Ist Bushcraft im Survivalfall ein Fehler?

  • Hallo zusammen,


    mir geht immer wieder durch den Kopf das es doch eigentlich wenig sinnvoll ist sich im Survivalfall mit (zu viel) Bushcraft zu beschäftigen.


    Ich finde Ben vom Youtube Kanal „Mann im Wald“ hat es ganz gut beschrieben als er im Rahmen der ersten „7 vs. Wild“ Reihe erzählt hat welche Gegenstände er mitnehmen würde… z.B. ein dickes Buch weil es sonst schnell langweilig wird.


    Nehmen wir doch mal den (nicht ganz unrealistischen) Fall an das man in Schweden unterwegs ist und aus welchen Gründen auch immer (verlaufen, Verletzung, etc.) in der geplanten Zeit nicht wieder in der Zivilisation ist.


    OK, man sollte sich vorm Wetter schützen, also einen Unterschlupf bauen und ein Feuer wäre auch schön, vor allem wenn es nass und kalt ist aber dann hört es doch schon auf, oder?


    Wäre es in so einem Fall nicht am sinnvollsten ruhig und entspannt auf Hilfe zu warten anstatt jede Menge Bau- und Bastelprojekte anzufangen bei denen die Gefahr groß ist sich zu verletzen?


    Gerade wenn eine Axt im Spiel ist steigt meiner Meinung nach die Gefahr stark an aber auch mit dem Messer ist man schnell mal ausgerutscht.


    Wie viel Bushcraft ist im Survivalfall sinnvoll und was würdet ihr machen oder lassen um wieder gut nach Hause zu kommen?


    Danke für Eure Antworten.


    VG Eric.

  • Wer in einer "Survival-Situation" Zeit und Kraft hat zu spielen ist nicht in einer Survival-Situation.


    In einer Survival-Situation gilt kein leave no trace und andere philosophische Kleinigkeiten mehr.... in anderen Worten, wenn man 1 oder 2 ha Wald abfackelt um zu überleben ist das vertretbar.

  • Moin!


    vorweg: ich finde es schwierig, zu definieren, was denn nun Bushcraft ist und was nicht.

    Nach Deiner Intention würde ich hier aber definieren:

    Bushcraft = mehr oder weniger unnütze, aber unterhaltsame, schöne und lehrreiche Bastelprojekte in der freien, wilden Natur unter Zuhilfenahme von einfachen, robusten ggf. scharfen und dadurch gefährlichen Werkzeugen.


    Unter dem Gesichtspunkt einer Maximierung der Überlebenschancen durch Reduzierung des Verletzungsrisikos stimme ich Dir zu:

    „Mann im Wald“ hat es ganz gut beschrieben ... ein dickes Buch weil es sonst schnell langweilig wird.

    So würde ich denn auch einen Winterabend ohne Strom und Heizung vor dem Kaminofen zubringen. Das Messer oder die Axt sollte man dann ja besser nicht anpacken? Also kein Holz hacken?


    hier kommt dein "zu viel" Bushcaft ins Spiel:

    meiner Ansicht nach ist das regelmäßige Bushcraften so etwas wie regelmäßiges Trainieren im Sport oder Üben eines Musikinstrumentes:

    man macht es, um es irgendwann im Schlaf zu beherrschen und Fehler zu reduzieren.


    Also doch: Holzhacken, Feuer machen, Kochen, das Lager / die Wohnstatt gemütlicher / besser herrichten und ausbauen, dass man überlebt.

    irgendwo habe ich dazu gelesen: Baue die Unterkunft so groß wie nötig, dass Du darin bequem, warm und sicher leben kannst. Aber halte sie so klein wie möglich, damit du nicht unnötig Ressourcen aufbringen musst.


    Das Buch halte ich für wichtig, ebenso wie Spiele und Beschäftigung.


    Eines der besten und eindrücklichsten Beispiele für Überleben in der Gruppe unter den widrigsten Bedingungen ist für mich die Endurance-Expedition und da auch das Buch 635 Tage im Eis.

