Fleisch, Regenwald, Naturschutz - Zusammenhang?

  • Hallo,


    Menschen - die Menschheit im allg. - neigen stets zum Extremen.


    Wenn ich an die Erzeugung von Lebensmitteln in jedweder Form denke, dann drängt sich mir der Begriff "Beschaffungskriminalität" auf. Dies beleuchtet etwas auch die ungleiche Verteilung. Wenn es ein gutes System gäbe, (Utopia) würde es gut funktionieren, aber nur wenn die Menschheit ihre menschliche Natur ablegt. Das bedeutet, dass Gier, aber auch Hilfsbereitschaft, altruistische Anwandlungen etc. stillgelegt werden müssten.
    Wenn viele sehr altruistisch sind gibt es - behaupte ich - stets jemanden der das ausnutzt.
    Silas' Gesellschaftskritik zum Sonntag.


    Gruss,
    Silas

  • Ein wenig OT.
    Man unterscheidet unter Fachleuten zwischen Reserve und Resource.
    Reserve ist das, was unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch mobilisiert werden kann.
    Resourcen sind alles.
    Resourcentechnisch geht vermutlich noch einiges.

  • Interessant ist auch, dass das Soja für die Sojaprodukte zu 80% in
    Deutschland angebaut wird, also dafür kein Regenwald geopfert wird.


    Biodiesel wird zu 90% aus altem Frittieröl erzeugt und nicht aus Rapsöl.
    Und zwar nur aus dem Grund, weil Rapsöl zu teuer ist. Dies allerdings kann zu
    sehr geringen Teilen aus Soja, bzw. Palmöl sein.


    RETTET DEN REGENWALD!!


    Esst keine Pommes, kein Fleisch und kauft keine Kosmetika.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Ich kauf nur heimisches Fleisch. Und eben nicht das eingeflogene dry aged aus Argentinien. Soja ess ich nicht und Biosprit fahr ich auch nicht.
    Am Regenwald ist also wer anderes schuld ;)


    Gab es eigentlich Zeiten in denen "Mensch" keine Weltuntergangsängste hatte?

  • Biosprit fahr ich auch nicht.

    Dann frage ich mich, wie du ohne Benzin und Diesel vorankommst, denn
    genau da sind die Dinge ja drin.
    Immer dieses Halbwissen.


    Grusds
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Interessant ist auch, dass das Soja für die Sojaprodukte zu 80% in
    Deutschland angebaut wird, also dafür kein Regenwald geopfert wird.


    Biodiesel wird zu 90% aus altem Frittieröl erzeugt und nicht aus Rapsöl.
    Und zwar nur aus dem Grund, weil Rapsöl zu teuer ist. Dies allerdings kann zu
    sehr geringen Teilen aus Soja, bzw. Palmöl sein.

    Da habe ich anderslautende Infos - hättest Du zu den Aussagen mal ein paar Quellen parat? Denn wenn ich die Anbaufläche Soja in Deutschland (16.000 ha, entspr. knapp 1% der gesamten Ackerfläche) mit dem Ertrag hochrechne, komme ich auf einen pro Kopf-Verbrauch von knapp 0,6 kg pro Jahr - unverarbeitet, also inkl. Öl und allem... Das schätze ich doch als recht niedrig ein.


    Dann zum Biodiesel: Meiner Kenntnis nach liegt das angeblich zu teure Rapsöl auf Platz 1, das Palmöl auf Platz 2... Ranziges Frittenfett wird leider tlw. ungünstig entsorgt...

  • Dann frage ich mich, wie du ohne Benzin und Diesel vorankommst, denngenau da sind die Dinge ja drin.
    Immer dieses Halbwissen.


    Grusds
    Konrad


    Momentan mit nem E-Golf.
    Immer dieses Halbwissen.


    Gruß,
    Alex


    Und extra für dich: mein Rasenmäher läuft mit Akkus

  • @maggot ich hoffe für dich du kommst in den Genuss deinen Urlaub mal zu verbringen wie z.B. in Madagaskar. Tiere fast ausgerottet, wälder abgeholzt. Da ist nicht mehr viel übrig.


