Kind nach 2 Tagen am tschechischen Berg Cerchov / Schwarzkopf wieder gefunden

  • Werte Forista und Foristi,


    diese Nachricht war nach der Meldung des Verschwindens sehr erfreulich:

    https://www.ksta.de/panorama/n…wieder-gefunden--39067572


    Leider kenne ich die Gegend dort nicht, kann mir aber durchaus vorstellen, dass auch / gerade dieses Forum sich Gedanken über das ob und wie machen kann. Unabhängig von der Frage, warum das Kind abhanden gekommen ist und der Situation, dass bis zu 800 Frau und Mann nach dem Kind gesucht haben. Ja, das ist eine beachtliche Zahl, nein, nicht auf die Größe des Gebietes, ja, der Aufwand hat sich definitiv gelohnt.


    Ich sehe es als "klassischen" Fall des Verirren, heißt von einem bekannten Punkt ab durch äußere und innere Umstände (Neben, Unkonzentriertheit, what ever) zu einem Punkt, an welchem man nicht wer weiß, wo hin man sich wenden soll.


    Gerne würde ich die Fragen diskutieren, wie man


    a) solche Situationen generell vermeiden kann, also nicht nur als Kind besser bei der Gruppe bleiben

    b) wie man in einer Verirrungssituation agiert und

    c) mit der vorhandenen Ausrüstung (in diesem Fall wohl eher nix :( ) zumindest über die erste, bestenfalls auch die zweite Nacht kommt.


    Meine Bitte wäre, nehmt den Fall nur als Aufhänger. Das Verhalten des Kindes selbst oder der Eltern möchte ich hier nicht diskutieren. Hier bin ich unbeteiligt froh, dass keinem der Beteiligten viel passiert. Danke!

  • Zu a) Schnappleine :thumbsup:

    Im Ernst jetzt:

    A)Generell sollten Eltern etwas mehr "Aufsichtspflicht" üben, wenn sie in derartigem Terrain / unbekanntem Gebiet unterwegs sind.

    Es hilft auch, das Kind von früher Kindheit an , an solche Umfelder / Wald / Gebirge etc. zu gewöhnen.

    B) als Kind sollte einem vorher klar gemacht worden sein, das wenn ich nicht mehr weiß wo ich bin, ich stehenbleiben und nicht weiterrennen soll, dabei möglichst viel Geschrei in regelmäßigen Abständen veranstalten.

    C ) Wenn es eine Ausrüstung hat, sollte das Kind beigebracht kriegen , wie es sie nutzen kann.

    In diesem Fall , ohne Ausrüstung, bin ich persöhnlich erstaunt, das es das geschafft hat.

    Das wären so meine Ideen und Gedanken dazu.

    Ich selber versuche dies seid Jahren bei Fräullein Seemann so zu machen.

    Bis jetzt mit "Erfolg", weil es ist zum Glück noch nix passiert.


    Gruß"Seemann"

  • Zur Prävention:


    Ich habe meine Kinder in dem Alter nur in ganz kleinen Waldstücken alleine rumstromern lassen bzw. halt genau auf die jeweils vorhandenen Fähigkeiten abgestimmt. Das setzt natürlich voraus, dass man sowohl die Fähigkeiten der Kinder als auch die Wälder sehr gut kennt.

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Vermeiden kann man das wohl kaum. Erst recht nicht wenn man in unbekanntem Gebiet unterwegs ist. Ich stand selbst schon in einem relativ großen Waldgebiet in meiner Umgebung an einer Weggabelung und wusste erstmal nicht mehr wo ich bin. Der Akku vom Handy war leer, keine Karte und Kompass dabei und schon steht man da und weiß nicht wo lang. Geht man dann weiter und nimmt den falschen Weg, dann läuft man ruck zuck in irgend eine Richtung wenn man keinerlei Anhaltspunkte hat. Und spätestens bei der nächsten Gabelung ist es vorbei mit der Orientierung.

    Helfen kann man sich z.B. wenn man in bergigen/hügeligen Gebiet unterwegs ist. Dann geht man erstmal bergab. Im Tal hat man eher die Chance auf Zivilisation zu treffen.

