Bushcraft - vergessenes "Hand-werk" ??

  • Diesen Thread möchte ich an der Stelle zum "Anreiz" nehmen, auch diesem UF entsprechend, um einmal "Bushcraft" im "eigentlichen Sinne" als Diskussionspunkt zu nehmen.
    Vor allem in Anbetracht dessen, dass eben grad die "Crafts" sehr sehr wenig Beachtung finden, innerhalb der "deutschen Szene".
    Wenn man Foren, Plattformen, Blogs etc liest, wird häufig (so zumindest MEINE pers. Sicht) alles was "früher" in den Outdoor Sektor fiel, also Trekking/Wandern; oder Pilgerpfade abgehen; Expeditionen oder Bergüberquerungen... Rafting, Mountainbiken usw... mittlerweile in die "BC" Sparte geschoben.


    Versteht das nicht falsch, ich will damit keine Kritik üben, oder "lehrehaft" vordümpeln, was wie wo warum zu "sein" hat, und was nicht.


    "Anfangs" ging es (doch) um eben die Kunst/Künste, sich als Individuum in der Natur (Wald/Gebirge) mit den dort vorkomenden Mitteln, zurecht zu finden, und lebensnotwendige oder unterstützende Sachen mit eben dem Hand-werk zu erschaffen.
    Oder Techniken zu nutzen, um damit die Grundbedürfnisse des Lebens zu decken. (zB Tracking/Spuren lesen.... Geländekunde & Pflanzen/Spuren etc als "Zeiger" für Beschaffenheit des Waldteils zu nehmen.... Wollarbeiten... Holz bearbeitung & Schnitzen/Brennen usw... oder auch Tierprodukte wie Leder, Fell, Haut für Behältnisse, Kleidung, ... zu verwenden).
    Alles Aspekte, wo mit den Händen gewerkelt wurde.


    Jedes "Naturvolk" lebte einst damit, ohne dass es Begriffe wie "Woodcraft" "Waldhandwerk" "Bushcraft" usw gab.
    Dass Werkzeuge Verwendung fanden & finden, bzw auch gewisse Ausrüstung genutzt wird, ist klar.
    Bloss stellt sich mir dabei die Frage, welchen Stellenwert nimmt dies heute, hier ein.


    Das "Tun mit der Hand" nimmt sogar innerhalb dieser "Nische" eine "Nische" ein, und das schliesst sämtliche Bereiche mit ein.
    Mir ist durchaus bewusst, dass dieser Thread "Streitthema" werden könnte oder manche provoziert. Seid bitte so nett, und bleibt sachlich, auch wenn es in den Fingern juckt.


    Ich denke (und hoffe), dass DIESES Forum hier den Raum hat, auch diese Komponente (also das Kernthema) wieder vermehrt mit zum Thema zu machen, und sich auch dahingehend weiter öffnet.


    Es geht beim Werk nun weitaus nicht darum, einem "höher schneller weiter" Klischee zu entsprechen, oder ein "Wer baut das schönste XY". Zweckentsprechendes Agieren und Machen, ala "Form folgt Funktion". Warum nicht auch wieder dahingehend schauen??


    Ich freue mich auf Eure Ideen und Gedanken dazu.


