Seifenriegel aus Roßkastanien

  • Hallo zusammen,
    Ich habe am WE ein paar Kastanien gesammelt und möchte gerne Seife daraus machen zum Händewaschen etc.

    Ich habe die frischen Kerne aus der Schale geholt, die dann fein gehackt und anschließend mit einem Möser zu einer feine Paste gemahlen.
    Die Paste habe ich dann fest in einen Teelichtbecher gedrückt und trocknen lassen.

    Hier eine Probe nach dem trocknen

    Es funktioniert


    Hat jemand eine Idee, was ich dazu mischen könnte, um den Seifenkuchen fester zu machen?
    Danke für euer Input.
    Cheers Mike

  • Weiß ich leider nicht, müsstest Du mal Richtung "Hobbythek" googlen, da gab es in den 90ern doch Sendungen und Bücher zum Selbermachen von Kosmetik. Vielleicht lässt sich da wa übertragen.


    Versuch doch, das (grobe) Kastanien"mehl" in ein kleines Säckchen (Kunstfaser, damit es nicht so superviel Schmutz sammelt und gut trocknet) einzunähen. Das Säckchen würdest Du dann wie ein Stück Seife unter fließend Wasser "kneten", die Saponine (sind es bei Kastanie Saponine?) würden sich durch das Säckchen hindurch lösen und an den Händen ihre Waschwirkung entfalten.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • ich würde auch Kernseife dazu nehmen....dann noch etwas Olivenöl und wer Duft möchte Limonen oder Orangenöl. Ich mache mir seit Jahren meine Flüssigseife selber aus Kernseife.

  • Dann kann er ja die Kastanien weglassen.

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  • Ich glaub auch bei der Konsistenz von Kastanien ist es besser das eher wie eine Art Pulver aufzubewahren und dann zum waschen dann halt immer eine kleine Portion nehmen. Vergleichbar mit Handwaschpaste.

  • @Amarok
    Kokosöl ist in der Regel immer in fester Konsistenz zu kaufen, deshalb wird es auch oft als Kokosfett bezeichnet.
    Aber ich denke wenn das Mischungsverhältnis Kastanienmehl und Olivenöl stimmt dürfte selbst das zu einem Block formbar sein.
    Kokosöl in Verbindung mit Honig nehme ich übrigens als Binder für meine Müsliriegel.
    Bei Kälte fest und bei Körpertemperatur weich.

  • Die waschaktiven Substanzen reichen bei Kokosfett/öl nicht aus.
    Nach dem Waschen hat man fettige Finger, die man dann mit
    ordentlich Spüli wieder sauber bekommt. ;)


    Aus Kokosfett/öl wird ja mit Natriumhydroxid(fest) oder
    Kaliumhydroxid (flüssig) Seife hergestellt.
    Das Fett wird dabei umgeestert. die Säurezahl muß
    vorher bekannt sein, damit man die entsprechende Menge
    Hydroxid nehmen kann.
    Säurezahl von Kastanien ist mir nicht bekannt.


    Habe mal Seife aus Frittenöl hergestellt. War ein wenig zuviel
    Natriumhydroxid drinne aber hat mächtig sauber gemacht.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

    Einmal editiert, zuletzt von Konradsky ()

  • Die Hände sollen ja nicht vor Kokosöl triefen,mein Gedanke war es es minimal zur Bindung und natürlich rückfettend zur Pflege einzusetzen.
    Sind aber nur Gedanken, ich habe keine praktische Erfahrung im Seife herstellen.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für den Input.
    Ich habe einen Versuch mit dem Beimischen von Kernseife in verschiedenen Konzentrationen gemacht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass die geformte Seifentabletten besser zusammenhalten. Ich habe eher das Gefühl, dass die Kernseife die eigentliche Wirkung von der Kastanie überschattet. Es ist ein bisschen wie wenn man mühsam ein Bier selber braut und hinterher Doppelkorn reinleert damit es mehr Alkohol hat, versteht ihr was ich meine? :huh:


    So wie @Desertstorm geschrieben hat, ist die einfache Pulverform eigentlich die beste Lösung. Da hat man eine richtige Handwaschpaste, die auch funktioniert. Dies könnte man portionsweise in einer kleinen Tüte aufbewahren.


    Was ich vielleicht noch probieren werde, ist etwas Stärke aus geriebenen Kartoffel beizumischen und auch einen Versuch starten, eine "feuchte" Handwaschpaste mit ein paar Tropfen Glyzerin herzustellen .
    @schwarzzelter, die "Säckchen" Idee ist gut, ich hätte allerdings Bedenken wegen Schimmelbildung.
    Ich werde weitermachen und berichten 8o


    Cheers Mike

  • Vielleicht geht es ja tatsächlich mit Kartoffel- oder Maisstärke. Wenn die Kastanien vor dem zermahlen getrocknet werden und dann ein richtig trockenes Pulver entstehen würde, könnte man dieses doch problemlos lagern und ähnlich dem Waschpulver nutzen. Oder sind dann die Saponine vertrocknet?


    Ich hab mal in Ermangelung von Waschmittel mit Efeu Wäsche gewaschen. Das ging ganz gut, es fehlte mir aber der frische Duft... da merkt man mal, wie sehr man an die Chemie gewöhnt ist. Ginge aber sicher mit ätherischen Ölen oder sowas auch. Oma hatte immer Lavendelsträucher im Wäscheschrank. Gegen Motten und für den Geruch. Das ginge bestimmt auch mit z.B. Zitronenmelisse oder Tannenzweigen...

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Man könnte ja auch das Pulver aus gebrauchten Duftbäumchen fürs Auto untermischen...
    so low-budget :whistling:

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • [...] .
    @schwarzzelter, die "Säckchen" Idee ist gut, ich hätte allerdings Bedenken wegen Schimmelbildung.
    [...]

    Die schwarzzelterin hat mal ne Zeit unsere Wäsche mit Waschnüssen gewaschen. Die kamen in einem kleinen Säckchen aus Gaze mit die Trommel. Das Säckchen muss dann immer luftig aufbewahrt werden. Ist bei grobem Kastanienmehl und unterwrgs bestimmt schwieriger zu handhaben.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Habe zum Thema "Waschen mit Kastanien" heute eine Reportage im WDR Radio gehört.
    Dort wurden einfach geschälte Kastanien über Nacht in Wasser gelegt, dann am folgenden Tag mit der Brühe (ohne die Kastanien drin ) die Wäsche gewaschen und das Ergebniss soll sehr zufriedenstellend gewesen sein. Falls gewünscht könne man für den Duft einige Tropfen Lavendelöl beimischen.
    Es ging in dem Fall um flüssiges Waschmittel zum Wäschewaschen, nicht um eine Art feste Seife.
    Als wichtig wurde dabei eingeschätzt, das mann die Waschlotion immer frisch zubereitet, da sie sonst nach einigen Tagen anfängt zu müffeln.
    Ich persöhnlich finde an der Sache toll, das es sich um ein natürliches, voll abbaubares Waschmittel handelt, das im Gegensatz zu Persil und Co nicht die Umwelt belastet und somit auf Tour selbst im Naturpark angewendet werden könnte, anders als Reiaussetube oder so.
    Gruß"Seemann"

    • Offizieller Beitrag

    Könnte man nicht die waschaktive Substanz extrahieren und dann thermisch reduzieren? Sprich erst aufkochen und dann den Sud solange köcheln, bis eine Tubenfüllung übrigbleibt?