    Die Mannschaft achtet sorgfältig darauf, das sich kein Mitglied verletzt und geht nur die Risiken ein, die sie zum Überleben eingehen müssen. (Ok, dass die ganze Expedition ein einziges großes Risiko war ist klar, Legend (und nicht Wahrheit) ist wohl die Anzeige zur Manschaftsrekrutierung:

    "Männer für gefährliche Fahrt gesucht. ... Ständige Gefahr, sichere Rückkehr zweifelhaft...."


    Dort werden die Männer durch allen möglichen Zeitvertreib bei Laune gehalten. Beschäftigung auf allen Ebenen: vom Singen und Spielen über Jagen und notwendigem (!) Handwerken bis hin den scheinbar notwendigen Plackereien wie Boote ziehen u.ä.


    Die von Dir zitierte 7vW Situation ist ja konstruiert und eigentlich ein Unterhaltungsformat wie BigBrother oder ähnliches. Nur halt auf eine andere (?) Zielgruppe gerichtet. Dass dort dann die Unterhaltung durch Bastelprojekte nicht zu kurz kommen soll, ist m.E. klar. Sonst wäre es ja gemein langweilig für den gemeinen Youtube-Konsumenten. "Wollemr net!"

    Also wird dort gebastelt. Richtig so.


    ABER:

    Dem Grunde nach sagen alle Ratgeber und Experten für alle Not-Situationen ähnliches:

    mache das, was getan werden muss. Vorsichtig und sorgfältig. Vermeide jedes unnötige Risiko und jede (zusätzliche) Verletzung. Bleibe nach Möglichkeit da, wo du bist oder verbringe Dich an einen sicheren Ort. Baue Dir ein Lager und mache dort auf Dich aufmerksam.


    Auf See: verlasse nie dein Boot bevor es dich verlässt!


    Und nun kommt das regelmäßige Bushcraften ins Spiel. ich traue demjenigen ein einfacheres "Überleben" zu, der nicht unvorbereitet in eine Überlebenssituation hineingeworfen wird.

    Wer also schon mal eine "Axt in der Hand hatte" wird damit anders umgehen, als jemand der bislang nur mit dem Buttermesser hantiert hat. Zumindest besteht die höhere Wahrscheinlichkeit, dass er eine notwendige Nutzung der Axt ohne Verletzung übersteht.

    Andere Werkzeuge und notwendige Fähigkeiten dürfen hier variabel eingesetzt werden: Feuer machen, Nahrung beschaffen, Unterkunft bauen usw.


    Sicherlich kommt es bei der Wahl der Unterkunft und der Vorstellung eines "endgültigen Ausbaubauzustandes" auch darauf an, wo und wie man plötzlich auf sich gestellt ist.

    Das wird am Nabel der Welt (Bielefeld, wie die Wiseguyse mal sangen) anders aussehen als am Rückwärtigen Ende:

    Sprich: geht man hier verloren (was für den einen oder anderen tatsächlich eine Überlebenssituation sein kann) wird man sich anders Einrichten als bspw. nach einem Flugzeugabsturz in den Anden oder in den Ballungsgebieten Alaskas.


    Mein Fazit:

    Train as you fight und fight as you train: take always a good book with you! :rock:

    Aber vergiss auch nicht das beste Überlebensmesser, das du Du hast. :Knife

  • Moin!

    Moin,


    Danke für Deine ausführliche Antwort. Ich finde es immer schwierig den ersten Eintrag im Thread zu schreiben und mich so auszudrücken das alle verstehen was ich meine. Durch die Antworten wird es nach und nach verständlicher.


    vorweg: ich finde es schwierig, zu definieren, was denn nun Bushcraft ist und was nicht.

    Nach Deiner Intention würde ich hier aber definieren:

    Bushcraft = mehr oder weniger unnütze, aber unterhaltsame, schöne und lehrreiche Bastelprojekte in der freien, wilden Natur unter Zuhilfenahme von einfachen, robusten ggf. scharfen und dadurch gefährlichen Werkzeugen.