    lg venator

  • Hallo Venator


    Also , ich persönlich sehe mich als Wanderer. Ich bin gerne in der Natur , am liebsten irgendwo in den Bergen.
    Ich bin auch Hausbesitzer und Handwerker. Für das alles benutze ich Werkzeuge und Ausrüstung.
    Und jetzt kommts: Wenn ich in eine Situation komme , in der ich improvisieren muß , kann ich auf Wissen
    zurück greifen , das ich aus dem Bereich Bushcraft erlangt habe. Deshalb bin ich an dem Ganzen interessiert.
    Für mich schliessen sich alle möglichen Outdooraktivitäten und Bushcraft nicht aus , sondern ergänzen sich
    wunderbar miteinander.
    Ich trainiere nicht für ein Survival Szenario und ich preppe auch nicht. Wenn ich ehrlich bin , wüsste ich auch
    nicht , ob ich ein echtes Survival Szenario überleben würde. Aber je mehr Wissen ich habe und je mehr mein
    Geist und Körper sich auf aussergewöhnliche Situationen einstellen kann , desto besser komme ich damit klar.
    Mir macht es halt auch einfach Spaß , gewisse Techniken auszuprobieren und zu praktizieren.
    Ich weiß nicht , ob für mich und meine Familie in meinem Umfeld ( Haus in der Stadt , Handwerker usw ) , ein
    autarkes Leben wie vor 1000 Jahren überhaupt erstrebenswert ist. Vielmehr ist es für mich erstrebenswert , meinen
    Impact auf die Welt eher klein zu halten und ansonsten versuche ich ein bescheidenes und Glückliches Leben zu
    führen.
    Bushcraft ist für mich ein Mittel zum Zweck mit ein bisschen Spaß dabei , aber im Normalfall nicht
    Überlebenswichtig.


    Einen schönen Gruß , Christian

  • Als ich vor gut 3 Jahren zum ersten Mal mit Bushcraft konfrontiert wurde, stellte es sich mir so dar, dass man eben wie ein großes Kind in den Wald geht, dort auf Feuer (wie auch immer) einen Tee (bestenfalls natürlich Nadeltee) oder eine Erbswurst kocht, anschließend in den Schlafsack krabbelt, um morgens wieder nach Hause zu gehen.


    Fragen, welches Messer man sich denn zu Beginn holen könnte, erschienen verwerflich. Entweder sollte man sich direkt mit einem Mora eindecken, welches ja vollkommen ausreichend war/ist, oder aber man sollte sich tunlichst direkt ein F1 holen. Treffen hatten wiederum den Charme von Zwangsveranstaltungen, an denen man tunlichst teilnehmen sollte, um tiefer in die Materie vorzudringen.


    Zu Anfang war es recht schwer, in der Szene (virtuell) Fuß zu fassen, zumal man sich selbst zwingend nicht erklären konnte, warum man sich mit "Gleichgesinnten" treffen musste, um anschließend im Wald pennen zu können. Dann gab es noch diejenigen, die erstmal das gesamte Repertoire an Gesetzesauflagen runter ratterten, wo man sich anschließend die Frage stellte, ob man heutzutage überhaupt noch in den Wald gehen durfte oder vorab um eine Genehmigung bemüht war.


    Auf diese Weise lernte man unterschiedliche Plattformen und deren User kennen. Viel Gegenwind ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber interessiert man sich für die Thematik, musste man lernen, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.


    Das eigentliche "Craft" im "Bush" suche ich eigentlich immer noch. Es finden sich zwar viele Ansätze, die Mehrheit interessiert sich aber doch eher für die oberflächlicheren Dinge. Ich bin als Wanderer und Erkunder von vergessenen/verlassenen Orten an vielen Dingen interessiert, probiere zudem vieles aus, würde mich aber niemals als Bushcrafter bezeichnen. Egal wie man Bushcraft nun für sich selbst interpretiert, es ist so oder so nicht das, was ich mir für mich als Hobby vorstellen könnte. In Verbindung mit anderen Dingen, so dass man verschiedene Facetten mit einfließen lassen kann, sicherlich, aber stand alone wohl eher nicht. Allerdings fehlt mir auch die Zeit und die entsprechenden Möglichkeiten, als dass ich täglich mal 1-2 Stunden im Wald verschwinden könnte, um gewisse Dinge zu vertiefen. Entsprechend selektiert man und probiert aus, wenn sich die Gelegenheit ergibt.


    Irgendwann stellt man dann Fragen und merkt, dass sich hinter Bushcraft sehr wohl noch sehr viel mehr verbirgt, als Rucksäcke, Stiefel, Messer und Paracord-Tüddeleien. Für sich selbst hat man u.U. auch einen Punkt erreicht, wo man sich als gut ausstaffiert sieht, so dass der Horizont nach Neuem strebt. Man findet diese neuen Herausforderungen dann auch, nicht selten aber in einer Perfektion, an der man scheitert oder deren tatsächlichen Nutzwert man nicht erkennt. Daraus resultiert, dass man zwar im Stillen experimentiert und probiert, aber wohl niemals auf die Idee käme, andere daran teilhaben zu lassen.


