Gefahren im Wald - Ihr werdet alle sterben

  • Die schlimmsten Gefahren im Wald? Eigentlich müsste die Liste doch so lahten:
    - Runterfallende Bäume und Äste
    - Umknicken durch doofen Boden
    - Feuer durch Schwachköpfe, die bei diesem Wetter aktuell Lagerfeuer machen


    Und das gefährlichste ist für mich ganz klar HUNGER :D

  • Hirschlausfliege? Ach du liebe Güte, was ich darüber eben gelesen habe klingt ungemütlich.

    Die sind schlimmer als alle Schnaken. Sie krabbeln durch die Haare und man erwischt sie nicht da sie sehr flach sind. Irgend wann beissen sie dann in den Nacken. Das gute ist das sie nicht das ganze Jahr anwesend sind sondern erst im Spätsommer schlüpfen. Ich bin mir sicher das sie auch auf die Mode Vollbart zu tragen Einfluss haben wird , zumindest bei den Menschen die viel im Wald sind

  • Mich hat letztes Jahr eine in Drenthe angefallen. Habe gemerkt wie irgendwas auf meiner Kopfhaut rumlauft. Ohne fremde Hilfe habe ich sie auch bei 5mm langen Jahren nicht selbst zu packen gekriegt. Jos hat sie mir dann vom Kopf entfernt. Gebissen hatte sie noch nicht.


    Uncool wenn die jetzt auch bei uns häufiger werden.



    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Im Brandenburger Wald hatte ich bis vor ein paar Jahren keine einzige gesehen und letztes
    Jahr war mit einem Male alles voll.
    Hatte alle Hände voll zu tun um sie von mir und meinen beiden Hunden fern zu halten.
    Hat vielleicht etwas mit den milden Wintern zu tun.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • In unseren Breiten habe ich die grössten Bedenken bei so was, seit mich ein Morzdrumm von Ast völlig überraschend fast erschlagen hätte - und das ganze, obwohl ich damals nach einem Sturm extra nicht in den Wald ging. Ein einzelner Baum hat genügt.





  • Gefahren im Wald ...


    Ich weiß nicht, ob ich es so umschreiben wollen würde. Dazu könnte ich es rein praktisch sehen, im Zweifellsfall mögliche Risiken maximal minimieren > und ich würde in den Stadtwald gehen, da, wo wenn ich Glück habe, ich neben den Bäumen noch ein bisschen Vogelgezwitscher wahrnehmen kann.
    Wenn ich etwas mehr haben wollte, würde ich in einen eher ländlichen Wald gehen, einer, von dem ich weiß, dass er gut besucht ist, wo ich wegen der vielen anderen Besucher nicht alleine bin, zumindest nicht das Gefühl habe. Dazu kann es sogar reichen, ohne ständig, sondern allenfalls auch nur ab und zu Mitbesucher zu sehen, ich vorher Schwierigkeiten hatte, schon einen Parkplatz zu finden - mit der logischen Schlussfolgerung, dass die ja dann auch alle in diesem Wald sind (gefühlte Rufnähe).
    So gesehen oder von daher ist es eine Frage der Betrachtung, warum und wozu ich in den Wald gehe.
    Nur, so etwas fixt mich nicht an - es mag hin und wieder einfach nur schön sein, mal dort auf ein Stündchen oder 2 Spazieren zu gehen.


    Ein toller Beitrag von @Isidor, dem ich sogar seiner schon von ihm genannten Beispiele wegen eine gute Portion von „bewusst gewollter Ironie§ lächelnd entnehmen und abgewinnen kann.


    Aber der Kernsatz - und das im doppelten Sinne - von all dem bleibt für mich nur das hier:


    ...



    Wovor habt ihr Angst im Wald?


    Nicht wovor im Wald, sondern finge es bei mir schon früher an - ich habe „Angst“ eher vor dem Wald an sich (zumindest sagen wir mal sehr sehr großen Respekt).


