Pulkas im Detail

  • Wobei ich auf den ersten Blick eher zu dem von @Emil_Strauss verlinkten Fjellpulken Spica greifen würde.
    Der scheint mir mit mehr Features ausgestattet zu sein.


    lieben Gruß
    kahel

  • Interessant was sich da so entwickelt für die ernsthaften Schneetouren! Diese Bettsäcke scheinen kontinuierlich weiter entwickelt und somit ausgereifter zu werden ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Interessant was sich da so entwickelt für die ernsthaften Schneetouren! Diese Bettsäcke scheinen kontinuierlich weiter entwickelt und somit ausgereifter zu werden

    Wobei mir der Spica-Bag schon etwas zu "ausgereift" erscheint.
    Erstmal geil, Alles so schön ordentlich und pfiffig erdacht. Die zahlreichen speziellen Taschen sind mir aber doch zu wenig universell. Was mache ich, wenn ich einer Gruppe unterwegs bin und ein Kumpel das Zelt hat? Wenn ich Schneeanker verwende, die nicht gut in das Schneeheringsfach passen? Habe ich dann ein schweres, teures Bedding mit lauter leeren Taschen an der Aussenseite oder stopfe ich da andere Dinge rein, die vom Format aber vermutlich nicht so gut passen?
    Der "Klappstuhl" ist schon cool. Allerdings auch nicht in jedem Zelt-oder Schneebiwak-Typ gleichgut zu gebrauchen. In meinem Längslieger-Tunnel z.B. würde ich damit mit dem Rücken zu meiner Kochgrube sitzen.
    Richig gut finde ich die Spaten-Aufnahme mit Schnittschutz. Das ist echt nützlich.

  • Für jene denen der Spica-Bag zu überfrachtet erscheint hat Fjellpulken zum Glück 2 Beddings im Programm welche deutchlich schlichter ausgestattet sind. Ähnliche Basic-Modelle bieten übrigens auch andere Hersteller @oldnick. Ist wie bei MOLLE - für die einen ein 'must-have' Feature, für andere nur unnützer Balast ...

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    Frischluftdeppert
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  • Mir ist das auch deutlich zu viel Gewicht, soweit oben auf der Pulka. Außer dem Schlafsetup, versuche ich nur Kleinigkeiten in der Tasche der Bedding Systems unterzubringen. Zusätzlich hab ich einen Rucksack auf dem Rücken. Dort ist alles wichtige für den Tag drin. Also die dicke Jacke für Pausen, die Skibrille, kleine Leckereien, GPS usw.


    Auch die Schaufel verstaue ich in der Pulka. Mir geht es darum, den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten.

  • Mir könnte das System für in den Seitenwagen gefallen.
    So kann der Beifahrer sich ( im Sitzen ) im Boot bei den
    langen Anfahrten zu den Wintertreffen z.B. Norwegen
    warmhalten.


    Gruß"Seemann"

  • Für jene denen der Spica-Bag zu überfrachtet erscheint hat Fjellpulken zum Glück 2 Beddings im Programm welche deutchlich schlichter ausgestattet sind. Ähnliche Basic-Modelle bieten übrigens auch andere Hersteller oldnick. Ist wie bei MOLLE - für die einen ein 'must-have' Feature, für andere nur unnützer Balast ...

    Ja, ich kenne die verschiedenen Varianten auch von Rab, Piteraq, Aiguilles usw. Ich habe mich bei meinem Bedding-Selbstbau bewußt für eine sehr einfache Lösung (nur der Hauptpacksack aus PU-beschichtetem Robustnylon mit wasserdichtem Reißverschluß und 2 Handgriffen) entschieden. Ich mache es wie @Marvin14 oder Du und habe mein Tagesgerödel in einem Daypack. Den kann ich auch problemlos mal komplett mit in eine Schutzhütte oder den Windsack nehmen. Thermoskanne, Daunenjacke und Snacks lose aus den verschiedenen Taschen eines Beddings zu kramen und dabei im Sturm zu stehen stelle ich mir unangenehm vor...