    Ich denke Bushcraft scheitert nicht selten nur am Interesse, sondern eben auch an den (individuellen) Möglichkeiten. Diejenigen, die ich als Cracks der Szene bezeichnen würde - und es sind grundsätzlich nicht wenige - haben und nutzen ihre Möglichkeiten. Für diese Personen ist Bushcraft aber kein Hobby sondern Alltag. Da macht man sich über viele Dinge einfach keinen Kopf mehr, wo ich mich beispielsweise noch ran taste. Ich bin der Meinung, dass man gerade Bushcraft entweder in irgendeiner Form lebt (vielleicht auch nur zeitweise), oder es eben als sehr interessante Randerscheinung des Lebens betrachtet.


    Aber, was ist Bushcraft überhaupt? ;)

  • @Kalteicher
    @08/15


    ganz hervorragend beschrieben , gibt da sehr wenig zu ergänzen. Vielleicht noch das viele von uns Stadtmenschen sind, also auch räumlich nicht Bushcraft leben können, ( mach mal in der Stadt ein Feuer ! :thumbsup: ).Das interresse ist aber da.
    Auch sind Sachen , wie mache ich mir ein Kleidungsstück aus Material xy, sicher nicht wirklich soo interessant, das man es unbedingt machen muss.Was bitte sollte ich damit? Ich will nicht wie im vorigen Jahrhundert leben! Davon zu lesen, wie es geht fänd ich sicher spannend.Wer also Bushcraft betreibt, darf gern davon berichten und wird da einen aufmeksamen Leser in mir finden.
    Alles was Kalteicher und 08/15 schrieben,kann ich nur unterstützen.


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

    Einmal editiert, zuletzt von Peter von Hausen ()

  • Die Frage ist, was genau und was nur ist bushcraft?
    Kenne Einige aus den Foren und privaten Kontakten, die betonen, daß sie KEINE bushcraft er seien.
    Sie sind Wanderer, Pfadfinder oder sonst wie Outdoor begeistert.


    Muß auch ehrlich sagen, mir ist der Begriff "bushcraft" erst vor zwei bis drei Jahren über den Weg gelaufen.


    Aber ich war schon in der frühen Kindheit draußen.
    Dann kamen mal die Pfadfinder als Hobby dazu.
    Auch so mit Freunden durch die Wälder gestreift und geforscht und Unterkünfte gebaut.
    Jahrelang aktiv im Schlittenhundesport gewesen.
    Im Freien am offenen Feuer gekocht.



    Und dann stolperte ich erst vor 2/3 Jahren über den Begriff "bushcraft".


    Für mich ist es nur ein Begriff.
    Mein Leben und Handeln ändert sich aber nicht, nur weil es einen (für mich) neuen Namen gibt.


    Sicher gibt es auch noch sehr viel, was ich noch lernen kann.