    Das hat alles nichts mit Weltuntergang zu tun sondern mit einem entsprechendem intellekt diesen Planeten so zu erhalten wie die Natur das möchte.


    Als E-Golf fahrer und Akku Rasenmäher nutzer muss man das doch auch ein Fingerspitzengefühl dafür haben. Indirekt ist ja Jeder Mensch dafür verantwortlich das die Welt so ist, wie Sie ist.
    Du nutzt bestimmt in irgendeiner Art und Weiße Palmfett :) (nicht das ich was unterstellen möchte) das Zeug ist echt überall drin.


    Aber das sind diese Dinge die mir zu denken geben wie wir mit allem umgehen, das bewusstsein fehlt und die Gier ist zu groß.


    Diese Nachricht ist 100% biologisch abbaubar. :thumbsup:

  • Hagbard ich hatte das mal im Ökotest gelesen.
    Keine Ahnung wann udn wo das war.
    0,6kg pro Bürger ist doch ganz schön viel bei den wenigen
    echten Bioessern. Soja esse ich auch nur dann und wann wenn es passt.


    Rate mal, wieso die Frittenölentsorger bis zu 70 Cent pro Kg
    für Frittenöl den Pommesbuden bezahlt haben? Je höher der Mineralölpreis,
    desto höher der gebrauchte Frittenölpreis. Ahnst du was?
    Was hat der Frittenölpreis denn mit Mineralöl zu tun?
    Momentan ist der preis bei ca. 25Cent/kg.


    Jedenfalls zahlen sie wohl kaum, wenn sie es nachher teuer entsorgen müßten.


    Es wird aber auch sehr viel Kosmetika aus gebrauchtem Frittenöl gemacht.
    Die guten pflanzlichen Öle und so.


    Ich weiß von einigen Speiseölentsorgern, dass sie ihr Frittenöl zu Biodieselproduzenten
    schaffen und Biodiesel gibt es in Deutschland noch im angrenzenden Ausland nicht zu kaufen.
    Wo bleibt denn dann die ganze Suppe?


    gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Lieber Konrad,


    das mag ab und an so gehandhabt worden sein - wundert mich auch nicht, wenn die Ölpreise hoch sind, werden entsprechende Substitutionsprodukte nachgefragt (so wurde in "Höchstzeiten" sogar Getreide verbrannt! Bei sowas läuft es mir kalt den Rücken herunter... Aber der Wert der energetischen Nutzung ist für viele Agrarrohstoffe halt ein gewisser Mindestpreis), dies nennt der Volkswirt Kreuzpreiselastizität (in diesem Falle der Nachfrage). Jedenfalls, wenn man derzeit solche Preise bei Euch für Pflanzenöle bekommt: Ist ja super. Es kommt aber lokal auch auf entspr. Vermarktungs- und Verwertungsstrukturen an - so müsste ich hier gutes Geld für eine Abnahme von wenigen 1.000 l Frittenfett bezahlen. Natürlich gibt es auch halbseidene Wege (zumal der Rohstoff ja alles andere als sauber ist), daher wie gesagt regionale Besonderheiten bedenken. Mal wird Frittenfett illegal im Rhein entsorgt, mal wird es sogar geklaut... Mitunter liegt es auch nur an der Rohstoffknappheit der Entsorgungsanlagen, die mit Fördermitteln gebaut wurden - denn durch das KrWG (Kreislaufwirtschaftsgesetz, https://www.gesetze-im-interne…ndesrecht/krwg/gesamt.pdf) sind die Betriebe ja zur Lösung der Entsorgungsfrage genötigt.


