Schlafsäcke komprimieren - gibt es eine Grenze?

  • Weiß einer, ob es eine Grenze gibt und Daunen oder Kufa Schaden nehmen, wenn sie zu stark komprimiert werden in einem Sack?


    Sind die dazugehörigen Kompressionssäcke, welche zu einem Schlafsack vom Hersteller mitgeliefert werden, das empfohlene Kompressionsmaximum oder wird das gar nicht getestet?

  • Gute Frage, dies werde ich mitverfolgen.



    Weiß nur vom Defence 4, daß da noch mehr geht - auch vom Hersteller aus.
    Da ist die Hülle so ausgelegt, daß auch der Tropen noch mit rein passt.


    Kann mir vorstellen, daß auch die Zeit eine große Rolle spielt.
    Die Zeit, wie lange komprimiert Ist, aber such die Zeit, die der Schlafsack danach bis zum Einsatz hat.


    Bin gespannt

  • Je weniger ein Schlafsack kompremiert wird, desto besser
    für ihn.
    Je mehr ich stopfe, desto mehr leidet die Daune oder Kunstfaserfüllung.


    Ich packe meinen Daunenquilt nicht in den orginal Packsack,
    sondern in einen 30Ltr. Dry und Pumpbag von Exped welcher oben offen ist.
    Dann kommt er als erstes in den Rucksack und wird von den oben
    liegenden Dingen kompremiert. Somit hat er immer noch mehr Volumen als
    im orginal Packsack und ich habe den Rucksack unten sehr gut ausgefüllt.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • hallo zusammen,
    ich habe mir , nachdem der originale Packsack die Flügel gestreckt hat, einen Kompressionssack mit Ventil von Ortlieb geholt.
    Mein Ajungilak Tyin Winter ist schon ein Klopper, aber in dem Ortlieb bekomme ich ein erträgliches ( für mich ) Packmaß hin.
    Zu Hause kommt er aber raus und wird nach dem Lüften offen im Bettkasten gelagert, damit er fluffig bleibt.
    Ist ein Kunstfaser Sack. Ich habe keine Erfahrung mit Daune, aber ich denke, die ist was das Komprimieren angeht empfindlicher.
    Gruß"Seemann"

  • Hintergrund ist, dass mein Packsack von Exped für den Daunenschlafsack größer ist, als wenn ich ihn in meinen Packsack Größe M mit Kompressionsriemen stecke und er so, weniger Platz im Rucksack braucht. Kleiner einpacken geht, aber hab mich gefragt, ob die Hersteller, je nach Schlafsack, die Packsäcke anpassen, was die Kompression betrifft, wo dann Schluß sein sollte.


    Ich fände es sehr interessant, wie ihr das handhabt und ob einer Erfahrungswerte hat, dass es egal ist, weil der Schlafsack i.d.R. nach 12-24 Std. wieder ausgepackt wird.


    @Konradsky Lösung ist schon mal eine neue Variante für mich 8o

  • Ich habe keine Erfahrung mit Daune, aber ich denke, die ist was das Komprimieren angeht empfindlicher.

    Ich behaupte mal genau das Gegenteil. :D
    Ein Kufa Loft geht meines Wissens durch komprimieren schneller kaputt als Daune.


    LG



    EDIT:
    Ergänzend sei noch gesagt, das ich bei einem Daunenschlafsack jeder Zeit kaputte Daune durch neue ersetzen kann.
    Sowas machen z.B. die netten Mädels vom OST. :thumbsup:

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

    Einmal editiert, zuletzt von Tipple ()

  • Das hat ich eben auch überlegt @Tipple und komm zum gleich Schluß, wie Du, dass Daune eigentlich unempfindlicher ist. Meine Daunenkissen aufm Sofa sibd nach dem aufschütteln immer wieder bauschig...meine 2 Kufakissen mittlerweile platt und da ist nix mit aufschütteln :/