  • Das "Tun mit der Hand" nimmt sogar innerhalb dieser "Nische" eine "Nische" ein

    Das finde ich schön formuliert, @Venator. Und wie du (wahrscheinlich), finde ich das ein bisschen schade - ohne wertend sein zu wollen.
    Ich schätze, innerhalb der "Nische in der Nische" belegt meine Art zu craften nochmal eine Nische...Ich lebe zumeist im urbanen Umfeld, bin aber gern "draußen" in der Natur. Natürlich macht es Spaß, ein shelter ausschließlich aus Naturmaterielien zu bauen; hab ich gemacht, kann ich, hab ich mehrmals mit meinen Kindern gemacht, um zu zeigen, dass es geht (und es hat programmgemäß geregnet, das shelter war dicht-und meine Kinder begeistert!)
    Nur, warum sollte ich das jedesmal, wenn ich doch unterwegs 'ne Siloplane finde oder sowieso am Ikea-Container vorbeikomme? ^^
    Dann nutze ich das, was der urbane Raum an "Abfall" bietet, es geht schneller, bequemer und es ist trotzdem "Tun mit der Hand".
    Ich nutze insgesamt gern das, was die Gegend gerade hergibt, es wird nichts "angeschafft/gekauft", sondern hergestellt, nur eben nicht unbedingt (eigentlich eher selten) aus Naturmaterialien. Daher auch mein "Forenrang".
    Das ist bestimmt eine Nische; hat aber auch Vorteile: Wenn ich z.B. eine alte Plastikflasche voll Spiritus mitnehme, aus 'ner weggeworfenen Dose unterwegs einen Kocher bastele, dann kann ich auch in der Stadt ein "Feuer" machen (Bezug zu @Peter von Hausens post ;) )
    Bushcraft im eigentlichen Sinne a la "Leben nur aus der Natur" ist das bestimmt nicht; Leben "nur aus der Umgebung" schon.


    Techniken zu nutzen, um damit die Grundbedürfnisse des Lebens zu decken. (zB Tracking/Spuren lesen.... Geländekunde

    Ich kann keine Fährten lesen, bin kein Jäger - also würde mir das nicht nutzen, wenn ich's könnte; dafür hab ich aber in punkto "Geländekunde" herausgefunden, wo z.B. Haselnussbäume auf Friedhöfen Ernte bringen, weiß um alte Apfelbäume am Wegesrand oder auch nur, welche Supermärkte ihre Container offen zugänglich haben - ich könnte also die Grundbedürfnisse des Lebens decken, nur nicht in der Natur ^^
    Ich nutze also alles, was meine Umgebung hergibt, auf dem Weg in die Natur - kling auch für mich etwas schräg, aber besser kann ich's nicht in Worte fassen. Hoffe, es ist einigermaßen verständlich ?( ...ist wohl wirklich eine Nische...
    Leider kann ich nur diese - meine - Auffassung von bushcraft (eventuell ist das schon "Survival"?) darlegen,
    was "bushcraft im eigentlichen Sinne" ist, dazu kann ich sonst nix sagen. Bin aber sehr interessiert, wie ihr anderen das so seht/definiert!
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ich kann keine Fährten lesen, bin kein Jäger - also würde mir das nicht nutzen, wenn ich's könnte

    Also zu Wissen ob Raubtier oder Wildschweine etc in meiner Nähe sein könnten empfinde ich jetzt als nicht unbedingt unerheblich auch als nicht Jäger. Von den Anzeige Tieren die zu Nahrung hinführen mal abgesehen.


    Bushcraft, nicht Bushcraft, was ist Bushcraft bin ICH Bushcraft, was meinen andere was Bushcraft ist, ist Bushcraft geiler als Hightech oO? Ich habe diese Debatten irgendwie langsam satt. Es gibt Raum für alles im Netzt und auf der Welt. Sicherlich, Trekking oder Ausrüstung wird dem einen oder anderen zu langweilig bzw andere Gründe motivieren vereinzelt sich alles selber zu machen und zu lernen was das Hightech von vor Zig Jahrzehnten/Jahrhunderten war. Ist doch gut, ich gehöre zu den letzteren. Ist aber auch Wurst, wenn man mal ganz ehrlich ist, es ist ja kaum Möglich 100% Bushmann zu sein oder sehe ich das da falsch? Ebenso ist es Fakt das Primitive Technologien abgesehen vom Alibi Bowdrill oder dme obligatorischen Holzlöffel eher den wenigsten liegt, sei es aus Zeit oder Interessensgründne.


    Sollte man mehr Bushcraften als Trekk´n oder Couchcraften?
    Unbedingt wenn man möchte und/oder kann, kein Wissen ist nutzlos und kein Skill verkehrt.


    Sollte mehr nach Historischenvorbild gecamped/gecrafted werden?
    Klar wem es Spaß macht.