    Versteh mich nicht falsch - ich bin grundsätzlich absolut für die Weiterverwendung von altem Frittenfett (bzw. eigtl. fast allem)! Nur spielt dieses aben keine besonders große Rolle bei der Produktion von Biodiesel... Ein Rechenbeispiel: Im Jahr werden in Deutschland etwa 150.000 t Pommes verzehrt. Gehen wir von 100% Frittierung und einem Verhältnis von 1:10 aus (bei einem Wechel des Fettes im Schnitt alle 5 Ladungen), produziert Deutschland pro Jahr 300.000 t Altfett aus Fritteusen. Bei einer Jahresproduktion von rund 3 Mio t Biodiesel könnte altes Frittenfett damnach maximal (d.h. keine anderen Verwendungen, Verluste, etc.) für rund 10% der Biodiesel-Menge als Rohstoff dienen. Somit ist Deine Aussage, Biodiesel wird zu 90% aus altem Frittenfett hergestellt, nicht haltbar - vielmehr handelt es sich um den Kehrwert. Es bleibt dabei: Hauptrohstoff für Biodiesel ist Rapsöl, gefolgt von Palmöl.

  • Es wird immer noch mit denselben Milchmädchenrechnungen herumhantiert wie damals (s. Futter-Fleischzuwachsbilanz bei Rindern).

    Kannst du das kurz erklären bitte? Keine Sorge, ich werde nicht nach Quellen etc. schreien, sondern war einfach und ehrlich bisher der Meinung dass das gar keine Milchmädchenrechnung ist.
    Die DGE in Verbindung mit der Albert-Schweitzer-Stiftung sagt aktuell folgendes für 1kg Rindfleisch:
    2,6kg Getreide
    15415Liter Wasser
    ca. 35m² Nutzfläche
    20,65kg treibhausrelevantes CO2


    Übrigens spricht das ja genau dafür, was ich von "euch" desöfteren lese: Anstatt Fleisch aus Massentierhaltung zu konsumieren, lieber den selbst gefangenen Fisch oder das geschossene Reh essen. Das wird nicht jeden Tag passieren, ist eher etwas besonderes als täglich in die Cervelat aus dem Supermarkt zu beißen. Und damit sind wir wieder beim Kern des Problems: die Maßlosigkeit der Leute.
    Um kurz auf das vorher erwähnte "euch" einzugehen, das bestimmt wieder jemand in den falschen Hals bekommen könnte:
    Ich selbst bin kein Jäger, und auch mein Beruf hat leider nichts mit Natur zu tun. Sie bleibt also ein seltenes Hobby. In meinem Uni-Umfeld gibt es tonnenweise hippe Veganer und Vegetarier. Von denen gibt es echt ein paar sehr anstrengende Gestalten, jedoch bin ich mit vielen von ihnen in einem Punkt einer Meinung:
    Nichts spricht dagegen, ab und an Fleisch zu konsumieren. Es ergibt keinen Sinn, die Nahrungskette zu verleugnen, geschweige denn so zu tun als sei der Mensch kein Allesfresser. Das Problem ist das Wie. Der absolut maßlose Fleischkonsum heutzutage ist nicht anders als mit Massentierhaltung zu stemmen. Das ist schlimm, für Mensch und Tier. Aktuell wird über 91% des in DE produzierten Fleisches in sogenannten Großställen produziert. Gleichzeitig antworten von 10 Menschen 8 bei Nachfrage dass sie nur Biofleisch vom bekannten Bauern aus der Nachbarschaft essen. Nachtigall ick hör dir trapsen.....


