Wozu Hängematte? Vor- und Nachteile.

Zitat von Orome

Hallo zusammen,

ich war heute unterwegs und mein Mitwanderer hat gegen Abend seine Hängematte aufgespannt.
Ich als jahrelanger Bodenlieger und typischer Pfadfinderschwarzwarenbenutzer war bisher noch ein wenig skeptisch wenn es um Hängematten gibt.
Hier im Forum gibt’s ja schon einige Infos dazu wie lang, breit, usw. die Hängematte sein muss.
Mich würden eher die Vor- und Nachteile interessieren. Daher die Fragen:

• Welche Vor- und Nachteile hat die Hängematte?
• Wo seht ihr den Hängematteneinsatz und wo eher nicht?
• Was gibt’s sonst noch zu beachten wenn man mit der Hängematte anfängt (hab heute schon gelernt dass sie nicht zu kurz sein sollte)?
• Wie seid ihr auf die Hängematte gekommen und seid ihr zufrieden?

VG Orome.

• OT: AHHH Hilfe das Forum schreibt alles hintereinander!!! Wo ist meine Formatierung hin???

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Vorteile: unabhängig von der Bodenbeschaffenheit gemütliche Schlaffläche, keine Ameisen im Zelt, du schleppst keinen Dreck rein, als Erfahrungswert: im Regen trockener als ein Zelt.

Hängematten setzen natürlich Aufhängemöglichkeiten voraus.

Was gibt es sonst noch zu beachten: ohne weitere Isolierung wird es ab 20 Grad kalt von unten.

Beste Grüße von Andi, der jetzt gerade mit der Hängematte im Wald hängt

zu 1. Vorteile: Ich bin weg vom Boden, unabhängig von Untergrund (Steinen, Wurzeln, gerade, schief), keine Krabbeltiere; mit ordentlicher Isolierung und der richtigen Matte einfach bequemer als am Boden
Nachteil: man braucht passende Bäume, Aufbau dauert je nach Erfahrung und Art der HM oft länger als eim Boden-Setup, eventuell weiter weg vom Lagerfeuer, oft nicht möglich in Hütten

zu 2. Einsatz immer dort, wo Bäume sind. Ohne Bäume wird's schwer.

zu 3. richtigen H-Mattentyp finden (Banana, Brücke, 90°...); richtige Isolation nach unten (Isomatte, Underquilt..), passende Aufhängung, passender Schutz nach oben (unterschiedliche Tarpformen)

zu 4. hab's mal ausprobiert und wollte nie wieder auf dem Boden schlafen, dann mehr ausprobiert, gebastelt, gelabert im Forum und wieder gebastelt und ausprobiert, fertig ist man da glaub ich nie

Gruß
Amon

Zitat von Orome

OT: Pöse Pöse, Du sollst doch nicht Dein Ipad nehmen sondern die (fast) Stille geniesen

ich genieße doch die Stille, kann aber noch nicht schlafen

Welche Vor- und Nachteile hat die Hängematte?
Vorteile:

• gemütliches In-den-Schlaf-wiegen
• Sauberkeit (wer will schon im Dreck liegen?) und Trockenheit
• weniger unerwünschte Besucher (Mäuse, Ameisen etc.)
• keine Druckstellen von Steinen, Wurzeln usw.
• Unabhängigkeit von ebenen und waagerechten Schlafplätzen

Nachteile:

• schlechtere Tarnung
• Abhängigkeit von Abspannpunkten
• dem Wind mehr ausgesetzt (kann bei großer Hitze aber auch ein Vorteil sein)

Kosten, Gewicht und Schnelligkeit des Aufbaus sind je nach Erfahrung und verwendeter Ausrüstung mal besser, mal schlechter.

Wo seht ihr den Hängematteneinsatz und wo eher nicht?

• Eher in Wäldern, Parks und auf Wiesen (hier mit tragbaren Stützen wie z.B. Handy Hammock), eher nicht in der Sandwüste oder im Hochgebirge.