  • Die Frage beschäftigt mich auch seit dem letzten Wochenende...
    Ich habe einen neuen Daunenschlafsack, der normale Packsack hat keine Kompressionsriemen und ist etwas fummelig zu stopfen, daher kommt er in den Sack vom Tropen. dadurch wird er erheblich kleiner... Aber ob das gut für die Daune ist ?( ?(
    Gruss Marvin

  • Und dann gibt es noch eine deutsche Wanderin, welche die drei
    großen Trails in Amiland gelaufen ist, die sagt, dass
    Daune längs nicht so widerstandsfähig wie Kufa ist
    und deshalb den schwereren Kufaschlafsack schleppt.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

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  • Ich bin ganz weg vom Packsack in letzter Zeit. Lose im Rucki füllt mein Kufa-Teil die Ecken besser aus.
    Ich hatte aber bisher nicht den Eindruck, als dass ich jemals einen Schlafsack überkomprimiert hätte (als ich noch Kompri-Säcke nutzte). Die richtige Lagerung ist aus meiner Sicht wesentlich wichtiger.


    ZUr Frage Kufa oder Daune bin ich der Meinung: Es kommt halt drauf an was man wo macht.

  • Solange es nur vorübergehend ist, schadet das der Isolierung nicht.

    Bergfreunde verkaufen Schlafsäcke. Wenn diese nach der Garantiezeit kaputt sind, verkaufen sie dir
    gerne neue Schlafsäcke.


    Diese Tipps sind genau so interessant wie Energiespartipps von deinem Energieversorger
    oder Spritspartipps von deiner Tankstelle.


    Je weniger ein Material gepresst, gewalkt oder sonst was, desto besser ist es!
    Das ist meine Devise.


    Gruss
    Konrad

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    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Das stimmt schon Konradsky. Schlafsäcke, die ewig halten, will keiner verkaufen :whistling: Ich hab hier noch meinen alten Daunenschlafsack aus Pfadfinderzeiten...der ist jetzt ca. 31 Jahre alt, aber noch nutzbar 8) auch wenn er schon einige Daunen gelassen hat. Für Sommer ist der Klasse.


    Also ich glaub, ich entscheid mich für den gesunden Mittelweg und werd den anderen Daunenschlafsack in einen größeren Packsack stecken, damit er mehr Platz hat, als SuperKleinKomprimiert.

  • Na Leute, wie geht euch dat so? Geiles Wetter wa... :thumbsup:


    Mandeläugi, die Hersteller machen es sich da einfacher als es aussieht! 8o Die meisten machen so drei vorgefertigte Größen und da passt dann eine Bandbreite ihrer Schlafsäcke rein!
    Das wirkt dann manchmal so, daß man sich fragt: "was ist denn das für ein Klopper, ich denke Daune ist kleiner komprimierbar als Kufa. Da hätte ich ja auch gleich meinen Lamina behalten können..."


    Haltbarkeit von Daune und Kufa wurde angesprochen.


    Dabei geht es immer um die kontinuierliche Dauernutzung und die "deutsche Weitwanderin" bezieht sich darauf. Es gibt in Deutschland weitere Tourer(komischerweise auch Frauen), die innerhalb von 80 Wintertouretagen ihren Daunenschlafsack komplett runtergewirtschaftet haben. Damit will ich nur sagen, wie hart unsere Frauen eigentlich sind! :thumbup: :thumbup: :thumbup: Gerade für die "um die 0 Grad Touren" würde ich immer einen Kufa bei Dauergebrauch nehmen. Damit hat man mindestens 3- 5 Jahre seine Ruhe! Ich habs ausprobiert. Bei der Lagerung sieht es da für die Daune besser aus. Die Kunstfaser kann eben auch bei Nichtnutzung zwischen 5 und 10 Jahren sich einfach "kuputtliegen"...


    Umgang mit der Daune.