    Ach ja, das "euch". Ich beneide jeden, der in der Natur arbeitet und der wirklich in und mit ihr lebt, nicht wie ich quasi als "Tourist" ab und an dafür Zeit hat. Vielleicht ist die Maßlosigkeit darin begründet, dass so wenige noch einen Bezug zur Natur haben und wissen wie schützenswert sie ist. Keinem Jäger würde ich vorwerfen, falsch zu handeln wenn er Wild schießt, auch wenn es für den Städter auf den ersten Blick aussieht wie Mord 8o , "Mami der böse Mann hat Bambi erschossen. Bekomme ich nachher Fischstäbchen?" Gleichzeitig fordere ich aber auch Verständnis für Veganer und Vegetarier. Viele sehen sich als Gegengewicht zum maßlosen Fleischkonsum, sich durchaus dessen bewusst dass dieses Extrem auch unnatürlich ist. Was hier besonders ärgert ist die korrupte Politik. Man ist als Individuum relativ machtlos wenn die Lobbyisten der Fleischindustrie mit der Politik neue Grenzwerte für Grundwasserbelastung und Antibiotikagehalt des Sonntagsbratens aushandeln, kurz nachdem sie beim Golfen zufällig den Porsche Cayenne verspielt haben. Damit fährt der Politiker jetzt immer zum Alnatura.
    Karwendelpark hat es schön formuliert: Wir sollten erhalten anstatt dort wo wir es nicht sehen Raubbau zu betreiben. Wir brauchen so wenig von dem was wir täglich verbrauchen wirklich, aber wir konsumieren immer weiter, immer weiter, immer weiter....


    Danke fürs auskotzen lassen :rolleyes:


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    @'Kruemel 'Erst einmal :thumbup: für deine Nachfrage, die ohne Vorwurf auskommt. Das tut gut.
    Die Angaben der Futtermengen schwanken je nach Quelle enorm. Sollte eigentlich nicht sein und kratzt an der Glaubwürdigkeit derer, die als Organisation öffentlich Zahlen nennen.
    Aber zur Frage:
    "Rind" ist ein Oberbegriff. Kalb, Färsen, Schlachtochse, Jungbulle und andere.
    Je nach Rasse und Ernährung kann ein Jungbulle nach max. 24 Monaten 800-900kg auf die Waage bringen. Und wiederum rassenabhängig ist das Schlachtgewicht, was erheblich vom Lebendgewicht abweicht. Jetzt geht noch einmal Knochen (teilweise) und Wasserverdunstung in die Bilanz. Je nach Tier hast du in diesem Beispiel um die 300-350kg Fleisch. Wie geschrieben, sehr dehnbar in beide Richtungen.
    Jetzt zu deinen Angaben:
    Wasserverbrauch: Für die Schlachtung selbst wird trotz Reinigung des Schlachtraums, der Geräte etc. nicht nennenswert viel Wasser verbraucht. Selbst wenn der Bulle pro Tag 5000l Wasser saufen würde 8o , wäre immer noch einiges über. 5000l sind etliche Badewannen voll. Irgendwas stimmt nicht bei den Angaben.
    Nicht nur bei uns bekommen die meisten Rinder Mais als Hauptenergiefutter. Dieser wird hier angebaut. Beim Wachsen verbraucht Getreide/Mais enorm viel CO2. Ich habe Angaben gelesen, dass ein ha Mais mehr CO2 verbraucht als 8-13ha Regenwald. Und wenn ich sehe, wie der wächst, glaube ich das auch. Und, jetzt kommt ein weiterer Clou: Fast der gesamte Nährstoffbedarf für den Mais kommt aus der (Rinder-)Gülle!
    Das ganze System hat weitgehend einen Kreislaufcharakter. Jedes Kilo Rindfleisch aus heimischer Produktion hat fast genauso dazu beigetragen, durch Maisanbau CO2 zu binden.
    Natürlich weiß ich auch, dass zusätzlich in vergleichsweise kleinen Mengen Mineraldünger und Zusatzfutterstoffe eingesetzt werden. Traktoren verbrauchen, wie auch beim Gemüseanbau, einiges an böse-böse-Diesel. Trotzdem besteht weitgehend ein Kreislauf.


    Und das ist es, was mich bei den Angaben vieler scheinbar ökologisch orientierter Organisationen (mit Spendenkonto :whistling: ) stört: Dass sie nur eine Seite der Medaille zeigen. Aus meiner Sicht ist das Manipulation.


    Trotzdem bemühe ich mich um Fleisch aus freier Natur.

