bushcraft "plastikfrei"

  • Eigentlich ist es schon ein Widerspruch in sich.

    Betreibt man bushcraft konsequent, ist alles, was man dazu braucht eh nahezu frei von Gegenständen aus Kunststoff.


    Interessant für mich ist, dass trotzdem einige bushcrafter mit unglaublich viel Gepäck unterwegs sind. Wenn man sich zum Essen im Wald verabredet ist das ja nachvollziehbar, aber nur um mal ein, zwei Nächte draußen zu verbringen braucht es doch relativ wenig. Und das wenige darf dann ja gerne von rustikaler Qualität sein.


    Dieser Faden soll nicht dogmatisch daher kommen, aber schon die kitzeligen Themen wie das Schlafsystem herausfordernd behandeln.

    Ich möchte nicht zu viel vorgreifen, werde aber im Laufe der Zeit immer mal meine „Experimente“ vorstellen.


    Besonders willkommen sind Erfahrungsberichte von „plastikfreien“ Übernachtungen. Gerne, wenn es gegen null geht oder gar durchgehend geregnet hat. :mrgreen:


    VG. -wilbo-


    (Wer einen besseren Ort für diesen Faden sieht, möge den bitte verschieben)

  • Eigentlich ist es schon ein Widerspruch in sich.

    Betreibt man bushcraft konsequent, ist alles, was man dazu braucht eh nahezu frei von Gegenständen aus Kunststoff


    Dieser Faden soll nicht dogmatisch daher kommen,

    Sorry, wenn ich gleich mit dem OT-Beitrag komme, aber hier drängt es mich etwas zu schreiben:


    Der Begriff Bushcraft beinhaltet erstmal das Wort "Bush". Das bedeutet übersetzt "Wildnis" und nicht etwa Wald, obwohl Bushcraft häufig falsch als "Waldhandwerk" übersetzt wird . Wald heißt aber forest oder the woods.

    So heißt der Bushpilot Grönlands richtigerweise so, er fliegt über eine Wildnis aus Eis- und Schnee, kein Wald. Ähnliche Beispiele könnte man über Bushmen heranziehen, die sich in Wüstengebieten aufhalten, nix mit Wald.


    In Deutschland, so las ich kürzlich, gibt es noch 0,6 Prozent Naturflächen, diese sind überwiegend nicht zugänglich (gesperrt). Somit ist schon mal nix mit Bushcraft in Deutschland.


    Der zweite Teil des Begriffs lautet "craft", was mit Handwerk übersetzt werden kann. Allerdings ist hier doch das Handwerk in der Wildnis ausgeführt gemeint, oder? Nicht etwa im Hobbykeller, Garage, Vor- bzw. Schrebergarten usw.


    Insofern könnten wir bei dogmatischer Betrachtung dieses Forum schließen, den wer postet denn hier "Bushcraft-Beiträge"? Mir fällt grad niemand ein.


    Mein Kommentar ist nicht gegen deine Idee gerichtet, die finde ich gut. Ab und zu nervt es aber, wenn ich lese "was hat dieses und jenes mit Bushcraft zu tun?", daher hab ich mir erlaubt das in deinen Faden zu schreiben, ohne dich persönlich zu meinen.


    Bitte keinen Streit, ich möchte nur ausdrücken, dass sich bzgl der

    Ausführungen von ober jeder für sich hindefinieren kann, was Bushcraft für ihn bedeutet, Streit ist da vollkommen überflüssig.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

    4 Mal editiert, zuletzt von Naturerlebnis ()

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    ja, gerade was das Schlafen angeht ist es sicherlich interessant mal zu erfahren welche Alternativen es denn eigentlich zum jeweiligen ausrüstungsunterstützen Belang gibt:


    Schlafsack - Blätterhaufen, Wolldecken…

    Shelter/Tarp - Baumwolltarp, Holzgestänge wieder mit Zweigen und Blättern oder eben komplexere Holzhüttenkonstrukte (Grassoden, und natürlich wieder: Blätter und Zweige)

    Töpfe und Geschirr: Holzbesteck, Messer, Rindengefäße und Kalabassen…


    Ja, also runtergebrochen - mal abgesehen von Definitionen und Wortklauberei - ist die „natürliche“ Alternative zu einem „modernen“ Ausrüstungsgegenstand entweder direkt aus der Natur, oder eben ein relativ naturbelassenes Produkt (Baumwolltextil, etc.).



