Ein neuer Rucksack für lange Touren

  • Nabend


    Mein alter Rucksack kommt nach nach fast 8 Jahren und mehreren Tausend km durch Gebirge, Urwälder, Sümpfe, Premiumwanderwege und Wüsten langsam in sein wohlverdientes Rentenalter.
    Es muss langsam etwa neues her. Im Gegensatz zu anderer Ausrüstung habe ich die neuesten Entwicklungen in Sachen Rucksäcken nicht mitbekommen, da ich mein Ding ja hatte und es getaugt hat, also bin ich gewissermaßen etwas erschlagen von den Möglichkeiten. (Jetzt weiß ich wie sich ein Anfänger fühlen muss, und dass auch noch bei jeder Art von Ausrüstung :D)
    Es soll wieder ein großer Tourenrucksack sein. Am besten etwa 80 L und sollte bis über 30 kg tragen können.
    Mir ist ein gutes Gurt und Tragesystem sehr wichtig, welches die Last gut verteilt ohne Rückenschmerzen oder eingedrückte Nerven dann kann der Rucksack gerne auch mal etwas schwerer werden.
    Auch sollte das Aussenmaterial etwas robuster sein als von den Ultraleichtrucksäcken, denn ich muss im Zweifel damit durch dorniges Gestrüpp und schwer durchdringliche Urwälder kommen ohne dass alles aufgeschnitten wird.


    Bitte keine Militärrucksäcke oder wannabee Militärrucksäcke. Ich reise durch Länder mit teilweise kritischem Polizeiapparat, da kommt es ganz schlecht an wenn man rumläuft wie auf den Sturm auf Bagdad.

  • Hallo,


    Bach, Gregory oder das neue Kraxensystem vom Uli
    finde ich gut.
    Kraxen haben ein sehr hohen Tragekomfort.


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    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • 30+kg und nur 80l ist eher selten. :D Ich habe selbst zwei die in diese Liga passen: Osprey Xenith und Bergans Alpinist medium.


    Der Osprey ist wie ich finde der beste Sack in dieser Liga. Ich hatte erst den Xenith 105 und habe nun den 75 (damit sich das nicht so sehr mit dem Bergans überschneidet). Das Tragesystem ist recht gut belüftet, erlaubt eine sehr hohe Bewegungsfreiheit, ist effektiv bei hoher Zuladung, geringes Eigengewicht, sehr sinvolle Taschen und Zugriffe, gute Verarbeitung, die graue Variante ist gedeckt und trotzdem deutlich zivil, ausreichende Stabilität bei Treckingtouren und preislich je nach Angebot deutlich unter 250€. Und vor allem kein unisize Blödsinn sondern in 3 Größen mit zusätzlichem Verstellbereich. Ich würde den wohl nicht aus dem Heli werfen, aber für das was normalerweise auf Tour passiert reicht das Material imho vollkommen aus. Probetragen kannste den z.B. bei Globi, die ideale Größe bei dem ist der 88er.
    Der spielt locker in der 30+ Liga und das bei vollkommen genialem Eigengewicht. Hab vor zwei Jahren notgedrungen knapp 60kg für ca. 12km geschleppt (bevor jemand fragt, komplette "Kanugemütlichkeitsausrüstung" + Futter für Hund und mich + Ally Challenger mit kompletter Ausstattung von Paddel bis Bootswagen) - sah zwar etwas drollig aus, aber alle Nähte und Schnallen haben problemlos gehalten.


    Der Bergans Alpinist Medium wiegt fast 1,5kg mehr und ist für dich tendenziell zu groß und er lässt sich auch nicht besonders gut komprimieren, dafür würde ich ihm mehr Komfort im Bereich 30-40kg zuschreiben. Ohne die Seitentaschen liegt der bei 90l, wobei ich die Seitentaschen (=Daypack) durchaus praktisch finde. Das ist halt irgendwie der Rucksack für "wenns richtig schlimm wird". Den Osprey finde ich aber für unter 30kg angenehmer und die Hohe zuladung kann der trotzdem, von daher wäre das mein Tip.


    Bei Fragen oder Bilderwunsch zu den Dingern meld dich.


    Eine Alternative zum Osprey wäre evtl. noch der Lowe Alpine Cerro Torre 75:100, den Vorgänger konnte ich mit 30kg auch noch gut tragen (war aber obergrenze vom Komfort). Der Tatonka Bison 90 hat sich als Vorgänger bei mir auch bewährt (allerdings war mir die Hüftbewegung damit ab deutlich über 30 zu eingeschränkt). Oder der Exped Expedition, falls er dir passt kannst du den auch noch in 100 Jahren tragen. Oder n Bach Eternity, da kannste sogar noch Customwünsche abgeben. Mystery Ranch fand ich hingegen ziemlich schlecht.

