Hallo Leute
Ich möchte hier ein kleines Brainstorming starten zum Thema "Wüstensurvivaltraining" und zwar ganz allgemein ob dies überhaupt eine Sache ist, die auf genügend Interesse stoßen würde.
Hintergrund ist folgender. Mein mitlerweile guter Freund Mustapha ist Wüstenbewohner und Halbnomade ganz im Süden Marokkos. Wie so viele andere Nomaden und Menschen aus der Umgebung ist mitlerweile unmöglich nur noch durch Ziegen und Kamelzucht und die bescheidene Oasenwirtschaft zu überleben, die Grenzen nach Algerien, wo früher ganz normal migriert werden, konnte sind geschlossen und so verdienen sich sehr viele Wüstenbewohner etwas im Tourismus dazu oder sind gezwungen als Arbeitsmigranten in die großen Städte zu gehen.
Nun hatte sich auch Mustapha, auch durch meine Hilfe ein kleines Unternehmen für Wüstentouren aufgebaut was sich auch gut entwickelte. Corona hat natürlich katastrophale Folgen gehabt und die ganze Familie musste irgendwie zusammenlegen und auch Vieh verkaufen um durch diese Zeit zu kommen.
Jetzt versuchen wir irgendwie neue Konzepte und Touren auszuarbeiten,die auch ein breiteres Spektrum an Interessenten anlocken.
Bisher gibt es die klassischen Allradtouren ins Camp mit mehr Luxus, Kamelreiten, Tages oder zwei Tageswanderungen, aber auch knackige Touren wie die komplette Durchquerung der Iriki Wüste in 11-12 Tagen mit Packkamelen, Quadfahren und so weiter und so fort.
Eine weitere Überlegung meinerseits, weil ich ja viel in solchen Survival und Bushcraftcommunitys organisiert bin wäre nun ein Programm, als Survivaltraining auszubauen.
Also weniger eine Tour von A nach B, sondern den Fokus auf Wüstenspezifische Überlebenstechniken, Ausrüstung und auch Wüstenhandwerk (Ja wenn man weiß wo, lässt sich einiges zum craften finden) einiges an zu Fuß laufen würde natürlich auch statt finden, denn wie soll man wissen wie man sich durch Wüsten bewegt, wenn man es nicht am eigenen Leib erfahren würde.
Ich finde den Gedanken und die Idee interessant so etwas in die Richtung zu machen auch für meine persönliche Weiterentwicklung.
Nun weiß ich aber gar nicht ob so etwas auf Interesse stoßen würde. Es ist nun für den deutschsprachigen Raum eher etwas exotisches und Nischenthema, (Die Franzosen und Spanier sind da schon weiter) aber vielleicht für den einen oder anderen Interessant eben weil man sich mal auf völlig neues Terrain begibt. Mir würde es Freude bereiten, diese so fremde Landschaft ihre Tiere, Pflanzen und auch ihre Bewohner anderen näher zu bringen. Letzten Endes sollte man nachher in der Lage sein, seine eigenen Wüstenabenteuer zu planen und durchzuführen.
Mustapha und ich würden uns dahingehend gut ergänzen, weil er als Wüstenbewohner jede Ecke und jeden Trick kennt. Ich könnte die europäische Sichtweise übernehmen und Punkte übernehmen, die für Nomaden keine Rolle spielen, wie etwa Karten lesen, Rucksackwanderungen, Ausrüstungsfragen oder auch Umgang mit den Einheimischen oder Militär etc.
Ich habe hier eine noch unvollständige Liste an Dingen, die wir abarbeiten würden.
-Wüsten. Landschaftkunde. Dünen, Regs, Hammadas, Bergwüsten, Gefahren und Möglichkeiten
-Wasser in der Wüste
-Wassermanagement, die Hohe Kunst des Wassersparens, Wie viel Wasser brauche ich?
-Wasser finden, Brunnen, natürlich Wasserstellen, Oasen, Zeigerpflanzen,
-Wasserquellen einschätzen und Wasser aufarbeiten
-Alternatives Wassergewinnen
-Klimatische Gefahren
-Hitze, Schutz vor Hitze, die richtige Kleidung, Schatten finden erste Hilfe bei Überhitzung
-Kälte, Schutz vor der Kälte der Nacht, Sandkuhlenshelter etc.
-Sturzregen und flash floods
-Sand und Windstürme
-Fortbwegen in der Wüste
-Fortbewegegung zu Fuß durch die verschiedenen Landschaften
-Rucksackwandern in der Wüste
-Wandern mit dem Wanderwagen
-Fortbewegung mit dem Allradler
-Ausrüstung -Bekleidung, Sonnenschutz
-Schuhe
-Werkzeug und erste Hilfe set
-Gimmicks und Technik
-Kamele und ihr Umgang
-Kamele richtig beladen und führen
-Kamele wieder finden
-Krankheiten Probleme etc.
-Tiere der Wüste
-Tiere und ihre Gefahren
-Skorpion und Schlangenbisse
-Tierbeobachtung
-Fährten lesen und Jagd
-Pflanzen der Wüste
-giftige und nützliche Pflanzen
-Feuchtigkeitszeiger
-Wüstenpflanzen als Crafting material
-Die Bewohner der Wüste
-Die Nomaden und ihre Geschichte
-Der richtige Umgang und Höflichkeiten bei Kontakt
-Militär, korrupte Beamte und Schmuggler
-Notsignale und Rettung
-Wer kommt mich retten?
-Signalfeuer, Signale, Spiegelzeichen etc.
-Abwägung der Rettungswahrscheinlichkeit
-Camp -Übernachtungsmöglichkeiten und improsierter Schutz
-Feuer machen und Brennmaterial finden
-Nahrung zubereiten
De Liste wird noch Ergänzt, das ist was mir jetzt Ad Hoc einfällt.
Nebenbei gibt es natürlich traditionelle marokkanische Küche, Nomadenmusik am Lagerfeuer und hier und da mal ein paar Abschweifungen über die Archäologie und Vorgeschichte und nqatürlich genug Zeit um diese einzigartige Landschaft ganz unabhängig von Kursinhalten zu erleben.
Es würde mich auch interessieren welche Punkte euch interessieren würden und wie ihr euch so eine Aktion vorstellen würdet. Wie lange würdet ihr gerne bleiben wollen? Haut bitte alles raus was euch in den Kopf kommt.
Wie gesagt, dies ist nur ein Survey damit ich eine generelle Idee davon bekomme erst mal ob es überhaupt Sinn machen würde, so etwas für den deutschsprachigen Markt anzubieten oder wir uns lieber für Wüstenyogakurse (Girls only) entscheiden sollen.
Wenn so etwas statt findet dann frühestens Ende diesen Jahres eher dann im nächsten Jahr. Natürlich würde ich euch im Fall des Falles immer auf dem laufenden halten.
Solche Dinge wie Transport von und nach Marrakech wäre natürlich inbegriffen.
Hier mal ein paar Fotos, damit man sich vorstellen kann was einen erwartet:
Ob Sanddünen
Sebkhas
Oder Bergwüsten
Mit Kamelen gehen
Und lernen wie man damit umgeht
So hausen Nomaden
Aufspüren von Wasserstellen
In denen man sogar schwimmen kann
Oder man findet Brunnen
Und man lernt die Tiere kennen
Mit etwas Glück sogar eine sehr seltene Gazelle
Lernen wie man Echsen fängt und zubereitet
Und man lernt natürlich auch die Wüstenpflanzen kennen
Unser Gefährt.
edit:
Leider ist der Zeilenumbruch für den Arsch...