    Das mag manche hier Erstaunen, ist aber eine Einstellungssache und Frage von Bewusstseinsbildung. Das liegt auch an der Wahrnehmung des Waldes durch die Menschen selbst verbunden mit dem Wandel der Zeit. Vor Jahrhunderten war es in der Wahrnehmung so, dass der Wald dem Menschen eher Schutz gegeben hatte, zusätzlich dann auch alles, was er zum Leben brauchte, das Holz für das Feuer, zum Bai einer Hütte, das Wild zum Jagen, die Beerenfrüchte, Pilze, Nahrung an sich.
    Das sehen wir doch heute alles gar nicht mehr so, weil wir uns aus dem Wald überlängst herausgelebt haben. Selbst die Kühe sind inzwischen lila (gaukelt zumindest die Werbung vor), alle Lebensmittel kommen aus dem Handel gleich um die Ecke ... und der Strom? Na, aus der Steckdose!
    Das uns gewohnte Leben findet nämlich seit langem komplett außerhalb des Waldes statt - da hat sich das Verhalten und die Welt der Menschen doch grundsätzlich umgedreht. Sicher gibt es Ausnahmen dazu, natürlich und gewollt bedingt, je nach dem, wo man auf der Welt wohnt.


    Aufgewachsen in einer mittelgroßen Stadt mit eher ländlichem Charakter ist man am Wochenende oft in den Wald gegangen, was mir stets unheimlich war und es bis heute geblieben ist. Früher natürlich in Begleitung, heute manchmal auch, aber spätestens alleine, da ist mir jeder Wald komplett unheimlich - gepaart allerdings mit einer jeweils zunehmenden Anziehungskraft (die Eingangspassage ganz zu Anfang oben mit einbezogen).
    Im Klartext: je mehr alleine, je größer wird für mich die Anziehungskraft, Wahrnehmung und Steigerung der Sinne. Der Wald nämlich ist ungewohnt, nicht alltäglich. Das Sichtfeld ist durch die verdichtet umherstehenden Bäume schon arg eingeengt, obwohl es Tag ist, kann es im Wald durchaus recht dunkel sein oder werden. Der Wald ist widersprüchlich zu meinem Alltag - und: der Wald hat sein eigenes Leben, welches der Mensch - bedauerlicherweise zwar etwas steuern - aber nicht abschließend und komplett kontrollieren kann.
    Ich kann zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten in den Wald gehen, oder auch nur bei unterschiedlichem Wetter - nichts ist wie gestern.


    Die eiegentliche Natur liegt außerhalb von Zivilisation - der Wald besonders.
    Man rüstet sich aus, um dort (gesund) eine bestimmte Zeit verbringen zu können. Ist es mehr als nur ein Spaziergang, begleitet mich ein Trinkglas, was ich seit einer Weile habe, darauf steht:


    this MAGIC around you is YOUR LIFE


    und wenn ich mich dessen mal bediene, wird es mir im Wald besonders bewusst, „schaudert“ es mir.

    Wenn du vor etwas Angst hast, tue es nicht.
    Wenn du etwas tust, hab’ keine Angst davor.
    ~ Mongolei ~

  • "Das liegt auch an der Wahrnehmung des Waldes durch die Menschen selbst verbunden mit dem Wandel der Zeit. Vor Jahrhunderten war es in der Wahrnehmung so, dass der Wald dem Menschen eher Schutz gegeben hatte, zusätzlich dann auch alles, was er zum Leben brauchte, das Holz für das Feuer, zum Bai einer Hütte, das Wild zum Jagen, die Beerenfrüchte, Pilze, Nahrung an sich."


    Ich hatte mal ein Buch - leider verliehen und nicht mehr zurück bekommen - in dem beschrieben wurde wie sich ein junger Indianer auf einer Lichtung im Wald auf Visionssuche begeben hat. Tagsüber signierte er über die Zusammenhänge des Lebens usw, inspiriert durch seine Beobachtung von Ameisen, ABER sobald es dunkel wurde, bekam selbst er Schiss als er allein war, ohne die Leute aus seinem Stamm drumherum!
    Also sogar jemand der mitten in der Natur geboren und in ihr aufgewachsen ist, jemand der von Geburt an mit all diesen Geräuschen an sich vertraut ist!!


