Basisschicht/Schlafanzug

Werte Forenmitglieder,

ich bitte um Erfahrungswerte bzgl. folgender Frage:

Ich benötige eine Basisschicht, die im Sommer nur nachts im Schlafsack und im Winter eben auch tagsüber als erste Schicht getragen wird.

Was mich hierbei nun intressiert ist die Wärmeleistung bei 100% Wolle und Wollgemisch.

Konkret geht es einmal

- um das lange Unterhemd und lange Unterhose von IceBreaker, und zwar die 260g-Linie, die aus 100% Merinowolle besteht.

- das Aclima Granddad-Shirt aus 100% Wolle in 200g-Qualität

- die Aclima lange Unterhose 230g aus 65% Merino, Rest Kunstfaser (mit Frottee innen)

- das Woolpower lange Unterhemd 200g aus 60% Merino, Rest Kunstfaser (ebenfalls mit Frottee innen)

Rein vom Gewicht ist ja IceBreaker vorne. Dafür sind die Klamotten recht dünn. Vorne natürlich nach dem Motto "Viel hiflt viel". Gewicht ist bei denen auch am höchsten.

Das Granddad-Shirt wiederum ist merklich dicker als die IceBreakersachen.

Die Wollmischgewebe sind eben durch die Struktur wohl "gefühlt" wärmer.

Was würdet ihr da empfehlen bzw. wie sind eure Erfahrungen? Offensichtlich geht es bei der Kleidung um mehrwöchige Naturaufenthalte.

Beste Grüße

Aki

Hallo und danke für die Antworten!

Dachs: ich habs nicht so mit privaten Informationen preisgeben im Internet. Ich komm aus Bayern und befinde mich in den Dreißigern, das muß genügen. Außerdem ist vielleicht noch die Info, daß ich kein Narr bin hilfreich. Einen mehrmonatigen Wildnisaufenthalt würde ich nicht planen, wenn ich mich dazu nicht in der Lage sehen würde. Nur weil ich in diesem Forum neu bin, heißt das nicht, daß ich noch nie auf Fahrt war.

Den "Quellekatalog" habe ich zitiert, damit der Leser sich nicht erst die Produkte im Internet suchen muß, sondern schon beim Lesen ungefähr weiß, um was es geht.

Emil_Strauss:

Also ich habe jedes der oben erwähnten Sachen bei Freunden schonmal Probe getragen, d.h. ich kann zumindest sagen, daß ich das Frotteezeug "kratziger" fand. Aber darum gehts nicht. Was Leute als "kratzig" bezeichnen, ist meiner Erfahrung nach genau der Grund, warum kratzige Wolle subjektiv wesentlich mehr wärmt, als glatte Sachen (erklär ich mir mit der Reibung auf der Haut, weiß nicht, ob das tatsächlich der Grund ist).

Es geht weniger um den Tragekomfort als vielmehr um die schiere Praktikabilität. Dinge wie Reißfestigkeit z.B. spielen keine Rolle, da diese Kleidungsstücke wenn dann abends mal am Feuer als oberste Schicht getragen werden, sonst aber nie.

Letztlich gehts mir um folgendes:

Subjektiv empfand ich die Frottee-Sachen als "wärmer" (allerdings war das erst vor Kurzem, sprich nicht im Winter). Ich denke eben, weil sie "kratziger" sind. Insofern wesentlich "angenehmer" zu tragen waren die IceBreaker-Sachen sowie das Granddad-Shirt.

Gewichtstechnisch sind die Frottee-Sachen auch leichter, was ja bei der g/m²-Zahl zu erwarten war.

Was trocknet schneller?

Was hält tatsächlich wärmer?

Wenn ich bei kalter Witterung die Frottee-Sachen trüge, scheint es mir, als wären diese fast zu warm. Da ich das ganze Jahr über nur in Unterhose schlafe (außer es ist wirklich zapfig), gehe ich auch davon aus, daß die Frottee-Sachen selbst im Schlafsack zu warm sein könnten.

Ich steh viel mehr auf natürliche Stoffe, darum wär mein idealistischer Favorit die reine Wolle. Allerdings will ich auch nicht den Fehler machen, im Winter dann frieren zu müssen.

Gibt es entscheidende Nach- und/oder Vorteile der jeweiligen Stoffarten, die hier von Relevanz sein könnten?

Wie gesagt, so etwas wie Robustheit halte ich in dem Fall für sekundär. Risse können geflickt werden und im Schlafsack gibts keine bedeutende Reibung.

Die Schulterpartien sind im Winter durch die Trageriemen des Rucksacks beansprucht, aber würde das allein das Mischgewebe rechtfertigen?