    Ich persönlich sehe das nicht soo dogmatisch, zudem heißt es für mich auch nicht, nur weil ich einen Kunstfasersack dabei habe, dass das meine Erfahrung oder Erwartung schmälert oder beeinträchtigt. Zudem bedeutet es auch nicht dass das dann ausartet oder ich zu viel mitnehmen würde.


    Ich persönlich finde „alte“ Konzepte in neuen Materialien durchaus interessant, zum Beispiel diese Dreiecksdinger der polnischen Armee, sowas in modernem Ripstop, oder eben auch Kleidung, eine Primaloftjacke macht mich (meine Meinung) noch nicht zum BC-Verräter. Der Gedanke ist bei mir eher die Fähigkeit und das generelle Wissen mit dem man dann gezielt werkeln, adaptieren oder auch mal improvisieren kann, nicht nur mit Stöckchen und Moos, sondern natürlich auch unter Einbezug „moderner“ Materialien. Ob diese nun aus dem Rucksack kommen, oder aber auch Zivilisationsmüll.


    Aber zurück zum Thema (welches sicherlich etwas schwammig ist): ich ziehe bei einem Schlafsystem einen Schlafsack oder auch Liner aus modernem Material vor, zum einen Faulheit und keine Lust auf Getier was da durch den Blätterhaufen krabbelt, ne, ich denke ich muss auch nicht Quadratmeter Laub vom Waldboden wegklauben, das hat auch Auswirkung auf die Umwelt vor Ort. Gerade in den letzten Jahren empfand ich viele Lager in YouTube-Videos zwar durchaus „natürlich“, Grubenhäuser, Holzwände, sogar kleine Blockhütten… wirklich „natürlich“ und handwerklich interessant… aber ich lege abends meine Matte und den Schlafsack aus, und morgens wenn ich weg bin sieht man nix mehr, das ist bei diesen ganzen anderen Lagern nicht der Fall. Und für mein Konzept von „Bushcraft“ passt das einfach nicht. Da finde ich den Gedanken Leave no Trace, auch wenn es aus Kunststoff ist, einfach besser als da ewig über verlassene Bushcraftlager mit Aussichtsturm und 4 mal 4 Meter Grubenhaus zu stolpern.


    VG, S

  • ich sehe es ähnlich wie Stefan , krabeltiere möchte ich nicht in meiner Schlafstatt haben.


    Für mich ist das Improvisieren, das Arbeiten mit den gerade vorhandenen Materialien interessant. Ob ich bei mir im Garten Hasel schneide, um mir eine Pfeife zu schnitzen (was ich immer noch nicht kann) oder im 12. Stock der Uniklinik mit dem Kompass spiele, ist für mich ebenso Hobby wie Kaffeewasser im alten Blechnapf über eine kleinen Feuerchen zu kochen oder das Wasser mit Steinen heiß zu machen.

    Lernen, überlegen, machen ist für mich interessanter, wichtiger als mich in starren Mustern zu bewegen.

  • Ich möchte jetzt keine Nebendiskussion auslösen... also bitte überlest "Wildnispädagogik"...

    Ich habe eine Wildnispädagogikausbildung hinter mir. Dort im Camp hatte ich die Möglichkeit in einem natürlichen shelter zu schlafen... nur Äste und Laub und Schilf... ein riesen Haufen. Ich habe das immer wahrgenommen, und als Schalfequipment nur Felle (statt Isomatte, und solange mein Rücken mitspielte) und Wolldecken genutzt. Das war voll super. Ich habe nie gefroren (trotz deutlich unter Null) und ich hatte keinerlei Problem mit Kondens... Nur leider kann man eben nicht immer sowas bauen.

    Was Kleidung angeht bin ich schon lange auf dem Wolltripp... klar wird das Zeug schwer bei Regen... aber man friert nicht so schnell. Zumal ich auch von mir behaupten kann: Bei meiner Schwitzerei ist Goretex machtlos. Ok...das Zeug funktioniert auch nur gut in einem gewissen Temperaturbereich. Und irgendwo ist auch mal die Grenze für mich da wo ich einen Poncho oder eine moderne Regenjacke überwerf.

