Lehrer gesucht

  • Hallo Leute,


    ich bin zwar handwerklich gar nicht mal so übel, aber total ungeübt. Und leider habe ich noch nie in meinem Leben mit einer Nähmaschine gearbeitet. Schlechte Voraussetzungen, wenn man sich eine Bridge Hammock selbst machen möchte, erst recht, wenn man an der Bedienung der Nähmaschine scheitert...


    Daher meine Idee: würde mir jemand von Euch zeigen, wie man eine Bridge Hammock näht? Und zwar dadurch, dass Du dir selbst eine Bridge Hammock nähst und ich bei Dir abschaue? Ich zahle für uns Beide die Materialien, so dass Du günstig an eine Hammock und einen Nervenzusammenbruch kommst :D , ich lerne, wie ich die Hängematte selbst machen kann. Ich habe 65er Ripstop Nylon (war ein Tip von Tree Girl im Hängemattenforum), extra stabilen 14mm Nylon Gurt und als Stangen den Tip von @kahel mit der Tatonka Tarp Stange. Als Vorlage wollte ich die Maße von Dendronaut nehmen. Und selbst machen möchte ich lieber als kaufen, da ich es lernen möchte.


    Ist jemand so verrückt, sich darauf einzulassen?


    Beste Grüße


    Andi

  • Hallo,


    dazu muß man erst einmal wissen wo du genau herkommst.


    Desweiteren wäre es gut, erst mal einfachere Dinge zu nähen,
    also so als Übung.
    Ein Tarp oder Packbeutel wären schon mal was.


    Was auch gut ist, sind die Nähmaschinengrundlagen auf YT.
    Einen Nähmaschinenführerschein in der Volkshochschule
    ist auch nicht schlecht.


    Und dann kauft man das doppelte an Material und fängt an.


    Praxis kommt von praktisieren.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Hallo Konrad,


    ich komme aus Frankfurt, wobei ich auch hinfahren würde. Ich denke, dass man die Hängematte an einem Wochenende hinbekommen sollte und im Zweifelsfall bräuchte ich nur 2 Bäume in der Nähe zum Aufhängen. Oder liege ich da falsch?


    Die VHS-Kurse haben einen Nachteil: sie sind für mich zeitlich im Regelfall nicht machbar, da sie während meiner Arbeitszeit sind. Und das Doppelte an Material habe ich bereits gekauft und zu Hause.


    Beste Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe schon sehr viel genäht und stelle fest,
    je mehr man übt, desto besser sind die Nähergebnisse
    und man bekommt Routine.


    Ich an deiner Stelle würde erst einmal mit einfachen
    Dingen eine Nähsicherheit bekommen.


    Da die Outdoorstoffe in der Regel recht dünn sind, wird die
    Näherei sehr fisselig und krumpelig.


    Da bringt es nichts, mit einer Hängematte anzufangen.


    Versuche nur einmal einen Beutel mit 8-10cm rundem Boden und Kordelzug
    zu nähen. Da sollte dann auch die Fadenspannung stimmen.
    Desweiteren lernt man auch dabei, welches Garn mit welcher Nadel verarbeitet wird.


    Wichtig ist es einen Plan zu machen, was wann genäht wird, da man teilweise
    später nicht mehr an alle Teile mit der Maschine ran kommt.


    Auch kann man die einzelnen Nähabschnitte einer Hängematte vorher sehr gut als Muster von 30-40cm
    anfertigen. Dabei entstehen schon oft die ersten Fragen, welche dann konkret beantwortet werden können.


    Gruss
    Konrad


    P.S.: ich weiß nicht, ob ich Lust hätte, ein ganzes Wochenende mit jemanden
    den ich nicht kenne, zu nähen.
    Sicherlich hätte ich Lust ihm an einem Abend ein paar Dinge zu zeigen.