  • a) Verhindern lassen sich solche Situationen wohl kaum.


    b) Stellt man fest, dass man sich verirrt hat, ist erst mal Ruhe bewahren angesagt. Am besten hinsetzen und nachdenken, was jetzt zu tun ist. Wie gefährlich ist meine Situation? Brauche ich Hilfe? Wird mein Fehlen bemerkt und falls ja, wann? Wird nach mir gesucht werden? Wann? Weiß jemand, wo ich ungefähr bin? Welche Ausrüstung habe ich bei mir, was kann ich improvisieren? Wann wird es dunkel? Wie kann ich die Zeit bis zum Gefundenwerden überstehen (Unterschlupf bauen)? Kann ich Signale absetzen (z.B. Rauch, Licht, Töne)? usw.

    Oft ist es am Besten, zu bleiben, wo man ist. So kann man am schnellsten wieder gefunden werden. Hat man gute Gründe, doch selbst nach Hilfe zu suchen, dann sollte man deutliche Spuren hinterlassen, damit einem ein Suchtrupp, wenn er den Startpunkt findet, leicht folgen kann.


    c) Über die Nacht kommt man wohl am Besten, wenn man warm und trocken bleibt. Stichwort Wind- und Regenschutz, evtl. Feuer, notfalls Laubhaufen Dabei nicht vergessen, die Umgebung so zu verändern, daß der Suchtrupp nicht an einem vorbeiläuft, während man friedlich in einem Laubhaufen schlummert!


    Das ist für ungeübte Erwachsene schon schwierig zu bewältigen. Für Kinder, die sich noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben, ist es noch wesentlich schwieriger. Also, raus mit den Kids in den Wald, Bude bauen, Verstecken spielen, Orientierung üben!

  • Die kleine wird zum Glück gut warm eingepackt gewesen sein, ich habe das auch verfolgt und war sehr besorgt.


    Ich will niemand einen Vorwurf machen, auch wenn ich mich natürlich frage wie sowas überhaupt passieren konnte?

    Das ist aber am Ende erstmal völlig egal!


    Gottlob, das sie gefunden wurde, mehr kann man als Außenstehender wohl nicht sagen.


    Sowas will man als Eltern, oder Angehörige nicht mitmachen, gerade in Zeiten wie heute, wenn man die News liest.


    Danke an die unzähligen Helfer, die Hundeführer und wer auch immer sie gesucht hat. DANKE!

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • 1. Diese kleinen Krüppel sind zäher als manch einer denkt.

    2. Bei Kindern in dem Alter ist das Kopfkino noch nicht so ausgeprägt. Die bekommen Angst, plärren ein wenig und weiter geht es.

    3. Die verstehen gar nicht in welcher Gefahr sie sind.

    Ich denke das kann schwarzzelter viel besser erklären als ich.... in kürze: Ab wann ist bspw. ein Kind "verkehrsfähig" oder in geringem Masse "geschäftsfähig".


    Da waren 2 Jungs und ein kleines Mädchen, das "Nesthäkchen", zusammen unterwegs. Die Jungs haben sich vom Mädchen getrennt oder es hatte seinen eigenen Kopf und ist, weil kleine Mädchen immer recht haben (ältere Mädchen bis 80+ Jahren übrigens auch) ihren eigenen Weg gegangen. Als Kind ist man da leicht überfordert so ein zickendes Ding unter Kontrolle zu bekommen.

    Ich habe eine 2 Jahre jüngere Schwester, und als ich in der 3. und sie in der 1. Klasse war gab es da so eine ähnlich gelagerte Situation.... Ich habe 3h gebraucht bis ich sie an den Harren nach Hause geschleift hatte, aber da war der Bär schon am steppen. Seit damals, und wahrscheinlich gilt das auch noch bis heute, hatte ich die heilige Erlaubnis meiner kleinen Schwester notfalls eine runter zu hauen und sie auf Spur zu bringen. Pädagogisch durchaus zweifelhaft, aber wenn der grosse Bruder so vernünftig ist wie ich und das kleine "Miststü...k" das Sternzeichen Widder hat durchaus, unter umständen, nötig.

    Fürs Protokoll, ich halte das nicht für richtig, aber evtl. für zielführend.