    Gruß
    Stephan

  • Hallo,


    bin gerade von einer einwöchigen Tour im tatsächlich winterlichen schwedischen Fjäll zurück. Ich habe dabei natürlich mein Pulka und Bedding-Konzept nochmal kritisch betrachtet und bin im großen und ganzen immer noch zufrieden. Mein Tourenpartner verwendete übrigens eine Fjellpuken mit Gestänge und kein Artic Bedding, so dass ich Einiges bei identischen Bedingungen nochmal direkt vergleichen konnte. Ein paar Erkenntnisse/Bestätigungen wollte ich vor allen den "Selberbastlern" hier nochmal mitteilen.


    Paris Sled mit Zugseil inkl. Ruckdämpfer funktioniert für mich überwiegend gut.


    Vorteile:

    • Durch das relativ lange Seil günstiger, effizienter Zugwinkel und sehr gute Dämpfung durch den eingeknoteten Gummistropp. Das Ruckeln beim Auflaufen und Wiederanziehen das beim festen Gestänge so nervt entfällt komplett.
    • Man kann jederzeit schnell und einfach ein paar Schritte zurückgehen und an der Pulka hantieren.
    • Kann zum präzisen Manöverieren, z.B. im Unterholz, ans "kurze Seil" genommen werden.
    • Gut in Fahrzeugen zu transportieren.
    • Läuft auf festem Untergrund sprich oberhalb der Baumgrenze und in gut gebrochenen Trails und Scooterspuren wirklich leicht.


    Nachteile:

    • Bei fester Oberfläche läuft die Pulka nicht unbedingt direkt hinter einem. Manchmal sogar ziemlich seitlich. Dadurch kann sie manchmal an Hindernissen hängen bleiben, die man eigentlich mit Abstand passiert hat.
    • Geht es deutlicher bergab und ist man selbst recht langsam (Schneeschuhe oder Abfahrt im Schneepflug) wird die Pulka schneller als der Zieher.
    • Die Paris neigt etwas eher als z.B. eine Fjellpulken zum Umkippen, vor allem wenn sie an dem einen Seil schräg über eine Geländestufe oder eine Schräge gezogen wird.
    • Die Paris hat durch ihren breiten Bug und die seitlich wegstehenden "Flügel" mehr Widerstand im tieferen Schnee. Eine einfache Skispur im Tiefschnee ist nicht breit genug. Durch den breiten Bug geht sie auch mit etwas mehr Widerstand durch enge Kurven.
    • Zieht man nur eine Skispur im Tiefschnee der aber etwas festere Konsistenz hat, neigt die Paris dazu, von dem Steg der in der Mitte der Spur stehen bleibt, stark nach links oder rechts zu kippen.


    Um diese Nachteile auszugleichen hat sich bei mir Folgendes bewährt:

    • Vorausschauend fahren/laufen, evtl. das Seil vorübergehend verkürzen
    • Bremsseil mit Knoten unter die Pulka ziehen ist perfekt. Ist das Steilstück nur kurz kann man die Pulka auch am Seil vorausfahren lassen oder man lässt sie ganz alleine abfahren (wenn ein sicheres Auslaufen möglich ist). In einer tieferen Spur, die die Paris seitlich führt, fährt sie sowieso auf das schlapp werdende Zugseil auf und bremst sich dadurch ab.
    • Vorausschauend fahren/laufen, evtl. das Seil vorübergehend verkürzen


    • Spuren mit Schneeschuhen statt mit Ski, enge Kurven vermeiden


    • Spuren mit Schneeschuhen statt mit Ski

    Im direkten Vergleich hat die Fjellpulken insgesamt schon etwas besser performt, obwohl auch diese einige Probleme machen kann, vor allem das Gestänge. Da sie aber auch mehr als das 10fache kostet, komme ich mit den relativ kleinen Einschränkungen der Paris wohl noch ein paar Touren lang klar.