Was gibt’s sonst noch zu beachten wenn man mit der Hängematte anfängt (hab heute schon gelernt dass sie nicht zu kurz sein sollte)?

• Informieren, bevor man eine unbequeme Hängematte kauft oder sie falsch aufhängt. Exzellente Informationsquellen sind das englischsprachige Buch "The ultimate hang", das deutsche Hängemattenforum und das amerikanische Hängemattenforum.

Wie seid ihr auf die Hängematte gekommen und seid ihr zufrieden?

• Angefangen hat es mit ein paar Mittagsschläfchen im Garten in einer viel zu kurzen und unbequemen Hängematte. Noch lange nicht geendet hat es mit mittlerweile 11 Hängematten und seit zwei Jahren nur noch wenigen Nächten im Jahr, in denen ich nicht in der Hängematte schlafe. Damit dürfte sich die Frage nach der Zufriedenheit wohl erübrigt haben.

Hallo Orome,
gerne schreibe ich hier meine Erfahrungen zum Thema:

• Welche Vor- und Nachteile hat die Hängematte?
• Wo seht ihr den Hängematteneinsatz und wo eher nicht?
• Was gibt’s sonst noch zu beachten wenn man mit der Hängematte anfängt (hab heute schon gelernt dass sie nicht zu kurz sein sollte)?
• Wie seid ihr auf die Hängematte gekommen und seid ihr zufrieden?

1: Vorteil: Vom Boden weg. Kein Dreck. Keine Krabbeltiere. Keine Bodennässe. Toller Überblick übers Gelände im Vergleich zum Bodenschläfer. Relaxtes Schaukeln. Moskitonetz bei mir mit dabei, somit auch Mückensicher.
Nachteil: Das Mehrgewicht der Hängematte und Aufhängeschnur / Band. Bei mit ca. 800 Gramm.

2: Überall dort wo 2 Bäume im richtigen Abstand stehen. Voller Vorteil bei steinigem, oder dornigem Untergrund. Ebenso bei schrägem Untergrund.

3: Würde generell ein Tarp darüber Anraten. Wenn es in der Nacht zum Regnen anfängt möchte man echt nicht die Hängematte verlassen und das Tarp aufspannen. Zudem hilft es auch gegen Morgentau.
Du solltest auch darauf achten das die Befestigung am Baum durch einen breiten Gurt erfolgen sollte, um die Rinde nicht zu quetschen (Baumschädigung).

4: Ich bin auf die Hängematte gekommen, indem ich sie so hoch gehängt habe dass ich noch rein springen konnte
Bin absolut top zufrieden mit dem Hängematten Setup.

Gut Pfad von Micha

Eine Hängematte ist gleichzeitig ein Sessel oder Stuhl.
Wenn es beim sitzen in der Kniekehle zwickt, einfach 1/3 vom
Tuch nach innen schlagen. Dann das Tarp mit einem Stock
höher abspannen und du hast einen super Kochplatz.

Zitat von Orome

Welche Vor- und Nachteile hat die Hängematte?

Grundsätzlich ist es mit einem guten (und dabei noch gut bezahlbaren) Hängemattensetup sehr einfach, ein hohes Maß an Komfort bei tolerablem Gewicht zu erreichen. Das ist meiner Meinung nach der Hauptvorteil. Der größte Vorteil von Zelt-Setups ist, dass sie - gerade im obersten Preissegment - oft sehr geringes Gewicht bieten und dabei wohl eher noch etwas unter dem Gewicht eines vergleichbaren Hängemattensetups bleiben. Ob einem Komfort oder ein paar Gramm Gewichtsersparnis wichtiger ist - das muss jeder selbst wissen.

Zitat von Orome

Wo seht ihr den Hängematteneinsatz und wo eher nicht?

Prinzipbedingt ist eine Hängematte auf geeignete Ankerpunkte angewiesen. Bäume sind dabei sehr hilfreich... Allerdings gehen u. U. auch Felsen, da sollte man dann aber recht genau wissen, was man tut.

Zitat von Orome

Was gibt’s sonst noch zu beachten wenn man mit der Hängematte anfängt (hab heute schon gelernt dass sie nicht zu kurz sein sollte)?