    Vor keinen 8 Wochen haben ein Freund und ich seine 7 jährige Enkelin gesucht die einen Rappel bekommen hat und sich einbildete allein. aber mit kleinem Hund, in Tampere auf Tour zu gehen. Plötzlich war sie weg. Über eine Stunde sind wir ihr hinter her, glücklicherweise hatte sie eine Ortungs-App in ihrem Handy. Die Erschütterungen des anschliessenden Donnerwetters konnte auf der Richter-Skala gemessen werden....


    Anno 1995, Pfingsten rum, Italien bei Florenz, Wald, ein Kumpel und ich sammeln Holz für den Pizzaofen....

    Stehen da plötzlich 2 Jungs, 10 Jahre alt, Fussballlager, Schnitzeljagt mit den Freunden gespielt, knapp 18h später waren sie dann bei uns..... 2 Täler weiter. Die waren fertig mit der Welt, aber eine Flasche Wasser und ein Salamibrot später war die Welt wieder in Ordnung.


    Ich könnte noch ein paar Story´s erzählen, alte Oma´s mit Demenz, Rock-Bands die sich beim Fotoschoot im Wald verlaufen haben, ertrunkene Kinder..... aber lassen wir das, ist ja eigentlich nicht gefragt.


    Kinder denken anders. Die ganzen Ratschläge was zu tun ist bringt mancher Erwachsener nicht auf die Reihe, das kann man von Kindern in dem Alter nicht erwarten. Die brauchen ganz einfache Regeln.


    Meiner kleinen habe ich eingetrichtert: Wenn du verloren gehst bleib wo du bist. Schlag Wurzeln und beweg dich keinen Millimeter und warte, egal ob im Laden oder im Wald. Papa kommt, jetzt, morgen oder in 2 Wochen, aber du bewegst dich keinen 'Zensiert' Millimeter.

    Hat immer gut geklappt.... heute ist sie 14 und ist am marodieren. Trotzdem, Standort mit WhatsApp und Papa braucht 20 Minuten.

    In einem unbekannten Bereich: Gleich zu Beginn.... an diese Seite Strasse, dort Strasse, hier See, da noch ein Bach... es wird keine Strasse und kein See überquert, und vom Bach bleibst du weg. Begrenzter, übersichtlicher Bereich, klare Spielregeln.


    Ich habe es mal bei einem Spaziergang innerhalb von 2h geschafft das sich eine Gruppe Studenten so verloren und verirrt gefühlt hat das sie an der Grenze zur Hysterie waren..... 100m neben der Autobahn... So ein Kahlschlag in dem ein Harvester gewütet hat sieht hier 2 Jahre später aus wie das Schlachtfeld von Verdun.... aber von kleinen Kindern erwarten sich an die Survival-Regeln halten... völlig unrealistisch.


    Wie oft habe ich in D Kindergartenkinder eingesammelt.... hier kein einziges mal.

    Warum?

    Die sind an der Leine mit Schlaufen für die Hände. Einer links, einer rechts und alles steht wenn einer loslässt.


    Wenn ein Kind gewohnt ist im Wald herumzustromern kommt es auch allein zurecht. Ein Kind aus Berlin im Wald.... kein Kommentar.


    Ich steh bei der FFW auf der Alarmierungsliste für Personensuchen und habe zig Suchen mitgemacht, es ist immer das gleiche Lied.

    100% verhindern lässt sich das nicht, "shit happens", und dann tickt die Uhr.


    Bin froh das es in diesem Fall gut ausgegangen ist, wurde so langsam eng vom statistischen Aspekt her.

  • Na, wennste mich in diesen Faden rufst!


    Kann man mit Kindern kaum trainieren. Also gezielt trainieren. Jedes Training ist langweilig.

    Unsere private Lösung: einfach sechs Kinder in die Welt setzen. Natürlich wäre es schlimm, eines im Wald zu verlieren. Aber das ist ja nicht die einzige Gefahr, der Kinder ausgesetzt sind. Straßenverkehr, Pastöre und Trainer, Eltern, Schule, Junge Liberale, Lebensgefährten, harte und weiche Drogen ...