  • Friese hat das schon sehr gut geschildert. Das gesamte Thema ist so komplex, dass es für viele Menschen zu unübersichtlich und daher bedrohlich wird. Ich habe, wie immer, nicht viel Zeit, daher nur eine kleine Kalkulation bezüglich Weizenanbau:
    Winterweizen hat hier bei uns in der Region eine Ertragserwartung von 10 t/ha
    Er enthält meist zw. 11,5 und 12,5% Rohprotein, dieses besteht zu rund 16% aus Stickstoff (vgl. Weender Analyse)
    Somit wird für den Kornertrag, der geerntet und abgefahren wird, etwa 190-200 kg Stickstoff netto benötigt.
    Das ist ziemlich genau die Düngermenge, die dort auch aufgebracht wird.
    Ein Kreislauf ist nicht ganz möglich, da man immer natürliche Verluste hat (auch bei Ruderalflächen!) und die abgefahrene Erntemenge ja nicht wieder über Klärschlamm zurück kommt. Wenn man aber bei einer Standard-Fruchtfolge (wie bspw. Weizen-Gerste-Raps-Weizen-Triticale-Bohnen-Weizen-Raps) ausreichend Schweine- oder Rindergülle zur Verfügung hat, kommt man fast ohne mineralische Düngung aus - mit im Schnitt 20-25m³/ha Schweinegülle sind zumindest, je nach Gehalten, die Bedarfe an den Grundnährstoffen Kalium und Phosphor voll gedeckt, Stickstoff knapp zur Hälfte. Daher ist Gülle eben nicht ein zu verklappender lästiger Müll, sondern wertvoller Rohstoff, der, richtig angewendet, bares Geld spart und die Bodenfruchtbarkeit, etwa den Humusgehalt, verbessert.


    Thema Massentierhaltung: Ein Freund von mir war letztens bei einer Einweihungsfeier sowie "Einsegnung" (!) eines neuen Schweinemaststalles. Dieser ist mit 40% Fördermitteln gebaut worden, er hat Platz für über 3.500 Schweine. Bauherr war, soweit ich mich entsinne, ein Investor oder sogar ein Verband. Es handelt sich um einen Bio-Stall. Ist diese Bestandsgröße nun Massentierhaltung? Ich wohne in einer sehr schweinemastreichen Region, aber die (noch aktiven) Betriebe hier haben zumeist weniger Schweine - und schon gar nicht unter einem Dach... Aber da sie konventionell sind handelt es sich natürlich ausnahmslos um Massentierhalter... Ist das nicht irgendwie seltsam?


    Und zum Wasser: Das ist einer der Punkte, die ich mit dem Oberbegriff "Globalisierung" in Zusammenhang bringe. Wir leben hier agrarisch auf einem absoluten Gunststandort, weltweit vergleichend gesehen. Zudem haben wir klimatisch überwiegend eine stark positive Wasserbilanz (außer regional in Bördegebieten etc.). Von der Seite macht es keinen großen Sinn, von Wasser-"Verbrauch" zu reden, da es ein Kreislauf ist - das Wasser ist ja nicht wie Treibstoff eine endliche Ressource, sondern entweder irgendwo gebunden, in Dampfform (Wolken) oder flüssig in gleichbleibender Gesamtmenge vorhanden. Entscheidend sind hier die intakten, bzw. stabilen, Kreisläufe.


    Edit: Kleine Ergänzung...

    20,65kg treibhausrelevantes CO2

    Das wiederum ist auch ein Aspekt, der mich fasziniert: Die Landwirtschaft in Deutschland ist für 4% der Treibhausgasemissionen verantwortlich (weltweit natürlich deutlich höherer Anteil), aber dieser Anteil soll dennoch halbiert werden. Die Schiffe, die billige Konsumgüter aus China heranschippern, fahren aber weiterhin mit Schweröl und die Flugzeuge machen ja auch nicht nur Wolken... Aber Konsum und Urlaub haben scheinbar einen höheren Stellenwert als sowas simples wie die Ernährung...

