Ausbesserung von Waldwegen.

  • Immer wieder werden ja Waldwege mit Bauschutt ausgebessert.
    Inwieweit ist dies (in Anbetracht des eh schon vorhandenen Weges) mit der Natur vereinbar?
    Und wenn, was für Abfälle?
    Nur Stein, Putz, Ziegel und Co?
    Oder auch Fliesen?

  • Hallo
    das wird gerne auf Feldwegen bei uns gemacht.
    Und hier wird es als Illegale Müllbeseitigung geahndet.
    Bauschutt ist Teilweise Sondermüll.
    Hab schon Asbestplatten in einem Schlagloch gesehen. :evil:

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • googelt mal nach "Bauschutt Recycling"...
    In den entsprechenden Anlagen wird der Bauschutt zerkleinert, das Metall aussortiert und auch alles andere Rausgezogen was nicht rein gehört.
    Das wird heutzutage auf fast jeder Bauschuttdeponie gemacht.
    Da gibt es sogar verschiedene Zertifizierungsnormen etc. die aussagen was für Baustoffe enthalten sein dürfen. Asbestplatten im allgemeinen allerdings nicht....


    Gruss

  • Hallo,


    Schutt kann teilweise recycelt werden.
    Dazu zählen Steine, Ziegel, Beton, Zement(auch Zementputz)
    und Fliesen. Dieser kann z.b. auf Waldwegen als Sicherung ausgebracht werden.


    Nicht verfüllt werden dürfen Gips und deren Produkte, Asbest, Lehm und ungebrannte
    Lehmziegel sowie Gasbeton.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Bei uns ist es absolut verboten. Da es sich um ein NSG handelt, darf nur zertifiziertes Material verbaut werden. Ich habe ca. 40 Tonnen norwegischen Granit-Schotter für unsere Zuwegung gebraucht. :S

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Da hab ich erst was gelesen (besser gesagt überflogen) in einem Konzept der Naturschutzwacht.


    Wenn ich heute Abend dazu komme schau ich nochmal genau nach. :thumbup:

    heiajo helo wai-on kaju :racoon: Mni Wiconi
    Jedes Leben hat eine Bestimmung.

  • Ich habe ca. 40 Tonnen norwegischen Granit-Schotter für unsere Zuwegung gebraucht.

    Das ist auch verrückt! 40 Tonnen aus Norwegen bis nach Esens zu schaffen! Ich habe im Badezimmer Kiesel aus China, das ist mir leider erst nach dem Einbau klargeworden. Globalisierung und Umweltschutz passen oft nicht richtig zusammen.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Ja
    aber das ist auch wieder Ländersache.
    Jedes Bundesland und davon jeder Landkreis hat seine eigenen Verordnungen zum Bauschutt.
    Bei uns müssen wir für die Entsorgung bezahlen und im Nachbarlandkreis wird es Umsonst noch angenommen. Bei uns dürfen nur Wald und Feldwege mit Naturschotter ausgebessert oder repariert werden.
    Recycelter Bauschutt darf bei uns nur als Straßenuntergrund oder zum Betonieren verwendet werden.
    1 Big Pack 1cbm = ca. 1,6to kostet bei uns ca 33,46€ ( Mein Bruder hat damit ein Schwimmteich gegossen )

    Gruß
    Andy
    :hut:
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    die es Dir erzählt hat. ;)
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  • Das kann ich dir sagen @schwarzzelter, was mich aber geärgert hat war: das zertifizierte Mineralgemisch aus Deutschland war deutlich teurer als der Kram aus Norwegen. Ich habe gefragt ob ich auch Kies aus der Nordsee nehmen dürfte, der beim aufspülen von z.B. Stränden entsteht. Nö, nicht ohne Zertifikat. :thumbdown: Was ist denn der Grund dafür, es kommt doch direkt aus der Natur? Naja, dafür bin ich wohl nicht klug genug. ?(

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  • Ist ja auch nicht so, dass es keinen Granit in D gäbe.
    Die Schande ist doch, dass er aus Norge billiger ist.
    Bei uns füllt man allesmit Grauwacke aus der Umgebung aus. Nur die Landwirte flicken ihre Zuwegung nach Gusto

    Das lustige daran ist das der Reihnkies bei uns teilweise günstiger ist als der Weserkies wenn er angeliefert werden soll.
    Und wir haben um uns hier eine Kiesgrube nach der anderen.
    Holst Du den Kies selber von den Kiesgruben wird es günstiger

