"Früher war alles naturverbundener" - Halte ich für ein Gerücht!

  • Schnake und seine Kumpels waren praktisch immer draussen. Ob Baumhaus bauen oder Fussball spielen, ob Zwillen schiessen oder Wiese anbrennen..... Nicht nur der örtliche Glaser erhielt dank unserer "Hilfe" Beschäftigung.


    Draussen war unser Spielplatz, erlebten wir unsere Abenteuer, machten wir mehr Blödsinn als unsere Eltern aushielten....


    Naturverbunden waren wir vermutlich weniger, zumindest nicht bewusst, wir waren einfach.

  • Ich denke viele Eltern geben sich nicht Mühe den Kindern hinterherzugehen und zu hinterfragen was sie in ihrer Freizeit so treiben.

    Oh, schön, die nächste Verallgemeinerung! ;) Bitte nicht böse sein...konnt's nicht zurückhalten...
    Ich weiß nicht, ob das so ist - oder ob nicht evtl. das Gegenteil der Fall ist und möglicherweise dazu führt, dass manche Kinder nix mehr ausprobieren mögen...ich weiß es wirklich nicht...


    Wenn für mich etwas früher besser war, dann, dass meine Eltern nie wussten und auch gar nicht daran interessiert waren, wo ich mich rumtrieb und was ich so machte, solange ich abends pünktlich wieder "an den Laden" kam.
    Sie waren zufrieden, wenn ich einen schönen Tag hatte, wenn kein Blut auf den Klamotten war...zumindest kein menschliches...oder wenigstens nicht meins... :D
    Ne, ernsthaft: Ich zumindest hatte viele Freiheiten; meine Eltern haben mir recht viel (zu-)getraut...Wahrscheinlich waren sie ziemlich überzeugt, mich recht ordentlich erzogen zu haben und verließen sich darauf, dass ich schon nicht allzu viel "Blödsinn" anstellen würde.

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Oh, schön, die nächste Verallgemeinerung! ;) Bitte nicht böse sein...konnt's nicht zurückhalten...Ich weiß nicht, ob das so ist - oder ob nicht evtl. das Gegenteil der Fall ist und möglicherweise dazu führt, dass manche Kinder nix mehr ausprobieren mögen...ich weiß es wirklich nicht...


    Wenn für mich etwas früher besser war, dann, dass meine Eltern nie wussten und auch gar nicht daran interessiert waren, wo ich mich rumtrieb und was ich so machte, solange ich abends pünktlich wieder "an den Laden" kam.
    Sie waren zufrieden, wenn ich einen schönen Tag hatte, wenn kein Blut auf den Klamotten war...zumindest kein menschliches...oder wenigstens nicht meins... :D
    Ne, ernsthaft: Ich zumindest hatte viele Freiheiten; meine Eltern haben mir recht viel (zu-)getraut...Wahrscheinlich waren sie ziemlich überzeugt, mich recht ordentlich erzogen zu haben und verließen sich darauf, dass ich schon nicht allzu viel "Blödsinn" anstellen würde.

    Das funktioniert aber nur wenn Du genug Eigenmotivation und Selbstreflexion besitzt und in der Lage bist einigermaßen zu entscheiden was (mehr oder weniger) gut für Dich ist. Je mehr Möglichkeiten da sind desto schwieriger ist das ganze.


    Falls ein Kind dazu nicht mehr in der Lage ist sollten die Eltern das zumindest erkennen und einschreiten. Vielleicht sehe ich das ganze ja auch zu schwarz…

  • Moin.
    Wir, die anderen Jungs und ich, waren fast nur draußen.
    Wir hatten ja nix anderes.
    Irgendjemand hatte meisten einen Fußball, das wars.
    Später hatte jeder auch ein billiges Fahrrad. Gab es zu Weihnachten.
    Radtouren waren unsere heimliche Freiheit.
    Meine Eltern wussten nicht, was ich die ganzen Nachmittage draußen gemacht habe.
    Solange es nur ein blutiges Knie war...
    Hauptsache, ich war pünktlich zum Abendessen zu Hause.