  • Wenn ich alleine loszieh (also kein Familienausflug oder Abstecher auf'm Rückweg vom Außentermin), dann habe ich eigentlich seit vielen vielen Jahren immer die gleichen Sachen an: Merino-Büx und Socken, Lederstiefel, Moleskin-Hose, Baumwoll- Leinen- oder Hanfhemd. Darüber eine Juja aus Wolle, wenn das Wetter es verlangt. Und im Winter einen Troyer als zusätzliche Schicht, wenn es richtig übel kalt ist. Hut aus Wollfilz im der kalten Jahreszeit, Strohhut im Sommer. Ich habe genau wie Albbaer die Erfahrung gemacht, daß bei körperlicher Anstrengung alle Membranen vor meiner Transpiration in die Knie gehen. Dazu Messer, beinahe immer mit Holz oder Horngriff, in Leder. Und mein Wanderstab. Eiche und Metall. Und ein Alu-Vic um den Hals.


    Das mit der Entfremdung vom Kunststoff ging bei mir schleichend. Mein alter Herr hat die Grünen mitgegründet und war ein Öko. So richtig. Dementsprechend sah meine Kindheit aus. Wo andere in den 70ern und 80ern einen Eierkocher aus Plastik hatten, gab es bei uns einen Topf. Aus Metall. Keine Kaffeemaschine aus Plaste, sondern einen Porzellanträger für Melitta-Filter. Keine Tupperdosen, sondern Weck-Gläser und Glas und Keramik für den Kühlschrank. Keine Moulinette oder Rührgerät, sondern Schneebesen und flotte Lotte aus Metall. Keine elektrische Kaffeemühle aus Plaste, sondern die Zassenhaus von der Großmutter. Nicht, weil irgendeine Dogmatik gegen Plastik dahinterstand, sondern weil das Sachen waren, die man einfach seit langer Zeit nutzte. Und die Dinge, die man damit kochte, waren auch bodenständig. Im Garten meines Vaters sah es ähnlich aus. Gemäht hat mein Vater bis zum Schluss mit der Sense. Ich bin faul. Ich muss gestehen: Ich lasse mähen. Den Gärtner mit dem Mäher.


    Das heist nicht, daß ich keine Dinge aus Kunststoff besitze. Unzählige. Die Tasten des laptops, auf dem ich gerade tippe. Die Maus, die Fernbedienung, die neben mir liegt. Der Lichtschalter, das Ladegerät vom Handy auf der Fensterbank. Der Verschluss der Edelstahl-Nalgene auf dem Nachttisch. Der Fernseher an der Wand. Die Steckdosen. Und das sind nur die Dinge auf den ersten Blick im Schlafzimmer hier vom Bett aus. Der Gummi am Türstopper.


    Und im Verpackungsbereich gibt es einfach ganz oft keine Alternative: steriles Medizinzeug, vorgegebene Plastikumverpackungen bei Konsumgütern, die eben einfach ALLE so verpackt sind, ohne Ausnahme. Und gewisse Vorteile von Kunststoff-Equipment sind definitiv nicht zu leugnen. Einer der größten, der insbesondere im Outdoor-Bereich massiv zum Tragen kommt (damit es wieder ein bisschen on-toppic wird), ist die Funktionalität was Feuchtigkeit angeht bei extrem geringem Gewicht. Und bequeme Rucksäcke mit Rückensystem, das diesen Namen auch verdient, gibt es einfach keine aus Loden oder Segeltuch etc. Noch so ein outdoor-Ding, wo man um Plaste nicht drum herum kommt. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Kennt und wisst Ihr alle selbst.


    Aber auf die Gefahr, daß ich jetzt verschroben, esoterisch-g'spinnert oder gaga klinge: Ich fasse Plastik und andere Kunststoffe nicht gerne an und ich trage sie nicht gern. Egal welche. Nicht, daß ich es nicht kann. Man funktioniert ja. Aber ich bin in der Tat der Meinung, daß sich jedes natürliche Material angenehmer anfühlt. Egal ob Leder, Metall, Wolle, Holz, Seide, Glas, Keramik usw. Das ist eine ganz subjektive, individuelle haptische Geschichte von mir. Aber die meisten Menschen, die ich dazu befragt habe, ticken ähnlich. Nur mein Sohn komischerweise nicht. Mit dem war ich letztens Outdoorzeug kaufen. Softshell. Bäh. Da schüttelt es mich. Und das ist noch das weniger schlimme Zeug. Schuhe aus Goretex. Leicht, funktional, aber beim Anfassen mag ich schon nimmer. Hat er kein Problem mit. Und er ist ein Jugendlicher, der für solche Überlegungen intellektuell durchaus zu haben ist. Er empfindet es einfach nicht so, im Gegensatz zum Rest der Familie.