    Mein (DIY) Arctic Bedding überzeugt mich ebenfalls nach wie vor, weil:

    • Mehr Stauraum in der Pulkawanne für Ausrüstung und Proviant, dadurch gute Möglichkeit schwere Items tief zu laden was den Schwerpunkt positiv nach unten bringt.
    • Der Schlafsack ist immer schön geloftet.
    • Weniger Einzelteile beim Zelt Ein-und Ausräumen und beim Pulkapacken
    • Schnelleres Packen! Ich muss nur einen langen Reißverschluss zumachen statt 2 EVA-Matten zu rollen, einer TAR die Luft rauszudrücken und diese einzurollen und einen Schlafsack in den Packsack zu stopfen. Dito beim Beziehen des Zeltes bzw. Einrichten des Schlafplatzes.
    • Das Schlafsetup bleibt im geschlossenen Bedding auch beim intensiven Kochen/Schneeschmelzen im Zelt vor dem Wasserdampf/Kondens geschützt. Man kann es dabei trotzdem als "Sofa" oder Rückenlehne verwenden.


    So das war es erstmal! Fragen? Gerne!


  • So habe meine Paris jetzt auch mal soweit fertig gestellt.

    Hat schon etwas gedauert, aber es soll ja auch anständig werden.



    Hier die Unterseite mit den bekannten Schienen




    Und einmal von innen

    Habe ihr innen mal 4 Alustreben verpasst, wenn sie mir dadurch zu unflexibel wird fliegen halt 2 Streben wieder raus.

    Desweiteren sind 4 25mm Gurtbänder mit Schnallen verbaut.

    Habe sie mit 5mm VA-Schrauben und Karosseriescheiben an der Seite verschraubt.

    An den Seiten habe ich versetzt 2 Schnüre an den vorhandenen Bohrungen befestigt. Falls man sie mal tragen muss oder um noch etwas zum befestigen zu haben.

    Mittig hinten ist auch nochmal etwas Gurtband mit einem D-Ring angeschraubt.



    Hier vorne habe ich mal eine Klapp Öse mit angeschraubt, hatte sie noch vom Mopped über.






    Anschließend gab es noch ein paar Gummibänder mit Karabinern und D-Ringen um dann zusätzlich noch schnell was oben drauf packen zu können ohne die ganzen Schnallen lösen zu müssen.


    Jetzt noch das Zugseil......




    Ich habe vorne 2 Schlaufen befestigt wo die Karabiner eingehängt werden.

    Da die Originalbohrungen mir zu wenig Platz für die Karabiner hatten.

    In diese kommt dann das Zugseil. Das Zugseil hat jetzt erstmal eine Länge von 250cm kürzen kann ich ja immer noch.

    Wie zu sehen ist habe ich mir auch den Ruckdämpfer eingebaut.

    Man ist das ein geknote. Musste mir da erst mal die geeigneten Knoten raussuchen.

    Am Ende sind dann nochmals 2 Schlaufen für 2 weitere Karabiner die dann an den Rucksack etc kommen.




    Wie das ganze beladen wird muss ich mir dann nochmal ansehen.

    Aber als Haupttasche kommt wohl ein großer Ortlieb Sack rein. Der macht sich ganz gut da drin.


    Morgen mache ich dann nochmal ein paar Fotos und das Bremsseil.


    LG Micha

  • wäre ja mal wieder schön, wenn wir diesen Winter Schnee hätten - die letzten Jahre war es ziemlich mau ...


    :racoon:

  • Hier dann mal das Bremsseil für meine Paris..

    Die 2 Schlaufen werden dann bei bedarf vorne in die Karabiner der Zugseile eingesetzt.




    Habe in der Mitte des Seils mal ein Stück stabilen Schlauch als kleinen Abstandhalter montiert. Ob das funktioniert? Keine Ahnung. Man wirds sehen.