    Wir hatten es aber auch einfacher, damals.
    Bei uns fuhren höchstens 10 Autos pro Tag durch die Straße.
    Ja, die abgefackelte Wiese hat wohl jeder drauf.
    Wir müssten auch noch Samstags zur Schule.War ein normaler Arbeitstag.

  • Ich denke mal in der heutigen Zeit liegt es viel an den Eltern ob die Kinder Naturverbunden sind oder nicht.
    Mein Sohn geht oft mit mir raus. Wandern, zum Fußball spielen, Radtouren, Longboard fahren oder einfach in den Hängematten abhängen.
    Wenn ich da unser Nachbarskind sehe. 8 Jahre alt. Kann bis heute nicht richtig Fahrrad fahren kennt keinen Wald von innen.
    Das finde ich eher traurig aber wenn man sich nicht darum kümmert dann verkümmern solche Dinge halt.

    Manche sagen, ich sei bekloppt ich find mich verhaltensoriginell.


    BCG Wildkatzen.

  • Also ich lasse meine Kinder heute mehr in die Natur als meine Mutter mich gelassen hat. Aber das war ja nicht die Frage. ;)


    Ich denke 'die Menschen' allgemein sind früher nicht naturverbundener gewesen. Aber ich denke, dass Menschen, die auf dem Land leben, naturverbundener sind als Menschen, die in der Stadt leben. Und früher haben tatsächlich mehr Menschen auf dem Land gelebt.
    Und ich denke, dass Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, naturverbundener sind als Menschen, die in den anderen Sektoren arbeiten. Und früher haben tatsächlich mehr Menschen in der Landwirtschaft gearbeitet.


    Ach, und wo ich gerade von Landwirtschaft rede: Ich würde auch behaupten, dass die Landwirtschaft selbst früher insgesamt viel naturnaher war und somit der Landwirt auch naturverbundener.

    _________________________________________________________________________________________________________________________
    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Das mit der stärkeren Naturverbundenheit von Leuten in der Landwirtschaft sehe ich überhaupt nicht so. Das mag für Kleingartenbesitzer hinkommen, aber nicht für Leute, die mit Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienen bzw. verdienen müssen. Sie mögen vielleicht recht viel über die Zusammenhänge wissen, aber mit Naturverbundenheit haben Monokulturen und Massentierhaltung nicht viel zu tun.


    Selbst Landwirte, die nach ökologischen Grundsätzen wirtschaften, würde ich erst einmal nicht mit Naturverbundenheit in Verbindung bringen. Dito Jäger, was wiederum nicht heißt, dass es keine naturverbundenen Landwirte, Forstwirte oder Jäger gibt.


    Das Baumkind

    Nicht lamentieren, sondern fakturieren.

  • Hej hej.


    Ich denke, es ist DIE Generationsfrage. Bestimmt haben meine Eltern (da weiss ich es) und vorallem Grosseltern (hörensagen)
    schon berichtet, dass "früher" alles besser war. Und so ist es jetzt auch.
    Ich sage meinem Sohn, dass "früher" alles besser war und ich schon als Kind (mit 6 Jahren) alleine im Wald, am Wasser, im Hafen
    unterwegs war. (Mein Vater war Fischer, nie zu Hause, Mutter hat in einer Bäckerei gearbeitet (oder... aber das ist eine andere Geschichte))
    Doch irgendwie waren da auch immer Leute. Diese Zeit war irgendwie "ungefährlicher".
    Mein Sohn war alleine am Wasser, da war er 13...14 (und ich wusste, er konnte schwimmen). Es liegt also immer an uns, was wir
    unseren Kindern ermöglichen, was wir ihnen zutrauen.
    Aber ich war sicher nicht soooo naturverbunden, wie ich es heute bin. Wir haben ganze Bäume mit dem Campingbeil umgehauen, weil
    wir uns wie die Indianer fühlen wollten. Messerwerfen, Axtwerfen, Bogenschiessen auf lebende Bäume - ja und? Is' ja nur 'n Baum...