    Onryo, dem die Sinnfrage in einem Unsinnigen Leben irgendwie Sinnlos erscheint ;)

  • @schwyzi wieso sollte einem NICHTJäger das Fährtenlesen nichts bringen?
    Richtig ist höchstens, daß es nichts Matterielles wie Fleisch bringt.
    Aber evtl bringen die Fährten Dich zu Wasser?
    Und vor allem können die Fährten zu schönen Tierbegegnungen führen und dadurch Erfreulichkeit auslösen.
    Viele gehen ja auch in die Natur um Kraft zu tanken und sich zu erfreuen.

  • @Onryo, @musher - Sorry, ich hätte erwähnen sollen, dass ich mich bushcraftig vornehmlich in Deutschland rumtreibe...
    Wenn ich hier 20 km geradeaus laufe(und das kann ich, ich hab 'n Kompass im Handy ;) ), komm ich an eine Straße, und die führt mich zum Wasser, und wenn ich einfach ein Auto anhalte...
    Die Raubtiere, denen ich hier begegne, tragen Springmesser-und deren Fährten kann ich lesen, ihre tags auf Betonwände gesprüht ;)
    Versteht das bitte nicht falsch, ich sage nichts gegen Fährtenlesen; ich war mit @Silas im Wald, er hat mir Käfer gezeigt, auf die man achten kann, wenn sie in Mengen auftreten, können sie einen zu einem toten Tier/Aas führen - das war spannend, echtes Jägerwissen :)
    Ich würde das Fährtenlesen gern lernen, nur brauche ich dafür keinen m.E. in D etwas unwahrscheinlich erscheinenden Grund ( deshalb meine nicht so ernst zu nehmende Einleitung), mir machts auch so Spaß, etwas Neues zu lernen. Dafür muss nicht gleich ein Zweck dabei sein. Für mein "Draußensein" erscheint es mir nicht unbedingt nötig, für spannend halte ich es trotzdem!
    LG schwyzi (der bestimmt ganz schnell seine Ansicht ändern wird, sollte er im Stadtwald plötzlich und unerwartet einer Rotte Wildschweine begegnen ;) )

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  • @schwyzi Alles gut ;) Wie gesagt, hier und dem Rest der Welt gibt es genug platz für alles und jeden :D Ich habe in meiner Jugend eine menge Skateboard gefahren. Richtig mit Kumpels und cool sein und so. Hab mir nie ne Platte über Kugellager, Gummierung, Laminierung, Achsabstand, Hardplastic vs Hardgummi Stoßlenker, war ja nie nötig, Halfpipe rauf und runter und n biddle Freestyle allet jut. Bis mir dann doch mal während der Fahrt ein Steinchen in meinen viel zu losen und auch noch unterschiedlichen Kugellagern das Brett weggerissen hat und der Straßenbelag mein Gesicht gekäseraspelt hat :D Was ich damit sagen will ist, ich für meinen Teil lerne lieber soviel es geht ohne es gebrauchen zu müssen als das nötige zu wissen und mit chance wieder geraspelt zu werden wenn ich mich aufs Gesicht lege ;)


    Keine Sorge, ich will dich garnicht überzeugen/missionieren, jeder soll und kann natürlich machen was er will. Ich lebe ja auch nur in meinem Microkosmos wo sich alles selbstredent nutr um die eine Wahrheit dreht. Nämlich meine :D

  • @schwyzi lass mal die Suche nach Wasser weg.
    Ich persönlich erfreue mich halt, wenn ich Tierbegegnungen habe.


    Unter keinster Weise will ich andeuten, daß Du etwas falsch oder nicht richtig machst.


    Du hast etwas für Dich bestimmt und so ist es gut.

    • Offizieller Beitrag

    dass DIESES Forum hier den Raum hat, auch diese Komponente (also das Kernthema) wieder vermehrt mit zum Thema zu machen

    Das isr richtig und ich hoffe das auch.


    Den Platz dafür haben wir eingeräumt. Doch ohne die Leute, die diesen Platz auch mit Leben füllen... naja, Du weißt worauf ich hinaus will.