    Und ein einschneidendes Erlebnis war bei mir die toskanische Küste. So schön es da ist, man findet dort in der Zwischenzeit Gestein, das von einer Plasteschicht aus dem Meer überzogen ist. Klingt abgefahren, ist aber so. Habe ich persönlich in der Hand gehabt.


    Vor diesem Hintergrund wird bei mir das Plastezeugs (auch und gerade im Outdoor-Bereich) immer weniger benutzt. Das ist eine Entscheidung, die ICH persönlich für MICH treffe. Entspannt, undogmatisch, von Fall zu Fall entscheidend. Und das soll bitte JEDER so halten, wie er will. Da bin ich ein großer Fan individueller Freiheit.


    Was wir paar Hansels hier in Deutschland tun, ist für den Planeten eh wurscht. Auch wenn wir uns für schrecklich wichtig und relevant halten (FFF, die Grünen, PETA, NABU, BUND usw. alle vorneweg): Über die Zukunft unseres Planeten entscheidet das Verhalten von 1,5 Mrd Chinesen, 1,4 Mrd Indern, 1,3 Mrd Afrikanern. Und nicht die paar woken Öko-Hipster-Phantasten aus Deutschland mit E-Auto, Vollbart und Dutt.


    Aber BTT: Wo ich früher mit dem Luxe F6 los bin, bin ich heute mit TC-Tarp und dem Jurtenland Bivi unterwegs (wenn überhaupt - im letzten halben Jahr sah es wg. Gesundheit eh mies aus). Zu manchem gibt es Alternativen. Wie alles haben diese "natürlichen" Alternativen Vorteile und Nachteile. Insbesondere das Gewicht ist ein Thema. Dafür kann man direkt am Baumwoll-Tarp kleines Feuerchen machen.


    Das Thema und den Faden hier finde ich klasse. Ich für meinen Teil werde am Dienstag meine Wollstoff- Meterware zur Schneiderin bringen. Die soll mir quasi einen Wolldecken-Schlafsack mit Reißverschluss nähen. Wie Decke. Nur funktionaler. Mal sehen. Nur das integrierte Moskitonetz, das wird aus Plaste. Hilft ja nüscht.

    Si fueris Romae, Romano vivito more

    2 Mal editiert, zuletzt von Cui Bono () aus folgendem Grund: Grammatik, es ist 2 Uhr durch

  • zwar durchaus „natürlich“, Grubenhäuser, Holzwände, sogar kleine Blockhütten… wirklich „natürlich“ und handwerklich interessant…

    Ja... sehe ich auch so. Das ist Overkill......es sei denn, dass das wirklich genutzt wird. Und ne Erlaubnis da ist.... und und und...


    Ich find Kunststoff an sich auch nicht wirklich böse, solang sorgsam damit umgegangen wird. (Bsp: Tuppervesperdose die man 25 Jahre in gebrauch hat...und die auch noch ne Weile genutzt wird. Und danach fachgerecht entsorgt wird) An einen Plastiklöffel mag ich mich aber dennoch nicht gewöhnen....

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • Bin ganz bei cui bono.

    Da ich bündisch geprägt eine gewisse Fahrtenästethik schätze, gibt es in unserer Ausrüstung schon immer einen grösseren Teil, sagen wir mal, klassischer Ausrichtung. Naturmaterialien, Farbgebung......

    Seit einigen Jahren entledige ich mich Stück für Stück meiner Plastikklamottenphase aus dem Globetrotterkatalog. Dumm ist, dass einige Teile noch nach 20 Jahren nicht kaputt gehen. Die laufen weiter. Aber ansonsten.... Kohte, Juja, Wolle drunter und drüber, das wird immer mehr.

    Und funktioniert einwandfrei, wenn auch nicht ultralight. Ob der Schlafsack so ersetzt werden kann bezweifle ich für mich allerdings.

  • Ok...ein klitzekleines Bisschen hab ich ja den Eindruck, dass dieser "Trend" plastikfrei im Moment einen zeitgeistgebundenen Hype erlebt...

    Einige hier haben das ja seit Jahren bei ihrer Ausrüstung z. T. durchgesetzt, vielleicht nicht so krass völlig plastikfrei, aber doch in Richtung oldschool. Ist m. E. eine mehr ästhetische Frage, ich mag z. B. keine Plastikgriffe an Beilen.

    Und ich steh auf oldschool:

    Bis auf die Zombiekillergrünen Griffschalen des Manly nur "Natur". Ist aber mehr was für das Lagern, Schnitzen, Treffen usw.

