gelitten sondern auch die Vielfalt.


    Vor unserer ersten großen Wintertour haben wir uns um sinnvolle Ausrüstung gekümmert. Gefunden haben wir unter anderem Baumwolle, die mit essigsaurer Tonerde imprägniert war. Hat sich top bewährt. Wird von dem Hersteller nach meinen Recherchen schon länger nicht mehr angeboten. Lieber nur noch Plastik. Und im kalten Winter macht GoreTex gar nicht so viel Sinn. Nur ein Beispiel von vielen.

  • Die Sache mit den eigenen "Markenstores" liegt wohl einfach daran, dass die Hersteller dort ihre eigenen Artikel zum VK direkt an den Kunden verkaufen können, anstatt lediglich über den EK indirekt an einen Outdoor-Laden.
    Das ist bei 100% Aufschlag nicht unerheblich.


    Bsp: eine Jacke für 400 Euro hat einen EK von 200 Euro. Ein Outdoor-Laden der sie für 200 ankauft und für 400 verkauft macht also einen "Gewinn" von 200 Euro, muss davon aber sämtliche Kosten für Miete, Personal usw, zahlen sowie die Steuern und am Ende bleibt lediglich ein echter Gewinn von einem Bruchteil des Verkaufspreises.


    Wenn die Herstellungskosten incl Transport aus Asien 100 Euro betragen macht der Hersteller beim Verkauf über einem EK von 200 Euro 100 Euro "Gewinn" und muss seinerseits davon alle seine Koste gedeckt bekommen.
    Verkauft er hingegen die Jacke direkt an den Endkunden, beträgt die "Gewinnspanne" 300 Euro - und das ist dann schon ne andere Hausnummer.


    EDIT: Mit dieser Vermutung lag ich falsch. Siehe Richtigstellung durch Mitforisten weiter unten!



    Diese Praxis macht den Outdoorläden schwer zu schaffen, weil alles was über diese Markenstores verkauft wird, ihnen selbst entsprechend an Umsatz verloren geht.
    Hinzu kommen diese ganzen Online-Geschäfte die mit Dumpingpreisen schon regelrecht die Preise kaputt machen - Preise die sich niemand mit einem Ladenlokal leisten kann.
    Das ganze hat schon solche Züge angenommen das bestimmte Hersteller diese Online-Anbieter nicht mehr mit ihrer Ware beliefern wollen.


    Und nüchtern betrachtet ist es nun mal so, dass die ganze Outdoor-Branche - sagen wir mal seit den 80er Jahren - nur deswegen so enorm gewachsen ist, weil Outdoor-Klamotten zur Mode geworden sind. Die ersten Gore-Tex-Jacken waren noch geschnitten wie ein Ostfriesennerz und bretthart. Niemand wäre damit freiwillig durch die Fußgängerzone gelaufen und wurde nur von einer Handvoll Leute gekauft die das auch wirklich draußen gebraucht haben. Nur mit diesen wenigen Spezies wäre die ganze Branche niemals über ihr Nischendasein hinaus gekommen.
    Ich weiß noch genau, wie außergewöhnlich und auch selten gestreut Mitte der 80er Jahre noch eine Fleecejacke war. Und man konte sowas auch nur in einem spezialisierten Outdoor-Laden für einen stolzen Preis erwerben.
    Heute bekommt man sowas in jedem Discounter als Ramsch nachgeschmissen.


