Seit Monaten bin ich Besitzer eines Sawyer Mini Wasserfilters und habe ihn bis zur letzten Woche noch nie genutzt. Warum? Weil ich auf meinen Touren normalerweise immer direkten Zugang zu Quellen habe und das Wasser weder filtere noch abkoche.
Nun habe ich den Filter bei meiner letzten Tour aber aus Neugier mal ausprobiert. Das Wasser hätte ich normalerweise auch unbehandelt getrunken...aber ich wollte ja mal ausprobieren. Also Wasser aus der Quelle in den Squeeze-Beutel gefüllt. Filter aufgeschraubt und ab in meine Wasserflasche gefiltert. Das Handling des Filters ist ja eigentlich "idiotensicher"... Aber hat es denn jetzt auch wirklich funktioniert? "Sauberes" Wasser zu filtern bringt als Ergebnis wohl sauberes Wasser.
Nach meiner Tour hab ich mir dann überlegt, wie ich den Filter denn testen kann. Wie kann ich überhaupt feststellen, ob er einen Defekt hat? Ein Test sollte mit haushaltsüblichen und vorhandenen Mitteln funktionieren, da ich weder Zeit und Lust noch die Kenntnis habe, eine Bakterienkultur im Wasser zu züchten und das gefilterte Ergebnis in einem Labor untersuchen zu lassen. Ist als "Quick-Check" auch eher ungeeignet.
Idealerweise müsste ich das "Testwasser" mit irgendetwas kontaminieren, was idealerweise die gleiche Größe wie Bakterien hat und was ich im gefilterten Wasser irgendwie "nachweisen" kann, wenn es denn noch da ist. Hatte ich schon erwähnt, dass das Ganze auch mit haushaltsüblichen Mitteln sein sollte? Natürlich sollte es meinen Filter auch nicht zerstören und nicht giftig sein.
Nach etwas Recherche im Internet bin ich dann darüber gestolpert, dass die Korngröße von Farbpigmenten in der Regel größer als 0,1µm ist. Häufig wohl zwischen 0,5 und 2 µm. Das wäre ja genau das, was ich suche! Diese Pigmente sollten vom Sawyer Mini Wasserfilter also problemlos gefiltert werden können. Als ich dann weiter recherchiert habe, dass die Farben im alten Wassermalfarbkasten meiner Tochter (Deckfarbkasten) supendierbare Farben mit Pigmenten sind, sich also im Wasser nicht auflösen oder irgendwie chemisch reagieren, sondern einfach eine Suspension bilden...da kam mir die simple Idee...
Wenn man also das "Dreckswasser" (vom Pinselauswaschen) des Wassermalfarbkasten durch den Filter schicken sollte...dann sollte das gefilterte Wasser wieder glasklar sein. Super! Das sollte man ja auch "mit bloßem Auge" so einigermaßen beurteilen können.
Also direkt den Farbkasten hervorgekramt und mit der schwarzen Farbe mein "Testwasser" erstellt...
Ab mit dem Testwasser in den Squeeze-Beutel...
Den Filter auf den Squeeze-Beutel aufgeschraubt und (zu ) feste angezogen...
Beim ersten Filterversuch lief mir direkt "kontaminiertes" Wasser außerhalb des Filters herunter . Ich hatte den Filter so fest aufgeschraubt, dass sich die Dichtung in den Beutel hineingedrückt hat und das ganze nicht mehr dicht war...
Also alles wieder gereinigt und das ganze mit "normal aufgeschraubtem" Filter wiederholt...
Das Ergebnis: Klares Wasser (Sieht auf dem Bild nicht ganz so aus, das täuscht aber durch den Hintergrund. Gegen das Licht konnte man es gut sehen). Auch wenn ich jetzt nicht wirklich weiß, ob der Filter tatsächlich 100%ig funktioniert, bilde ich mir schon ein, mit diesem Vorgehen zumindest die Chance, einen "größeren Defekt" des Filters mit verfügbaren Mitteln zu erkennen, erhöhen zu können. Ich bin mal auf Eure Kommentare und weitere Ideen gespannt...
Im Anschluss an den Test den Filter mehrfach mit sauberem Wasser rückgespült und das im Filter vorhandene Wasser auf der Terrasse (am langen Arm) ausgeschüttelt. Diesen Vorgang habe ich insgesamt dreimal wiederholt. Erst dann war das ausgeschüttelte Wasser (auf ein weißes Papier) wieder klar.
Grüße
Tom