    Klingt etwas abwertend aber, ja, so ungefähr


    Unter dem Gesichtspunkt einer Maximierung der Überlebenschancen durch Reduzierung des Verletzungsrisikos stimme ich Dir zu:

    So würde ich denn auch einen Winterabend ohne Strom und Heizung vor dem Kaminofen zubringen. Das Messer oder die Axt sollte man dann ja besser nicht anpacken? Also kein Holz hacken?

    Hier habe ich mich wahrscheinlich unklar ausgedrückt. Für mich macht es einen großen Unterschied wo die Hütte steht in welcher sich dieser Ofen befindet. Steht er auf meinem Gartengrundstück in heimischen Gefilden ist jedes Holzhacken aber auch jede andere Spielerei mit Axt und Messer „erlaubt“.

    Steht sie in einer Hütte im Winter in Kanada die abgelegen liegt sieht das ganze schon anders aus.


    Da stimme ich Dir zu. ABER das Training findet in „Friedenszeiten“ statt also im heimischen Wald / Garten. Das Training ist wichtig aber trotzdem ist es doch sinnvoll die Aktionen im Shit h.t.f Fall zu reduzieren oder?


    Also doch: Holzhacken, Feuer machen, Kochen, das Lager / die Wohnstatt gemütlicher / besser herrichten und ausbauen, dass man überlebt.

    irgendwo habe ich dazu gelesen: Baue die Unterkunft so groß wie nötig, dass Du darin bequem, warm und sicher leben kannst. Aber halte sie so klein wie möglich, damit du nicht unnötig Ressourcen aufbringen musst.


    Das Buch halte ich für wichtig, ebenso wie Spiele und Beschäftigung.

    Buch? Aber bei der Unterkunft hast natürlich vollkommen recht.


    Stimmt natürlich. 7 vs. W ist Bushcraft Soap aber man könnte es als Gedankenspiel nehmen was man selbst machen würde wenn man im Schwedischen Hinterland festhängen würde.



    Ich denke aber wir sind uns wie oben beschrieben einig, dass man im Training möglichst viel und im Ernstfall möglich wenig unternimmt, oder?


    Mein Fazit:

    Train as you fight und fight as you train: take always a good book with you! :rock:

    Aber vergiss auch nicht das beste Überlebensmesser, das du Du hast. :Knife

    Gutes Motto. Dem würde ich noch gerne hinzufügen: Das beste Messer ist das was man dabei hat.

  • "Bushcraft" unterstützt meiner Meinung nach den Survivalfall je nach Situation.

    Wenn ich auf der Arbeit in eine Survivalsituation komme, ist der schnelle Umgang mit der Technik und dem Material gefordert.

    Und falls ich auf einer Insel lande, hab ich die Sachen für's Bushcraften eh nicht dabei.

    Bushcraft hilft zu improvisieren um seine Situation zu verbessern.

    Für mich ist es aber mehr Hobby, als eine Notwendigkeit für's Survival, welches nach Situation sehr unterschiedlich sein kann.

  • Ich denke aber wir sind uns wie oben beschrieben einig, dass man im Training möglichst viel und im Ernstfall möglich wenig unternimmt, oder?

    Genau so! Verletzungen vermeiden!

    "Bushcraft" unterstützt meiner Meinung nach den Survivalfall je nach Situation.

    Richtig. Und das Tun vorher hilft dabei.


    Wobei, wenn Du auf einer Insel landest, könnte es tatsächlich ein unbewohntes unwirtliches Eiland sein!

    Minsener Oog, Mellum, Neuwerk oder wenn es schlechter läuft und du länger schwimmen darfst auch Trischen. ;) Dann hoffe ich für Dich, dass der Anzug warm hält. Bei den bewohnten Inseln sei bloß vorsichtig! Die dortigen Eingeborenen nehmen Dir sonst sofort das letzte Geld ab! Jedenfalls passiert mir dass immer, wenn ich mal im Sommer dort hin fahre und Urlaub mache ;)

    Gutes Motto. Dem würde ich noch gerne hinzufügen: Das beste Messer ist das was man dabei hat.