    Der Markt ist nun einfach übersättigt und jeder Anbieter der dachte es ginge immer so weiter wurde von der Realität hart ernüchtert was unter anderem sogar Globetrotter letztlich das Genick gebrochen hat und nun in den Besitz eines schwedischen Konzerns übergegangen ist dem auch die Marke Fjäll-Räven gehört.
    Lange Zeit war die ganze Outdoorbranche ein regelrechter Selbstläufer der Jahr für Jahr wie von selbst gewachsen ist und mn war von dieser höchst positiven Entwicklung regelrecht verwöhnt.
    Aber dann trafen so seit etwa 2010 mehrere ungünstige Faktoren zusammen:


    - Immer mehr Markenstores
    - Zunehmend mehr Händler die auch ihr Stück vom Kuchen abhaben wollten
    - Verramschung über aggressive Kampfpreise
    - Verramschung durch übermäßige Bewerbung und Qualitätsverlust wie im Falle von Jack Wolfskin
    - und schließlich das Erreichen einer Marktsättigung die sich aufgrund der vielfältigen Faktoren auf einen Schlagauf fatale Art und
    Weise bemerkbar gemacht hat


    Die Party scheint vorbei zu sein.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

    Einmal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • Und im kalten Winter macht GoreTex gar nicht so viel Sinn.

    Aber braucht man nicht für GoreTex einen gewissen Temperaturunterschied? Hab ich zumindest immer wieder mal gelesen. Dann müsste das ganze im Winter doch extra gut funktionieren, oder?


    Der Markt ist nun einfach übersättigt und jeder Anbieter der dachte es ginge immer so weiter wurde von der Realität hart ernüchtert was unter anderem sogar Globetrotter letztlich das Genick gebrochen hat und nun in den Besitz eines schwedischen Konzerns übergegangen ist dem auch die Marke Fjäll-Räven gehört.

    Eine interessante Info. Hatte ich gar nicht mitbekommen.
    Ich hatte die letzten Jahre das Gefühl das die Preise bei Globetrotter nach oben gehen während der Service nachlässt. Was habt ihr für einen Eindruck?

  • Moin.


    Fach-Verkäufer wollen eben mehr Geld haben als ein " Billiger " Student.


    Wenn Du in einen solchen Laden gerätst, wo der Student weniger Ahnung hat, vom Produkt, als Du selbst und er dann ständig seinen " Fach" - Kollegen um Rat fragen muss, nervt das schon gewaltig.
    Aber um aufdringliche Verkäufer auf Distanz zu halten, ist es ein gutes Mittel, Fachfragen zu stellen.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, das liegt aber auch am verschobenen Selbstempfinden bei der Zielgruppe.


    Jeder der sich in nem Internetforum oder ner facebookgruppe anmeldet hält sich automatisch schon mal für einen Fortgeschrittenen. Klar, man beschäftigt sich, liest Testberichte und Reviews, interessiert sich für Mastwurf, Windchill und Kocherverbräuche. Hält sich nach kurzer Zeit für nen Experten.
    Tjoar, aber wenn man bedenkt, dass zwei Frührentner sich komplett bei JW eindecken und dann 3 Wochen autark durch Patagonien gehen kann man 2 Rückschlüsse ziehen:
    1. Es geht eben auch mit diesem Gear!
    2. So ne Experten scheinen vielen dann ja doch nicht zu sein, zumindest bis der Gegenbeweis erbracht ist und man wie die beiden Rentner 3 Wochen Patagonien absolviert hat.


    ;)

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • Aber braucht man nicht für GoreTex einen gewissen Temperaturunterschied? Hab ich zumindest immer wieder mal gelesen. Dann müsste das ganze im Winter doch extra gut funktionieren, oder?

    Jein, denn wenn der Taupunkt im Material bzw. vor der Membran liegt, dann kommt der Wasserdampf nicht mehr bis zur Membran und damit eben auch keine Feuchtigkeit mehr raus.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Klar.
    Wenn ich überdenke, mit was für Klamotten ich auf den Ben Nevis gestiegen bin oder mich in den Franzalpen rumgetrieben habe.


    Dann die Leute die heute mit Expeditions-Klamotten in der City rumlaufen.
    Gutes Marketing muss man ihnen schon bescheinigen...Den Herstellern!