Im Übrigen fällt mir gerade auf, daß ich von "mehrwöchigen" Naturaufenthalten schrieb. Das sollte eigentlich "mehrmonatig" (um genau zu sein ein halbes Jahr, evtl. länger).

Beste Grüße

Aki

P.S.: Achja über die Art der Reise habe ich ja von Naturaufenthalt gesprochen, weil das viel eher zutrifft als daß ich vor habe, eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zurückzulegen. Ich gehe dahin wo es mir gefällt und verbringe dort ggf. ein zwei Monate am selben Ort.

Worauf ich also hinauswill ist, daß "Funktionseigenschaften" auch sekundär sind. Von wegen Körperfeuchtigkeit ableiten etc. Wenn ich marschiere, tendiere ich sowieso dazu, mich leichter anzuziehen, um meinen Flüssigkeitsverlust gering zu halten. Die warmen Sachen sind primär für das Lagerleben und zum Schlafen gedacht.

Konradsky und Emil:

das ist ja das bittere, daß es heutzutage Gemische gibt. Kunstfaser alleine kommt für mich gar nicht erst in Frage.

Das müßte also auch bedeuten, daß auch die Aclima/Woolpower Sachen trotz Kunstfaserbeimengung aufgrund der vergrößerten Frottee-Oberfläche letztlich mehr Feuchtigkeit saugen als die dicht gewebten (und schweren) IceBreaker 100%Wollsachen oder?

Nun ja, was das ausprobieren angeht, gehe ich trotzdem davon aus, daß mein erster Eindruck nicht trügt: Die Frottee-Sachen werden (wie Emil ja auch schon erklärt hat) ziemlich sicher wärmer sein.

Ich muß mir jetzt widersprechen, denn bei sehr kalter Witterung, würde ich die Sachen auch auf dem Marsch tragen.

Ist das (subjektiv viel wärmere) Frotteezeug aber empfehlenswert, wenn das Zwiebelsystem im Winter angewendet wird? Also sprich, ist die Feuchtigkeitsableitung der Kufa-Anteile relevant genug, um die Sachen den 100%-Wollsachen vorzuziehen?

Beste Grüße

Aki

smeagolvomloh: Vielen Dank!

Walter:

also ehrlich gesagt langweilt es mich ziemlich, daß man heutzutage in geschriebene Texte scheinbar hinter jeden Satz irgendeinen Smiley setzen muß, damit sie nicht in den falschen Hals gelangen.

Habt Ihr nie Briefe geschrieben o.ä.? Früher gings doch auch mit normalen Sätzen, ohne daß sich das Gegenüber gleich auf den Schlips getreten gefühlt hat.

Überhaupt keine Ahnung, was an meiner Antwort nicht ok war. Deine Antwort könnte man wenn man will auch so lesen, als würdest Du geifernd auf die Tastatur hauen.

Woher kommt die Idee, alles immer zuerst negativ sehen zu müssen?

@kahel:

Sowas gefiele mir tatsächlich, aber mehr wegen dem historischen Wert als der Praktikabilität. 1. war das damals wohl Baumwolle (oder etwa doch Wolle?) und 2. ist ein Einteiler natürlich nicht ganz so praktisch wie zwei (überlappende) separate Sachen.

0815:

Besten Dank!

Walter:

Also das wird ja immer lustiger!

Ich habe geschrieben "Werte Forenmitglieder"!

Wenn ich dringend Feuer brauche, dann stelle ich mich in der Tat nicht erst mal vor. Du hast allerdings Recht, ich würde zuerst "Hallo" sagen. Das hab ich hier aber auch.

Grundgütiger! Hier sieht man sehr anschaulich den Grund, warum ich die von allen gepredigte Digitalisierung für AUSGESPROCHEN fragwürdig halte, um genau zu sein sogar für den Untergang der Menschlichkeit.

Wenn die virtuelle mit der tatsächlichen Realität verschmilzt und man ununterbrochen Acht geben muß, niemanden auf die Füße zu treten, obwohl man niemanden je direkt angesprochen hat.

Oder bin ich zu Dir oder Dachs per PN gekommen und hab geschrieben "Hey, ich hab ne Frage, raus mit der Sprache!"?

Ne, ihr habt einfach nur mitgelesen und mich gleich zurecht gewiesen als wär ich unhöflich ZU EUCH gewesen.

Meine Güte, Deutschland kackt ab und Euer Problem ist, daß ich mich erdreiste ein Forum für Fragen zu nutzen ohne mich davor korrekt vorzustellen?

Und was soll das mit den Rahmenbedinungen?

Zitat von Aki

Ich benötige eine Basisschicht, die im Sommer nur nachts im Schlafsack und im Winter eben auch tagsüber als erste Schicht getragen wird.

[...]

Offensichtlich geht es bei der Kleidung um mehrwöchige Naturaufenthalte.