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
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  • Norwegischer Granitschotter?! Bist du dir da sicher?
    Ich frag nur weil man das Zeug eigentlich nur als 5kg Sack "Zierschotter" oder in BigBag Grösse bekommt. Damit macht man Beeteinfassungen in Ziergärten, Fusswege in Ziergärten oder man benutzt ihn in Steingärten wo die Steine selbst eine optische Wirkung haben sollen. Man füllt auch Gitterkörbe/Gabione damit, aber ich habe noch nie gesehen oder gehört das man damit ganze Zufahrten schottert, und ich habe einigen Grosskopferten die Gärten gemacht. Wenn man da optisch was machen will verfüllt man unten billigen Schotter und macht 5cm teures Material drauf.
    40t sind ein Kipper + Anhänger voll.... Bei 8-16mm Körnung bezahl ich incl. Anfahrt und flächiger Abkippung knapp unter 500.- Euro bei einem Materialpreis von 4-7 Euro die Tonne. Das langt je nach Schichtstärke (etwa 5-10cm) für 40-60m Schotterbelag. Die gemeinsame Zufahrt meiner Nachbarn und mir ist 350m lang, zu deren Unterhalt verbauen wir etwa alle 2 Jahre 40t Schotter, manchmal mehr, manchmal weniger....
    Darf ich fragen was dich der Spass gekostet hat? Gern auch als Pm, ich bin nicht mehr so drin in den dt. Baustoffpreisen.


    Gruss

  • Bei den Abfallentsorgungskosten wird man nicht klug.
    Bei uns im ganzen Landkreis muß man für die Entsorgung von Grüngut bezahlen. Im Nachbarlandkreis stehen dafür die Container frei zugänglich rum.
    Noch schlimmer Bauschutt. Hatte neulich eine Mörtelwanne voll alten Fliesen. Bei uns im Ort hätte ich dafür 5 bis 10€ zahlen müssen.
    In unserer Kreisstadt wären es 2€gewessen, die ich dann auch nicht zahlen musste, weil ich nochwas für deren Laden hatte.

  • Es gibt noch viele Anekdoten.
    Als Beispiel mal die Erzgänge des Oberharzes. Ist das Erz noch als Gestein in der Natur, kein Problem.
    Willst du beim Häuslebauen einen Keller und holst das Erzhaltige Gestein raus, ist es Sondermüll und muss teuer entsorgt werden.

  • Ich hab auf nem Wanderweg um eine Talsperre (Trinkwasser, man darf nicht bis ans Ufer oder gar drin schwimmen) neulich eine Art Granulat, als Wegdeckung gesehen , in dem es von Glasscherben und Verbrennungsrückständen ( welcher Art auch immer) nur so wimmelte.Dasist so paradox, da packst du dir am Kopp! X(
    Denn das ist definitiv Müll und den hat nicht irgendeine Umwelts.. da hingeschmissen, sondern das wurde da amtlich hingekippt!
    Mir platzt da der Kragen. :cursing: Genau wie bei einigen Beispielen von euch , weiter oben.
    Gruß"Seemann"

  • Da hab ich erst was gelesen (besser gesagt überflogen) in einem Konzept der Naturschutzwacht.


    Hat etwas länger gedauert, hier ist der Bericht aus dem Skript.


    "Darf man Bauschutt/Dachziegel für den Waldwegebau einsetzen?


    Grundlage für den Wegebau im Wald ist die Gemeinsame Bekanntmachung der bayerischen Staatsministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie für Umwelt und Gesundheit "Waldwegebau und Naturschutz" vom 26. September 2011, AIIMBI 2011, S.
    546. Die dortigen Regelungen sollen in allen Waldbesitzarten, also auch im Privatwald, eine angemessene und ausreichende Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege beim Waldwegebau sicherstellen.

    Danach ist der Wegekörper in der Regel aus standortangepassten und den örtlichen geologischen Verhältnissen entsprechenden Materialien herzustellen. Außerhalb von Wasserschutzgebieten können für Tragschichten und Untergrundverbesserungen auch schadstofffreie Recyclingmaterialien verwendet werden.

    Aus bautechnischer Sicht sind Dachziegel als Befestigungsmaterial nur bedingt geeignet und im qualifizierten Forstwegebau deshalb nicht zugelassen. Sie können, wie jeder andere Bauschutt auch, belastet sein.

    Es besteht jederzeit die Möglichkeit, sich an den zuständigen Revierleiter zu wenden und um Unterstützung zu bitten."


    ... und wie immer "ohne Gewähr" :D

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