Der wunderschöne Reisebericht von @bugikraxn auf den Passstraßen in den Westalpen war mir Anlass, ein paar Zeilen zu einer Mopedtour in der Region zu hinterlassen.
Das neue Moped war gerade beim ersten Service (1000 km) und halbwegs eingefahren. Was sollte man also anderes machen, als genau das, wofür es gebaut wurde (fahren, reisen, schottern ).
Die Idee in die Westalpen zu fahren war sehr spontan entstanden. Ein lustiger "Bierabend", wo Kumpel Achim von seinen Erlebnissen mit dem Jeep in der Region berichtete und schwupps - Reiseziel in einem knappen Zeitfenster steht.
Über den Schwarzwald ging es in den Elsass,
um dann schon die ersten französischen Pässe unter die Räder zu nehmen.
In der Nähe von Chamonix fand sich ein netter Campingplatz.
Trotz besten Wetters überall musste es genau in diesem Tal in der Nacht und am Morgen heftig schütten. Also alles nass zusammen gepackt und ohne Frühstück weiter.
Am Lac du Mont Cenis konnte erstmalig Schotter unter die Reifen genommen werden.
Schnell rüber nach Italien und in Salbertrand auf dem dortigen Campingplatz das Lager aufgeschlagen. Der Camingplatz ist der Hammer. Die Anzahl an täglich wechselnden Besuchern mit einspurigen oder zweispurigen Offroadfahrzeugen ist beeindruckend. In ein paar Tagen sieht man dort in der Hochsaison wirklich ALLES, was Freude auf den dortigen Strecken bieten kann.
Gerade das Zelt aufgebaut,
schon spricht mich Uwe an, der ebenfalls solo mit dem Krad unterwegs ist und sich ein vergleichbares Programm wie ich vorgenommen hat. Zu zweit ist es auf Offroadtouren einfach sicherer. Im Laufe der nächsten 3 Tage stellte sich heraus, dass wir ausgesprochen gut zusammen passten.
Mit der Assietta-Kammstraße begann dann der nächste Tag. Hier handelt es sich um eine eher sehr einfache Schotterstrecke, die man sehr gut über den Colle delle Finestre erreichen kann. Der Einfachheit wegen herrscht hier an Wochenenden sehr reger Verkehr. Auch reine Straßenfahrzeuge kann man hier antreffen.
Spaß macht es dennoch.
Für die nächsten Übernachtungen habe ich auf dem Camingplatz Zelt gegen "Fass" getauscht.
Am folgenden Tag ging es u.a. auf den Colle del Sommeiller.
Dieser Berg ist bei Offroadfahrern eigentlich "magisch". Hier findet einmal im Jahr die "Stella Alpina" statt. Es handelt sich um ein jährlich stattfindendes Treffen am 2. Juliwochendene (dieses Jahr coronabedingt nicht). Der Weg auf den Berg ist wunderschön. Im oberen Bereich nicht unbedingt für Geländeanfänger, aber alles kein Zauverwerk. Für den oberen Bereich muss man eine Maut von 5 Euro bezahlen. Lohnt sich aber!
Diese Strecke war ebenfalls relativ stark frequentiert (Wettbewerbsenduros, Reiseenduros und 4x4-Dinger der verschiedensten Bauarten).
Am dritten Geländetag haben wir uns den Mont Jafferau vorgenommen.
Sehr lustig ist der etwa 1 km lange, unbeleuchtete Tunnel. Wenn sich dort zwei mehrspurige Fahrzeuge begegnen, haben beide ein Problem. Einer muss auf jeden Fall rückwärts raus.
Die Aussicht an der alten Militäranlage auf dem Berg ist überwältigend. Insgesamt ist auch der ganze Weg da hoch endgeil.
Nachdem wir wieder unten waren, haben wir noch ein wenig in Richtung Sestriere verlagert. Das Tal "Brusa des Planes" rief nach einem Besuch. Hier ist ebenfalls eine Maut von 5 Euro fällig. Der kleine Obulus lohnt sich aber ebenfalls. Der flache Teil des Tales mit einer breiten sanften Schotterstreclke ist unglaublich lieblich und Ziel vieler Ausflügler.
Später wird es etwas rauer und man kommt bis auf etwa 2400 m Höhe.
Ach ja - mörderische Kühe gibt es natürlich auch dort.
Mit Sportskamerad Uwe habe ich einen tollen Tourbpartner kennen gelernt. Leider ging es für mich am nächsten Morgen schon wieder Richtung Heimat.
Hier noch ein Bild am Großen St. Bernhard.
Eigentlich wollte ich noch eine Übernachtung im Bereich Bern einwerfen. Spontan habe ich mich aber dazu entschlossen, direkt nach Hause durchzuknüppeln. Nach einer Tagesetappe von 1100 km war ich dann doch etwas platt, als ich zu Hause in die Federn fiel.