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    Jon Ø. Hov

  • Auf den Alpinist stoße ich auch immer wieder. Ist halt ein Mordsding. Aber wäre für mich vlt. wirklich zu groß. Ich bin halt kleiner und verbrauche weniger Nahrung als so ein Hühne wie der Berniehh von ODS.


    Den Osprey hab ich heute bei Globetrottel mal probegetragen, allerdings die 75 L Variante und fühlte sich richtig gut an. Hab das Gefühl Rucksäcke sind in den letzten Jahren auch was besser geworden.


    Mal sehen was ich noch so an Input bekomme. Die Bachrucksäcke tragen sich auch gut. Hatte die Marke vorher noch gar nit aufm Schirm.

  • N guter Überblick über den Bergans, man sieht der ist in jeder Hinsicht auf viel und schwer ausgelegt:


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    Wenn du den Osprey schon probiert hast brauch ich dazu ja nicht mehr viel sagen. Der 105er baut relativ weit nach hinten, deswegen glaube ich dass der 88er besser ist. Obwohl der 105 ähnlich angegeben ist wie der Bergans, geht in den Bergans deutlich mehr rein.

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    Jon Ø. Hov

  • Ich denke dass das Wichtigste dein persönliches "Wohlfühlen" mit dem jeweils gewählten Sack ist. Das Ding muss einfach passen!!! Andere Aspekte sind zweitrangig! Bei einem Tagesrucksack, Rucksack für ein Wochende oder für ne Woche auf zwei, kann man ebenfalls unendlich lange rumdiskutieren. Diese Diskussionen werden aber vielleicht nicht so bedeutungsvoll sein, wie für Touren "deiner Art". Da muss einfach persönlicher Komfort und Dauerhaltbartkeit im Vordergrund stehen.


    Ich könnte jetzt einen großen Sack empfehlen - nutzt aber nix! Wir sind einfach viel zu verschieden hinsichtlich des Nutzungsprofils und der jeweiligen Größen. Auch wenn wir uns von der Größe nicht so doll unterscheiden, bei der Wahl des Rucksacks können das kleine Welten sein.


    Wähle das Teil, welches dir passt!


    Auch wenn es sich um einen Artikel aus dem hochpreisigeren Bereich handelt. Wenn Bach oder Osprey in dem Bereich passen - warum nicht? Du wirst diesen Ausrüstungsgegenstand doch sowieso ein paar Jahre nutzen. Da passt die Kosten-/Nutzenrelation doch schon wieder.


    P.S.
    Vor ein paar Tagen war ich mit einem Kumpel unterwegs, der vor Tages-Tourbeginn noch mal eben seinen 20 Jahre alten Bach-Riesen-Rucksack präsentieren musste (war für den kleinen Ausflug natürlich übertrieben, wurde auch nicht mitgenommen, wir haben uns halt nur in diesem Zusammenhang über "gute alte Zeiten" und Qualitätsstandards unterhalten). Dem Ding konnte man nicht ansehen, dass es auf der ganzen Welt in Fliegern, Eisenbahnen oder sonstigen Verkehrsmitteln rumrumpeln musste oder durchs Dickicht getragen wurde. Ist schon eine sehr feine Qualität!


    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    2 Mal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • In den letzten Jahren habe ich Frontloader zu schätzen gelernt. Mir kommt nie wieder was anderes ins Haus. Ich verwende zwar einen Eberlestock der nichts für die wäre aber schaue dir doch mal den FjällRäven Kajka 85 an. Ein Frontlader lässt sich viel besser organisieren als die üblichen Toploader.


    Gruß Signalschwarz

  • @Signalschwarz: Veto!


    Ich habe selber einen großen Sack von Fjällräven. Der passt mir wie angegossen. Die Option als "Frontloader" wäre für mich aber niemals kaufentscheident gewesen. Ich kann meine Plünnen doch auch sonst im Leben halbwegs organisieren! Das Teil muss passen! Alles Andere ist zweitrangig! Die großen Rucksäcke von Fjällräven sind mittlerweile auch in einen Preisbereich vorgestoßen, der einfach jenseits von Gut und Böse ist. Wenn man für einen Kajka mit 75 Liter im normalen Handel mittlerweile etwa 350 Euro bezahlen muss, dann stimmt da was hinsichtlich der Preisgestaltung nicht, auch wenn es sich um recht gute Qualität handelt.

