Da sieht man mal was Corona für Blüten treibt. Aus Ermangelung an Alternativen hat es selbst mich Südländer auch mal in den hohen Norden getrieben. An Schweden, Lappland und dem Sarek kommt man in der deutschen Outdoorszene kaum vorbei. Hab ich mir gedacht, komm wenn alle da hinfahren und Schweden easy going zu bereisen ist, dann mach ich auch ne Runde da.
Die Reiseplanung geht sowas von einfach. Da merkt man was für ein Unterschied es ist in einem Erstweltland zu reisen. Vom Lantemateriet gibt es ganz Schweden online in perfekten Topo Karten. Die Fjällkartne sind darüber hinaus noch detaillierter. Dazu dann einfach diverse Reiseberichte aus dem ODS lesen und den Grundsten Sarek Führer durchgepaukt und fertig.
Mit Flixtrain und Flixbus ab nach Stockholm, dort einen Tag Aufenthalt und weiter mit Nachtzug und Bus in das winzige Dörfchen Porjus. Ich hatte bei der Reiseplanung ein interessantes Naturreservat, welches an den Sarek angrenzt entdeckt. Mir schien es viel interessanter das auch zu durchqueren anstatt mich direkt in den Sarek rauswerfen zu lassen.
Da ich das erste mal im Norden war wollte ich alle verschiedenen Landschaftsformen der Subarktis kennen lernen.
Das Ultevis Fjällurskog Naturreservat ist ein riesiges Gebiet aus Taiga, Sümpfen und niedrigen Hügeln, knapp über der Baumgrenze. Hier wollte ich mich von Ost nach West bis in den Sarek vorarbeiten.
Das Gebiet ist weigehend wegelos und völlig unbesiedelt. Man muss sich seinen eigenen Weg bahnen. Mit knapp 34 Kilo aufm Buckel startete ich also.
Erstes Camp. Ich hatte mal wieder meinen Spork vergessen also schnell einen machen
Am Anfang folgt man noch einem kleinen Pfad
Aber kurz darauf wird es völlig wegelos.
Das Terrain ist nicht gerade einfach, überall Sumpf oder solche Granitblöcke. Schlimmer sind die, die unter dem Moos verborgen sind. Man muss schon auf seine Füße achtgeben.
Und natürlich Sumpf ohne Ende. Ich musste die großen Moore umgehen, durch die kleinen bn ich einfach durch.
Wasser ist überall vorhanden (Und Mücken auch)
Großer Brachvogel
Schuhe trocknen nach einem Tag im Sumpf
Die Urwälder hier sind beindruckend, aber auch sehr still. Viel stiller als die Wälder in den gemäßigten Breiten. Nur wenige Vögel singen.
Diese riesige Kiefer muss hunderte von Jahren alt sein
Um taktisch die Sümpfe zu umgehen bewegte ich mich möglicht entlang der Höhenrücken. Wenn diese über der Baumgrenze lagen gaben sie einen Blick auf das Umland frei.
Taiga bis zum Horizont.
Und mein erstes Rentier
Der Blick nach Westen. Hier tut sich langsam das skandinavische Gebirge auf. Das Ultevis Hochplateau am Horizont wollte ich erreichen und von dort in den Sarek.
Und immer wieder zurück in die Niederungen und Sümpfe. Dieser namenlose See mitten im Wald war großartig.
Auerhuhn
Und mein erster Elch im Fjällbirkenwald
Geangelt habe ich auch. Hier bereite ich ein köstliche Mahl mit Forelle mit Wacholder und Birkenröhrling im Topf zu.
Ich ließ die großen Wälder hinter mir und begab mich auf das windegpeitschte Hochplateau Ultevis Duottar. Dieses mystisch wirkende Hochplateau besteht aus dem ältesten Gestein Europas. das einstige Gebirge ist zu sanften Hügeln wegerodiert.
Das Vorankommen ist hier deutlich einfacher. Habe ich in den Wäldern teilweise nur 10 km. am Tag machen können waren es hier knapp 25.
Der berühmte Skierffe schon in weiter Ferne zu sehen.
Ich habe das Ultevisreservat in 7 Tagen durchquert. Es wäre auch schneller gegangen, aber ich wollte mir auch Dinge angucken und die Landschaft verstehen. In der ganzen Zeit hier habe ich keinen einzigen Menschen getroffen. Es ist wirklich eine sehr einsame Ecke, wo sich fast nie ein Tourist hin verirrt.
Das Ultevisplateau stieg ich dann nach Westen ab um von dort aus in den Sarek weiterzuwandern, welcher hier direkt angrenzt. ...