War in letzter Zeit ausgesprochen faul bin aber den schlechten Wetterbedingungen zum trotz dieses WE wieder mal raus mit Winterzelt und Pulka. Hab den Aufwand etwas unterschätzt und musste meinen kleinen Tunnel deshalb im Finstern aufgestellen. Preisfrage: Kann jemand an Hand der Schneestrukturen unterhalb beurteilen aus welcher Richtung der Wind kommt? Ist nämlich wichtig für für die Ausrichtung eines Tunnelzeltes
Irgendwie war es ein Härtetest den Aufbau in der Dunkelheit zu starten, hatte jeweils 2 Stangen pro Kanal was schon sehr knapp ist. Das Gestänge war zudem 1x abgeteilt bereits bis ca. zur Hälfte in den Kanälen eingeschoben und das Zelt wurde so im Zeltsack transportiert. Die Stangensegmente sind aber irgendwie auseinander gegangen in den Kanälen und es war hart im Wind das Problem wieder zu fixen ... Irgendwie stand das Zelt aber dann doch nach einer gefühlten Ewigkeit, die Windschutzmauer aus Schnee wurde geschaufelt und drinnen wars dann glücklicherweise koselig
Durch die Nacht hatte ich es Dank der 900g Daunenfüllung in meinem SchlaSa wohlig warm, fand aber dennoch kaum Schlaf weil der Wind am Zelt rüttelte und zusammen mit dem Schneetreiben einen Höllenlärm veranstaltete. Bin dann auch erst so gegen 08:00 aufgewacht und das Wetter war vorerst fair. Der böige Wind hatte Pause, die Sonne blinzelte durch und es hatte moderate ca. -4°C.
Das Zelt stand genau so da wie ich es am Abend zuvor aufgestellt hatte, der starke Wind konnte ihm dank doppeltem Gestänge nix anhaben, es hing auch nichts durch und die kurzen Schneeheringe hielten ebenfalls bombig. An meiner Windschutzmauer hatte es klasse Auskolkungen
Die Wetterberuhigung hielt nur kurz an und es setzte wiederum leichter Schneefall ein, zwischenzeitlich abgelöst von Schneeregen und der Wind frischte abermals auf. Das sind genau die Bedingungen die man sich nicht wünscht auf Wintertour - alles wird nass, klamm und dank Windchill fühlt man sich schlechter als bei -20°C.
Mein Daunenschlafsack war oben etwas feucht, denke da ist meine Ausatemluft kondensiert und auch im Fußbereich fühlte sich das Außengewebe feucht an - hier hab ich offensichtlich zu oft die Zeltwand berührt. Beides hat die Wärmeleistung nicht beeinträchtigt. Hier sind die kleinen Helferlein von Vorteil - ein leichter Kehrbesen für den Schnee und ein Microfasertuch um allfällig ins Innenzelt vorgedrungene Feuchtigkeit wegzuwischen
Ich hab mich auch nicht lange aufgehalten, zusammengepackt und bin zurück gewandert. War aber trotz der eher wiedrigen Rahmenbedingungen ein interessantes Microadventure und von Zeit zu Zeit sollte man ja seine Skills bei genau solchen Gegebenheiten checken!