    Heute bin ich sicher reifer und kann das auch meiner Enkelin, die in den nächsten Tagen geboren wird, weitergeben...


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • @Desertstorm Eine romantisch-verklärte Vorstellung davon, dass die Natur die bessere Zivilisation sei. Es ist der Ort der Wahrhaftigkeit, der Heldenhaftigkeit, die Projektionsfläche all unserer Sehnsüchtge nach Ursprünglichkeit, Einfachheit, Aufrichtigkeit, etc. Auf jeden Fall irgendwie besser als alles andere. ;)


    Das Baumkind

  • Das mit der stärkeren Naturverbundenheit von Leuten in der Landwirtschaft sehe ich überhaupt nicht so. Das mag für Kleingartenbesitzer hinkommen, aber nicht für Leute, die mit Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienen bzw. verdienen müssen. Sie mögen vielleicht recht viel über die Zusammenhänge wissen, aber mit Naturverbundenheit haben Monokulturen und Massentierhaltung nicht viel zu tun.

    Naja, man kann sich auch einfach total naturverbunden fühlen und hat vielleicht trotzdem keine Ahnung... Finde ich jetzt jedenfalls nicht besser und habe mit den daraus resultierenden Folgen beinahe täglich zu tun. Die Argumentation wäre dann ja vom Schema "Richter sind ja nicht wirklich gerechte Leute, denn sie machen das ja beruflich" oder "Bäcker backen ja nicht mit Leidenschaft, das sollte man lieber an Beamte vergeben"...


    Zu Massentierhaltung (Definition bitte) und Monokulturen (wo sind die?): das machen die betroffenen Landwirte ja nicht, weil sie so unverbunden mit der Natur sind, sondern weil der Markt dies fordert. Der Markt ist nix abstrus-abstraktes, das sind die Menschen und die institutionellen Akteure. Es ist eine Anpassung an das, was marktwirtschaftlich geboten ist, bzw. von den Abnehmern gefordert wird. Man hat also die Wahl, mitzumachen oder auszusteigen. Ich kann natürlich wunderbar den ganzen Tag Bäume kuscheln und Schweinen den Bauch kraulen, aber davon wird meine Familie nicht satt. Darf meine Familie satt werden? Und an Wochenenden mal ein paar Stunden meiner Zeit beanspruchen? Oder dürfen das nur naturverbundene Städter in Reihenhäusern mit geregelten Bürojob-Arbeitszeiten, die zwar ne Buche nicht von ner Birke unterscheiden können aber ja bei Greenpeace mal was gespendet haben und somit per se geeignete Ansprechpartner in allen Belangen des Naturschutzes und der alternativen Landnutzung sind?


    Man kann hervorragend Naturverbundenheit vor sich hin fordern ohne selbst tätig werden zu müssen... Aber den Fachleuten in Bereichen der Naturnutzung quasi aufgrund ihrer Tätigkkeit die Naturverbundenheit pauschal abzusprechen finde ich, als Mitglied gleich mehrerer dieser Gruppen, zumindest gewagt. Genaugenommen frech und herablassend. Und falsch. Und Kleingartenbesitzer: Ich kenne die Bodenprobenuntersuchungsergebnisse so mancher Kleingartenkolonie... Dagegen sind meine Äcker ausgehagert. Aber ich mach das ja beruflich und hab somit keine Ahnung. Fragt daher zur Kontrolle bitte nochmal bei der Leserkreis-Wartezimmerzeitschrift Eurer Wahl nach.

  • @Hagbard Nun fühle ich mich falsch zitiert... ;( Hier der zweite Teil:

    was wiederum nicht heißt, dass es keine naturverbundenen Landwirte, Forstwirte oder Jäger gibt.

    Ich denke, dass Landwirtschaft und Naturverbundenheit zwei verschiedene Paar Schuhe sind.