    Ich habe mir angewöhnt, wirklich morgens und abends als Allererstes den Schlafsack rauszuholen und dann entweder an einer sonnigen oder erhöhten und windigen Stelle das Ding aufzuhängen. Die Schweden sind so schlau, daß sie ihre Shelter größtenteils immer genau zur Sonne ausrichten, also entweder West oder Ostrichtung...Mal Beispiele wie ich lüfte:




    Ist das nicht herrlich? :thumbsup:
    Selbst wenn es leicht schneit, mach ich mir da keinen Kopp und drehe den Schlafsack dann so, daß die wasserfeste Seite oben liegt. Hört es auf, schüttel ich den Schnee runter und drehe dann auf links. Unten die Fußbox immer umklappen. So habe ich immer nen perfekt gelofteten/gelüfteten Schlafsack und habe mir so den VBL auf der letzten Tour gänzlich erspart:





    Immer den Lagerplatz so wählen, daß sich der ganze Ablauf so einfach wie möglich gestaltet und man nix verkompliziert, gerade im Winter!





    Zum Packsack an sich.


    Ich habe es so gemacht, mir einen weichen und flexiblen Rollbag extra gekauft. Das ist das grüne Ding was ihr in meinen Wochenberichten gesehen habt, von Exped. Im Jahr davor hatte ich im Winter die Ortlieb Dinger.
    Die waren mir zu unflexibel und werden bei Kälte richtig hart. Mit kalten Pfoten bekommt man auch schlecht das Ventil auf und oben ist das Rollteil zu hart. Da muß der Packsack dann im Winter sehr viel größer sein als üblich...
    Außerhalb des Winters, also für Paddeltouren usw. sind die natürlich top! Da hau ich dann ich dann fix mein Zeug rein und klipse es in Reichweite ans Boot. Oder mit Luft drin hinter mir ins Eck schmeißen. Eisi macht Paddeltouren? Ja, da staunt ihr wieder, zurecht! :D



    Nur machen wir hier nicht solche Dramen draus und paddeln einfach drauf los! :thumbup: Wo waren wir, ach Packsäcke...Also, ich habe es dann so gemacht, daß der neue Packsack fast die Breite hat wie mein "Wochenrucksack". Also daß er hochkant genau reinpasst. Ich kann dann die Kompression dem Inhalt nach anpassen! Der ist ungefähr so groß, daß ich die Wintertüte bis zu Hälfte so reinstopfen kann und den Rest Luft dann rausdrücke und einrolle(ohne Ventil).


    Der ist so schön weich und flexibel, daß ich ihn auch als Kopfkissen nutze. Letzten Winter keinerlei Probleme gemacht...:



    Wie ich das Bild so sehe, fällt mir noch ne kleine Geschichte ein, ich hab heute mal Bock die Antwort etwas interessanter zu gestalten... :thumbsup: Haggi hat einfach den Holzschuppen da in Beschlag genommen, vermutlich weil er gedacht hat, dort drin muß es wärmer sein. :D Natürlich wieder gleich die schönste Ecke ausgesucht, wie immer! :D



    Ich mußte es mir dann zwangsläufig draußen gemütlich machen, tue aber so, als wenn man das im Winter genau so macht! Fängt natürlich beim Kochen an leicht zu schneien. :rolleyes: Ich packe als Unterlage den UL Poncho aus und klappe die Seiten um, daß alles schön geschützt ist. Nach dem Essen gönnen wir uns noch ein Schlückchen oder zwei...



    Oben auf dem Bild seht ihr wie ich das unter solchen Verhältnissen ganz einfach mache, damit man mehr Zeit für die schönen Dinge auf Tour hat...Also, im Packsack gleich die Kälteschutzkleidung drin, damit ich sie morgens griffbereit und warm habe. Schuhe in Reichweite, Plastiktüten auf links, die Socken oben drauf, oben drüber die Rucksackhülle falls es denn nochmal schneit...Abends waren so -12 und zugezogen. In der Nacht wache ich auf, weil mir der Reif im Gesicht hängt...Ich öffne den Schlafsack und sehe genau über mir den großen Wagen am sternenklaren Himmel und wie sich der Vollmond nach rechts bewegt.


