Gestern nahm ich meine Tochter mit zum Brötchen holen. Unterwegs schaute ich nach einer Falle, in der sich tatsächlich ein kleiner Waschbär befand. Während das Mädchen im Wagen wartete, erfüllte ich meine Pflicht zum Erhalt des Niederwildes.
Als ich zum Wagen zurückkehrte, fragte mich meine Tochter:"Papa, hast du den Waschbären wieder freigelassen? Der war so niedlich!"
Wie erklärt man einer Pubertierenden, dass wir in Sachsen-Anhalt uns alle Mühe geben, die letzten Sumpfschildkröten zu erhalten neben anderen seltenen Tierarten? Wie überzeugt man Heranwachsende davon, dass "niedlich " als Entscheidungsinstanz über Leben und Tod nicht tauglich ist? Wie würde das Empfinden sein, wenn kein niedlicher Waschbär, sondern eine hässliche Kreatur in der Falle gewesen wäre? Schwieriges Thema. Leider nutzen Medien und manche Interessengruppen genau dieses "niedlich " als Manipulationsinstrument.
Heute Morgen bin ich alleine zum Brötchen holen gefahren. Wieder war ein Waschbär in der Falle. Aber davon habe ich meiner Tochter nichts gesagt.
Sprecht ihr (Jäger ) mit euren Kindern über den Sinn oder Unsinn von Sterben/Tod, bezogen auf Tiere?