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

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  • @Konradsky
    Ach komm, Konrad - du brauchst doch kein Wochenende für 'ne Brückenhängematte. Die nähst du doch in weniger als zwei Stunden, per Hand...auf dem Rücken! :D


    bathgate: Nimm dir ruhig die Ratschläge von Konradsky zu Herzen - und fang klein an!
    Ich nähe schon etliche Jahre (Jahrzehnte :/ ), aber das erste Mal Silnylon war echt eine Herausforderung ! Glibberdirutsch!!
    Probier mal den vorgeschlagenen Beutel mit Rundboden mit dünnem Silnylon, dann merkst du, wie das geht...
    Eine komplette Hängematte als allererstes Nähprojekt ist...ambitioniert! ^^
    Vor allem, weil a) das material nicht gerade billig ist und b) ich dich auf dem Hessentreffen dein Tarp hab aufspannen sehen - ich schätze, das krumme/gepfuschte Nähte usw. dich eher stören würden als mich ;) Ist natürlich reine Vermutung meinerseits...
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
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    Member of the Hateful fifteen

  • Hallo Schwyzi,


    auch dendronaut braucht für seine Brückenhängematte
    die er in Kleinserie fertigt, um die 12 Std.
    Von daher ist ein Wochenende sehr ambitioniert.


    Gruss
    Konrad

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  • Gerade bei solch einem Projekt sollte man sich nicht unter Zeitdruck setzen.
    Am Ende geht es dann genau deshalb schief und man ärgert sich.
    Ich habe bis jetzt auch noch nichts selbst genäht, möchte damit aber 2017 beginnen.

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Hallo Konrad,


    als Jugendlicher habe ich schon etliche Stunden gestickt, daher weiß ich, dass mir sowas grundsätzlich liegt. Grundsätzlich denke ich auch, dass eine gewisse Übung helfen würde. Und es scheint ja wirklich empfehlenswert, erst mit einfacheren Sachen (z.b. dem Beutel) anzufangen. Bei mir ist es allerdings auch eine Zeitfrage. Ich sehe das relativ einfach:


    - Wenn ich an einem Wochenende nicht fertig werde, sollte ich aus dem Wochenende soviel mitgenommen haben, dass ich die Bridge Hammock allein fertig mache.
    - Wenn ich die Bridge Hammock nicht allein fertig bekomme, habe ich mich total selbst überschätzt und ich sollte mir lieber eine fertige kaufen (z.B. von Dendronaut)
    - Wenn ich sie am Wochenende fertig bekomme, sind wir beide total glücklich :D


    Die ersten Nöhte werden ja sowieso mit dem Ribstop Nylon mit eingewickeltem Nylongurt sein, daher ist es nicht ganz so rutschig. Davon mal abgesehen... wenn es dir zu nervig wird, kannst du ja jederzeit gehen / mich rauswerfen ;)


    Beste Grüße


    Andreas


  • Servus,


    Also ich muss hier dem @Konradsky beipflichten, mit dem was er schreibt.
    Es nützt nicht viel, wenn "man" Dir an einem WE zeigt, wie eine Brückenhängematte genäht wird, Du aber erstmal die Basics kennen /erlernen solltest.
    Man fängt ja auch nicht an und beginnt ein Damast-Lagen & Falt messer, wenn man das erste mal an nem Amboss steht.
    Oder spielst mal eben ne perntatonische Skalatur über 8Bünde, wenn Du das erste mal ne Gitarre in der Hand hast.


    Beginne doch für Dich zuerst, mit einfachen Nähübungen. Ohne die kommste eh nicht weiter, bzw hängst Du dann schlicht fest.
    Irgendwelchen Stoff für 2-3 Euro geholt; nen Garnset für 5 und dann losprobieren, welche Stoffe brauchen welches Garn und Nadel; welche Fadenspannung ist optimal... Welchen Nähfuss nimmt man bei Stoff/Naht xy...
    Dann gerade Nähte üben; einen Beutel, oder auch ne Kissenhülle usw usf, um üpberhaupt ein Gefühl zu bekommen für Maschine und das Arbeiten damit.
    Ja, Nähen macht Spaß, aber auch etwas Arbeit, es zu erlernen.
    Ein WE allein und sich dann per se fix auf NUR eine Sache festzufahren bringt Dich mMn nicht weiter, im Gegenteil.
    Solche Stoffe wie zB SilNylon; oder Tyvek; oder auch beschichtete Cordura.... lassen sich nicht mal eben "schwupp zack... Naht fertig" machen.


