Ein Greenhorn reist nach Schweden!
Ich war noch nie in Schweden gewesen! Moment, das stimmt nicht ganz!
In Stockholm und Uppsala war ich bereits mehrfach, aber das ist nicht Schweden! Jedenfalls nicht das Schweden, woran wir alle denken, wenn wir von Schweden sprechen!
Weite, unberührte Natur, Wälder, unendlich viele Seen, Fische und Elche....bisher konnte ich meine Familie nicht davon überzeugen, in den Sommerferien mal in den Norden, statt in den Süden zu reisen. Deshalb blieb dieser Wunsch bislang immer nur ein Traum.
Doch dann kam eine kleine @Doomi-Fee angeflattert, und säuselte mir etwas von „ Dein Wunsch wird Dir erfüllt!“ ins Ohr und so begann eigentlich die Reise bereits vor 3 Monate!
Die Vorfreude war riesig und irgendwie stand alles unter einem guten Stern! Der mir zugewiesene Urlaub im März, für den ich eigentlich gar keine Verwendung hatte, fügte sich in die Reiseplanung, genauso wie der Erwerb von @Rockdog s Hanwag Fjäll Stiefeln, die mir einen guten Dienst erwiesen!
So kam eines zum anderen und die Wochen vor Reisebeginn waren angefüllt mit der Reiseplanung innerhalb der Konvi und Vervollständigung der Ausrüstung. Im Laufe der Zeit hat sich bei mir ja auch ne ganze Menge Gear angesammelt, worauf ich zurückgreifen konnte, aber das Ein oder Andere mußte doch neu beschafft, oder ersetzt werden. Neue Trekkingstöcke bekam ich saugünstig über eine Ebay Auktion, Bryne Klamotten gab's gerade bei ASMC im Winter Sale, Tipple gab mir den Link zu Primaloft Hosen - der Preis war fast geschenkt und so hielten sich die Kosten im Rahmen. Manches konnte ich mir von anderen Foristen liebenswerter weise leihen und das schonte zusätzlich das Budget. Schneeschuhe, Schneeheringe und 'nen Sturmbivi bekam ich von Jackknife und Amadan überließ mir seine Campbooties!
Geplant war, dass ich zu @Emil_Strauss mit der Bahn fahre, dort übernachte und wir dann gemeinsam Tipple aufpicken wollten. OK, aber wie krieg ich mein ganzes Gerödel dorthin? Es blieb mir nichts anderes übrig, als es mit der Post zu schicken. Eine Woche vorher schleppte ich das Riesenpaket zur Post und war froh, um einen Transportwagen, denn es war richtig schwer! Zu Schwer, wie der Postangestellte feststellte! Um genau 170 Gramm! Meine Paket wog 31,670 Kg! Die Post transportiert aber nur bis maximal 31,5 Kg. Also die schöne Verpackung nochmal aufmachen, einen Campboot raus genommen und das erforderliche Gewicht war erfüllt. Zwei Tage später wurde es bereits bei Emil, vom fluchenden Zusteller, ausgeliefert!
Dann wurde es endlich Freitag und ich fuhr meinem Paket hinterher.
Emil holte mich vom Bahnhof ab und nach einem Tässchen Kaffee beluden wir seinen Volvo. Er bot genug Platz, obwohl auch Emil eine Menge Ausrüstung dabei hatte. Dank flexibler Dachbox brachten wir alles unter und hatten noch genug Platz für @Tipple, plus Gerödel, den wir am nächsten Morgen in Göttingen einsammelten.
Wir waren früh aufgestanden, da wir fast 400 km Strecke vor uns hatten und pünktlich an der Fähre in Kiel ankommen wollten. Wir fuhren nicht direkt, sondern machten noch einen kleinen Schlenker bei @Hagbard vorbei, um eine weitere Pulka und ein Paar Schneeschuhe abzuholen. Dort trafen wir auch auf Doom und @Defi und unser Quintett war komplett!
Auf! Auf!....nach Kiel!
Die Riesenfähre nach Oslo stand schon bereit und zügig begann das Bording. Die Fähre war nicht ausgebucht und wir bekamen sogar ein Kabinen-Upgrade und konnten uns über eine schöne Aussicht freuen!