    Yep!

  • Steuermann auf den von dir genannten Inseln brauch ich nur mit der Signalrakete auf ein oder zwei Vogelschwärme zu "ballern" , dann kommen innerhalb von Sekunden meine "Retter" :thumbsup:

    Unsere "Stationsinsel" guckt übrigens mit dem Heli-Deck aus dem Wasser wenn wir auf Grund liegen, so tief ist die Brühe hier nicht.

    Die andere Gurke wird mit Vollgas gebeached. :kanu: ^^

  • Bei Bushcraft handelt es sich bei mir um komfortables erweitertes ( Werkzeug / Ausrüstung) Survival !

    Kann und brauch das Werkzeug wirklich nicht zum Überleben.

    Es schenkt mir Zeit und Energiereserven die durch echtes Survival verloren gehen können.


    Echtes Survival bedeutet überleben durch Hirn und Geschicklichkeit . :thumbsup:


    Schaut euch den Obdachlosen nur mit Kleidung an der macht Survival täglich.

    Würde er bushcraft machen hätte er ein Einkaufswagen mit ISO Matte und Schlafsack 8o

  • In einer Survival-Situation gilt kein leave no trace und andere philosophische Kleinigkeiten mehr....

    kommt auf die Survival - Situation an woll? Wenn du von wem abhauen musst macht sowas durchaus Sinn.

    Train as you fight und fight as you train

    And thats why i dont fear the Apocalypse. Because noone seems to train anything XD


    Aber mal On Topic:

    Tatsächlich hatte ich schon den einen oder anderen Survival/Escape and Evade Fall in meiner Biografie. Von auf Sylt mit 7 Jahren in nen Priel gekommen und aufs Meer gespült ne std oder so an ner Boje festgeklammert bis die Küstenwache mich rausgefischt hat über aus Trotz von Zuhause abgehauen und am popes der Heide verlaufen bis hin zu vor unguten Leuten abhauen müssen und 5 Monate übern Winter auf der Strasse unterwegs zu sein weil die alternative eher Final gewesen wäre. Was im Nachgang dazu geführt hat das ich mich für Bushcraft/Survival und Neuerdings EDC Kram interessiert habe um den aufgekommenen Problemen während besagter Situation besser gewachsen zu sein.


    deshalb ma meine 2 Reichsmark dazu...

    Wäre es in so einem Fall nicht am sinnvollsten ruhig und entspannt auf Hilfe zu warten anstatt jede Menge Bau- und Bastelprojekte anzufangen bei denen die Gefahr groß ist sich zu verletzen?

    Denke ich eher nicht Nein, könnte allerdings von Typ zu Typ unterschiedlich sein. Mir ist aufgefallen das wenn man sich nicht irgendwie mit der Besserung der Situation befasst oder anderweitig ablenkt. Das man sehr schnell in Dinge wie Paranoia, Hoffnungslosigkeit und/oder anderen Kopf faxen abdriftet. Das wichtigste was ich bemerkt habe was man aufrechterhalten sollte ist wenigstens die Illusion von Kontrolle über die Situation.

    Wie viel Bushcraft ist im Survivalfall sinnvoll und was würdet ihr machen oder lassen um wieder gut nach Hause zu kommen?

    Ich denke Bushcraft und Survival schließt sich Grundsätzlich nicht aus. Heute Hobby, zu anderer Zeit normales Wissen und Skill um zu Leben und Überleben.