    Wenn wir zusammen rausgehen kommen wir zusammen heim. Hat bisher immer geklappt. Gestern (vorgestern) an der Teufelsmauer (Blankenburg - Hamburger Wappen - Blankenburg) hätte K⁶ ständig abstürzen können. Habe ich ihr aber nicht gesagt. Vielleicht ist es deshalb nicht passiert. Vielleicht liegt's am griffigen Stein. Vielleicht am Können meiner Tochter/meiner Kinder. Man weiß es nicht.


    Es gibt im Conrad-Stein-Verlag ein https://www.conrad-stein-verla…cher-shop/allein-im-wald/ zum Thema. Wer will kann es von mir umsonst bekommen.


    P.S.

    Beim Laufen kann man sich hervorragend unterhalten. Und da hat man auch viel Zeit zu erklären, warum man sein Leben so lebt. Z. B. mit Landkarte und App.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Als meine zwei Kinder klein waren, waren wir häufig wandern, auch im Wald und auch in der Gruppe.

    Es ist nahezu unmöglich die Kinder 100% immer im Auge zu behalten, egal was man sonst meint.


    Für mich war's wichtig dass Jedes Kind seinen eigenen Rucksack hatte. Darin gab es eine Kleinigkeit zum Essen, die Trinkflasche und eine Jacke oder Pullover. Hauptsache nicht zu schwer.

    Meist hatten sie eher helle Sachen getragen. Am Rucksack hatte ich auch Reflektoren und eine kleine Trillerpfeife rangehängt. Geeignetes Schuhwerk ist auch wichtig, rutschsichere Sohlen ins besondere.


    Wenn Kinder mit z.B. Cousin/Freunde etc. in einer Gruppe unterwegs sind, vergessen sie ganz schnell alles Andere und verhalten sich auch anders wie sonst. Daher würde ich die Eltern in diesem Fall nicht unbegingt einen Vorwurf machen.


    Wir hatten Situationen, wo ein Kind bei einer Stadtfest verloren ging. Ich hatte mein Sohn (damals 3) an der Hand gehabt und habe ihn kurz losgelassen und mich umgdreht um jemanden Hallo zu sagen. Aufeinmal war der Kleine weg. Sämtliche Bekannten haben sich auf die Suche gemacht, bis er irgendwann bei einem Stand gesichtet wurde. Manchmal kann es so schnell passieren.


    Wenigstens gab es in diesem Fall ein glückliches Ende.

  • Erst einmal lieben Dank an alle Schreibenden.


    als erste Lösung kann man wohl festhalten, dass Beisammenbleiben die beste Prävention gegen Verlorengehen ist.


    Und als zweite Lösung im Falle des Abhandenkommens das sofortige Stoppen jeglicher Fortbewegung die Suche erleichtert.


    Mehr kann man wohl als Unerfahrener / Kind nicht wirklich machen. Mir ist schon klar, dass die Wenigsten mit dem Nötigsten für eine solche Situation ausgestattet sind. Muss ja auch regelmäßig nicht sein, schwarzzelter hat ja schon von anderen Gefahren geschrieben.


    Kennt jemand Techniken mit denen man wieder auf den Weg zurückfinden kann, so man ihn denn im Spiel oder bei anderen menschlichen Aktivitäten im dichten Buschwerk verloren hat? (ok, ist jetzt etwas für die Wissenden / Erfahrenen)

  • Ich frag noch mal konkreter nach:


    wie kann ich - auch als Erwachsener - eine Verirrunungssituation vermeiden.

    Indem ich zu jeder Zeit weiß, wo ich mich gerade befinde, also quasi auf der Karte mitlaufe. Im Grunde wie das kleine Dreieck im Navi. Wenn ich ab und zu und vor allem an Wegkreuzungen, Abzweigungen, Brücken, Waldrändern etc. schaue, wie und ob Karte und Realität noch zusammenpassen laufe ich weniger in Gefahr mich zu verlaufen.

    Gerade bei krummen Wegen und bei vielen möglichen Wegen (einige deutsche Mittelgebirge) ist es leicht die Orientierung zu verlieren.

    Wenn ich mich nur aufs Navi verlasse verliere ich schnell den Überblick. Eine Papierkarte ist da hilfreich, man kann leichter einordnen, wo im Gesamtgefüge man sich befindet.