Pünktlich legte die Fähre ab und in bester Stimmung machten wir uns mit den Einrichtungen vertraut und den Duty free Shop unsicher! Mit einer, hier nicht näher beschriebenen Anzahl Dosen, der Marke Indian Pale Ale zogen wir uns zu weiteren Beratungsgesprächen in unsere Kajüte. zurück.
Die Degustation erfüllte noch den zusätzlichen Zweck, des gegenseitigen Kennenlernens, denn eigentlich kannte ich nur Tipple etwas besser, Doom nur flüchtig, Emil hatte ich bisher einmal getroffen und Defi noch gar nicht!
Wir merkten jedoch schnell, dass die Zusammensetzung der Crew von einem außerordentlich glücklichem Händchen getroffen worden war, denn innerhalb kürzester Zeit stand allen ein breites Grinsen im Gesicht und die Stimmung war großartig!Wir schlenderten zwischenzeitlich über Deck, inspizierten die Bordbar, genossen den Sonnenuntergang, holten Pizza nach und der Gesprächsstoff war unerschöpflich, sodass wir erst nach Mitternacht das Licht löschten.
Frühstück ging schnell und um 13:00 Uhr fuhren wir in Oslo von Bord! Oslo ist am Ende eines Fjords gelegen und die Einfahrt ist schon etwas Besonderes! Bei Sonnenschein bestimmt noch spektakulärer, aber auch so war es beeindruckend!
Wir verließen Oslo recht schnell und fuhren nun fast 4 Stunden durch Norwegen zur schwedischen Grenze. Unser Ziel war das Städtchen Idre, im südlichen Zentralschweden, in der Provinz Dalarna.
Bereits auf der Fahrt bekamen wir einen Vorgeschmack darauf, was uns an Winterwetter erwarten würde!
Im Vorfeld wußten wir bereits durch Gespräche und Infos von der „4 Männer,4 Pulka“ Crew, die eine Woche zuvor, ganz in der Nähe ihr Camp aufgeschlagen hatten, von gewaltigen Neu- und Pulverschneemassen!
Ich war mächtig beeindruckt! Ich hab ja schon echt viel gesehen, von der Welt, aber an solche Schneemassen kann ich mich nicht erinnern.!
Ein kurzer Stop zum Fotoshooting an der Schwedischen Grenze und ca. eine halbe Stunde später fuhren wir auf den Zeltplatz in Idre ein.
Wir waren die Einzigen! …..nur ein paar Caravans der Dauercamper waren hinter hohen Schneebergen verborgen. Uns blieben knapp 2 Stunden Tageslicht und wir begannen unsere 2 Lavvus aufzubauen. Gar nicht so einfach im Pulverschnee!
Zuerst huben wir Schnee aus und wollten dann den Untergrund festtreten. Ging aber nicht! Der pulvrige Schnee ließ sich nicht komprimieren und wollte nicht festbacken. Immer wieder sackte man locker Knietief ein und nur mit richtig viel Aufwand ließen sich die Schneeheringe verbuddeln. Zum Glück hatten wir ausreichen davon dabei! Nachdem die Zelte standen, hieß es die Zeltöfen aufzubauen. Theoretisch kein Ding,, aber auch hier zeigte sich der Untergrund von seiner tückischen Seite und so stellten wir den Ofen auf eine Unterlage, welche halbwegs Stabilität herstellte und hofften, dass über Nacht der ganze Zeltinnenbereich verharrschte.
Als es dunkelte standen die beiden Lavvus und wir entschieden kurzfristig, dass Tipple sein Tunnelzelt nicht mehr aufbauen bräuchte und bei uns im Zelt schlafen könnte.
Doch zuvor oblag es mir, meinen Poschehonka Ofen, feierlich zu entzünden! Es klappte wunderbar und nach kurzer Zeit konnten wir auf ihm unsere erste warme Mahlzeit zubereiten. Es gab Maultaschen in einer sehr gehaltvollen Brühe und das schmeckte zu dieser Stunde einfach fabelhaft!