    Ich bin quasi auf einem Bauernhof groß geworden und habe von klein auf gesehen, dass Tiere und Natur für Land- und Forstwirte in erster Linie ein wirtschaftliches Gut sind. Das heisst für mich nicht, dass sie ihre Tiere nicht mögen oder ihr Land nicht zu schätzen wissen.


    Vielleicht sollten wir erst einmal klären, was wir unter Naturverbundenheit verstehen, damit wir nicht aneinander vorbei reden...


    Das Baumkind

    Nicht lamentieren, sondern fakturieren.

  • Ich hab das Live mit erlebt Friese. Ich Jahrgang 86 und mein Bruder jahrgang 91 sind Grundverschieden aufgewachsen. Während ich mit den Kapalken los bin die Neubaugebiete nach baumaterial abzusuchen um Flöße, Baumhütten, Höhlen etc zu bauen war mein Bruder schon generation PC/Gameboy. MMORPGS waren seine Welt, draussen unfug machen meine. Während er mit seinne Raid Kumpanen online Boss um Boss umgelegt hat bin ich durch die Wallapampa oder Baustellen gezogen und hab mir Sachen gebastelt. Das ging mit dem Sozialenleben einher, ich eher auf dem Stoppelfeld am Feiern, er eher den nächsten Raid am durch planen.... wenn ich heut zu tage so manchesmal Menschenstudien zeichne muss ich ein wenig grinsen wenn ich die Skizzen anschaue, da 2 von 3 mindestens mit der Nase im Smartphone gezeichnet sind :D

  • Früher war alles besser – sogar die Zukunft.


    Meine „Jugend“ (richtig erwachsen geworden bin ich aber nie) hat sich in den 70ern abgespielt. Ich meine mich zu erinnern, dass wir bei jeder Gelegenheit vor der Türe waren. Was wir da alles getrieben haben, konnte ich meinem Sohn aber nie in aller Ausführlichkeit erzählen. Kommt vielleicht irgendwann.


    Warum?


    Weil wir so ziemlich alles angestellt haben, was anzustellen möglich war. Und nach heutiger Gesetzeslage bzw. aktuellem Rechtsempfinden haben wir uns da im Bereich der Kriminalität bewegt. Zu Schaden gekommen ist da aber damals trotzdem niemand.


    Offene Knie, zerrissene Klamotten, angesengte Haare waren an der Tagesordnung.


    Das Kaff in dem ich wohne (seit über 50 Jahren) ist umgeben von Wald und Feld. Als naturverbunden könnte man uns demnach schon bezeichnen.
    Schnitzeljagden, Höhlen bauen, Felder brandroden, auf Bäume klettern, runterfallen – alles Standard. Und ja – man kann auch mit nem Gipsarm auf nen Baum klettern. Das geht schon. Ging schon.
    Waren wir nicht im Wald, dann haben wir Völkerball gespielt, die Mädels beim Gummitwist oder Himmel und Hölle beäugt, gebolzt, Rollhockey gespielt. Und das nicht mit gekauften Schlägern – die gab´s nicht. Zusammengenagelte Bretter wo die Nägel rausstanden . . . was auch immer. Harte Kerle eben.


    Wenn ich heute durch den Wald laufe, sehe ich keine Kinder spielen. Ich sehe auch keine auf der Straße spielen. Keine mit Kreide (damals alten Rigipsplatten) eingezeichneten Spielfelder. Selbst auf den angelegten Spielplätzen ist kaum Leben.


    Die Jugend wird – wenn überhaupt – im frühesten Alter in Trikots gestopft und mit dem SUV zum Training gefahren.


    MEINEM Dafürhalten nach – nach meinen Massstäben und Erinnerungen – war´s tatsächlich besser.
    Aber es kann ja durchaus noch schlimmer kommen.

    Klar ist regelmäßiges Joggen gesund.
    Aber wenn man mehrmals wöchentlich Joggen geht, ist man die 5 Jahre, die man länger lebt, nur Joggen gewesen.