    Wir haben hier eine Struktur gemacht, die Themen (mehr oder weniger) klar voneinander trennen möchte. Wenn auch es viele Überschneidungen gibt und geben kann. Ein Beispiel wäre das Feuerbohren. Das kann man in die Kategorie Bushcraft bringen, ich kann es in Survival posten, oder aber in OT unter den Challenges. Wenn ich ganz crazy bin, könnte ich es auch in Pfadfinder posten mit dem Denkanstoß es mal bei einem Gruppenabend zu veranstelten. Ja. also dieses Problem gibt es und wird es auch weiterhin geben.


    Auch ist gewollt, dass das hier schon ein Forum mit Fachanspruch sein soll, aber gerade was den Titel des Forums angeht dürften wir dann eigentlich nur ein Unterforum - und zwar Bushcraft - haben. Das haben wir jedoch nicht. In vielen Bereichen tauchen die Techniken und Themen immer wieder auf. Beim Angeln, Jagen, Geocachen, Klettern, Kanu fahren.


    Es ist meiner Meinung nicht der Struktur des Forums geschuldet, das bietet nämlich den Platz für dieses Thema. Es ist auch nicht dem OT in anderen Fäden geschuldet oder dem OT im OT-Bereich. Es ist auch nicht den mitgliedern geschuldet, die Beiträge in die passenden Sparten platzieren. Es liegt eben daran, dass dieses Unterforum eben noch nicht mit vielen Inhalten gefüllt wurde. Wie kann man das ändern? Indem man Leute dazu motiviert oder eben darauf hofft, dass neue, frische Mitglieder kommen, die sich für diese Sparte mehr begeistern.


    Ein weiteres Beispiel: zB in diesem Faden http://bushcraft-germany.com/i…v-challenge-selbsttest%2F wurde zu einer Challenge aufgerufen, der Fadenstarter gab sich Mühe Preise als Motivation auszuloben und formulierte mehrere Aufgaben, die mMn ziemlich nah am Thema BC sind. Wie die Resonanz ausfiel und aktuell ausfällt, ja das ist ziemlich mau. Ich denke man sollte diesen Faden auch ruhig hier oben ins Thema BC schieben, wenn @Onryo einverstanden ist. Ja, aber noch mal zurück zur Ursache, warum denn hier so viele auf solche Themen kaum anspringen. Und da meine ich nach wie vor, dass es eine Sache der Motivation und der Wahrnehmung ist. Wie man das ändern kann, darüber können wir uns ja durchaus Gedanken machen, aber eben auch zur Tat schreiten.


    Ohne dass man anderen etwas vorschreibt. Jeder kann ja seine Themen und Gebiete selbst wählen und sollte hier auch genügend Unterforen finden, die seinen Themen entsprechen. Ich meine es tatsächlich in Bezug auf die Sparte Bushcraft/Survival bezogen. Das Thema ist eben nicht tot oder ausgelutscht. Denn auch ich muss sagen, dass ich täglich neue Dinge entdecke oder altes wieder neuentdecke. Nicht zu vergessen, dass wenn man eben keine Fragen mehr stellen kann, weil man meint dass man alles weiß, dann kann man ja Anfangen Antworten zu geben und andere anzuleiten oder eben dafür zu begeistern.



    Dennoch finde ich auch nicht, dass man das deswegen jetzt alles als ungenügend bezeichnen muss. Schaut man sich die ganzen Rubriken an, so sind sie doch überwiegend mit viel Lesestoff gefüllt, der wertvolle Informationen beinhaltet, Fotos, und in denen Mühe der Autoren stecken, vor dem Hintergrund Wissen zu teilen. Aber auch ich persönlich wünsche mir mehr zu den 'alten' Techniken und Themen, besonders in dieser Rubrik.



    VG,


    Stefan

  • @Stefan


    Vielleicht muss man das Pferd einfach mal von hinten aufzäumen.


    Heißt: Fragen stellen, auf die eingegangen werden kann, anstatt direkt mit einer vollständigen Doku zu kommen.


    Ich mache mal den Anfang...

  • Wirkliches Bushcraft habe ich bis jetzt nur damals bei den Pfadfindern gefunden.