    Das fand ich ganz erstaunlich, bzw. auch beruhigend für mich selbst, weil ich bis dahin immer dachte dass das mir/uns nur so ergehen würde weil wir als Zivilisationsmenschen daran nicht mehr gewohnt wären.
    Aber scheinbar ist da was anderes, etwas viel tiefer sitzendes am Werk, wahrscheinlich eine evolutionsbedingte Angst die uns vor Gefahren schützen soll und die sehr tief in uns einprogrammiert ist sogar unabhängig von Kultur und Lebensumständen.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Danke @Manduchai
    Mir selbst geht es zwarvnucht mit dem Wald so, sondern eher mit großen Großstädten.
    Mag daran liegen, daß ich als Kind schon Waldrand wohnte und auch so mit in den Wald genommen wurde.


    Aber das Danke dafür, weil ich so verstehe, warum Frau manche Wälder leider. Sie wuchs ja auch in einer Großstadt auf. Sie war zwar auch viel in der Natur - aber dichte Wälder waren bei ihr Fehlanzeige.



    @Manduchai Du scheinst ja trotz Deiner Ängste Inzmteresse an diesem Hobby (?) zu haben.
    Dann versuche eine Gleichgesinnte Person zu finden, der Du vertraust und dies zu zweit (oder auch zu Mehreren) zu machen.

  • Vor Jahrhunderten war es in der Wahrnehmung so, dass der Wald dem Menschen eher Schutz gegeben hatte,

    Wer weiß. Man geht aber eigentlich eher davon aus, daß der Mensch sich in vergangenen Jahrhunderten eher im Bereich der vom Menschen gezähmten Landschaft, also in Dorf, Feld und Wiese sicher gefühlt hat. Womöglich schon in einer Zeit, als die Landschaft in Europa aus Wald bestand, hier und da unterbrochen von Rodungen, Siedlungen.


    Der Wald, also alles jenseits einer möglichen Einfriedung, dem Hag, war der "wilde Wald". Da gab es Ressourcen, ja. Aber eben auch Unbekanntes, Gefährliches. Da ging nur hin, wer da etwas zu tun hatte. Ich habe das Gefühl, daß viele Archetypen damit zusammenhängen, man forste mal die deutschen Volksmärchen daraufhin durch, die ein Echo der Befindlichkeiten der Leute damals sein könnten.


    Der Jäger (als junger Jäger manchmal mit dem Teufel gleichgesetzt, und wer weiß, wer da nun wieder wirklich dahintersteckt), der Köhler, das Moosweibchen, die alte Hexe, die allein tief im Wald lebt (verrückt, möglicherweise gefährlich).Merkwürdige Bäume, wie die Süntelbuche, bis vor gar nicht so langer Zeit noch "Teufelsholz" genannt. Der böse Wolf (sic!).


    Normalerweise war man froh, schnell wieder aus dem Wald in die dörfliche Welt zu kommen, wenn man in den Wald oder durch den Wald mußte.


    Nur wenige wechselten zwischen dem sicheren Bereich im Hag und dem wilden Wald da draußen. Ich denke, das ist noch immer so, und mancher hier gehört vielleicht zu den Wechslern, den Grenzgängern, denen, die auf der Hecke sitzen, mit einem Bein hüben und einem Bein drüben.


    Vielleicht sind manche Ängste, die manch einer im Wald hat, besonders sobald es dunkel wird, Echos aus diesen Zeiten, von unseren Vorfahren geerbt, die irgendwie in uns nachhallen, obwohl es objektiv betrachtet den wilden Wald nicht mehr wirklich gibt, hierzulande jedenfalls. Andererseits - ich denke, daß es den wilden Wald vielleicht doch noch gibt. Vielleicht tragen wir ihn tief im Inneren, mit allem, das er beherbergt. Und dann spiegeln wir das nach außen. Möglicherweise.


    Auf diese Art Ängste kann man sich aber einlassen, sie zulassen, sie an sich beobachten und dann hindurchgehen. Danach fühlt man sich recht anders, im Wald, auch in der Dunkelheit. Sicher, gelassen, und fähig, allem zu begegnen, was einem da begegnen könnte, in dem Sinne.


    Unterdrücken lassen sich solche Dinge nicht. Nicht wirklich, nicht auf Dauer.


    Wer weiß, vielleicht kann man sich dann auch besser um die eher physischen Gefahren im Wald (bei uns hier nicht so sehr viele, und nicht so sehr große) kümmern und sich dagegen versichern.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

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