    Auf Tour wäre da nix von dabei, denn es ist schwer, das Zeug.


    Ich fände es prima, wenn nicht nur so auf der Metaebene über das Thema geredet wird hier - zeigt doch mal euren Kram, der plastikfrei ist und funktioniert! ;)

    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Plastikfrei ist, meiner Meinung nach, heutzutage annähernd kaum umsetzbar.

    Irgendwie und irgendwo ist immer Kunststoff verarbeitet.

    Bei der Bekleidung kann zwar viel gemacht werden, aber spätestens bei den Schuhen ist Schluss, oder wer läuft von euch mit genagelten Knobelbecher oder Römersandale durch den Wald?

    Alleine beim Gewicht gibt es schon einen nicht unerheblichen Vorteil.

    Das Kunststoffe schneller trocken sind ist ein weiterer.


    Gerade bei Nässe in Verbindung mit Frost, sind natürliche Materialien wie Lederriemen und Segeltuch raus bei mir.

    So sehr ich beide Stoffe mag, nicht nur von der Haptik.


    Ich hab lange nach einem alten Feldbett mit Holz und Segeltuch gesucht, einfach weil es schön ist, aber meine beiden aus Nylon und Alu bleiben tagelang auf der Terrasse ohne das was gammelt und schimmelt.

    Lediglich die Nachbars Katze pisst dagegen. :Knife:)


    Dieses Ungeheuer kennen ja einige auch bestimmt persönlich. :mrgreen:

    Baumwolle, Messingreissverschluss, ein paar Federn.

    https://www.raeer.com/shopexd.asp?id=14781?var=00000

    Das war meine "Plastikärmsteübernachtung", die ich je hatte. Mit Tannenzweigen als Polsterung und dem passenden Segeltuchbiwaksack.

    Das war alleine schon so schwer, wie von einigen hier der 3 Wochenrucksack. ;):thumbup:


    Und wie Stefan schon geschrieben hat, ist da auch der Punkt nichts zurück zu lassen. Keine Bauwerke, Laubhaufen und Waldläuferbetten.

    Deutschland ist für sowas zu dicht besiedelt, als das ein jeder seine eigene Schlafstätte in den Wald baut.


    Segeltuchrucksäcke und Zeltbahnen waren damals "up to date", so wie heute unsere modernen Rucksäcke und Tarps.

    Hat ja irgendwie auch was mit Evolution zu tun. :P/:campfire:

  • Moin


    Ich Schätze das Polnische "Plash Palatka" sehr auch als Zusatzbekleidung , naja es sieht hinterher keiner mehr wo ich Übernachtet habe . Deshalb Benutze ich auch nur Selten nen Hobo , OK am Baggersee Wegen der Romantik mit meiner Freundin :love:


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als Übernacht Versumpfen

  • Ich habe wilbo nicht so verstanden, das er die Comunity hier bekehren will,

    sondern das er danach fragt wer schon mal drüber nachgedacht hat, bzw. Dinge benutzt die

    ohne Plastik auskommen. Es gänzlich loszuwerden ist in diesem Leben eh nicht drin.(meine Meinung)

    Aber seine Intention rührt ja auch daher, das er selbst Dinge entwirft / baut / näht ,

    bei denen er so weit als möglich auf Plastik verzichten möchte. Ich finde den # gerade nicht,

    wo er auf seine weiteren Pläne nach seinerHausrenovierung hinwies. Da ging es genau um solche Produkte.

    Seine Tarp, Tipi und Innenzeltvorstellungen waren ja meißt noch Kunststoffteile, aber gerade zuletzt hatte er auch

    Baumwollstoffe in der Mache und vorgestellt.

    In einem Kunsttoffzelt zu übernachten ist meiner Meinung nach nicht anzufeinden,

    aber Kunststoffmüll im Wald zurück zulassen (z.B. Paracord / Angelschnur etc........) schon!


    Gruß"Seemann"

  • Ich habe niemanden so verstanden, daß hier irgendwer irgendwen bekehren will. Würde bei mir (wie wahrscheinlich bei allen hier) auch nicht funktionieren. Obwohl: Wenn ein paar junge Mormoninnen an meine Türe klopfen und mit mir über Polygamie in der Bibel diskutieren wollen, überleg' ich es mir vielleicht noch mal ... :zwinker:


    BTT: Überlege gerade auf dem Nachhauseweg so vor mich hin: Wenn ich überschlage, komme ich bei Verwendung von Baumwolle auf ein Mehrgewicht von einem Drittel (Tarp 1,5 kg zu 1 kg, Biwaksack in etwa ebenso). Diese Gewichte gelten natürlich nur, wenn das Zeug nicht nass ist. :shock: Das ist schon ein Faktor.