    Um nach Hause zu kommen bin ich persönlich bis dato immer gut mit Hauruck gefahren. Halbwegs wissen in welcher Himmelsrichtung zuhause oder zivilisation ist ist aber Hauptsache. Dann richtung anpeilen nach Sonne/Sternen/Kompass etc bla bla und dann maximaler Einsatz und Schmerzfreiheit, laufen bis die Stiefel vor Blut schmatzen hat bisher immer am besten geholfen bei mir. Davon ab, sollte ich mal viel weiter weg verschütt gehen in unbekannter Umgebung/Ländern, soviel Bushcraft um mir die Zeit angenehm zu machen und die Moral hoch zu halten.


    mfg

  • Wikipedia sagt:


    Bushcrafting

    bezeichnet die Beschäftigung mit und vor allem die Erprobung, Optimierung und Nutzung von allen Fertigkeiten, Techniken und handwerklichen Tätigkeiten, die für das Überleben oder einen längeren Aufenthalt in der Natur (im engeren Sinne hauptsächlich im Wald, daher „bush“) nützlich sein können.


    Survival

    Kenntnisse und Fertigkeiten die ein (Über-)Leben fern von der Zivilisation bzw. in einer Notsituation ohne oder mit geringen Hilfsmitteln ermöglichen sollen (Englisch survival skills). Im militärischen Bereich spricht man von Überleben und Durchschlagen.


    IMHO

    Wer also in einer Survivalsituation "Bushcrafted" ist nicht mehr in einer Survivalsituation. Techniken und Fähigkeiten sind in beiden Fällen ähnlich, identisch oder übertragbar und können bzw. sollten immer trainiert und verbessert werden.


    Bushcrafting ist eher was für den Wald, macht man kaum auf dem Wasser oder in der Wüste.

    Survivalsituation kann dich überall treffen, Wohnung, Stadt, Wald, auf dem Wasser, in der Wüste.


    Zurück auf die Ausgangsfrage "Ist Bushcraft im Survivalfall ein Fehler?" würd ich sagen "Ja"!

    Wenn ich im Survivalfall mich hinsetze und Knoten übe, ist das nicht hilfreich. Da sollte ich die Knoten mit geschlossenen Augen können.

    Wenn ich im Survivalfall Feuer brauche, sollte ich wissen wie ich Technik und Hilfsmittel anwende und nicht mehr üben müssen.

    Wenn ich im Survivalfall einen Druckverband anlegen muss, sollte ich wissen wie und nicht mehr üben müssen.


    Für mich ist Bushcraft die mit Spass und Freude verbundene Beschäftigung mit Techniken und Verhaltensweisen "Outdoor", die sicherlich auch mal im Survivalfall helfen können,

    Survival ist der Ernstfall, auf den ich mich mit Bushcraft ein wenig vorbereiten kann.

  • Für mich ist Bushcraft die mit Spass und Freude verbundene Beschäftigung mit Techniken und Verhaltensweisen "Outdoor", die sicherlich auch mal im Survivalfall helfen können,

    Survival ist der Ernstfall, auf den ich mich mit Bushcraft ein wenig vorbereiten kann.

    Da du mit definitionen angefangen hast, denke ich dass das für deine persönliche Wahrnehmung voll ok ist aber Faktisch nicht ganz richtig.


    Reine Überlebenstechniken setzen nicht grundlos das um oder abgewandelt/vereinfacht was im Bushcraft (Wofür es btw und tausendmal durchgekaut keinerlei echte definition gibt) unter primitivskills/Indigenen Techniken, Physik, Chemi etc bla bla seid anbegin der Menschheit zum ganz profanen Leben gelehrt wird und wurde auf der Welt.


    Als Beispiele da:

    Wasser finden durch Pflanzen, Gelände Kenntnisse, Wasser trinkbar machen durch zig techniken, Nahrung finden/prozessieren, Schutz errichten etc pp. Beim Shelter, da du Durchschlagstechniken und Überleben im Militärischen erwähnst. Bin ich mir ziemlich sicher dass das A Frame und abdichten selbigem sicherlich nicht aus dem Hirn eines Ledernacken der Armee kommt, und es ebenso nicht Grundlos ist das ,,Bushcrafter,, zumindest die bekannteren/Fähigeren das Militär trainieren/beraten. Ray Mears und Mors Kochanski zB.