  • Die Landwirtschaft in Deutschland ist für 4% der Treibhausgasemissionen verantwortlich

    Ernsthaft? Das ist mehr als die Autos :)
    Wenn man aber bedenkt, dass der anthropogene Anteil der gesamten CO² Emission nur 3,5% beträgt, ist das ohnehin verschwindend gering.

  • Nochmal ein interessanter Link zum Thema:
    https://static.ndr.de/schlauer_bauer/index.html


    Dafür bezahlen wir Gebühren... Es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf - postfaktisch halt... Es wird suggeriert, dass erfolgreiche Bauern automatisch, auf deutsch gesagt, beschissen haben! Aber es lebt sich eben deutlich einfacher, wenn man lieber ne schlichte Internet-Billigmeinung hat, anstatt umfassend Ahnung (aber von letzterem fest ausgeht)... Dann bleibt man auch auf den Nebenkriegsschauplätzen und belastet nicht die Leute, die sich um die wirklich wichtigen Sachen kümmern.

    • Offizieller Beitrag

    Das Image macht den Menschen schlecht.


    Politiker sind übrigens durch die Bank weg korrupt. Rechtsanwälte sind Winkeladvokaten, Lehrer faule Säcke, Banker sind Heuschrecken, Soldaten sind Mörder und Bauern nun mal listige, miese Schweine.


    Belausche ich des Morgens im Berufsverkehr öffentlicher Verkehrsmittel mal so die Gespräche, fällt mir auf, dass viele schlecht über ihren Arbeitsplatz reden, der Chef sei sowieso zu doof, und die Jungs aus der Geschäftsführung hätten ja den Schuss nicht gehört. Abends in der Kneipe geht es dann weiter. Der Nachbar, die Amies, der Chinese...


    Es scheint eine Art Volkssport zu sein, sich aufzuregen, andere schlecht zu machen und sich in stets negativer Kritik zu üben. Da sind es schnell mal "die Bauern", "die Bullen", "die Ausländer" oder "die Merkel". Ist ja auch einfach und macht zugegeben auch mal Spaß. Dient aber im Gespräch meist nur einem, sich hervorzutun und klarzustellen, dass man selbst selbstverständlich besser sei. Ändern tut es selten was, zumindest nicht im Sinne dessen, was man so oft anprangert.


    Und was macht man dagegen? Man "verbietet" einfach Fake-News! Appelliert an Netiquette. Doch was vor Jahren noch Tabu war ist bereits mitten in der Gesellschaft angekommen und salonfähig.



    Das sind so meine Überlegungen... Während ich gerade auf den Balkon stehe, den Kindern gegenüber beim Mittagessen zusehe und nun meine Zigarette im Aschenbecher ausdrücke. Ich gehe mal rein...

  • Nettes Spielchen Hagbard, aber die Realität sieht doch ein wenig anders aus.

    Ja, da hast Du Gott sei Dank Recht. Ist tatsächlich komplizierter. Ich verfüttere beispielsweise Ackerbohnen an meine Schweine, bin aber dennoch führend bei den Futterkosten (füttere also sehr günstig, im Vergleich mit 100 anderen Schweinehaltern) - lt. diesem Spiel geht das gar nicht. Und Antibiotika setze ich auch nur bei kranken Tieren ein, bei 1-2% der Tiere. Laut dem NDR-Spiel wäre ich demnach kaum ökonomisch überlebensfähig. Gott sei Dank ist die Realität so, dass ich einfach nur sehr geringe Tierarztkosten habe... Ebenfalls per Betriebsvergleich bestätigt. Dieses Spiel suggeriert aber nun, dass ich, da ich erfolgreich Schweine halte, ein mieses A***loch sein MUSS und mich über gesetzliche Mindestanforderungen hinweg setze.


    Ich erwarte mittlerweile aber auch nicht mehr, dass es jemand schafft, sich in die Situation der Landwirte hinein zu versetzen. Von daher: Alles gut.