  • @Baumkind, dein Beitrag 28 kann ich gar nicht verstehen. Menschen die mit der "Natur" beruflich zu tun haben, also zB. Landwirte, sind für mich naturnaher als die meisten anderen von uns . Ohne Wissen wie die Natur reagiert, sich verändert und was fehlt, könnte kein Landwirte existieren. Wer soll das denn noch besser wissen, als jemand , der damit sein Geld verdient. Und zB. Was es früher wohl heufiger gab... überdüngend ....also, reiche Väter, arme Söhne.........sollte heute eigentlich der Nachhaltigkeit gewichen sein. Natürlich wird es immer schwarze Schafe geben, in jeder Berufsgruppe und ja , genau die machen den Ruf seiner Berufsgruppe kaputt.
    Natürlich geht keiner mehr, wie im 18 jahundert auf die Felder zur Arbeit und bringt eine Opfergabe oder ein Gebet dar, um dem Waldgott zu bitten alles gut zu machen. (Brauch auch keiner, denn dagegen steht sein Fachwissen) Auch ist es oft ohne große Maschinen und andere Hilfsmittel nicht zu schaffen, das hat aber mit nicht naturnah für mich rein garnicht zu tun. Wenn naturnah bedeutet, das ein einzelner Landwirt mit seiner Famile ein Feld bestellt und nur in Holzklotschen und mit Handwerkzeugen arbeitet , kann niemand davon leben und wir würden alle nach fehlenden Produkten schreien, da die Nachfrage so nicht Gedeck werden kann. Ich kann mir schon denken, das du wahrscheinlich "optisch" den Kleingärtner als den naturnäheren bezeichnest, da der oft den ganzen Tag in seinem Garten pröddelt und macht, aber mit Wissen was er da oft der Natur antut ( überdüngen, schneiden zur falschen Zeit, usw.) , hat das wenig zu tun.


    @Baumkind, hatte meinen Text noch geschrieben, als dein nächster schon fertig war, habe dich jetzt schon verstanden, sehe es aber trotzdem anders :) . Wir müssen uns nun mal ernähren


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

    Einmal editiert, zuletzt von Peter von Hausen ()

  • Ich denke, dass man das anders betrachten sollte mit dem "früher war es anders". Damals gab es diese vielen Medien noch nicht, und maximal 3 Fernsehprogramme mit wenig Inhalt für Kinder. Damit war der Drang nach draussen oder zur Beschäftigung mit etwas Kreativem eher gegeben.
    Heute liegt es an UNS Eltern, Onkels, Tanten, Omas und Opas daran, wie sehr wir die Kinder nach draussen bringen, ihnen "unsere" alten, neuen Werte vermitteln! Ich halte es sehr restriktiv mit den Medien. Jede freie Zeit wird darauf verwandt mit dem Filius raus zu gehen und die Natur zu erkunden, zu basteln und zu spielen. Genauso bestehe ich darauf, dass er sich zum Spielen (nicht am PC) mit anderen Kindern verabredet.
    Heutzutage liegt es mehr denn je an uns Erwachsenen, das für die Kinder zu tun. Ausserdem brauchen sie die Ruhe von den Medien und dem wirren Geflimmer vor PC und Fernseher.
    Leider sind wir heute immer mehr und länger beruflich eingespannt und überwiegend Doppelverdiener. Da ist es auch "Arbeit", sich mit dem Kind zu beschäftigen. Aber dafür wollten wir sie ja haben. Das sind wir dem Nachwuchs schuldig, uns auf ihn einzulassen.
    Die Größte Gefahr unserer Zeit ist die mediale Ablenkung und der Trost vieler Eltern, dass man den Nachwuchs damit einfach ruhigstellen kann, ohne eigene Energie dafür aufbringen zu müssen.

    Gruß vom Teuto,
    Doc




    "Der Mensch stammt vom Ausländer ab"
    (Dr.Dive)



    RedCollar Wildcat

  • Menschen die mit der "Natur" beruflich zu tun haben, also zB. Landwirte, sind für mich naturnaher als die meisten anderen von uns . Ohne Wissen wie die Natur reagiert, sich verändert und was fehlt, könnte kein Landwirte existieren.