    Da ich einige Handbücher gelesen habe, vom SAS Survivalguide und dem Überleben in Natur und Wildnis mit ABC teil, als auch Bushcraft Bücher, kann ich sagen das du mit dem was man als ,,zum reinen Überleben,, angegebenen Wissen vor weit mehr Problemen stehen wirst wenn es drauf ankommt als wenn du dich intensiver mit Bushcraft und Primitivskills befasst. Da du bei letzteren (Übung vorrausgesetzt) zugriff auf weit mehr Möglichkeiten hast für diverse Probleme und situative Komplikationen/Vorraussetzungen.


    Davon ab, hat das mal einer was den Hobbybereich angeht mal ganz beschrieben...


    Bushcrafter wollen von zuhause in den Wald

    Survivalists wollen aus dem Wald nach Hause

    Prepper wollen nicht mehr aus dem Haus


    macht man kaum auf dem Wasser oder in der Wüste.

    Was die Wüste angeht, kann dir hier einer vermutlich was zu sagen :D


    Ps: Nicht angegriffen fühlen oder zu ernst nehmen. :* (<- Smiley sagt du darfst nicht sauer sein :D )

  • Ich kann nix und ich weiß nix, aber ich habe zumindest wat zu lesen dabei 😉!

    Ich kriege die Zeit schon rum bis Rettung naht😊

    Und wenn die Kacke richtig am dampfen ist dann pack ich den Schinken hier aus...

    ...weiter lesen und abwarten,Zunder und Toilettenpapier...😃

  • Bushcrafter wollen von zuhause in den Wald

    Survivalists wollen aus dem Wald nach Hause

    Prepper wollen nicht mehr aus dem Haus

    Von wem kommt das? Wer hat das so beschrieben?


    Ich sage:

    Bushcraft ist eine Spielerei. Survival ist es dann, wenn man sich an den eigenen Haaren aus der Schei... ziehen muss in die man sich aus eigener, oder fremd verschuldeter Dummheit, reingeritten hat.

    Seien wir ehrlich, für viele Menschen ist das was man allgemein als "Bushcraft" bezeichnet Bestandteil des Alltags. Ich kenne 14jährige Bauernlümmel die mehr drauf haben als so mach langjähriger "Bushcrafter". Kein Mensch muss 100 Knoten beherrschen.... hauptsache der eine hebt. Beim Klettern ist das etwas anders, aber da sind es auch nicht mehr als 5-6 Knoten die man braucht.



    Grundsätzlich:

    Wir sind wieder beim "Alten Thema",

    Wann hört Bushcraft auf und wann fängt Survival an? Wo und wie grenzt man das ab?

    Das ist für jeden unterschiedlich. Das, was für den einen eine lebensbedrohliche Situation aka eine Survivalsituation sein kann, ist für den anderen nur maximal unangenehm.


    Das gefährliche ist, das einer glaubt er sei in einer Survivalsituiation und das grosse Besteck auspackt. Dabei ist das nur ein verstauchter Knöchel im Stadtpark.

    In einer Survivalsituation geht es nicht darum sich eine Blockhütte zu zimmern und dort zu überwintern, etwas von dem wohl jeder Bushcrafter das eine oder andere mal träumt.... auch ich wenn meine Mädels mal wieder nerven, ich gebe es zu. ;)


    Ein paar Kleinigkeiten aus meiner Bio...

    Auto östlich von Kuusamo verreckt, -30 Grad, Kleinkind im Auto, mitten in der Pampa, 1m+ Schnee, 40km zur nächsten grösseren Strasse (das gibt es wirklich), natürlich kein Handyempfang und nur alle paar Tage kommt ein Bauer mit seinem Holzrücker vorbei, Mordor wäre näher gewesen..... das ist keine Survivalsituation, auch wenn es etwa 10h gedauert hat bis man aus dem Wald raus kam und und ein Taxi organisiert hat.