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    Einmal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • @Desertstorm Das Tragesystem vom Rondane 65 ist auf jeden Fall komplett pillepalle - geht max. bis 20kg - und ich glaube der 85 hat das selbe. Der Trollhetta 95 ist dann eher was. Der Markt für nicht militärische 30+ Säcke ist halt (zurecht) extrem klein und daher werden überall die Expeditionsmodelle eingestampft (Lowe Expedition & Alpamayo, Gregory Whitney, Arctryx Bora, Marmot Terraplane,...). Was auch noch in der Liga spielt sind Lundhags V12, Tatonka Lastenkraxe und Mountain Hardwear BMG 105. Oh, und vom Gregory Denali gibts doch ne Neuauflage.


    Du musst dir auch einfach überlegen was für dich am wichtigsten ist. Ist dir die 30+ Eignung z.B. wichtiger als der Komfort mit 20/25? Ist das maximale Volumen wichtig oder die Füllung mit durchschnittlicher Ausrüstungsmenge? Spielt die Ausstattung oder das Geld ne Rolle? Usw... Bis um die 30 können die hier im Thread genannten alle, aus dem Bauch heraus sortiert:


    Sehr schwere Lasten: Bergans, Tatonka Lastenkraxe, (Bach Eternity, Tatonka Bison, Gregory denali)
    "Unzerstörbar": Exped Expedition, Bach Eternity
    Praktische Allrounder: FR Kajka, Lowe Cerro Torre, Tatonka Bison , Osprey Xenith, Trollhetta, Lundhags V12, Haglöfs Lex
    einigermaßen günstig zu bekommen: Xenith, Lowe Cerro Torre
    Eigengewicht unter 3kg: Xenith, Exped Expedition, Gregory Denali


    Und dann natürlich wie @smeagolvomloh sagte: passen muss das Ding! Aber es muss auch ein Tragesystem haben was für diese Lasten ausgelegt ist. Von daher geh in nen Laden und lass dir die Dinger bis unter den Deckel mit schwerem Zeug vollpacken. In jedem guten Laden haben die mir den Rucksack ohne zu murren mit 30/35kg vollgepackt und dann bin ich damit ne Stunde rumgerannt. Muss einfach sein. Im Grunde ist es auch egal welche Größe du von nem Modell testest, die größere Variante bestellen die dir dann auf Wunsch. Globi scheint ja bei dir in der Ecke zu sein, dort testen würde ich Xenith, Kajka, Cerro Torre, Tatonka Bison & Lastenkraxe, Gregory Denali.

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    Jon Ø. Hov

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ein Bach Specialist Fa2 oder Fa3. Weiß ich gar nicht so genau, ich bin 1,83cm. Ich meinte mal, ihn zu brauchen. Aber er hat keine einzige Tour gemacht, da ich doch meinen alten Lowe nehme. Der Bach ist noch gar nicht an meinen Rücken angepasst worden. Und groß ist er! Soviel Volumen habe ich eigentlich nie nötig.

  • Das ist ein Bach Specialist Fa2 oder Fa3. Weiß ich gar nicht so genau, ich bin 1,83cm. Ich meinte mal, ihn zu brauchen. Aber er hat keine einzige Tour gemacht, da ich doch meinen alten Lowe nehme. Der Bach ist noch gar nicht an meinen Rücken angepasst worden. Und groß ist er! Soviel Volumen habe ich eigentlich nie nötig.


    Wow das klingt klasse. Ich schreib dir ne PN.

  • Bach Specialist ist ein hervorragender Rucksack. Für mich wäre da nur noch ein Macpac eine Alternative.
    Bei dem Aussenmaterial der Macpacs musst du dir keine Gedanke wegen Dornen machen. Zudem ist das Tragesystem für hohe Lasten ausgelegt.

  • Das ist ein Bach Specialist Fa2 oder Fa3. Weiß ich gar nicht so genau, ich bin 1,83cm. Ich meinte mal, ihn zu brauchen. Aber er hat keine einzige Tour gemacht, da ich doch meinen alten Lowe nehme. Der Bach ist noch gar nicht an meinen Rücken angepasst worden. Und groß ist er! Soviel Volumen habe ich eigentlich nie nötig.

    Der Fa3 wird AJ nicht passen die haben leider feste Rückenlängen.
    Aber von seinen Anforderungen her wär der Specialist genau richtig, damit kannst auch mal wo hängen bleiben ohne das er gleich reisst und zivil sieht er auch noch aus.


    Hast Du auch mal an die Kombination 65l rucksack + ribz frontpack gedacht?

  • @Konradsky: Danke für den Link zur Gebrauchtbörse von Globi. Nachdem die ihre Internetpräsenz verändert haben, war das Forum nicht mehr auffindbar, zumindest ich habe es nicht mehr gefunden.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

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