    Ich grinse und denke in dem Augenblick an unser Forenloge und was wir alle für krasse Kunden sind! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Rechts neben mir läuft ein Tier auf mich zu, trip trap, aber irgendwie kommt kein komisches Gefühl auf...es muß am Alkohol liegen. In dem Moment kommt so ein Hochgefühl auf, denn diese Momente machen mein Leben lebenswert! Ich klopfe den Reif von der Öffnung und schließe lächelnd wieder meinen Schlafsack, die XTherm bullert unter meinem Rücken. Morgens gegen drei schaue ich mal kurz auf das Thermometer und rufe laut Aaaaaaalter! Haggi erzählt mir morgens, daß er zur gleichen Zeit den Lamina über den Banshee zog...


    8o 8o 8o


    Schönes Wochenende, euer Schlafsackexperte der Herzen! Ab zum Strand... :dolldrueck:

  • Persönlich habe ich es immer so gehandhabt dass ich nur den originalen Kompressonssack, oder nur das Schlafsackfach verwendet habe.
    Daune + Kompressionsriemen wären nichts für mich. Ansonsten gibt es keine feste Grenze, wo es noch gut ist und darüber nicht. Je kleiner und länger, desto schlechter.



    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

    Einmal editiert, zuletzt von coyote ()

  • Ich habe bisher alle, egal ob KuFa oder Daune, maximalst komprimiert.
    Viele Hersteller haben ja auch deswegen Stopfsäcke mit Kompressionsriemen drumherum.
    Bisher konnte ich noch nie Schaden an meinen Schlafsäcken feststellen.
    Es ist ja auch nur ein Transportgefäss, nichts für die Aufbewahrung. Ich gebe mir immer Mühe, die Schlafsäcke trocken einzupacken und schnellstmöglich wieder auszubreiten.
    Es kommt aber schonmal vor, das ein Schlafsack mal drei Tage in seinem Kompressionsack steckt.

  • Beispiele wie ich lüfte:

    Ja!
    Immer lüften, lüften, lüften!
    Weil: Lüften = Loften
    Und Loft ist genau das, was so ein Sack braucht, quasi wie eine Anti-Aging-Creme (hier am Beispiel des eigenen Lebensabschnittsgefährten).
    Morgens möglichst lange lüften, am besten in Sonne und Wind - damit die Feuchte wegfliegt..... (Lebensabschnittsgefährten bleiben länger fit/frisch, wenn man sie länger lüftet, als in die Sonne hängt).
    Abends eher loften, eine zeit lang liegen lassen, bevor man in den Sack kriecht (Wenn der Lebensabschnittsgefährte länger ruhig liegt am Abend, ist er entweder mehr entspannt und gutlaunig, oder schon eingeschlafen).
    Wenn man trotzdem friert, ist das Ding entweder (a.) im Eimer, oder (b.) nicht mehr für das Klima geeignet, oder (c.) du hast nicht gepennt, nicht gegessen und hast nasse Baumwollklamotten an (oder den falschen Lebensabschnittsgefährten).


    Was lernen wir daraus? Schlafsäcke immer lüften, so oft und so lange wie möglich :!:
    (Lebensabschnittsgefährten werden dadurch auch nur besser, aber garantiert nicht schlechter!)


    Es sei denn, man ist eine bee oder ein :Squirrel: .... denn die brauchen keine Schlafsäcke :rolleyes:
    (oder sie haben ganz viele Lebensabschnittsgefährten................ wer weiss das schon?)

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • @Doom


    Wegen dem vielen Kötbullar in deiner Birne mag ich dich so. :P
    Das war mal wieder der Knüller des Abends, danke! :thumbup:


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”