    Bin auf Tour, querwaldein, Migräne, die Medis sind zwar dabei, aber bei weitem nicht ausreichend. Abgesehen davon das Schmerzmittel bei mir nicht gescheit wirken, das war eine ganz andere Hausnummer als gewöhnlich. Lag 3 Tage + flach, und das weiss ich nur vom Kalender, die meisste Zeit fehlt mir. Das ist keine Survivalsituation, das ist ein einfaches Abwettern.


    Spaziergang 4km von der Strasse, ein Kiefernast mit Nadeln schnalzt mir ins Auge.... 4h gebraucht bis ich an der Strasse war.... das ist keine Survivalsituation, kein Grund die Kavallerie zu rufen.


    Meine Definition für Survivalsituation:

    Gebrochenes Beim/Hüfte am Ar... der Welt.... dann brennt der Wald oder vergleichbares. Jedes Jahr gehen ein paar verloren, in der Presse liesst man dann von Pilzsammlern die ein paar Knochen gefunden haben.... das war dann eine echte Survivalsituation. Oft ein Sturz auf den Kopf.... game over

  • Wann hört Bushcraft auf und wann fängt Survival an? Wo und wie grenzt man das ab?

    Das ist für jeden unterschiedlich. Das, was für den einen eine lebensbedrohliche Situation aka eine Survivalsituation sein kann, ist für den anderen nur maximal unangenehm.

    Dem kann ich nur zustimmen, supi .


    Da sind die Hölzer einfach sehr individuell, aus denen wir alle geschnitzt sind. Was ja auch gut ist.

    Dein Erlebnis im Scheeauto wäre für mich als Strandbewohner der lauen Elendsbucht zugegebenermaßen eine ziemliche Herausforderung gewesen.

  • Von wem kommt das? Wer hat das so beschrieben?


    Ich sage:

    Survival ist es dann, wenn man sich an den eigenen Haaren aus der Schei... ziehen muss in die man sich aus eigener, oder fremd verschuldeter Dummheit, reingeritten hat.

    Mir fällt auf das wenn es einen nicht selbst betrifft gerne das Wort "Dummheit" verwendet wird...was haben Unfälle mit Dummheit zu tun?

    Eine Survivalsituation entwickelt sich ja in den meisten Fällen aus einem Unfall oder Wetterumschwung usw...das Leben birgt Risiken die einfach nicht vorhersehbar sind und gehören dazu...Ein Bergsteiger der sich bei einem Wettersturz versteigt,im plötzlich aufkommenden Nebel den Fuß verstaucht,der Gleitschirmflieger dem die Thermik ausgeht,der Kanute der wegen plötzlich auftretender Winde kentert,der Offroader in der Wüste mit Motorschaden...alles dumme Menschen???Survival passiert und hat selten mit Dummheit zu tun... wir reden bei Survival nicht nur von Touris die mit Turnschuhen oder Flipflops den Watzmann besteigen...Fragt mal Menschen wie Reinhold Messner oder andere Abenteurer ob die sich für Dumm halten nur weil sie ans Limit gegangen sind und auch mal gerettet werden mussten... meine paar Zeilen zum Thema Survival 😊

  • Dein Erlebnis im Scheeauto wäre für mich als Strandbewohner der lauen Elendsbucht zugegebenermaßen eine ziemliche Herausforderung gewesen.

    Hört sich schlimmer an als es im Endeffekt war... insgesamt bin ich halt etwas über 10h durch den verschneiten Wald gedackelt. Ich war vorher 3 Wochen in der Gegend und habe Holzrücker gefahren weil der eigentliche Fahrer sich den Fuss/Bein/etc. gebrochen hatte.

    Das ist jetzt 13 Jahre her.... lange Geschichte. Seit damals kaufe ich nur noch zuverlässige Taschenlampen..... und Panasonic Handy´s kommen mir auch nicht mehr ins Haus.


