"Never bring a knife to an axe fight"
oder anders:
Benutze niemals ein Messer für eine Tätigkeit, die mit einer Axt erledigt werden kann!
Dieser Artikel soll schnell und komprimiert die Grundkenntnisse beim Arbeiten mit der Axt in der freien Natur vermitteln. Dort, wo vielleicht kein Hack-, Hau- oder Holzklotz die Arbeit erleichtert, wo kein Rettungswagen hingelangt, wo eventuell jede Hilfe zu spät kommt - sollte man eine der nachfolgenden Regeln nicht beachten. Unfälle mit einer Axt sind potentiell gefährlicher als solche mit einem Messer oder einer Säge!
Allgemein gilt, je länger der Stiel, desto sicherer ist die Axt!
Je schwerer der Axtkopf, desto weniger Kraft muss zum Hacken aufgewendet werden.
Die optimal Länge der Axt kann ermittelt werden, wenn der Nutzer den Axtkopf in die Hand nimmt und der Stiel genau in der Achselhöhle endet.
1. Der Klingenschutz ist in erster Linie dafür da, den Nutzer zu schützen. An zweiter Stelle kommt der Schutz der Klinge . Der Klingenschutz sollte nur dann entfernt werden, wenn die Arbeit begonnen, oder die Klinge geschärft wird.
2. Handhabung: Eine Axt wird immer beidhändig genutzt, während ein Beil (bedingt durch den kürzeren Stiel) eher einhändig geführt wird. Ist der Stiel etwas rutschig, kann er mit Bienenwachs eingerieben werden. (Leder-) Handschuhe helfen ebenfalls, einen sicheren Griff zu gewährleisten. Manche Äxte weisen am unteren Ende ein Loch auf, wodurch eine Schlaufe gezogen werden kann. Solch eine Handschlaufe kann in einzelnen Situationen hilfreich sein, man sollte sich jedoch generell darüber bewusst sein, dass der Axtkopf zum Nutzer zurückschwingt, sobald man den Stiel loslässt - z.B. wenn man sich beim Hacken verschätzt hat. Allein der Gedanke sorgt für Gänsehaut, richtig? Dies kann auch zu Verletzungen im Bereich des Oberkörpers führen. Daher immer gut überlegen, wann und warum man die Hand durch die Schlaufe stecken will - oder einfach keine Schnur durch den Stiel ziehen!
3. Abstand halten. Der Wirkradius des Anwenders beinhaltet die eigene Armlänge + Axtlänge! Sobald eine Axt geschwungen wird, darf sich in diesem Umkreis weder Mensch noch Tier (Hunde laufen gerne einfach drauf los) aufhalten. Auch Büsche oder herabhängende Äste können ein Ausholen behindern oder einen Schlag ablenken.
4. Sicherheit geht vor. Jeder Schlag, der nicht seitlich geführt wird (z.B. beim Baum fällen) kann abgelenkt werden, wenn man nicht 100%ig genau trifft. In diesen Fällen schwingt die Axt am Holz vorbei in den Boden und kann beschädigt werden, ODER sie schwingt zurück zum Anwender und spaltet ihm den Fuss, bzw. zertrümmert das Schienbein. Um solch einen Unfall zu vermeiden, kniet man sich einfach hin. Nicht hinhocken - Beide Knie auf den Boden! Sonst ist die notwendige Stabilität nicht gewährleistet. Will man in dieser Position Holz hacken, hilft es, dies vom Anwender aus gesehen "hinter" einem liegenden Baumstamm zu tun (nachfolgendes Bild). Will man ein dickes Ast-Stück oder einen dünnen Baum längs spalten und legt diesen "von oben" auf einen Baumstamm, kann -wie auf einer Wippe- das entferne Ende in Richtung des eigenen Kopfes fliegen.
5. Nach der Arbeit sollte der Klingenschutz aufgespannt, und die Axt kopfüber an einen Baum gelehnt werden. Bei Arbeitspausen kann die Axt auch in ein Stück Totholz geschlagen werden, jedoch immer auf Bodenhöhe!
Ganz allgemein gesagt, ist es wichtig dem Axtkopf gedanklich zu folgen. Wo landet die Schneidkante, wenn ich mein Ziel verfehle? JEDE Axt schwingt durch, wenn sie ihr Ziel verfehlt und wird erst durch ein festes Objekt gebremst - das ist der grosse Unterschied zu einem Messer. Nicht selten prallt der Axtkopf auch von einem harten Objekt ab und ändert seine Richtung. Hier liegen die grössten Gefahren beim Holzhacken!