Hier werde ich in drei Teilen, die für mich besten drei Tourenhosen zur Zeit vorstellen. Unterschiede zwischen den Modellreihen nennen und was mir sonst noch so einfällt. Der Kopf ist mit so vielen Dingen voll, daß man sich all die Jahre überhaupt nicht getraut hat was zu schreiben, die ganze Ausrüstungssache ist einfach zu komplex. Aber ich bemühe mich hier mal wichtige Punkte zusammenzufassen. Der Weg zu dieser Erkenntnis war auch sehr anstrengend und ärgerlich, denn was ich alles ausprobiert habe würde keiner glauben! Weil man früher einfach das gemacht was alle machen und sich nicht an die Natur gehalten hat, die doch immer die besten Vorgaben liefert!
Ich teile die Hosen in zwei Gruppen ein, 1.Ganzjahreseinsatz und bedingt wintertauglich und 2. wintertourentauglich mit Einsatz ab Spätherbst. Dabei haben sich drei Hosen besonders bewährt. Lundhags Authentic Pant, Haglöfs Rugged Mountain Pant und neuerdings die Klättermusen Gere 2.0, die noch nich lange am Markt ist...Aber der vorwitzige Eisi gleich einer der ersten war und wieder mehr Glück als Verstand hatte.
Was fällt bei den drei Hosen besonders auf? Alle drei genannten Modelle haben nahezu einen identischen Schnitt. Hierbei handelt es sich um die Kurzgrößen. Zu der richtigen Größenwahl schreibe ich dann noch was und worauf man da achten sollte.
So hat eine Authentic in der Kurzgröße D100(M short), die gleichen Maße wie ein RMP in M short und unterscheidet sich nur gering von einer Gere 2.0 in L short, die ich nutze, um im Winter mehr Lagen drunter zu bekommen. Sie besitzt ein flexibles Gummiband am Bund und Gürtel.
Im ersten Teil gehe ich erstmal auf die Authentic ein, denn da hat sich im Laufe der Zeit etwas geändert! Diese Hose ist für mich der perfekte Allrounder von Sommer bis zum gemäßigten Winter! Die Trageeigenschaften und das Körperklima sind einzigartig. Ursprünglich entstand die Hose aus der beliebten Traverse Pant und man hat dann versucht diese zu verbessern bzw. ein paar Details zu ändern. Der Schnitt ist etwas anders und nicht so röhrenmäßig, sondern läuft mehr konisch zu. Dann andere Gurte bei den Beinabschlüssen und Klemmhaken, um mal das Wesentliche zu nennen. Hier seht ihr mal den Grundschnitt und was ich mit konisch nach unten zulaufend meine:
Das ist denen einfach perfekt gelungen! Bei der Taschenanordnung hat man auf Beintaschen gesetzt, die oben auf den Oberschenkeln sitzen. Das hat folgende Bewandnis. Zum einen, soll so ein Schlackern verhindert werden, das Material sitzt einfach so fester in der Tasche. Zum anderen wärmt dann die Hose so besser oder ist unbeeindruckter vom Regen, der dann über die Jacke immer auf Kniehöhe abtropft! Man hat dann auf Tour immer seine Arbeitshandschuhe drin, die nochmal zusätzlich wärmen und vor Wind und Regen schützen. Beim Arbeiten mit dem Messer stecke ich das immer schnell in diese Beintasche:
Hinter diesen Taschen ist für die Belüftung ein Reißer, der noch mit Netzgewebe hinterlegt ist.
Hierbei fällt auf, daß reine Winterhosen wie die RMP dieses Netz gegen Insekten nicht haben...
Hier liegt nochmal die Haglöfs auf der Authentic um mal den identischen Schnitt zu verdeutlichen:
Bis in den leichten Minusbereich lasse ich die Dinger immer auf. Bei Anstrengung am Berg dann natürlich auch bei tieferen Temps oder in Verbindung bei Sturm mit einer Hardshell:
Durch das Stretchgewebe am Hintern wird es selbst das bei leichten Plusgraden und Regen nicht schwitzig! Mit dieser Kombi ist die Hose also komplett wintertauglich. Was noch gut funktioniert als weiterer Windschutz ist das Woolshell von Aclima, eine leichte Primalofthose der 40/60 Klasse oder wer es güstiger haben will, eine Powerstretchhose über der langen Merinohose.