    Was mich interessieren würde: irgendeiner von Euch eine Idee für Bodenisolation nach unten aus Naturmaterialien? Und damit meine ich nicht Dinge aus'm Wald (Blätter etc.), sondern Kurz- und Meterware (vulgo: Stoffe etc.). Bis jetzt ist mir noch nichts mit vertretbarem Packmass eingefallen ...

  • Was mich interessieren würde: irgendeiner von Euch eine Idee für Bodenisolation nach unten aus Naturmaterialien? Und damit meine ich nicht Dinge aus'm Wald (Blätter etc.), sondern Kurz- und Meterware (vulgo: Stoffe etc.). Bis jetzt ist mir noch nichts mit vertretbarem Packmass eingefallen ...

    Schafsfell, Rentierfell.

    Hatte ersteres aus reinen Coolheitsgründen für die Saharadurchquerung dabei. Ersetzt 1a die Isomatte.

    Hab wieder gute Ware aus Marokko mitgebracht. Kriegt man dort fürn Appel und n Ei.

  • Bodenisolation nach unten aus Naturmaterialien

    Mir würden hier letztlich nur Felle einfallen (Schaaf, Bär.... ) also nicht vegan. Stört mich persönlich weniger, könnte mir aber Kritikpunkte vorstellen.

    Alternativ dazu: der Kartoffelsack (bzw. mehrere davon) als Hülle für die Laubmatratze.

  • N´Abend!

    Ich kann ja mal hier reingrätschen und einige Anregungen streuen.

    Ich für meinen Teil werde am Dienstag meine Wollstoff- Meterware zur Schneiderin bringen. Die soll mir quasi einen Wolldecken-Schlafsack mit Reißverschluss nähen. Wie Decke. Nur funktionaler. Mal sehen. Nur das integrierte Moskitonetz, das wird aus Plaste. Hilft ja nüscht.

    Interessantes Projekt, bitte vorstellen, wenn es fertig ist!
    Moskitonetz aus Baumwolle gibt es von Brettschneider, 2,2 m breit, pro Laufmeter von 5,67 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Porto.

    Allerdings ist das nicht feinmaschig genug gegen Kriebelmücken. Dafür habe ich einen dünnen, durchscheinenden Bauwollstoff in Schwarz entdeckt.

    https://www.siebenblau.de/epag…/1EE30/SubProducts/M1EE30

    Wurde aber noch nicht verarbeitet.


    Hier einige Auszüge aus meiner vorläufigen Packliste:


    Rucki: 1.800 g

    https://www.ebay.de/itm/123845706941

    Mit zwei zusätzlichen Ledergurten, neuen Schnallen und Bienenwachsimprägnierung dann doch 2.360 g.

    Bis ich was Leichteres nähen kann, werde ich diesen Schweren nutzen.


    Tarp: ca. 1.100 g

    Leichte bushcraft shelter


    Baumwolljacke, custom made: 760 g

    https://hilltrek.co.uk/clothing/smocks/braemar-sv-smock/

    Nicht komplett wasserdicht!


    Baumwoll-Boden / bedroll: ca. 400 g

    Gerade in Produktion

    In Kombi mit einer Wollfilz-Matte, 8 mm: ca. 930 g

    https://www.ebay.de/itm/152852374202

    Und einem Schaffell: 750 g
    https://www.fellshop.de/lammfell-umbra-klein-hell-braun.html

    Neben den Medizinalfellen ebenfalls waschbar.


    Lavalan-Baumwoll Quilt ca. 2.240 g
    https://www.extremtextil.de/la…ll-isolation-250g-qm.html
    Im Entwurf.


    1,8l Wasserflasche & fire-pit: 500 g
    https://de.aliexpress.com/item/1005002239012050.html

    Diese Kombi stelle ich demnächst mal vor.


    Filtersack: 70 g.
    https://www.ebay.de/itm/193412289918

    Leider aktuell nicht erhältlich.


    Kohlefilter: 105 g

    Gerade einen Proto zum Testen fertiggestellt.
    Nach dem ersten Durchfall, gibts einen Bericht.
    :mrgreen:


    VG. -wilbo-