    @Rockdog

    Im grossen und ganzen hast du sicher recht.... allerdings habe ich beobachtet das Unfälle und Dummheit bzw. sich "dumm anstellen" oft grosse gemeinsame Schnittmengen haben.


    Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alte, kühne Piloten.

    (Andre Kostolany)


    .... und keine Sorge, am meisten ärgere ich mich über meine eigenen, höchst persönlichen Dummheiten. Über die ärgere ich mich immer am meissten.

  • Von wem kommt das? Wer hat das so beschrieben?

    Ich weiß nicht ob der das woanders her hat, aber zuerst gelesen habe ich das vom damaligen Eigentümer des anderen Forums und fand das bis heute eigentlich recht zutreffend in der Kernbotschaft.



    Bushcraft ist eine Spielerei. Survival ist es dann, wenn man sich an den eigenen Haaren aus der Schei... ziehen muss in die man sich aus eigener, oder fremd verschuldeter Dummheit, reingeritten hat.

    Seien wir ehrlich, für viele Menschen ist das was man allgemein als "Bushcraft" bezeichnet Bestandteil des Alltags. Ich kenne 14jährige Bauernlümmel die mehr drauf haben als so mach langjähriger "Bushcrafter". Kein Mensch muss 100 Knoten beherrschen.... hauptsache der eine hebt. Beim Klettern ist das etwas anders, aber da sind es auch nicht mehr als 5-6 Knoten die man braucht.

    Wird ja ne richtige Debatte was? :D Mangels direkter Definition dieses Modebegriffs, würde ich sagen das es ganz drauf an kommt wen du fragst. Welche Situation über welchem Zeitraum du hast etc pp. Sicherlich, brauchste zwei von fünf arten n coolen Instagram tauglichen natural Stuhl zu klöppeln wenn dir die Hotten Totten ans Ledern wollen oder du mit deinem Seelenverkäufer abseits der sextourismusrouten in Thailand auf nem Archipel landest? Nö, musste du mit deinem Arsch der auf unbestimmte Zeit dort festsitzt vom Boden wech um dir keine Krankheiten zuzulegen oder die Chance dazu zu erhöhen? Ja, kann man das für die Moral dann auch in geil haben? Warum nicht?


    Bei den Knoten bin ich allerdings voll bei dir. Gibt n paar die sind ganz cool zu haben, wie der verschiebbare für ne Tarpline oder schnelllöse zum schnelllösen. Im Grunde geht aber alles durchaus auch mit n Doppelknoten wenn man das wieder entkoppeln mag.

    Meine Definition für Survivalsituation:

    Gebrochenes Beim/Hüfte am Ar... der Welt.... dann brennt der Wald oder vergleichbares. Jedes Jahr gehen ein paar verloren, in der Presse liesst man dann von Pilzsammlern die ein paar Knochen gefunden haben.... das war dann eine echte Survivalsituation. Oft ein Sturz auf den Kopf.... game over

    Na da haben die paar Idioten die jedes Jahr auf beschilderten Wanderwegen verschütt gehen und dehydriert aufgefunden werden wenn denn sicherlich ne andere Meinung zu ;)


    Ich versteh ja was du meinst, und das meiste wo man Youtube Videos sieht wo se rum plärren fast abgenippelt zu sein und zum Glück xyz Indianer Technik und Pilzsud gekannt haben sonst wären se wech vom Fenster gewesen. Sehe ich auch sehr skeptisch. Allerdings darfst du auch nicht vergessen das eine Lebensbedrohung immer dann entsteht wenn man nicht die Erfahrung/Ausbildung/Fähigkeit hat selbige zu bewältigen unter umständen. Bei deinen benannten Beispielen kann ich mir zig Szenarien aus denken wo Max Musterman ohne Wlan richtig dumm in die Scheiße hätte greifen können ;)


    Ums abzukürzen ich bin Pro Bushcraft aus mehreren Gründen gerade in Überlebenssituationen :D

    Eisen von innen, Eisen von aussen.

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