    Die ganzen (kleinen) Übungen und Versuche sollten wirklich erstmal sitzen, bevor es ans "richtige" Nähen geht.
    Ich will Dich keineswegs demotivieren oder es schlechtreden, im Gegenteil!
    Deshalb: erstmal Teig vorbereiten; dann Brot backen (Metapher)

  • Geh in eine Bücherei oder Buchhandlung und stöber mal bei den Handarbeitsbüchern. Es gibt sehr gute Nähbücher mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen: Einfach solch ein Buch zulegen und z.B. aus alten Klamotten Übungsstücke nähen, bis Du Dir sicher genug bist für Deine Hängematte. Alternative: YouTube-Tutorials nachnähen.


    Für meine 90°-Hängematte habe ich fast ausschließlich einfache, gerade Nähte gebraucht.


    EDIT: Ein Wochenende für eine Hängematte ist selbst bei einer "einfachen" 90°-Hängematte sehr sportlich. Besser: Zeit lassen, in Ruhe machen.


    Und noch was: Sich vernähen geht schnell, auftrennen dauert sehr, sehr lange (und ist unter Umständen nicht möglich, ohne den Stoff zu beschädigen). Woher ich das weiß? Ach, besser nicht fragen... Viiiiieeel Erfahrung.


    EDIT2: Neben einer Nähmaschine brauchst Du auch geeignetes Zubehör: Nahttrenner, Zentimetermaß, Stecknadeln und Clipse, Schneiderkreide, ... Das kaufe ich meist günstig in der Bucht. Passend zum Stoff beachten, mit welcher Nadel man näht. Ich habe bei den UL-Outdoorstöffchen gute Ergebnisse mit Mikrotex- bzw. Jeans-Nadeln erzielt.



    Das Baumkind

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    Einmal editiert, zuletzt von Baumkind ()

  • Handwerkliches über Bücher zu lernen ist nicht so mein Ding, eher learning by doing. Daher habe ich mir heute lieber von einer Nählehrerin zeigen lassen, wie eine Nähmaschine funktioniert. hoffentlich reicht das...


    Edit: Danke @Baumkind für die Tips zum Zubehör, ich habe sie mir auch jetzt alle geholt. Als Nähnadel habe ich eine 90er genommen (soll laut Näherin ausreichen). Und statt eines Nahttrenners nehme ich einfach mein Opinel.

  • Ratschläge annehmen ist auch nicht so dein Ding, oder? ;)
    Du willst Nylon von unter 70g/qm nähen, viel Spaß, wenn du dann ein Opinel als Nahttrenner benutzt.
    Aber du hast ja Material für zwei, wenn nicht drei Matten... ^^
    LG schwyzi

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  • Ratschläge nehme ich gern, wenn ich inhaltliche Tips bekomme. Nur wenn mir jemand sagt "das schaffst du nie" wird häufig genug mein Ehrgeiz geweckt. Und außerdem habe ich ja genug Stoff für 3 Matten ;)

  • Hej hej.


    Also, eine Hummel kann ja auch nicht fliegen. Nur hat es ihr niemand gesagt. Deshalb fliegt sie. :D


    Mir persönlich ist es völlig egal, was bei der Näherei heraus kommt. Ich "glaube", ich kann sowas nicht nähen
    (obwohl meine Freundin eine Nähmaschine hat.
    @bathgate glaubt, er kann eine Hängematte nähen - also wird er eine nähen. Alleine der Versuch, die Hartnäckigkeit
    verlangt meinen Respekt - ja, und er bekommt ihn auch.


    Wenn's was wird - toll! - Wenn nicht? Ja, dann hat er etwas gelernt und wird beim 2. oder 3. mal erfolgreich sein.
    Ich bin sicher, wir werden Bilder der Aktion sehen.


    Und wie ich an anderer Stelle schon mal zitiert habe: An jedem Schlechten ist auch etwas Gutes.


    Leute, seht das Leben als Spass an, das Glas ist nie halb leer, immer halb voll. Auch ich war dem "Ende" schon näher
    als gedacht - doch ich bin immer noch hier. Das wird jetzt vielleicht zu sehr OT und deshalb gehe ich nicht darauf ein,
    aber wir sollten moralische Unterstützung liefern, beim Gelingen und auch beim NICHTgelingen.


    Nur mal so...


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)