  • Mal wieder viel Halbwissen hier unterwegs. Muss mal gesagt werden.
    Zu den Markenstores.
    Warum haben Hersteller soetwas?
    Weil sich der Fachhändler meistens die Rosinen aus den Angeboten der Hersteller herauspickt. Geht auch nicht anders, er hat ja viele Lieferanten.
    Für den Hersteller bedeutet das, er kann sein Produktumfang eigentlich nie voll presentieren und es ensteht der Eindruck, er hat gar nichts. Wird weiter oben ja auch so dargestelllt...
    Also gründet man Markenstores, häufig im Franchisesystem. Dabei agiert jeder Franchisenehmer wie ein Einzelhändler. Er zahlt also den EK an den Hersteller, nichts anderes. Zudem führt er noch Franchisegebühren ab. Natürlich bekommt er dafür Unterstützung in Sachen Werbung vom Hersteller.


    Thema Expeditionsbekleidung,
    nahezu jeder Hersteller hat soetwas, nur wenige kennen es.
    Wenn man jemanden Arved Fuchs sponsort, kann man auch entsprechend Produkte herstellen und anbieten. War alles da. Expeditionszelte, Schlafsäcke, Arktisbekleidung. Kauft nur niemand, ist halt so.


    Oftmals haben auch Fachverkäufer weniger Ahnung als der Student, der nebenbei noch outdoor aktiv unterwegs ist. Ist also mal ne ganz schöne Verallgemeinerung.


    Warum geht es der Outdoorbranche schlecht, weil der Kuchen nicht mehr wächst , aber jeder ein Stück will. Zudem drängen auch noch Hersteller ohne jede Outdoorerfahrung in den Markt und werden auf Grund ihrer Preispolitik vom Kunden hochgejubelt. Mal sehen, wann der Kunde sich jene omnipräsente Firma satt gesehen hat.


    Jetzt nochmal zu JW. Blackstone( USA) hat den Konzern für ca. 500 Mill. gekauft, bei einem geschätzten Marktwert von 350 Mill. Den dafür aufgenommenen Kredit haben sie komplett auf die gekaufte Firma umgelegt.
    Jetzt kann sich jeder mal Gedanken machen, ob er persönlich so ein Haus finanzieren würde...könnte

  • Also - so ganz leuchtet mir das noch nicht ein.
    JW eigene Läden kenne ich jetzt nicht - aber auch die müssen Miete zahlen und vernünftige Mitarbeiter haben udn die anderen Kosten - Strom, Heizung, Telefon, etc. haben sie auch. Sie müssen auch imemr die Marke verkaufen - das heißt (nur ein Beispiel) im Globi passt mir was nicht an JW Produkten - wie auch immer, dann ist Globi schuld, weil er sich nicht genug für mich bemüht hat, etc.
    aber JW nicht. Im JW-Laden ist das anders ein schmutziger Laden, eine unfreundliche Verkäuferin fällt direkt auf den Hersteller zurück.
    Mit der Modemarke JW - zu günstigen Preisen - bei verminderter Qualität - da ist doch noch Potential - allerdings müssen sie dann auch wirklich neue Modelle bringen - mir reicht eine Fjällräven Jacke im Sommer und eine im Winter und noch eine oder 2 fürs Lagerfeuer. Wäre ich aber modebewusst dann würde ich wenn die Frühjahrskollektion kommt zum shoppen gehen.
    Dann hätte der Hersteller sogar die Möglichkeit (wenn er will) natürlich teurer auch den Profibedarf zu bedienen.
    Die Marke ist auf jeden Fall noch nicht tot. Dann wird sie wohl jemand kaufen.
    Wobei man bei den richtig großen Firmen auch immer schauen muss, wieviel Steuern sie zahlen. Ikea hat zum Beispiel für letztes Jahr 50 000 Euro Steuern in Deutschland gezahlt.


    Edit - zu den Verkäufern - also bis letztes Jahr war es bei Globi so, dass sie keine Prämien bekamen - das heißt sie haben Zeit für den Kunden.
    Ich habe bei JW auch schon Shop in Shop Angebote gesehen. Das heißt ein Einzelhändler macht in seinem Laden ein Extra JW-Store auf - eben mit viel Werbung, etc. (wie die abrechnen weiß ich nicht) - aber in anderen Modeläden ist das schon lange so.