Mittlerweile spare ich mir hier in Deutschland die Regenhose und lasse sie einfach nass werden. Das Material trockent von allen drei Hosen am schnellsten, obwohl es sich bei den beiden anderen um reine Kunstfaser handelt. Wenn die RMP nass ist, dann isse auch nass und trocknet schlecht bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Ich zeige nun mal die Unterschiede zwischen den Modellvarianten über die Jahre:
Man sieht hier schön, wie die Tasche verlängert wurde und der Abstand zum Knie und dem Stretch möglichst gering gehalten wird...Warum hat man das gemacht? Ich vermute, daß man verhindern wollte daß das Material in der Sonne zu schnell ausbleicht an den Knien und die eben mehr vor Nässe und Wind geschützt sind. Der Haken unten ist nun auch verdeckter und man sieht die Vernietung nicht mehr...Dann kommt es mir vor, als wäre minimal der Schnitt oben etwas weiter und auch die Beine nen Tick länger und die Schubtaschen geräumiger. Ich finde sie nun jedenfalls pefekt!
Zu den Beinabschlüssen ist noch zu sagen, daß die Schnalle seitlich liegt und nicht wie bei der Traverse vorne. So stört da nix und schlackert hin und her oder drückt auf den Knöchel. Bei der RMP hat man sich auch so orientiert und alles ist ähnlich. Wozu das Ganze gedacht ist, ist selbsterklärend. Ich verzichte mittlerweile auch auf Gamschen, weil heute auch diese Frage kam...
Dreckig wird dann nur das Corduramaterial auf der Innenseite oder nass was dann ruckizucki trocknet! Großartigen Verschleiß hat man da auch keinen nach etlichen Jahren.
Größenwahl.
Da müßt ihr aufpassen, weil unterschiedliche Größentabellen im Netz sind und die können nicht für alle Versionen gelten. Gründe habe ich hier ja genannt...Nehmt einfach eure Lieblingsjeans und vermesst diese und dann gilt Fogendes. Ich trage bei Jeans eine Weite zwischen 34 und 32 und eine Länge von 32 Inch. Die Kurzgrößen sind alle oben weiter und in der Länge dann paar Inch kürzer! Das heißt dann, eine D100 entspricht dann oben einer 34er Weite und 31er Länge, was dann ein super Kompromiss ist, zumal man ja auch meist hohe Stiefel trägt und die Hose auf keinen Fall so viel stauchen darf. Die normalen Größen sind eher für sehr schlanke und große Leute gedacht mit schmaler Hüfte, die bei Jeanshosen ne 34 Länge tragen...
Ihr seht hier schon die Haglöfs, das ist die mittlere Version. Von dieser Hose habe ich alle Varianten seit Anfang an besessen und fand die mittlere der Rugged II Mountain Pant(Frühjahr 2014 zum ersten Mal in Schweden entdeckt) am besten. Da gab/gibt es einige Unterschiede zu den ganz alten Versionen im Schnitt, Reißverschlußlänge und der Materialstärke! Die ganz neuen/aktuellen sind auch wieder anders! Das erzähle ich dann im Zweiten Teil. Hier seht ihr schonmal die Haglöfs und ein paar Fotos von der Klättermusen(werrieh expenziff ).
Gere 2.0:
Ich muß mal kucken ob ich das bis morgen Mittag noch schaffe, ansonsten geht es nächste Woche weiter...Ich bin froh, daß ich das heute hier hinbekommen habe, denn es wurde schon mehrfach per PN angefragt, wann ich das endlich fertig mache. Heute kamen eben krankheitsbedingt Zeit, gute Laune und ein neuer Kaffee zusammen...
Nachtrag vom 15.9.17:
Beim Modell 2017 hat man nun auf eine altbewährte Farbe gesetzt, die es auch schon bei dem Verkaufsschlager Traverse Pro früher gab, Tea Green Solid. Aktuell sind nur Fotos zu finden wo der Cordura Besatz immer noch schwarz ist. Hier könnt ihr schonmal das allerneuste Modell anschauen:
Nachmittagsgebet vorm Bushcrafter-Gedeck :
Hier sieht man schön, daß der Besatz in der gleichen Farbe ausgeführt ist:
...sowie auch das Stretchgewebe an den Knien und Hintern:
Hier könnt ihr in dem Video nochmal sehen wie das früher aussah:
Das sind doch unfassbare Farben!
Haut rein!