    Leider wurde es damals, wie auch heute, nur belächelt.
    Warum, habe ich damals, wie auch heute, nie verstanden.


    Ich fand das eine sehr schöne und lehrreiche Zeit. Da gab es Lager, die gingen 3 Wochen lang. Die ganze Zeit nur
    draußen in der Natur und mit der Natur leben.
    Da wurde aus dem, was da war, Sachen gebaut...gab es dort z.B. viel Schiefer, dann wurde daraus ein Backofen gebaut
    und der hat wunderbar funktioniert. Man hat gelernt mit Karte und Kompass umzugehen, sich zu orientieren, Knoten lernen und vieles mehr.
    Es gab die Tradition, dass wenn einer ein entsprechendes Alter erreicht hatte und bereit dazu war, dass dieser sich bei einem Lager,
    von der Gruppe löste, 1-2 KM weiter sich ein Lager machen musste und für 2 Tage dort mit sich allein war.
    Das war eine besondere Erfahrung für jeden.
    Brennholz wurde gesammelt, Wasser gesucht. Da gab es sehr wenig, was man als Luxus bezeichnen könnte, weil es in erster Linie
    darum ging, mit wenig klar zu kommen und Kreativität frei zu setzen.


    Wenn man Kind ist, ist man noch in der Lage, sich auf vieles einzustellen und lässt sich auch auf Abenteuer ein. Wenn man Erwachsener ist,
    verliert man viel davon und eine Komfortzone entsteht.


    Ich finde, für jeden ist hier was dabei und jeder findet hier Menschen, mit denen er auf einer Wellenlänge liegt. Jeder soll finden, was er für
    sich denkt, zu brauchen. Wer gern das Kernthema mehr in den Mittelpunkt bringen möchte, kommt meiner Meinung nach am weitesten, wenn er
    andere darauf neugierig macht, Interesse weckt und das schafft man, in dem man davon etwas zeigt.
    Selbst wenn nur 3 Leute Interesse daran haben hier...wer weiß schon, ob es am Schluss nicht vielleicht 100 werden? Einfach machen.

  • Hej hej.


    Ich glaube, ich habe es schon mal erzählt... Macht nix, ich erzähle es einfach noch einmal :D .


    Als "jugendliche Kinder" haben wir natürlich heimlich (das war in diesen Zeiten so) geraucht. Da schnorrte man sich 'ne Zigarette aus Vaters Verpackung (Pall Mall ohne Filter aus dem Intershop) oder 'ne F6 aus Mutters Packung (das war einfacher - aber das ist eine andere Geschichte). Nun konnte man nicht so einfach Streichhölzer mitnehmen (also die ganze Schachtel). Manchmal haben wir einzelne Streichhölzer genommen (und an Glasscheiben entzündet) oder wir haben alte, an's Ufer angespülte, Kettenglieder genommen, dazu Flint (gab's ja bei uns überalle) und eine alte (aufgesammelte) Kippe. Die Kippe auf den Stein und dann hat man mit dem Kettenglied geschlagen, bis es ein bisschen geglimmt hat. Dann die (neue) Zigarette rangehalten und gezogen, bis die brannte... Ja, so war das... Ist das Bushcraft? :D Irgendwer von den älteren Jugendlichen hat uns das vielleicht gezeigt oder wir haben es probiert, weil wir das in einem Indianerfilm gesehen haben... Wir haben es probiert und es hat gefunkt. Ohne zu wissen, was wir gemacht haben.
    Heute heisst die "alte Kippe" "Char Cloth"... ;)


    Ja, Rauchen ist schädlich für die Gesundheit. Macht man nicht. Ist doof... ungesund... echt jetzt... Lasst es bleiben....