  • Nur mal so nebenbei...als Ex-Insider der Outdoorbranche...die meisten Wolfskinstores sind Franchisekonzepte. Das bedeutet Wolfskin verdient an den Franchisegebühren die der Franchisenehmer zahlen muss und am Einkaufspreis an den Händler. Die meisten Stores sind im Besitz von ansässigen größeren Outdoorläden. Genauso bei den Vaude Stores. Nur Mammut macht das in eigener Regie am Händler vorbei.


    Gruß,


    Amarok

  • @Emil_Strauss Genau so ist es! Danke!


    Nochmal kurz OT zu Globi: Ich habe eher den Eindruck bei Globetrotter geht es wieder bergauf seit der neue Eigentümer da ist. Das Sortiment ist wesentlich durchdachter als früher und die Beratung war in den letzten rund 2 Jahren bei mir immer top. Spreche jetzt aber nur für die Filiale Köln. In einer anderen Filiale war ich seither nicht, da ich eigentlich lieber kleine Läden und kleinere Online Shops unterstütze.

  • Aber braucht man nicht für GoreTex einen gewissen Temperaturunterschied? Hab ich zumindest immer wieder mal gelesen. Dann müsste das ganze im Winter doch extra gut funktionieren, oder?


    Naja, man nimmt Goretex ja nicht in erster Linie wegen seiner Atmungsaktivität sondern wegen seiner Wasserdichtigkeit. Im kalten Winter braucht man aber keine Wasserdichtigkeit. Da regnet es nicht. Es schneit höchstens. Und dieser Schnee ist auch nicht besonders nass. Viel entscheidender ist die Winddichtigkeit. Und die bekomme ich auch ohne Goretex hin mit mehr Atmungsaktivität. Ich meine hier jetzt nicht den deutschen Winter. Da muss man immer mit wärmeren Tagen und daher mit Regen rechnen.


    Bei unseren ganzen Wintertouren hatten wir selten Goretex Klamotten mit dabei und wenn, dann nur, weil wir noch nichts anderes hatten oder weil doch mit Regen gerechnet werden musste.

  • Thema Expeditionsbekleidung,
    nahezu jeder Hersteller hat soetwas, nur wenige kennen es.
    Wenn man jemanden Arved Fuchs sponsort, kann man auch entsprechend Produkte herstellen und anbieten. War alles da. Expeditionszelte, Schlafsäcke, Arktisbekleidung. Kauft nur niemand, ist halt so.

    Wenn man es denn kaufen könnten. Weder in den JW Stores, in denen ich schon war, noch bei Globi gibt es das Zeug.


    Vor Jahren konnteste Du auch Daunenanzüge von Yeti oder TNF oder sonst wem bei Globi kaufen für eine Mount Everest Expedition oder sonst was. Findest Du heute nicht mehr im Katalog bzw. Online Katalog. Solche speziellen Sachen zu finden wird immer schwieriger.


    Schade eigentlich.


    Ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass die ganzen Sachen für die Expeditionen professioneller Abenteuerer von den meisten Herstellern nur noch speziell für diese Personen hergestellt werden. Läuft dann unter Marketing.


    Vor meinem letzten Umzug hatte ich noch alle Globi Kataloge von 1996 bis zu dem Zeitpunkt, wo die mit dem dicken handbuch aufgehört haben. Bevor ich die entsorgt habe, habe ich die nochmal durchgeblättert. War echt interessant, wie die Änderung so von statten ging vom Handbuch für "Abenteurer" zum Handbuch für Jeden.


    Das soll nicht abwertend gemeint sein. Die Zielgruppe ist halt eine andere geworden.


    Meiner Ansicht nach wäre man besser gefahren, wenn man beide Zielgruppen bedient hätte.