    Wissen um Zusammenhänge in der Natur bedeutet für mich nicht zwingend "naturverbunden". Ich verstehe unter "Naturverbundenheit" eine emotionale Haltung, die meiner Meinung nach nichts mit dem Wissen um Zusammenhänge in der Natur zu tun hat.


    Ist halt nur meine Meinung... Und ich will niemandem Naturverbundenheit absprechen. Auch nicht den Landwirten, den Forstwirten, den Jägern...


    Aber was ich immer wieder erlebe: Menschen, die von der Natur leben, betrachten die Natur als ein wirtschaftliches Gut und nicht als etwas, dem sie sich verbunden fühlen... Mir fällt spontan das Beispiel von professionellen Pilzsammlern ein, die sich einen feuchten Kehricht um Naturschutz und Sammelbegrenzung scheren. Es gibt andere, vielleicht auch professionelle Pilzsammler, die sich für die Ökologie etc. interessieren und nachhaltig Pilze sammeln.



    Das Baumkind

  • Wie hatten früher den Schwarzen Block, wo man auf keinen Fall hin sollte, weil man da verschlagen wurde, eine alte Frau mit vielen Katzen, die super unheimlich war und bei der man als Mutprobe übers Grundstück gerannt ist, wir sind in Baustellen rein und haben uns Schanzen gebaut und sind aus dem ersten Stock mit den Rädern rausgespringen, um genau auf der anderen Schanze mit dem Hinterrad aufzukommen, wir hatten ein Baumhaus zwischen den Weinreben, das auf den gespannten Drähten gebaut war und der Alte, dem der Garten gehört hat, hat immer seinen Hund auf uns gehetzt, wenn er und gesehen hat...und das ist nur daß was mir spontan einfällt...


    Ich glaub, meine Kleine ist viel behüteter aufgewachsen!


    Früher gab's noch keine Serienkiller und Kinderschänder in den Medien, daß Schlimmste war Akte XY ungelöst im Fernsehen und vor dem Fernseher hat sich die Familie zu Raumschiff Enterprise versammelt.


    Rückblickend gesehen, bin ich echt überrascht, daß ich meine Kindheit überlebt hab... :D


    Bis dann,
    JC

  • Wenn man die Grundfrage dieses Fadens mal wieder aufgreift :


    "Früher war alles naturverbundener"


    Und dann Naturverbundenheit mal googelt, ließt man :" INNERE Verbundenheit mit der Natur "


    Also quasi, in den Wald setzten und sagen: poor....ist das toll hier, hier fühle ich mich wohl ! ---- Stimmt, geht mir auch so


    Finde ich für mich zu wenig !
    Meine Definition von Naturverbundenheit ist für alle die in die Natur gehen:


    - Aufmerksam, bewusst die Umgebung wahrnehmen, Veränderungen sehen.
    - Möglichst auch Pflanzen /Bäume erkennen und zuordnen können
    - Spuren von Waldbewohnern erkennen
    (Diese Aufzählung kann gern ergänzt werden)


    Für Berufsgruppen die mit der Natur arbeiten, sollte es vielleicht etwas andere Kriterien geben:


    - bewusst im Sinne der Naturverträglichkeit und Nachhaltigkeit handeln, nicht nur das jetzige Tun , sondern auch für spätere Generationen durchdenken.



    Geht es da um ZB Tierhaltung: nicht jedes Tier muss da jeden Tag gestreichelt werden, aber die Grundeinstellung zu der Verantwortung dem Lebewesen gegenüber muss gewahrt bleiben.



    Ich glaube das die google Defination für deutlich frühere Genetrationen kein Thema war. Da gab es nicht die Zeit um sich in den Wald zu setzen und zu träumen, jedenfalls nicht in der Häufigkeit wir die meisten von uns es KÖNNTEN


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw