300km Westweg ist ein schönes Ziel wie ich finde @bathgate und sich dabei Gedanken ums Packgewicht zu machen durchaus logisch und sinnvoll. Ich bin zugegeben auch einer der eher zu viel als zu wenig Zeug einpackt und mitschleppt. Bis vor ein paar Jahren hatte mein typisches Set-Up für eine 3-4 tägige Tour so ca. 22 bis 25kg inkl. Verpflegung. Da war dann auch ein Edelstahl Campinggeschirr mit ca. 700g, ein fetter KuFa Schlafsack mit ca. 1,9kg, eine Iso mit ca. 1kg, ein Tarp ebenfalls mit ca. 1kg mit dabei, usw. Meine physische Kondition war offensichtlich damals weitaus besser als aktuell, denn Tagesleistungen bis 25km auf guten Wanderwegen waren kein Problem. Heute bräuchte ich nach 25km mit 25kg Ruck wahrscheinlich gleich 2 Ruhetage am Stück ;-).
Kann gut nachvollziehen dass man kürzlich angeschaffte Ausrüstungsteile nicht sofort wieder ersetzen will um sich z.B. ein paar Gramm zu sparen. Obwohl z.B. nur 100-200g Gramm Reduktion an ein paar Einzeleilen rasch mal 1kg Einsparung am Gesamtgewicht ergeben. Ich bin kein Fan von Gewichtstabellen und Grammjagden um jeden Preis, der Tipp oberhalb z.B. von @Konradsky oder @schwyzi die Teile mal einzeln auf eine entsprechend empfindliche Waage zu legen würd ich beherzigen. Viele Hersteller mogeln auch gern bei Gewichtsangaben, bei Schlafsäcken z.B. wird schon mal ein schwerer Kompressionspacksack beim Gewicht unterschlagen. Bei Zelten manchmal nur Minimalabspannung berücksichtig und das Gewicht für allfällige Heringe und Spannleinen weggelassen welche für sturmsichere Aufstellung Sinn machen, etc. Dass sich ein voll gepackter Rucksack 'schwer' bzw. 'leicht' anfühlt hilft bei Idendifikation von 'schwergewichtigen' Einzelteilen nicht wirklich. Fürchte auch dass Deine Packliste nicht ganz vollständig ist und dass z.B. der Regenschutz fehlt ist nicht nur mir aufgefallen Ich hab mich bei meinem Ansatz am 'Abnehmen' des Rucksackgewichtes auf die Biwakausrüstung (SchlaSa, Tarp, Iso, etc.) und Kochutensilien konzentriert. Mit meinem Ergebnis von gerade Mal ca. 2,5kg Reduktion beim Gear und noch ein paar Gramm beim Essen und Kochersprit bin ich aktuell eigentlich schon zufrieden, bin mir aber bewußt das da noch wesentlich mehr gehen könnte. Für eine 2-wöchige Tour würd ich mir tatsächlich selbst ein niedriges Limit einräumen.
Das leidige Problem mit Zecken ist ärgerlich und der Gesundheit leider abträglich. Mit Hängematte bist Du ja während der Nachtstunden besser geschützt als ein Bodenschläfer unterm Tarp und übliche Schutzmaßnahmen wie z.B. lange Kleidung etc. sind tagsüber durchaus hilfreich. Ein Faktor der gerne übersehen wird ist die aktuelle Witterung. Wenns heiß und schwül ist sind die Biester omnipräsent und hyperaktiv. Wenn seit 3 Wochen Trockenheit herrscht ziehen sich Zecken zurück und verschwinden von selbst ... Leider nehmen weder Zecken noch Witterung Rücksicht auf die Jahresurlaubsplanung deshalb ist etwas Vorbeugung immer angesagt.