"Früher war alles naturverbundener" - Halte ich für ein Gerücht!

  • Naja,kommt drauf an wo und was man als "früher" bezeichnet.Hier in Deutschland vor 500 Jahren bestimmt.Aber wenn man jetzt Richtung 1920 oder so schaut bestimmt nicht ( Zahlen = fiktive Beispiele ).
    Oder anderes Bspl.,gibt in Afrika / Asien Orte die fast wie unberührt sind,und gibt die größten urbanen Ballungszentren der Welt.
    Es kommt also eher drauf an wann man sich wo aufhält denke ich :)

  • Ich hatte sogar als Lehrer noch Samstagsunterricht, jeden 2. Samsatg 4 Zeitstunden...
    Als Schüler sowieso, jeden Samstag! ... und nächsten Tag in die Sonntagsschule!
    Ich glaube, ich hab da zwischen Tom und Sid Sawyer gesesen... :whistling:

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Hallo,


    ich habe immer Samstagunterricht gehabt.
    Die restliche Zeit war ich draußen.
    Aber wenn Abends die Straßenlaterne anging mußte man Heim.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Och ihr arme Teufel, Schule am Samstag.. gut das ich in den Niederlanden wohne da gibt es das nicht …
    Bei mir war es immer so... Schule aus -Hausaufgaben gemacht in der Pause –und dann ab nach Hause vorne rein... Bücher in die Ecke... alte Klamotten an und hinter wieder raus.
    Nicht weil ich müsste … sondern weil es drausen spass gemacht hatt, mann durfte auch von eltern noch im Wald und Felder Spielen und dreckig werden, Wetter spielte da keine wichtige rolle...
    Der Wald und die Felder waren aber zum Glück auch nicht weit weg von zuhause, und es hingen auch nicht soviele Schilder mit Verboten herum.

  • Mal btT anhand einer Frage:


    Ist Naturverbundenheit heutzutage nicht eher ein persönliches Interesse, ein Hobby bzw. vielleicht sogar eine Art Berufung?


    Wenn man mal ungeachtet lässt, dass man auf Produkte aus der Natur (Landwirtschaft, Wild, ...) in irgendeiner Form angewiesen ist - abhängig von der individuellen Ernährung -, ist eine gewisse "Naturverbundenheit" anhand der finanziellen Mittel ja eigentlich nicht zwingend notwendig.


    Man reist ins Ausland an den Strand, man bekommt alles in irgendwelchen Geschäften zu kaufen und dank dauerpräsenter Multimediathek ist man nicht mal mehr gezwungen, eine Haselnuss von einer Kirsche bzw. eine Eiche von einer Tanne unterscheiden zu können. Ist Naturverbundenheit somit mittlerweile nur noch ein (vielleicht aussterbendes) Interesse?


    Wäre es grundlegend nicht interessanter, darüber zu diskutieren, wie Naturverbundenheit in 10-20 Jahren aussieht, als darüber zu philosophieren, wie es früher einmal aussah?

  • Wäre es grundlegend nicht interessanter, darüber zu diskutieren, wie Naturverbundenheit in 10-20 Jahren aussieht, als darüber zu philosophieren, wie es früher einmal aussah?

    Dazu mal den Film Blade runner anschauen :D

  • Na ja. Knapp 40 Jahre in die Zukunft blickend war mir der Film damals schon etwas zu visionär angehaucht. Rein spekulativ könnte man dann noch eine ganze Reihe von Filmen zu Rate ziehen, aber wir sollten doch wohl mal besser bei unserer Vergangenheit, unserer derzeitigen Gegenwart und der absehbaren Realität bleiben.


    Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass die Tiere und unsere derzeitige Natur innerhalb der nächsten 10-20 Jahre verschwunden sein werden. Gut, ausschließen kann und sollte man das nicht, aber m.E. ist das doch eher Fiktion. Abgesehen davon, wie sollte der Mensch innerhalb dieser relativ kurzen Zeit überlebt haben, wenn alles andere ausgestorben ist oder vernichtet wurde? Ich blicke unserer Zukunft zwar auch nur noch mit einem Auge entgegen, aber so düster sehe ich sie dann doch nicht.


    Nein, mal ehrlich. Wir nehmen offensichtlich wahr, dass sich unsere heutige Jugend (groß-)teils immer mehr von der Natur distanziert; zumindest von der realen. Wie wird bei dieser Entwicklung wohl das Verständnis unserer Kindeskinder aussehen? Entsprechend stellte ich die verdeckte Frage "Brauchen wir die Natur heute wirklich noch?" nicht unbegründet. Wir brauchen sie nicht wirklich, obwohl wir von ihr abhängig sind.