    K⁵ hat bei den Pfadfindern den Namen kompas, weil sie sich schon sehr früh sehr gut an Wege erinnern konnte. Manche haben ein gutes Gefühl für so etwas. Ne Garantie gibt's wohl nicht. Aber: das Trainieren macht Spaß!*



    ____________

    *Hm, vielleicht auch nicht jedem.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Kennt jemand Techniken mit denen man wieder auf den Weg zurückfinden kann, so man ihn denn im Spiel oder bei anderen menschlichen Aktivitäten im dichten Buschwerk verloren hat?

    Ganz einfach in der Umsetzung und äußerst hilfreich: sich ab und zu mal umdrehen und ganz bewußt zurückschauen. Dabei nicht ablenken lassen, sondern sich auf das Gesehene konzentrieren und versuchen, es sich einzuprägen. Wenn man diese Bilder im Kopf abgespeichert hat, dann weiß man, welcher von den vielen möglichen Wegen der richtige Rückweg ist. Man hat ihn schließlich schon mal gesehen.

  • Tja... wenns mal dumm läuft....


    Es gibt ja viele "Eselsbrücken" wie zb STOP : Sit....think...observe...plan.... also Hinsetzen, Nachdenken, Überblick über die Situation verschaffen*.. Planen


    * Uhrzeit, nähere Umgebung, was habe ich dabei, welche Optionen könnte ich haben...


    Je nachdem was sich daraus ergibt wird man sich wie oben beschrieben erst mal eine Unterkunft/Laubhaufen basteln oder sich evtl doch auf den Weg machen. In beiden Fällen sollte man wirklich deutliche Spuren hinterlassen.... wie oben beschrieben.


    Es hilft wenn man wenigstens grob die Himmelsrichtungen ermitteln kann. In unbekanntem Gelände helfen einem auch "Songlines" (man merkt sich markante Punkte...gibt ihnen Namen und macht daraus eine Geschichte/Lied) .

    Man sollte auch immer wieder stehen bleiben und sich auf Geräusche konzentrieren, evtl hört man eine Strasse oder Kirchenglocken oder andere Menschen...

    Auch Bächen zu folgen ist nicht verkehrt, die führen allermeist irgendwann zur Zivilisation. (Irgendwann kann halt extrem weit sein... in Deutschland wird man da aber eher keine 3 Stunden brauchen...) Allerdings werden sich die Allermeisten auf Wegen verlaufen... stromern ja doch die wenigsten Wild durch die Wälder... abgesehen von normalverrückten Bushcraftern oder so. Dann sollte man auf den Wegen bleiben.


    Natürlich ist es von Vorteil wenn überhaupt irgendwer weiß wo ich in etwa bin...und wann ich zurück sein möchte. Sonst merkt ja niemand dass man fehlt....


    Ob man sowas kleinen Kindern beibringen kann? Ich sag mal ab 10 Jahre klappt das schon... falls Interesse des Kindes gegeben ist. Bei jüngeren...weiß ich nicht.


    Auf jeden Fall denke ich bei dem Fall hier an den Spruch: Besoffenen und kleinen Kindern passiert nix...

  • Hier nur ein Gedankenspiel:


    Bei der Planung von Lichtsignalanlagen rechnet man für die Räumzeiten eine Fußgängerschrittgeschwindigkeit von 1,2 m/s oder 4,3 km/h

    Nehmen wir an, dass ein Kind vielleicht mit 3 km/h weggeht und sich verirrt.

    Nach 5 Minuten ist es eventuell dann 250 m vom Ausgangspunkt entfernt.

    Je nachdem in welcher Richtung es läuft ist die potentiele Absuch-Fläche bereits jetzt schon 20 Hektar groß.

    Es gibt Erfahrungswerte für das Ermitteln der Entfernungen. Mit dem bloßen Auge bei normaler Sicht und durchschnittlicher Sehstärke kann man bis 700 m Entfernung verschiedene Menschen nebeneinander erkennen.


    Da kannst du davon ausgehen, dass wenn ein Kind von dir wegläuft ist es eventuell binnen 15 Minuten so weit weg, dass du es nicht mehr sehen kannst.


    So schnell kann's gehen