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

    • Offizieller Beitrag

    Kommt jetzt aggro rüber, aber ich bin ganz ruhig und ausgeglichen, echt!
    Statt irgendwelche Kritikfäden zu schreiben, könnte man doch lieber genau diese Beiträge bringen, deren scheinbares Fehlen man bemängelt. Schaut doch mal hier ins Forum unter dem Aspekt: Was kann ich hier lernen über Natur, Techniken und, genauso dazugehörend, Rezepten?
    Vergeudet eure Zeit nicht mit Kritik und Metakommunikation. Schreibt einfach das ins Forum, was ihr wisst. Und damit helft ihr anderen.
    Ich widerspreche der Aussage, Crafts kämen hier zu kurz.
    Und wenn es so wäre, könnte jede/r von uns seinen/ihren Teil dazu beitragen, den gefühlten Mangel zu beheben.

  • Um meinen alten Kumpel Goethe (also den echten, nicht den aus dem Kino) zu Wort kommen zu lassen:


    »Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,/Und grün des Lebens goldner Baum.« Mit diesen Worten weist Mephisto im 1. Teil von Goethes Faust, im 2. Teil der Studierzimmerszene, den Schüler auf die Unzulänglichkeit eines nur theoretischen Wissens hin. Die Praxis alleine zählt, und nur »der den Augenblick ergreift,/Das ist der rechte Mann«. Mit diesem Zitat ermuntert man heute einen Menschen, Erfahrungen im Leben zu sammeln, oft warnt man mit diesen Worten auch davor, vor lauter Theoretisieren die Wirklichkeit aus dem Blick zu verlieren.


    ( Quelle: http://universal_lexikon.deacademic.com/245250/Grau,_teurer_Freund,_ist_alle_Theorie )


    Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.


    Gruss

  • Hallo,


    "bushcraft" ist meiner Ansicht nach nur ein Name, das ist alles. Nicht böse sein, Leute.
    Erzähle ich irgendwem von meinen Ausflügen (Bushcraft), der nicht in so einem Forum ist, ernte ich meist mindestens eine hochgezogene Augenbraue.
    Dasselbe wenn ich "Waldläufer" verwende. Dann denken die meisten schon in Richtung Rollenspiele.
    Die beste Resonanz erhalte ich, wenn ich den Begriff "Outdoor-Freak" verwende. Hilft das nicht (wg. denglisch) sage ich einfach, dass ich "ein in die Jahre gekommener Pfadfinder bin". Dann wissen auch die richtig alten Generationen was gemeint ist.


    Da @schwyzi es schon angedeutet hat - ich lese die für mich interessanten Spuren von Tieren und Menschen. Seit 2007 sogar beruflich ;) aber: Nicht mehr oder weniger als ein KFZ-Mensch der einem Auto schnell ansieht, ob es gepflegt wurde oder nicht.
    OT weil es gerade passt (für mich) - @Hagbard - bitte ändere mein "Neuling" in "Spurenleser". Tracker oder Kopfgeldjäger wäre nicht komplett falsch aber nicht passend. :)


    Schnitzen ist für mich "craft" i.S. von Craftsmenship - ich bewundere jeden, der dazu Geduld und Geschick aufbringt.


    Tja, ist ein Mountainbiker oder jemand mit einem Handwagen (geländegängig) kein Bushcrafter, der mit diesen Mitteln dem Mainstream sein Tarp und Handbeil nach draussen in die Natur bringt? Sind Foristen nicht auch draussen via Technik online?


    Es gehört mittlerweile dazu. Das einzig Beständige ist der Wandel, TE. Was kommt dabei zu kurz? Schnitzen mittels Flintmesser?


    Locker bleiben, entschleunigen.


    Lieber Gruss,
    Silas

  • Es scheint mir, es kam hier bei einigen ziemlich falsch an, was ich eigentlich dachte, als ich den Thread startete.
    Ich kanns jetzt auchnicht ändern. Mir gings net um Kritik, oder nun eine "Definition" oder darum, "wer macht was" oder "Was ist """true""" etc.
    Auchnicht um reine primitiv skills etc... Oder ein Zurücktrauern in Zeiten kurz vorm Neolithikum usw....


    Ich hab eine allgemeine Beobachtung thematisieren wollen, aber es ging anscheinend nach hinten los... Naja.
    Meinetwegen löscht den Thread.