    Wenn Kinder mittlerweile Pflanzennamen kennen, die es nicht gibt, Tiere benennen, die es nie gab und der Überzeugung sind, dass man ohne große Probleme mehrere Hundert Kilometer am Tag per pedes zurücklegen kann, dann ist deren Naturverbundenheit doch eine ganz andere, als wir sie noch kennen, oder? Und ja, ich habe tatsächlich (Konsolen-)Kinder kennengelernt, deren natürliches Verständnis derart erschreckend war, dass ich die Eltern anschließend dezent nach dem Verstand fragte. "Ich gehe nicht in den Wald. Da gibt es Riesen und Trolle." Ja nee, is' klar!


    ;)

  • Ich schreibe jetzt mal nur fachliche Aussagen!!!!!

    (Also nur Ironie :D )


    Ich...also ich kann behaupten das ich ein Kind der "früher" Generation bin !!!!
    Wir...also ich waren immer draußen......egal was war.....
    das Wetter spielte keine Rolle.....was sollten wir (also ich) zuhause ????
    Mit Matchbox spielen .....mit Legos....Bücher lesen...Carrera-Bahn aufbauen...Disco Radio hören...etc...???


    Nein ....wir wollten in den 70 ern nur in den Wald.....
    und die 70 er sind früher......
    Da gab es kein......laß uns heute mal zuhause bleiben.....oder auf der Straße Fußball spielen....
    das war verpöhnt.....es ging nur raus.....
    Wer Mal sagte ich bleibe Zuhause.....war schon der Verlierer......
    Du kommst nicht mit in den Wald?????????????????????????????????????????
    Man wir spielen nie wieder mit dir !!!!!!!!!!!!!!


    Also wir waren Naturverbunden......mehr als alle anderen.....
    Die erste Freundin wurde auch nach Naturverbundenheit ausgesucht......
    eine Discotante die sich gleich hinlegt ging ja gar nicht......
    Warst du nicht im Wald , kommst du auch nicht in mein Bett !!!!
    Das war unsere Devise......
    Deswegen sind viele noch Solo......
    Prinzipien zählen eben.....


    Ich weiß wovon ich rede......Früher war mehr Naturverbundenheit.....
    Ich weiß es aus Erfahrung und Lebensalter......


    Wir waren immer im Wald......nicht wie heute nur am PC.....


    Das ist Fakt und belegt vom


    Commander

    Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.

  • Mit den Worten von Opa Hoppenstedt: "Früher war mehr Lametta!"

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Das ist wohl zum einen die Auffassung der jeweils nächsten Generation als auch der "Fortschritt"


    Je weiter sich Gesellschaften Entwickeln, desto mehr entfernt sich die Masse ihrer Mitglieder von den Grundlagentätigkeiten des "täglichen Überlebens". Diesen Status haben wir erreicht durch Arbeitsteilung, Entwicklung von Werkzeugen, die Nutzbarmachung von Tieren und die Seßhaftwerdung. Dadurch wurden Vorratshaltung, bessere Abschottung vor Witterung, Ackerbau/Kultivierung und Herdenhaltung möglich.


    Ein gutes Beispiel zeigt die BRD/DDR selbst:
    unsere Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern mussten mit 3-5 Jahren schon mit raus und später selbst Kühe/Schafe/Ziegen hüten, Holz aus dem Wald lesen, ... und nach 1945 wieder aufbauen. Die nächste Generation musste auf dem Elterlichen Hof mithelfen, ging schon zur Schule, erlernte einen Beruf des "zweiten" oder "dritten" Sektors und ermöglichte ihren Kindern wiederum eine Kindheit im Kinderzimmer vor dem PC, der Playstation, dem Puppenhaus. Diese Generation kennt vielleicht noch Nutztierhaltung, aber nur noch im kleinen Rahmen und eher als Hobby.
    Das Auseinandersetzen mit der Natur ist nicht mehr so stark notwendig für uns wie es das für unsere Vorgänger war. Wir haben uns immer weiter "kultiviert" und teilweise wissen wir nicht mal mehr, woher der Honig kommt, warum man Tiere töten muss, wenn diese doch auch im Supermarkt zu erstehen sind. Diese Fälle häufen sich leider immer mehr, auch wenn man die Verdichtung der Medien herausrechnet.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)