    Hier nochmal mit etwas Beladung.....









    Der Ortlieb Packsack ist ein XL mit ca 110Liter da geht schon ordentlich was rein.

    Je nach dem wie ich ihn in der Pulka positioniere habe ich vorne oder hinten noch Platz für weitere Ausrüstung zb ne Futtertonne, Zelt etc.

    Hier auf den Bildern liegt der Packsack etwas mittig, so das ich vorne und hinten noch etwas Platz habe.

    Die Gegenstände wo man unterwegs mal dran muss können dann obendrauf mit den Gummis befestigt werden (Ne Isomatte die Schneeschuhe ein Rucksack.....)


    So jetzt muss nur nich das richtige Wetter kommen 😎.


    LG Micha

  • survival michi : Sehr schön gemacht. Da hast du dich offensichtlich von vielen Vorschlägen inspirieren lassen. Alles dran was man sich so vorstellen kann.


    Ist das alles nötig? Wahrscheinlich nicht. ;) Aber die Bastelei macht ja auch Spaß. :rock:


    Der olle Schlitten funktioniert auch ohne separat angebrachte Kufen, maximal ausgedachten Zurrsystemen mit Dämpfung und Schickschnack hinsichtlich der Befestigungsmöglichkeiten. Großen Packsack reingeworfen, Strippe durch die Ösen vorne, Strippe diagonal über die Schulter geworfen, fertig und PULL!


    Verzeihe mir bitte mein despektierliches Gesülze. Es ist nur spaßig gemeint.


    Meine erste Pulka (wie bei dir die Paris Expedition, gebraucht gekauft, mit vergleichbarem Gedöns, um sie zu pimpen) ist mir auf der ersten Tour (im Alpenraum) im Schneematsch versunken. Kufen fürn Arsch, Zurrsystem fürn Arsch, Packsack (weil für skandinavische, trockene Winter vorgesehen) fürn Arsch. Also das Gesamtkonzept nicht passend für die vorliegenden Verhältnisse. Unter anderen Bedingungen (kälter und trockener) lief es auf Kurztouren allerdings super. Die zweite große Tour im skandinavischen Winter ist dann im Pulverschnee versunken! Mit einer anderen Route (über die verdichteten Strecken der Schneemobil-Routen) hätte es natürlich passen können.

    Ich habe mir dann speziell für Skitouren im Norden einen Schlitten von Acapulka zugelegt (gebraucht). Natürlich ist auch dieser nur toll, wenn er optimal für die jeweiligen Schneeverhältnisse, Witterungsbedingungen, das Streckenprofil und die gesamte Tour passt.


    Schlitten und Tour müssen aufeinander angepasst werden. Sonst läuft nix.


    Ich wünsche dir natürlich viel Erfolg und Freude bei der entsprechenden Anpassung und Durchführung der künftigen Winterabenteuer.

    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Danke smeagolvomloh für deine Hinweise 👍.

    Stimmt natürlich das man einfach Strippen drantüdeln kann und los. Nur wenn ich sowas mache, dann auch anständig 😉.

    Inspiration hatte ich hier reichlich, stimmt wohl.

    Ob es hinterher so passt wie man möchte wird sich noch zeigen müssen.

    Klar die Bedienungen müssen passen die 30-40kg auf Pulverschnee oder Schneematsch zu ziehen 🤔 naja.

    Klar die Highclass Modelle wie Acapulka etc lohnt sich ja dann wenn man sowas des öfteren macht, aber die sind schon was schönes.

    Ski werde ich mir mir vorerst nicht zulegen. Habe Null Erfahrung damit und günstig sind die ebenfalls nicht. Da kann man dann drüber nachdenken wenn es weiter ans eingemachte geht.

    Die nächsten Runden werden auf Schneeschuhen stattfinden, erst noch ein bis zwei mit Rucksack und anschließend mit der Paris.

    Berichte werden dann folgen.


    LG Micha