  • Wenn man von den Verkäufern nicht ganz ernst genommen wird, liegt das oft daran, dass man vergessen hat, seinen Ausweis von der internationalen Bushcraft-Association vorzuzeigen und somit fälschlich als fachlicher Laie angesehen wird - entsprechend wird dann das Niveau der Beratung angepasst.

    Oftmals haben auch Fachverkäufer weniger Ahnung als der Student, der nebenbei noch outdoor aktiv unterwegs ist. Ist also mal ne ganz schöne Verallgemeinerung.

    Als ich meine Frau damals outdoormäßig für Schweden & Co. aufgerüstet habe, waren wir u.a. auch im Hamburger Globi. Schuhe kaufen 8o Wir hatten ziemlich schnell ziemlich gute Meindls gefunden. Ein Fachverkäufer hat dann ewig versucht, uns diese auszureden mit tlw. völlig verrückten Argumenten. Angeblich wären die Meindls auch gerade nicht mehr in der richtigen (also eine halbe Größe größeren) Größe vorrätig gewesen usw. Preise hatte ich natürlich vorher schon gecheckt, die Meindl waren 50€ oder so günstiger. Als wir dann ablehnten und gehen wollten, fand er plötzlich doch noch ein passendes Meindl-Paar, welches wohl gerade vorher anprobiert und nun zurückgestellt worden ist...


    Das Ende vom Lied: Meine Frau ist mit den Schuhen super glücklich und trägt sie sehr viel, auch bei den Pferden (wenn sie nicht gerade reiten will) und trotz starker Frostkötteligkeit hat sie mit denen nie kalte Füße (richtige Socken habe ich ihr natürlich auch gleich gekauft...). Daher hatte ich damals, einige Jahre her, schon das Gefühl, dass sie durchaus schon Prämien bekamen oder eben angehalten waren, möglichst die teureren Produkte zu verkaufen. Wie gesagt, mein Eindruck, dies hier liest sich natürlich abweichend:

    Edit - zu den Verkäufern - also bis letztes Jahr war es bei Globi so, dass sie keine Prämien bekamen - das heißt sie haben Zeit für den Kunden.


    Vor meinem letzten Umzug hatte ich noch alle Globi Kataloge von 1996 bis zu dem Zeitpunkt, wo die mit dem dicken handbuch aufgehört haben. Bevor ich die entsorgt habe, habe ich die nochmal durchgeblättert. War echt interessant, wie die Änderung so von statten ging vom Handbuch für "Abenteurer" zum Handbuch für Jeden.

    Das ist echt so. Habe ich auch über die Jahre seit Anfang der 90er verfolgt. Spätestens mit diesem Snappy-Mückenfanggerät oder der Bananenbox hielt ich sie eigentlich nur noch für Gucci.


    Dies hat sich aber mittlerweile wieder gewandelt, denn wer kümmert sich so intensiv um Sachen wie Sonderbestellungen? Und ganz ehrlich wäre mein Start in die Paddel- und Outdoorwelt ohne Globi (und Läden wie "Sack und Pack" in Lübeck) anders verlaufen... Gerade die Veranstaltungen etc. waren für mich sehr prägend (weiß nicht, wie viele Diavorträge ich dort und im Umfeld angeschaut habe...). Nicht ganz so schön finde ich den Einzelverpackungswahn, aber dies hat sich auch gebessert und ist sicherlich div. Rückläufern wg. Transportschäden etc. geschuldet, insofern nachvollziehbar. Toll finde ich die vielfältigen Rabattmöglichkeiten, etwa für Vereine oder DLRG-Rettungsschwimmer - einer der Hauptgründe, warum ich immer noch, oder eher gesagt "wieder", treuer Kunde bin. Globi muss sich nunmal auch am Markt ausrichten, die Nische "Expeditionien" ist zu klein und auch stark besetzt - da braucht man für Verwaltung, etc. eben einen höheren Teiler.