Da gibt's noch den häufigsten Fehler den man auf YT und in vielen Foren sieht - Eine Hängematte sollte in einem Winkel von ca. 30° zur Horizontalen aufgehangen werden (man liegt dann diagonal). Viele verwenden dabei einen flacheren Winkel, was zu reduziertem Komfort und wesentlich erhöhter Belastung der Ankerpunkte führt und damit u. U. sogar lebensgefährlich werden kann.

Ein weiterer häufiger Fehler ist, bei der Isolation zu sparen aber viel Geld in Hängematte und Tarp zu stecken. Im Zweifel hat man von einer brauchbaren Hängematte, einem günstigen Tarp und einem guten Daunen-Underquilt meistens ein besseres Ergebnis.

Ansonsten gibt's da noch die Dödels, die meinen, eine Hängematte mit Paracord aufhängen zu können... Das schadet der Baumrinde und dem Steißbein. Eine gute Aufhängung (es gibt viele Varianten - die meisten seriösen Hersteller bieten für einen kleinen Aufpreis ein taugliches Suspension Kit zu ihren Hängematten an oder liefern es gleich mit) mit ordentlichen Baumgurten ist für alle besser.

Zitat von Orome

Wie seid ihr auf die Hängematte gekommen und seid ihr zufrieden?

Ich liebe meine Hängematten, seit ich vor ein paar Jahren darauf gekommen bin... Mein erster Hängemattenkauf war eigentlich mehr eine Verzweiflungstat, da ich dringend Platz in meiner Bude brauchte und ein paar geeigneter, stabiler Haken bereits in den Wänden war. Da hab' ich mir eine Hennessy Expedition gekauft und ein paar Wochen später das Bett abgebaut. Seit dem schlafe ich zu Hause nur noch in Hängematten (die Hennessy ist schon lange durch bessere Eigenbauten ersetzt). Die Idee, mir ein Setup für Unterwegs zuzulegen, lag dann nahe.

Meine Erfahrung -
Vorteil:
bequem
keine Krabbeltiere (auch Zecken)
unebener Boden, Schlamm etc. interessiert nicht

Nachteil:
du brauchst Bäume ....(ja, geht mit Aufwand auch anders)
Rücken wird kalt (musst Matte reinlegen)

Früher Bodenschläfer - heut nur noch Hängematte

Hallo,

ich will nicht mehr ungemütlich auf dem Boden pennen.
Deshalb die Hängematten. Mir tut das gut.

Vorletzte Nacht habe ich auf Albas Treffen kein Tarp aufgespannt,
und im Morgen fing es an zu regnen und ich mußte die letzten
Stunden auf dem Boden unter Dach mit der Downmat 9 , welche vorher
in meiner 90° Matte war, verbringen.
Was für eine Tortur!!

Gruss
Konrad

Das hast Du nun davon, Konrad! Erziehung durch Schmerz. Wie kann man auch nur das Tarpaufspannen vergessen? Tsss!

Och... Wenn da Fußball war, fällt mir schon ein Grund ein, warum man das Tarp vergessen könnte

Hallo,

Zitat von Mittagsfrost

Wie kann man auch nur das Tarpaufspannen vergessen? Tsss!

weil so schöner Sternenhimmel war, habe ich kein Tarp aufgespannt.
Ich bin ja Bushcrafter und kein Campingmupfel!

Auch wenn ich mir auf dem Treffen vor lauter Wurfzelten wie auf dem Campingplatz vorkam.

Gruss
Konrad

Habe am Samstag auch kein Tarp aufgespannt. War eine klare Nacht und in der Hängematte so echt genial. Nur die Wildschweine und Rehe rundum haben ein wenig genervt

Kennt jemnd die HUKOER Hängematte. Ist morgen bei Ama.. in den Deals.

Hallo,

warum sollte man so ein schweres Teil kaufen?
Kauf was etabliertes.
Doppellagig kann ich nur empfehlen, wenn man anfängt.

Gruss
Konrad